Hallo zusammen.
Kind wird nächstes Jahr aufs Gymnasium wechseln. Man hat uns beim Tag der offenen Tür gesagt, wir müssen uns direkt bei der Anmeldung im Februar schon entscheiden,
ob Englisch ab Klasse 5 (und dann Latein oder Französisch ab Klasse 6)
ob Latein ab Klasse 5 (dann ist Englisch Pflicht ab Klasse 6).
Französisch will er nicht lernen, finde ich auch ok.
Die Frage ist doch (habe ich leider vergessen zu stellen), ab welchem Schuljahr beide Sprachen auf einem Level sein müssen? Oder sehe ich das falsch?
Wie haben sich eure Kinder entschieden? Haben/Durften sie selbst entscheiden?
Was meint ihr (hier gibt es doch auch Lehrerinnen), wenn Latein dann direkt ab Klasse 5 oder eher ab Klasse 6?
Ich habe Bedenken, daß ihm ein Jahr Englisch fehlt, weil hier in NRW auf der Grundschule eh kaum was gelehrt wird bis jetzt.
Danke Blade
Latein oder Englisch als 5. Klasse bzw. als erste Fremdsprache?
hallo
ich kann dir nur den gängingen weg ab klasse 5 mit englisch empfehlen
stell dir vor er schafft das gymnasium nicht und muss wechseln?
z.b. in der 6, dann darf er die 5 nochmal machen weil er ja keinerlei sprachenkenntnis in englisch hat
lg
Hallo.
Ich gehe nicht davon aus, daß er es nicht schafft. Trotzdem danke für deine Antwort.
Hallo,
auch wenn ich Verfechter der Sprache Latein bin, würde ich auch zu Englisch raten, falls das Kind das Gymnasium nicht schafft und an die Realschule "muss" - dort müsste es dann die 5. Klasse wiederholen, weil es schwer möglich ist, in 6 Wochen Sommerferien und vor allem in Eigenregie ein Jahr Englisch nachzulernen.
LG,
delfinchen
Hi delfinchen,
da wir vor der Entscheidung Franz oder Latein stehen meine Frage: Warum bist Du ein Verfechter von Latein ?
LG
Tattel
Hallo,
weil mir Latein für meine Allgemeinbildung am meisten gebracht hat - sei es Gesellschaftsfragen, Politik, Ethik - und weil es mir sehr viel für Sprache und Ausdruck gebracht hat.
Zudem empfand ich Latein als eine große Hilfe für den Grammatikunterricht und man ist unbestreitbar im Vorteil, wenn es um Lyrik geht.
Ich hatte Latein und Französisch.
Im Lateinischen fallen die ungewohnte Aussprache und das ungebliebte Diktat weg und es ist bis zu einem gewissen Grad ein Lernfach.
Latein braucht man zudem doch für einige Studiengänge - ich hätte auch das Latinum nachmachen müssen, wenn ich das große nicht schon gehabt hätte - und das Nachholen ist alles andere als ein Zuckerschlecken.
Mädels, die mit mir studiert haben und kein Latein hatten, haben nach 3 Kurstagen das gelernt, was wir im zweiten Jahr lernen mussten.
Außerdem hab ich für Französisch und später auch Spanisch fast keine Vokabeln mehr lernen müssen, weil ich die alle aus dem Lateinischen herleiten konnte.
Naja - und am meisten genervt hat mich an Französisch, dass man zu sehr vielen Verben gleich die Ausnahmen lernen musste, schrecklich. Da fand ich Latein deutlich logischer - zumal der Wortschatz da auch deutlich begrenzter ist .
Eigentlich lebt Sprachunterricht - der gesprochenen Sprachen - vom Reden im Unterricht. Wie hoch der Redeanteil bei 30 Kindern in 45 Minuten ist, kann man sich leicht ausrechnen: deutlich unter einer Minute. Wenn man dann nicht Grund- oder Leistungskurs wählt ist eh nach kurzer Zeit so gut wie alles weg.
In einem Volkshochschulkurs kann man die Sprache auch lernen - für den Alltagsgebrauch: ohne das Pauken komplizierter Strukturen und mit Wortschatz, den man wirklich braucht - wir haben uns irgendwann über Atomkraftwerke unterhalten können, aber nicht wirklich gelernt, wie man einkauft etc. (natürlich haben wir mal den Wortschatz dafür lernen müssen, aber wenn man das dann nie anwendet, kann man es nach einiger Zeit auch wieder nicht sicher und traut sich dann auch nicht, einfach zu sprechen.)
Das, was ich aus dem Französischen behalten habe, kommt auch nicht aus der Schule, sondern aus 4 Wochen Sprachkurs in der französischen Schweiz und aus zwei Wochen Schüleraustausch mit Frankreich.
Sollte man später dann doch eine Fremdsprachenschule besuchen wollen, fängt eh alles nochmal bei Null an.
Meine Schwester ging auch mit Null Vorkenntnissen an die Sprachenschule (Spanisch) und ist heute staatlich geprüfte Übersetzerin (auch, wenn sie nicht in diesem Beruf arbeitet).
Fazit:
Latein ist in meinen Augen deutlich leichter und eine lebendige Sprache lernt man eh am besten vor Ort und nicht in einem Unterricht, wie er überwiegend praktiziert wird (wobei ich das weniger den Lehren anlaste als vielmehr dem System).
Liebe Grüße,
delfinchen
Auf jeden Fall Englisch.
Die Umstellung von der Grundschule aufs Gymnasium ist schon schwer genug, da muss man das Ganze nicht auch noch zusätzlich mit Latein verschärfen.
Oft sind es die Kinder ja gar nicht wirklich gewohnt regelmäßig zu lernen, weil es in der GS für sie nicht nötig war. Und gerade das ist in Latein verheerend.
Außerdem tun sich viele noch mit der deutschen Grammatik und den entsprechenden lateinischen Begriffen schwer, weil die in der 4. Klasse oft nicht intensiv genug gelehrt werden (einfach weil es nicht geht). Und das kommt Latein auch nicht gerade entgegen...
Und der Wechsel auf eine andere Schulart ist mit Latein als erste Fremdsprache natürlich auch schwer.
Letztendlich sind aber alle ziemlich schnell auf einem Stand, ganz egal, ob nun Englisch als erste oder zweite Fremdsprache gewählt wird. Von dem fehlenden Jahr merkt man später nichts mehr.
Hallo Blade,
ich würde mich eindeutig für Englisch als erste Fremdsprache entscheiden.
Gebranntes Kind scheut das Feuer Ich selbst hatte Latein ab der 5., Englisch ab der 7. und Alt-Griechisch ab der 9.. Es hätte mich fast das Abi gekostet
Wozu Latein? Sollte es irgendwann für´s Studium benötigt werden, kann man das auch nachholen - und dann ist das Interesse auch da, bzw. die Einsicht der Notwendigkeit.
Andererseits ist es auch egal, ob erst Latein oder erst Englisch - das eine Jahr macht den Kohl nicht fett. Ich hatte ja erst ab der 7. Klasse Englisch - und spreche es heute ganz annehmbar, brauche es auch beruflich recht häufig.
Vielleicht entscheidet er sich ja doch noch um und möchte ab der 6. Französisch lernen und nicht Latein.
Gruß
Karen
Hallo.
Im Grunde finde ich Latein auch unnötig, falls man nicht etwas in diese Richtung später studieren will.
Weiß ich jetzt, was Kind später macht?
Aber er mag die französische Sprache nicht, will es nicht lernen. Warum keine Ahnung, kann es aber gut verstehen.
Die Frage ist halt, was fällt ihm leichter. Ich glaube einfach es ist Latein. Er muß das aber selbst entscheiden, ich hänge mich da nicht rein, da ich weder F noch L beherrsche.
Hallo,
ich hatte Französisch nie in der Schule, bzw. nur mal für ein paar Wochen, da wir da auf Klassenfahrt gefahren hinsind.
Beim direkten Vergleich finde ich Latein auch einfacher , Französchisch klingt schön - aber ich könnte es auch nicht lernen.
Einen Vorteil hat Latein allerdings: man lernt die deutsche Grammatik sehr gut!
(und ab und an kann man sich Fremdworte gut herleiten )
Hallo
auch wenn in der Grundschule nicht viel gelehrt wurde, blieb vielleicht doch was hängen. Wenn du erst in der 6. wieder einsteigst ist das wohl alles wieder weg.
Mein Sohn hat seit diesem Jahr Englisch an der Weiterführenden, und ich muss sagen, dass sich die Kids im allgemeinen recht schwer tun mit Vokabeln lernen, Aussprache und richtiges Schreiben (wir hatten in der GS dummerweise französisch).
Ich bin eigentlich froh, dass ich ihn am Anfang unterstützen kann - in Latein könnte ich das nicht.
lg bambolina
Ich würde keinesfalls mit Latein anfangen, sondern erstmal mit Englisch und dann herausfinden, ob ihm Sprachen liegen.
Latein als 2. Fremdsprache macht imho nur Sinn, wenn man später etwas studieren will, wo das Latinum verlangt wird. Es ist ein Trugschluss zu glauben, Latein sei einfach.
Hinzu kommt: gibt es Probleme, dann wird es für Eltern sehr teuer. Es gibt kaum Lateinlehrer und wenn man einen findet, dann verlangt der richtig Euro. Außerdem kannst Du hier mit einem Auslandssprachkurs auch nichts retten.
Gruß
Manavgat
Wenn er eine klare eigene Meinung hat, würde ich ihn selbst entscheiden lassen .
Wie steht er denn zum Englischen? Hat er Spaß daran? Oder geht es ihm auf die Nerven und er möchte jetzt lieber etwas Neues ausprobieren? Vielleicht tut ihm dann eine Pause ganz gut?
Falls er sich unsicher ist , würde ich, den Argumenten meiner Vorschreiberinnen folgend, Englisch wählen.
Tanja
Hallo.
Ja, er hat eine klare Meinung. Ich finde es blöd, daß man so früh entscheiden muß.
Warum kann man nicht erst ein paar Monate jede Sprache ausprobieren? Das wäre sehr hilfreich, gibt es aber nicht!
Was Englisch angeht, hat er schon Spaß daran, er mag die Sprache wohl auch und versteht und spricht laut Lehrerin auch gut und schnell. Das heißt aber doch nicht, daß das mit F auch so ist oder?
Wie gesagt, ich würde seine Meinung respektieren, dadurch lernt er ja auch Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben. Falls er seine Entscheidung dann irgendwann bedauert, hat er dann zumindest nicht das Gefühl, dass er nur deshalb auf dem Holzweg gelandet ist, weil du ihn in eine bestimmte Richtung gedrängt hast.
Sicher ist es blöd, dass man sich so früh entscheiden muss, aber ich kann mir vorstellen, dass alles andere für die Planung der Klassen einen sehr hohen Aufwand bedeutet. Eine Lösung wäre hier evtl. ein fremdsprachliches, klassenübergreifendes Kursangebot (Pficht!) mit "Schnupperphase" von ein paar Monaten, wo die Schüler dann zumindest schon einen Eindruck gewinnen, wofür sie sich entscheiden.
Wenn er Spaß am Englischen hat, würde er sich denn hierfür entscheiden, oder...?
Grüße, Tanja
Hallo,
Englisch ist definitiv die "wichtigere" Sprache. Die Wahrscheinlichkeit, dass er später die Englische Sprache beherrschen muss ist größer, als dass er Latein braucht. Natürlich gibt´s Studiengänge, für die Latein eine Vorraussetzung ist, aber da reicht der Lateinunterricht ab der 6. Klasse meiner Meinung nach dicke.
Ich hole gerade mein Abi nach und habe Latein gewählt (hatte die Wahl zw. Französisch, Russisch und Latein). Ich hatte vorher noch nie Latein, habe also bei Null angefangen und empfinde es momentan als eine Qual Es handelt sich um eine schöne und interessante Sprache, aber der Lernaufwand ist enorm.
Hi,
hast du eher ein mathematisch-logisch strukturiert denkendes Kind? Oder ein sprachlich begabtes? Bei ersterem würd ich immer zu Latein tendieren (hatte es auch ab der 5. und fand es nciht grausam, wenngleich ich froh war, es ab der 12. nicht mehr zu haben ). Hier werden so viele Strukturen für den späteren Fremdsprachenunterricht gelegt, dass vieles danach leichter wird ... Lernen müssen sie so und so, und dieses eine Jahr Englisch ist m.E. zu vernachlässigen.
LG Mimi
Hallo.
Mein Sohn ist sowohl mathematisch-logisch sehr gut als auch sprachlich (was man bis jetzt in E so erkennen kann). Also nun?
Wer weiß, ob er später überhaupt studiert? Fakt ist, er muß die zweite Fremdsprache nehmen, also soll er sich für das kleinere Übel entscheiden.