junge Lehrerin, die Unsicherheit durch Strenge kompensiert...

Hallo, ich habe folgende Frage:

die Klassenlehrerin der ersten Klasse meines Kindes ist sehr sehr streng mit den Kindern. Grundsätzlich habe ich nichts gegen strenge Lehrer, aber ich habe Befürchtung, die Situation könnte sich tendenziell schnell in eine "angstvolle Lernamtosphäre" zu entwickeln.
Die Lehrerin ist sehr jung, sehr ruhig, fast zurückhaltend. Sie stellt in der Klasse sehr klare und strenge Regeln und Methoden auf. Allerdings halte ich es für übertrieben, diese Methoden in einer ersten Klasse schon nach weniger als acht Wochen "durchzuziehen": besonders ärgert mich, dass Kinder, die stören und noch nicht so lange ruhig sitzen/ sein können ziemlich schnell alleine in den Nebenraum geschickt werden.
Ist das einer ersten Klasse angemessen?

Die Lehrerin ist recht jung. Sie hat noch nicht viel Erfahrung. Sie hat keine eigenen Kinder.
Ich vermute sie hat Angst davor "Schwäche" zu zeigen und zieht ihr Ding voll durch. Unsicherheit wird durch Strenge kompensiert.

Es ist nicht dramatisch. Mir tun nur die Kinder leid. Es ist unschön, wenn sie jeden Tag in einer solchen Atmosphäre lernen müssen.

Meine Frage: Was kann ich/ die Elternvertreter tun, um ihr dieses Thema etwas näher zu bringen. Direkte Ansprache auf "ihre Methoden" führt zu einer klaren Rechtfertigungs- und Abwehrhaltung der Lehrerin (verständlich, sie ist ja unsicher - woher also soll sie die Größe haben, sich hinterfragen zu lassen).

Was kann man also tun, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie keine Angst zu haben braucht, die Kinder ihr nicht gleich "entgleiten" werden und ein bißchen mehr Wärme und Sanftmut ihre Position als Lehrerin nicht schwächen wird - im Gegenteil.

Ich wäre für Anregungen aller Art (auch Bücher - zum Verschenken?, Links, etc.) zur dieser Frage sehr dankbar!


1

Um das beurteilen zu können, müsstest Du schon die Regeln mal hier einstellen und einzelne Fallbespiele bringen.

Mir ist das zu unspezifisch.

Gruß

Manavgat

2

Hallo,

schön, dass Du versuchst mit der Lehrerin ein bisschen mitzufühlen und Du ihre Unsicherheit hinter der Maske erkannt hast. Das ist schon der erste Schritt um eine vernünftige Lösung zu finden.
Nun solltet Ihr als Eltern der Lehrerin verständlich machen, welchen Eindruck Ihr bzw. die Kinder von ihr haben. Nämlich, dass sie kalt und streng rüberkommt und Angst der Kinder keine Basis für eine gute Klassengemeinschaft ist. Wahrscheinlich wird sie erstaunt sein, weil sie keine Ahnung hat, wie sie rüberkommt.
Mein Sohn (1.Klasse) hat auch eine ganz junge Lehrerin. Es ist ihre erste Klasse und Kinder hat sie auch keine. Trotzdem macht sie alles sehr sehr gut. Sie hat Verständnis für die Kinder, ist sehr symphatisch, die Kinder haben Vertrauen zu ihr, aber wenn es sein muss, kann sie sich auch durchsetzen.
Bei uns gibt es so eine Piratenampel. Wenn Kinder sich schlecht benehmen, dann kommt man erstmal auf "gelb" und im Schlimmsten Fall auf "rot", wobei man dann eine kleine Strafarbeit machen muss.
Kinder die z.B. die ganze Woche auf "grün" waren, bekommen am Freitag immer eine kleine Belohnung. (Sticker, Gummibärchen usw. aus der Schatzkiste).
Vielleicht könnt Ihr der Lehrerin ein paar Anregungen geben, wobei natürlich zu hoffen ist, dass Sie sich dann auch selbst dazu Gedanken macht und einfach mal bei anderen Lehrern nachfragt, wie sie besser mit den Situationen umgehen kann.

Alles Gute und liebe Grüße

Jenken

6

Ja, natürlich möchte sie alles richtig machen und bemerkt möglicherweise wirklich nicht, wie sie `rüberkommt.

3

Hallo,

ganz ehrlich wäre mir so eine Lehrerin 1000 Mal lieber, als eine, die alles laufen lässt.

Wenn sie streng anfängt, kann sie immer noch locker lassen - umgekehrt klappt das fast nie.

Gruß Marion

4

Hallo,

ich finde das aus der Ferne schwer zu beurteilen.

Da dürften die Empfindungen von Eltern auch unterschiedlich sein.

Mein Grundschullehrer war z.B. auch streng. Da wurde während des Unterrichts nicht gequatscht und nicht herum gelaufen.
Er war aber immer bemüht, sich um die Probleme der Kinder zu kümmern und auch immer bereit, Dinge noch einmal zu erklären.
Er hatte intensiven Kontakt zu den Eltern unseres Klassenstörenfrieds und zwar so, daß er mit ihnen zusammen konstruktiv daran gearbeitet hat, wie man den Jungen besser in den Griff kriegt. (Heute wäre der wahrscheinlich mit Ritalin ruhig gestellt worden...). Der Junge/Mann ist ihm übrigens heute noch höchst dankbar dafür, obwohl er von ihm nicht gerade mit Samthandschuhen angefaßt wurde.
Außerdem hat der Lehrer zwischendurch Spiele mit uns gemacht, uns Briefmarken mitgebracht (die damals viele sammelten) und uns in der Adventszeit einen Kalender mit Kleinigkeiten (Radiergummis und so) gemacht, wo jeden Tag ein Kind etwas bekam und uns in der Adventszeit jeden Morgen ein Kapitel aus einem Kinderbuch vorgelesen.

Angst hatten wir nie vor unserem Lehrer. Wir fanden ihn damals toll und heute auch noch (Wir hatten letztens Klassentreffen.).

Wenn die Kinder vor dieser Lehrerin tatsächlich richtig Angst haben, sollte man sich schon einmal zusammen setzen. In der weiterführenden Schule finde ich das noch verkraftbar, aber in der Grundschule sollte doch noch ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Schülern herrschen.
Ich würde der Lehrerin keine Vorwürfe machen, sondern sagen, daß die Kinder Angst vor ihr haben und daß sie das doch sicherlich nicht möchte. (unterstelle ich jetzt mal ;-))
Vielleicht kann eine ältere Kollegin ihr ein paar Tips geben? Solltet Ihr eine solche kennen, die beliebt ist, würde ich die mal ansprechen. Dann können die beiden sich mal über konkrete Situationen austauschen.
Bücher finde ich nicht besonders hilfreich. Das hat sowas von "Du machst alles falsch. Lies die Gebrauchsanweisung." ;-)

LG
Heike

5

Hallo,

bist Du im Unterricht dabei? Ich glaube nicht, daß eine Mutter beurteilen kann, wie streng die Lehrerin wirklich ist, wenn sie nicht tägl. im Unterricht sitzt.
Und ganz ehrlich, Wärme und Sanftmut gehört für mich in den Kiga, nicht in eine Schule, was nicht heißen soll, daß die Klassenleherin ein kein gutes Verhältnis zu Ihren Schülern aufbauen darf.

LG

7

die leherin ist super, und klar müssen auch 1 klässer still sitzen,.... und wenn sie stören halt den raum verlassen.

8

Worin äußert sich denn die Angst der Kinder? Warum ist es falsch, von Anfang an gegen Störenfriede vorzugehen? Warum soll die Lehrerin nicht von Beginn an klar mit Regeln arbeiten? Man kann nicht erst mit "lieb hier - lieb da" beginnen und dann anfangen, Forderungen zu stellen.

Natürlich ist für manche Kinder diese striktere Vorgehensweise als die im Kindergarten nicht so problemlos zu akzeptieren. Aber sie gewöhnen sich ziemlich schnell daran. Vor allem, wenn sie merken, dass an alle die gleiche Anforderung gestellt wird.

Worauf gründet sich eigentlich Dein Urteil, dass die Lehrerin unsicher ist? Ich finde Dich hier ziemlich anmaßend und Du erweist Deinem Kind keinen Gefallen, wenn Du derartig ihre Stellung untergräbst. Du musst das dem Kind gegenüber nicht in Worte ausdrücken, es merkt das auch so.

Und falls Du z. B. einem solchen Rat wie " Vielleicht kann eine ältere Kollegin ihr ein paar Tips geben? Solltet Ihr eine solche kennen, die beliebt ist, würde ich die mal ansprechen. Dann können die beiden sich mal über konkrete Situationen austauschen." nachgehen und eine solche Kollegin suchen wollen, lass es lieber, bringt nur Ärger und Dir den Ruf der Querulantin.

9

Naja vermutlich ist es wirklich für alle schwierig zu akzeptieren, wenn plötzlich ein "strenges Regiment" herrscht. Aber ist es deswegen nicht trozdem erlaubt, sich Gedanken zu machen?

10

Du sollst Dir immer Gedanken um Dein Kind machen, aber in Deinem Beitrag kam -zumindest sehe ich das so - eine Menge mehr hoch.

11

Ich finde, das kann man auch anders interpretieren.

Für die Klasse meines Sohnes stehen zwei Räume zur Verfügung. Beim Einzelgespräch mit der Lehrerin meinte sie, dass sie ganz stolz und sehr froh über diesen zweiten Raum wäre. Sie unterrichtet drei Jahrgangsstufen gleichzeitig und die Kleineren sind eben noch nicht so belastbar. Sie dürfen (und müssen nicht) dann in den Nebenraum und leise spielen oder eine ruhige Pause machen.

Seine Lehrerin ist streng, aber sie nutzt diesen Raum nicht als Strafraum, sondern als Rückzugsmöglichkeit. Damit stören die unruhigeren Kleinen die Großen nicht und haben selbst eine Verschnaufpause. Ich kann daran nichts Schlimmes entdecken.

Gruß
Susanne

12

Hallo!

Es ist für Kinder eine große Umstellung, von der "familiären" Situation im KiGa den Schulalltag kennen zu lernen.
Gerade für sensible Kinder kann das schwer sein.

Aber...die Lehrerin hat etwa 25 Kinder vor sich sitzen, die am Ende des Schuljahres alle Buchstaben lesen und schreiben können müssen, bis 20 rechnen usw. Die Kinder müssen verstehen, welche Bücher wofür sind, wie die Aufgabe zu lösen ist, welche Bücher sie mitnehmen müssen, welche Hausaufgaben sie machen müssen usw.

Das geht ohne ganz klare Regeln und auch konsequentes Handeln nicht. Denn wenn zwei, drei Kinder dauernd meinen, herumlaufen zu müssen, mit dem Nachbarn zu quatschen, sich während der Stunde zu prügeln (ja, das gibt´s) usw. bekommt der Rest der Klasse die Aufgabenstellung auch nicht mit.
Und die ruhigen Kinder gehen unter weil die Lehrerin ständig mit "netten und lieben Aufforderungen" beschäftigt ist, damit die störenden Kinder zuhören. Wenn ein Kind sich nicht so lange konzentrieren kann, muss es doch nicht gleich die anderen Kinder stören!

Ich kenne es von der Lehrerin meines Sohnes und auch von Erzählungen von Lehrern im Verwandten- und Freundeskreis, dass sie am Anfang strenger sind und dann auch mal lockerer sein können. Eben weil die Kinder wissen, was sie dürfen und was nicht. Wenn eine Lehrerin erst nur "lieb und nett" ist, und die Kinder ihre Aufforderungen wendiger ernst nehmen, bringt es langfristig wenig. Denn wenn sie dann plötzlich streng wird, gibt´s erst recht Probleme.

Woher weißt Du denn, dass sie unsicher ist und diese "Schwäche" verbergen möchte? Auch junge Lehrer ohne viel Erfahrung können schon sehr guten Unterricht machen.

Und ganz ehrlich... Mir ist eine strenge Lehrerin lieber als wenn in der Klasse ständig ein paar Kinder meinen, den Rest der Klasse stören zu müssen , wordurch viel Lernzeit und Aufmerksamkeit für die anderen Schüler verloren geht.
Und auch eine strenge Lehrerin kann sehr lieb mit den Kindern umgehen.
Beispiel: Die Lehrerin meines Sohnes hat auch ganz klare Regeln aufgestellt und setzt diese auch durch. Die Kinder haben gestern als Belohung für eine tolle Aufführung bei der Einführungsfeier des neuen Rektors einen Film schauen dürfen (Ice Age). Mein Sohn mag keine spannenden und unheimliche Filme und Geschichten und hat geweint. Die Lehrerin hat daraufhin einen anderen Film ausgewählt. Sie kann also auch auf die Ängste der Kinder eingehen und trotzdem ihre aufgestellten Klassenregeln konsequent durchsetzen.

LG Silvia

13

Hallo, schade, dass du Manavgats Frage nicht beantwortet hast. Denn nur das würde die Diskussion weiterbringen. Solltest du sie nicht beantworten können, dann scheint eine weitere Diskussion mehr als sinnlos, weil alles nur Mutmaßungen sind.
Viele Grüße Sabine

14

Shit, das sollte eigentlich eine Antwort auf das Ausgangsposting sein...

weiteren Kommentar laden
15

Hallo, schade, dass du Manavgats Frage nicht beantwortet hast. Denn nur das würde die Diskussion weiterbringen. Solltest du sie nicht beantworten können, dann scheint eine weitere Diskussion mehr als sinnlos, weil alles nur Mutmaßungen sind.
Viele Grüße Sabine