Hi,
also, mein Sohn (8, 4. Klasse) hat - nachdem die ersten beiden Wochen recht problemlos liefen, einen Verhaltensplan in der Schule bekommen, weil er dazu neigt, alles zu kommentieren und im Unterricht reinzureden. Finde ich so weit in Ordnung, ich bekomme den Plan regelmäßig und habe mit der Lehrerin auch besprochen, dass er eine kleine Belohnung bekommt, wenn's gut geklappt hat.
Gut eine Woche brachte mein Sohn den Plan dann gar nicht mehr mit, und als er ihn dann doch vorzeigte, verstand ich auch warum: Neben dem gesetzten Ziel "Ich rede nicht rein, melde mich statt dessen ..." fanden sich Einträge wie "arbeitet zu wenig", "geht aufs Klo" "stört durch Spitzen" ... So finden sich natürlich kaum noch Smileys in dem Plan und mein Sohn ist entsprechend demotiviert ...
Meine Frage: Natürlich sage auch ich meinem Sohn, dass er ordentlicher arbeiten und die Pausen nutzen soll, um aufs Klo zu gehen, und natürlich bin ich auch dankbar, wenn ich über das Verhalten meines Sohnes auf dem Laufenden gehalten werden - aber wie soll der Plan in der aufgemotzten Form meinen Sohn motivieren?
Ratlose Grüße
Anja
Verhaltensplan in der Schule
hallo
ich finde immer, man muss unterscheiden ob es wirklich etwas ist, was nur das eigene kind betrifft oder ob plötzlich alle dinge, die auch andere kinder immer mal machen, nur bei einem kind gesehen werden.
weil man bei dem einen kind eh schon dinge sieht, die man ändern will, da packt man schnell viel oben einfach rauf.
ich rede nicht rein, melde mich statt dessen...
ist doch okay.
auch noch etwas anderes wichtiges.
aber nicht plötzlich noch dies und jenes.
andere gehen auch aufs klo während des unterrichts oder stören mal und arbeiten mal mehr , mal weniger.
sprich es an. sag das der plan gut ist, aber das du nur die wirklich wichtigen dinge da drin haben willst, alles andere läuft unter....kommt bei allen mal vor..........
dann ist er auch motiviert. zuviel ist nicht gut, wie du ja selber erkennst.
man kann es auch nett sagen und erklären, das man das gefühl hat, das es zuviel wäre und man mit den beiden wichtigsten dingen anfängt und er dann auch erkennt, wenn er sich daran hält, hat er auch ergeiz weiter zu machen.
l.g.
Super Antwort.
Das ist mir noch gar nicht so richtig aufgefallen. Plötzlich werden Dinge kritisiert, die ander Kinder genauso machen.
Danke für den Tipp.
LG
Silke
Hallo,
da hat wahrscheinlich die Lehrerin etwas frühzeitig zu viel gewollt, weil vermutlich der Plan so gut angelaufen ist. Ich verstehe deinen Sohn, hat er ein Ziel erreicht, kommen neue Sachen hinzu, das demotiviert. Such noch mal ds Gespräch mit der Lehrerin. Einigt euch auf eine einize Verhaltenweise und auf die Dauer des Planes. Nach Ablauf der Dauer kann man da schauen, ob das Ziel erreicht wurde und evetuell ein neues gesetzt werden kann. Dieses sollte aber auch in Absprache mit deinem Sohn stattfinden. So ein Verhaltensplan sollte schon ein paar Wochen laufen, damit er auch eine langfristige Verhaltensänderung erzielen kann. Nach kurzer Zeit neue Ziele hinzufügen macht keinen Sinn.
lg sonja
Danke für die Rückmeldungen, die bestätigen, was ich mir auch so denke. Mein Sohn hat auch im letzten Schuljahr zeitweilig einen Verhaltensplan gehabt, den er zwar nicht immer, aber zumindest teilweise auch umgesetzt hat. Nun hat mein Sohn aber zwei Lehrerinnen (aktuelle und künftige Klassenlehrerin), die beide ihre Sachen in den Plan eintragen: Die alte Klassenlehrerin hält meinen Sohn für gerissen, weil er eben manchmal versucht, sich vor Dingen zu drücken, die künftige Klassenlehrerin hat noch nicht so viel Erfahrung und wirkt auf mich manchmal etwas hilflos.
Na ja, jetzt fahren die Kinder erst mal ins Schullandheim, aber wenn der Plan in der Schulwoche danach weiter so aussieht, werde ich mit der jüngeren Lehrerin noch mal sprechen.
Schönen Feiertag noch
Anja
"werde ich mit der jüngeren Lehrerin nochmal reden"...
Was soll das heißen. junge Lehrerin, kann es nicht??
Dein Sohn scheint massive Probleme zu haben, ansonsten gibt es keinen Verhaltensplan. Wie soll sie schon laut eurer Absprache reagieren, wenn er sich nicht daran hält? Smileys kann sie nicht drauf malen. Ist ja logisch. Wenn er das jetzt nach 2 Wochen schon nicht mehr einhalten kann, würde ich mal überlegen, wie man ihm sonst helfen kann oder was du machen kannst: Z.B. zuhause Grenzen setzen, weil er das ja offensichtlich nicht gelernt hat.
Du ziehst etwas seltsame Schlüsse ...
Die junge Lehrerin kann gern den Verhaltensplan zum Thema "Reinreden" und meinetwegen auch zu anderen Themen fortführen, wenn dort aber hauptsächlich Einträge sind wie "Klo-Besuch #" "arbeitet zu wenig #" oder "stört durch Spitzen # kann ich gar nicht ersehen, ob das eigentlich gesetzte Ziel "nicht alles kommentieren, sich melden ...." überhaupt erreicht worden ist, und motivierend kann der Plan so gar nicht eingesetzt werden.
Ein Stichwort zu "junge Lehrerin". Ich mag sie, aber sie ist in keiner einfachen Situation, da sie die als schwierig verschrieene Klasse von einer älteren Kollegin übernimmt, die mit harter Hand regiert - manchmal spürt man einfach, dass sie nach einem anderen Weg sucht.
Grenzen setzen zu Hause ist tatsächlich ein Thema und wird im Moment konsequent umgesetzt - allerdings sehe ich nicht, was Klobesuche während des Unterrichts, zeitweise mangelnde Konzentration und schlechtes Arbeitsverhalten damit unmittelbar zu tun haben - all dies kommt auch bei vielen anderen Kindern vor und kann aber mehr oder minder gut im Unterricht geregelt werden.
LG
Anja