Gymnasium ja oder nein ?

Hallo,

bei unserm großen (10 J.) geht jetzt los mit der entscheidung zur weiterführenden schule. Er ist so eigentlich ein recht guter Schüler. Auf dem zeugnis hat er bis auf in Kunst (3) und Religion (3) alles 2er. Die arbeiten sind fast immer 2er. Manchmal ist auch eine 1 dazwischen und manchmal eine 3. Schlechter wie 3 hatte er noch nie.
Im Unterricht macht er auch meistens gut mit.
üben tut er für die Arbeiten nie.
Von dem punkt her wäre er ja eigentlich für Gymnasium geeignet.
Aber seine Klassenlehrerin wird ihm nur eine eingeschränkte Empfehlung für Gmynasium geben auf grund seines Arbeitsverhaltens. Er will immer schnell fertig sein. Er ist auch oft der erste aber dafür halt meistens sehr unordentlich. Schrift ist nicht wirklich schön, streicht durch und achtet nicht so genau auf rechtschreibung. Außer in den Arbeiten. Da hat er eine schöne schrift und achtet auf rechtschreibung. nur halt bei normalen Sachen im Unterricht oder bei Hausaufgaben nicht. Da muß alles schnell gehen.
und er macht halt nur das nötigste. Lernen tut er zu Hause auch nicht.

Was meint Ihr ist das wirklich ein gravierender grund ihn nicht aufs Gymnasium zu lassen ? So ordentlich sind die "großen" Kinder doch auch nicht immer oder ?

ich meine die Lehrerin hat meinen Sohn eh auf dem kicker von Anfang an und mag ihn nicht wirklich. Er gehört leider zu den Kindern die in den Pausen ab und an mal etwas mist machen. Bisher nichts schlimmes aber die lehrerin sieht das irgendwie anders. Er ist halt ein Junge. Die ersten beiden Schuljahre war er etwas wilder und konnte nicht still sitzen. Aber das hat sich auch stark gebessert. Je älter sie werden umso vernünftiger werden sie ja auch. er hat sich leider in der 1. Kl den falschen Freund ausgesucht. Die lehrerin sagte zwar auch das unser nicht die Ideen hat aber immer gerne bei dem Mist mitgemacht hat.
Daher glaube ich das sie ihm aus diesem Grund nur die eingeschränkte Empfehlung geben will.

Was meint Ihr ? was würdet Ihr tun ? Gymnasium oder Realschule ? Mein Sohn hat nicht so eine Meinung. er will zwar eigentlich schon aufs Gymnasium aber dann ist es ihm auch wieder egal. Mal so mal so.

Vielleicht könnt Ihr uns ja mal Eure Erfahrungen berichten wie das bei Euch so ist.
Vielleicht wird die Entscheidung dann etwas leichter.

LG MElanie

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Hi Melanie,

die Entscheidung wird dir keiner abnehmen können.

Aber ihm aufgrund einer unsauberen Heftführung oder nicht schöner Schrift nur eine eingeschränkte Empfehlung zu geben finde ich nicht in Ordnung.

Ich habe die Erfahrung gemacht (inzwischen 2 Kinder auf dem Gymnasium) dass ab der 5. Klasse eh kaum noch ein Lehrer die Hefte anschaut oder darauf achtet ob sauber geschrieben wird.

Hauptsache, sie kommen mit, machen ihre Hausaufgaben und notieren auch im Unterricht mal was (und da ist eine gewisse "Grundgeschwindigkeit" von Vorteil).

Und ich denke immer wenn die Noten stimmen sollte man einem Kind eine Chance geben.

lg
masinik

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hallo melanie,

ich sehe das andersrum als meine vorschreiberin.

ich denke dass es ein kind demotiviert wenn es auf dem gymnasium schnell nicht mehr mitkommt und dass kann auf dauer viel kaputt machen.

ich würde dein sohn auf die realschule schicken und wenn er dort sehr gut zurecht kommt, den wechsel aufs gym in betracht ziehen.

meiner meinung nach ist es nicht schwer alles 2-er in der grundschule zu haben, inklusive ausreißer nach oben und unten auch wenn man nicht mehr als nötig tut.

aber auf dem gymnasium herrscht heute ein anderes wind und grade wenn dein kind kein lerntyp ist und immer alles schnell fertig haben will, wird er es meines erachtens schwer haben.

vlg

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Warum soll er lernen, wenn er auch so zweier schreibt? #kratz

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"ich würde dein sohn auf die realschule schicken und wenn er dort sehr gut zurecht kommt, den wechsel aufs gym in betracht ziehen."

Das ist aber ungleich schwieriger als gleich aufs Gymnasium zu gehen. Im Gymnasium ist das Lerntempo, allein schon wegen G8) deutlich höher. Die Lücken sind nach 1 - 2 Jahren schon kaum mehr aufzuholen. Oder meinst Du erst nach der 10. wenn der Realschulabschluss geschafft ist ?
Das wäre eine Option, aber sicher auch kein Pappenstiel. Die Hälfte der Leute die ich kenne, haben dieses Vorhaben abgebrochen.

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Hi,

mein Sohn ist genauso wie Deiner: gute Noten, ohne was dafür zu tun, und möglichst schnell fertig, Rechtschreibeung ne Katastrophe, außer in den Arbeiten, wenns darauf ankommt.

Ich werde ihn aufs Gymnasium lassen, vor allem weil er es selbst gerne will. Er wird schnell merken, dass er dort nur gute Noten bekommt, wenn er dafür lernt. Mein Vorteil ist, dass meine Große auch schon aufm Gym ist und ich schon weiß, was da auf einem zukommt.

Selbst in der Realschule/Werkrealschule bekommt man letztendlich nur gute Noten, wenn man etwas dafür tut. Geschenkt wird einem nirgends was.

LG

Tattel

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Was will denn dein Sohn?

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Hallo

die unordentliche Schrift würde mich noch nicht mal so stören - aber Lernfaulheit (nur das Nötigste tun) ist für das Gym absolut wichtig.

Mein Sohn kam dieses Jahr auf die Real, es wird eingiges abverlangt und er muss zusätzlich was tun um am Ball zu bleiben - bevorzugt bei den Vokabeln lernen. Auf dem Gym ist das ja eher noch schlimmer. Sofern dein Kind kein Überflieger ist (und das scheint er den nach Noten nicht zu sein) würde ich dir davon abraten.

lg bambolina

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Hallo,

sehe ich absolut umgekehrt:
ein lernfaules Kind, welches fast nur 2er schreibt, gehört eher aufs Gymnasium als ein fleißiges Kind, das 1er schreibt.

Warum? Weil es im Gymnasium weniger auf Fleiß und Lernen ankommt, sondern auf die angeborene Intelligenz. Die "immer nur 1er"-Schülerin aus meinen 4 Grundschuljahren kam aufs Gymnasium, dann auf die Realschule und dann auf die Hauptschule. Weil ihre Grundschul-Einser nämlich ausschließlich ein Fleißergebnis waren, ohne dass großartige Intelligenz dahinter steckte.

Ich mit meinen vielen Grundschul-Dreiern (Faulheit meinerseits) habe dagegen das Gymnasium geschafft, ohne jemals einen blauen Brief zu erhalten. Und besonders fleißig war ich auch auf dem Gymnasium nicht.

LG,
J.

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Ein "lernfaueses 2er-Kind" siehst du lieber aufm Gym weil es eher auf die angeborene Intelligenz ankommt?

Heißt das ein "fleißiges 1er-Kind" ist weniger intelligent als ein faules 2er-Kind?
Kapier ich nicht ganz #kratz

Wie dem auch sei, ich habe ja geschrieben, faule Überflieger (und damit meine ich besonders intelligente Kinder, die trotz Faulheit nur 1ser schreiben) ausgenommen.

Der Sohn der TE scheint mir den Noten nach nunmal kein Überflieger zu sein und ist zusätzlich auch noch faul. Und auf dem Gym wird wie gesagt verdammt viel abverlangt. Was auch zusätzliches lernen bedeutet, was faule Kinder aber ungern tun.

Zum Schulwechsel meines Sohnes waren auch bei diversen "Schulvorstellungen" Gymnasiallehrer anwesend. Die Rückläufe auf die Real sind in der 6. und dann überwiegend wieder in der 8. und 9. extrem hoch.
Einheitlich wurde bestätigt - ein Gym-Kind braucht mehr als "nur" gute Noten um auf dem Gymnasium zu bestehen.
Unser Nachbarskind 10.Klasse Real. Sie haben mit 21 Kindern pro Klasse angefangen und standen mit über 30 Kindern anfang des Schuljahres knapp vor der Teilung.

Von meiner Freundin ihre Nichte ist jetzt in der 9. runter auf die Real. Sie hatte immer gute Noten, in der Pupertät waren andere Dinge wichtiger und meinte "nur das Notwendigste tun, das reicht". Hat es nicht...

lg bambolina

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Ich würde ihn aufs Gymnasium schicken. Und zwar genau, weil er nur das nötigste macht. Und das wird auf dem Gymnasium dann eben mehr sein, als auf der Realschule. Er wird schon schnell merken, wieviel das "nötigste" ist.

Das Tempo zieht gegenüber der Grundschule ordentlich an. Das war bei mir schon so und ist mit G8 bestimmt nicht anders geworden.

Wenn Du ihn auf die Realschule schickst besteht die Gefahr, dass er sich gar nicht mehr anstrengt....

LG
ballroomy

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Hallo,

"Aber seine Klassenlehrerin wird ihm nur eine eingeschränkte Empfehlung für Gmynasium geben auf grund seines Arbeitsverhaltens. Er will immer schnell fertig sein. Er ist auch oft der erste aber dafür halt meistens sehr unordentlich. Schrift ist nicht wirklich schön, streicht durch und achtet nicht so genau auf rechtschreibung."

ich war als Kind genauso. Hausaufgaben wurden von mir in maximal 15 Minuten hingeschmiert. Weitestgehend fehlerfrei, aber eben unordentlich.

"ich meine die Lehrerin hat meinen Sohn eh auf dem kicker von Anfang an und mag ihn nicht wirklich. Er gehört leider zu den Kindern die in den Pausen ab und an mal etwas mist machen."

Auch das traf auf mich zu #schein

"Er ist halt ein Junge."

Das ist aber keine Entschuldigung für irgendein Fehlverhalten.

Ich stimme dir zu, dass es viele Lehrerinnen gibt, die ruhige, adrett gekleidete Mädchen im hübschen rosa Kleidchen vor wilden Mädchen, die Hosen tragen, und vor Jungs allgemein bevorzugen. Solche Ungerechtigkeiten dürfen nicht sein.

Auch Kinder mit (in den Augen der Lehrerin) "schlechtem" Sozialverhalten und schlampiger Arbeitsweise dürfen, sollen und müssen ins Gymnasium gehen dürfen, wenn deren Intelligenz offensichtlich ausreicht.

Wer ist übrigens intelligenter?
Das Kind, das trotz chaotischer Schreibweise, Heftführung und durchgestrichenem Gekritzel die Übersicht behält und die Note Zwei bekommt oder das Kind, das trotz seiner super-ordentlichen Arbeitsweise es nicht schafft, eine Eins zu bekommen?

"Was meint Ihr ? was würdet Ihr tun ? Gymnasium oder Realschule ? Mein Sohn hat nicht so eine Meinung. er will zwar eigentlich schon aufs Gymnasium aber dann ist es ihm auch wieder egal. Mal so mal so."

War mir auch vollkommen egal. Die Konsequenzen konnte ich damals noch gar nicht absehen.

Letztendlich müsst ihr Eltern das entscheiden. Auf die unsinnige Begründung der Lehrerin, wo es auch auf mich so wirkt, als würden Sympathien da eine Rolle spielen, würde ich nichts geben.

LG,
J.

P.S.: ich hatte in der Grundschule mehr 3er statt 2er, aber einen 2,33 Schnitt in den 3 entscheidenden Fächern fürs Gymnasium, und ich habe sowohl Abi als auch Universitätsstudium ohne Probleme geschafft

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Hallo,

das mit der "Lernfaulheit" ist relativ.
Mir ist auf der Grundschule alles zugeflogen, auf dem Gymnasium wurde mir prophezeit, dass nun alles anders werden würde, dass ich mich ins Zeug legen müsste und dass mir das sicherlich Schwierigkeiten bereiten würde, weil ich ja nicht daran gewöhnt wäre...
Was hat sich geändert? Gar nix!

Ich musste mich erst an der Uni anstrengen und - oh Wunder - ich konnte ohne Probleme pauken, ohne es vorher "gelernt" zu haben.

Mir wäre es lieber für das Gymnasium, wenn das Kind in der Grundschule gute Noten hat, ohne etwas dafür tun zu müssen, als dass es sehr gute Noten hat, die es aber nur durch großen Zeitaufwand und Anstrengungen erreicht hat. Denn kann es am Gymnasium an sein Limit stoßen.
Wir hatten mehrere Kinder, bei denen der Wunsch der Eltern wohl größer war als die Leistungskapazität des Kindes, die die erforderlichen Noten beim Schulwechsel nur mit großer Anstrengung erreicht hatten. Auf dem Gymnasium konnten sie nicht mithalten.

LG

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Hallo!

wenn ein Kind trotz Fluserei und schnell, schnell in der Schule und NULL Arbeit zuhause ein 2-er-zeugnis hat, gehört er aufs Gymnasium.

Zumindest vom potential her.
Ob er sich umstellen kann, doch etwas zu tun, das ist für mich die Frage.

lg

melanie mit 4 kids, deren Großer nächstes jahr in die 4. kommt und die da jetzts chon grübelt, was sie mit ihm macht