Hallo,
bin mal wieder gefrustet vom Elterngespräch beim Lehrer meines Sohnes (3.Klasse).
Es gibt erst seit diesem Sommer hier Noten, mein Kind hatte noch nie etwas "schlechteres" als eine 2-.
Ich bin superzufrieden, zumal mein Sohn auch noch nie für etwas lernen mußte und auch noch gerne zur Schule geht (freut sich nach allen Ferien auf den Schulanfang).
Da mein Kind schon im Vorschulalter wegen vieler "Auffälligkeiten" getestet wurde und ein IQ von 128 festgestellt wurde, d.h., überdurchschnittlich begabt, ist für mich jetzt schon ein Gymnasiumbesuch klar.
Der Lehrer meint jedoch, er wird in Sozial- und Arbeitsverhalten eine vier geben und das verhindert das Gymnasium,d.h. sie können meinen Sohn dort ablehnen.
Das wird auch in der 4. nicht besser, bis jetzt ist ja auch keine Einsicht da, meinte der Herr Lehrer.
Mein Einwand, dass er doch nur "abschaltet und Mist macht" weil ihm langweilig ist, wurde wieder mal nicht erhört.
Ich könnte ewig mit dem Lehrer diskutieren, was ich unter schlechtem Sozialverhalten verstehe, auf jeden Fall finde ich eine vier nur gerechtfertigt, wenn sich der Schüler seinen Kameraden gegenüber zumeist unsozial verhält- mein Kind jedoch hilft anderen in der Hausaufgabenstunde, ist Klassensprecher, nimmt an keiner Prügelei teil...
Natürlich arbeiten wir am Verhalten- aber kann das wirklich der Grund sein, auch noch auf der weiterführenden Schule zwischen schlechteren Schülern ausgebremst zu werden?
Wer hat ältere Kinder und kann mir Erfahrungen vom Gymnasium oder Realschule schreiben?
LG,Marti
Sozialverhalten und Mitarbeit
Da ist jetzt schwer drauf zu antworten.Aber wenn ein Lehrer eine 4 gibt wird er wohl seinen Grund haben.Ich kenne dein Kind nicht und möchte nicht urteilen aber wenn er so überdurchschnittlich begabt ist ist warum fördert sein Lehrer das nicht?Mein Sohn geht auch in die 3. Klasse und wenn dort Schüler in bestimmten Fächern wie Mathe oder Deutsch besser sind bekommen Sie auch mal schwerere Aufgaben zusätzlich.Sogenannte Delphinaufgaben.Sind in den Lehrbüchern gekennzeichnet mit nem Delphin.
Was macht er denn so?Stört er bewußt den Unterricht oder ist er frech oder ?
Es wäre schade wenn dadurch sein Weg verbaut wird.
L.g Tina
Hallo,danke für Deine Antwort!
Mein Sohn macht schon die Matheaufgaben für die 4.Klasse mit und darf in Deutsch Bücher lesen und zusammenfassen, wenn er die Aufgaben fertig hat.
trotzdem hält ihn das leider nicht davon ab, aus dem Fenster zu sehen, ständig vorne Bleistifte anzuspitzen und dabei Faxen zu machen oder durch Zwischenrufe Kommentare abzugeben.
Er lenkt (leider)oft andere ab, er bekommt alles mit auch wenn es nicht so scheint.
Er ist nicht frech, hilft den schwachen Schülern an seinem Tisch und auch dem Lehrer- aber er kann die Klasse lenken, zum positiven wie zum negativen- das konnte er schon im Kindergarten mit der ganzen Gruppe.
LG, Marti
Ich würde den Rektor anschreiben, ob es einen Kriterienkatalog für die Benotung des Arbeits- und Sozialverhaltens gibt und was unter welcher Note im Volltext verstanden wird.
Widerliches Machtverhalten!
Manche Lehrer sollten vielleicht besser im Keller Akten sortieren.
Solltest Du nicht weiterkommen, dann wende Dich an die zuständige Schulpsychologin.
Gruß
Manavgat
Hallo,
danke für Deine Antwort!
Die Schulpsychologin könnte ich mal zu Rat ziehen.
In der vierten wird es wahrscheinlich nicht besser, denn Mathe macht er ja jetzt schon komplett für die vierte Klasse, da weiß ich nicht was nachkommt, ob es für ihn weitergeht.
Außerdem werde ich mich nochmal erkundigen, was die Noten in den Fächern bewirken.
LG, Marti
*Natürlich arbeiten wir am Verhalten*
Ja. An dem des Lehrers.
Das solltet ihr ändern - falsche Baustelle.
LG
Hallo,
danke für Deine interessante Antwort!
Wie meinst Du kann man Verhalten verändern ohne Einsicht des Kindes?
Meinst Du nicht, ich hätte schon alles versucht was mir, dem Papa des Kindes,den Erziehern im Kindergarten, dem Lehrer und sogar einem Psychologen eingefallen ist?
LG, Marti
Hi,
was genau sieht dein Kind nicht ein?
Dass es sich benehmen soll?
Falls ja: Weshalb ist es der Meinung, sich nicht benehmen zu müssen?
(Ist NICHT bös gemeint, was ich schreibe!)
LG
Hallo,
das Verhalten des Lehrers und die meisten Antworten hier zeigen ganz deutlich, dass für eine Unterforderung immernoch das Verständnis in der breiten Masse der Gesellschaft fehlt.
Ich selbst durfte das letzte halbe Jahr spüren, wie ein unterfordertes Kind sich fühlt - und das obwohl es die Lehrer (bei mir die Dozenten) wissen!
Es ist furchtbar und einfach nur ätzend ...
In Anbetracht dessen finde ich es bemerkenswert, dass die unterforderten Kinder nicht täglich irgendwas wesentlich schlimmeres machen!
Und das ist mein Ernst!
Zum Glück soll ja das Frontalunterrichtssystem aufgebrochen werden - irgendwann.
Nun, zum Problem.
Ich würde ganz klar mit dem Direktor in Kontakt treten und mich darüber informieren. Sollte dein Sohn diese Note bekommen, würde ich an deiner Stelle sturmlaufen - an allen Stellen!
Es kann NICHT sein, dass wegen Willkür, Unvermögen oder einfach fehlender Einsicht des Lehrers der Weg deines Sohnes verbaut wird.
Ich selbst kämpfte für meine Tochter auch gegen Windmühlen - Manavgat hat hier schon guten Rat gegeben, wende dich per PN an sie, wenn du nicht weiter weißt. Sie ist da wirklich erfahren!
Ganz ganz viel Glück dir und deinem Sohn und halte durch und kämpfe! Lass dich nicht klein machen!
Grüße
Hallo,
vielen Dank für Deine Antwort!
Ich wußte schon vor Schulbeginn, daß es ein Kampf wird... ich gebe mir Mühe, es für alle erträglich zu machen .
Spätestens in der vierten Klasse bestehe ich zumindest in Sozialverhalten auf eine gute Note- denn natürlich zählt es zum Sozialverhalten, wenn man andere ablenkt, aber den Rest kann man in der Note für Arbeitsverhalten benoten, dafür gibt es ja schließlich zwei Noten.
LG, Marti
Huhu
All diese Probleme, die du mit deinem Kind beschreibst, habe ich mit meiner Tochter auch. Allerdings hat sie bereits die 2. Klasse übersprungen.
Jetzt in der 3. ist sie (noch?!) ganz gut damit "abgelenkt"(?!) sich einzufinden in die Strukturen - der Lernstoff ist dabei das geringste Problem.
Allerdings besucht sie eine Privatschule, die mit Sicherheit schon um einiges hilfreicher ist, als eine staatliche.
Meine Tochter hat noch dazu ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, was sie dazu veranlasst, nicht zu stören, nicht zu fragen, nichts zu sagen - es ist wie es ist und dann muss es eben so sein. Sie nimmt also alles hin. Was natürlich nicht weniger problematisch ist.
Ich trete meist an die Lehrer heran/sie an mich, weil meine Tochter da wenig "kooperativ" ist. Sie hat allerdings die ganz klare Vorstellung, aufs Gymnasium zu wollen - es ist ihr also noch (!) nicht schnurz. Aber klar, den Weitblick haben die Kinder keinesfalls und dein Sohn wird auch nicht erkennen, was notwendig ist um den Lehrern Honig ums Maul zu schmieren - wozu auch, es entbehrt jeder logischen Grundlage - denn den Stoff bringt er ja.
(Ich muss grinsen, ist hier alles genauso!)
Meine Tochter findet auch vieles sinnlos und albern (vor allem Kreatives). Sie "führt" sich gut, macht aber zu Hause dennoch - ich denke als Ventil - sehr oft Probleme, über die sie hinterher immer sehr erschrocken ist.
Naja, lange Rede kurzer Sinn - wenn wir ehrlich zu uns (nicht zu den Kindern ) sind, so haben sie in vielem doch Recht - ich gebe meiner Tochter in einigen Dingen auch Recht, sage ihr aber im gleichen Atemzug, dass es eben notwendig ist, auch wenn sie es nicht so sieht.
Ich hoffe mir bleibt ein solcher Kampf wie bei dir erspart.
Ja, die Mühen es für alle erträglich zu machen bleiben an uns Müttern hängen - wäre ja auch zu einfach, wenns alles so vor sich hin liefe
Liebe Grüße
Wie der Lehrer auf diese Note kommt, ist mir auch nicht ganz klar. Lass dir das mal erklären.
Aber: Ein Kind mit einem schlechten Sozialverhalten beeinflußt die ganze Klasse. Ich bin selbst Lehrerin und kann dir sagen, dass nicht nur DEIN Kind im Unterricht eine Rolle spielt, sondern 25 andere KInder auch. Und durch "abschalten und Mist machen" werden andere Kinder, die auch lernen wollen, massiv am Lernen gehindert. Weil man als Lehrer dann erstmal wieder Ruhe in die Klasse bringen muss usw. Mir tun wirklich die Kinder leid, die sich anstrengen müssen und wollen, denen ich aber aufgrund solch permamenter Störer nicht genügend Zeit widmen kann. Das verschärft sich am Gymnasium noch.
Ich denke auch, dass das dein Problem ist. Das Problem besteht ja auch schon länger. Wenn mein Kind schon im Kiga so auf Auffälligkeitren getestet worden wäre, würde ich sicher als Mutter bzgl. seines Verhaltens Maßnahmen ergreifen.
"Abschalten und Mist machen" kann er auch im späteren Leben nicht. Wenn dein Kind wirklich so intelligent ist (was wir ja nur von dir wissen), dann würde ich mich mal nach einem Gym. für hochbegabte Schüler umsehen.
Hallo,
danke für Deine Antwort!
Natürlich habe ich Verständnis für die schwere Situation von Lehrern heute.
Ich habe selbst Lehrer in der engeren Verwandtschaft und arbeite selbst in einem sozialen Beruf mit kleinen "Monstern" .
Wie auch schon weiter oben in einer Antwort geschrieben, wir gehören nicht zu den Menschen die sich selbst bemitleiden ohne aktiv zu werden- wir haben schon alles probiert, was uns und anderen einfällt.
Ich schrieb hier in diesem Forum, weil ich erhoffe durch die Masse der Menschen hier neue Anregungen zu bekommen.
LG, Marti
Hallo,
leider fehlt das Bundesland, um konkret Auskunft geben zu können.
In Bayern gibt es einen Kriterienkatalog, anhand derer sich die A-D Noten zusammensetzen. Hier wird, soweit ich von Grundschulfreunden informiert bin, ein D so gut wie gar nicht vergeben.
Und meines Wissens kann eine schlechte Bewertung des Sozialverhaltens nicht verhindern, dass man das Gymnasium besucht, wenn der nötige Notendurchschnitt erzielt wurde.
Was heißt denn "Mist" machen? Es ist ein Unterschied, ob man aus Langeweile andere vom Arbeiten ablenkt oder ob man aus Langeweile rumrennt und die Sachen anderer vom Tisch wirft etc.
Wenn dein Sohn unterfordert ist - warum werden ihm dann keine Zusatzaufgaben gegeben? Differenzierung sollte eigentlich mittlerweile zum Unterrichtsalltag dazugehören...
Danach würde ich den Lehrer mal fragen, warum er denn deinem Kind dann keine Aufgaben zur Verfügung stellt, anhand derer er beweisen kann, was er wirklich kann und aufgrund derer er sich nicht mehr langweilt. Es können in Mathe die schweren Aufgaben aus dem Buch sein, Aufgaben der Matheolympiade oder gar Aufgaben aus der 4. Klasse. In HSU kann er selbst zu einem Thema recherchieren und ein kleines Referat vorbereiten, ... .
IQ 128 (+/- ein paar Punkte) heißt übrigens nicht automatisch, dass man ein Gymnasium besuchen kann (wobei die Noten deines Kindes bislang dafür zu sprechen scheinen. Endgültiges wird man aber erst Mitte der 4. Klasse sagen können). Wir haben an der Noch-Mittelschule auch immer wieder mal Schüler mit einem IQ sitzen, bei dem man davon ausgeht, dass sie locker eine RS, wenn nicht ein Gym besuchen könnten - je höher in der Schulaufbahn, desto entscheidender werden Faktoren wie Motivation, Lernverhalten, .... für den Lernerfolg, während die Bedeutung des IQ "abnimmt", weil dieser bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden kann.
LG und alle Gute,
delfinchen
Hallo,
danke für Deine Antwort!
Bundesland ist Niedersachsen, weiterführende Schule wird allerdings Rheinland-Pfalz sein.
Ich habe oben schonmal geantwortet, daß mein Sohn schon Mathe in der vierten Klasse mitmacht und für Deutsch Extraaufgaben bekommt, in Sachkunde googelt er nebenher zum Thema für die anderen am Schulcomputer.
Ich habe einfach Angst, daß es so schlecht läuft wie bei mir (vom Gymnasium geflogen trotz Begabung und nach langem Kampf ohne Abitur zum Studium zugelassen worden), möchte es besser machen und jede Hilfsmöglichkeit ausschöpfen- habe leider kein Geld für teure Privatschulen als Alleinerziehende- vor Allem sind die weit weg.
Als letzte Möglichkeit für später lasse ich mir ein Internat (evtl. Stipendium?).
LG, Marti
Hallo,
ja, das verstehe ich. Allerdings gibt es Privatschulen, bei denen der Beitrag gestaffelt ist und ihr demnach
weniger zahlen müsstet...
Schön, dass dein Kind einigermaßen gefördert wird in der Schule - dass er sich anscheinend doch noch langweilt zeigt aber, dass das nicht ausreichend ist. Ich bin sonst kein Fan vom Klassen-Überspringen, aber habt ihr das mal ins Auge gefasst?
Mit dem Schulsystem von RP kenn ich mich leider überhaupt nicht aus ....
Sozialverhalten D finde ich dennoch heftig, das würde mE nur gerechtfertigt sein, wenn dein Kind andere verletzt, aber er hilft ja sogar, das sollte doch auch Berücksichtigung finden. Noten in diesem Ausmaß als Disziplinierungsmaßnahme einzusetzen halte ich für unpädagogisch - es muss doch andere Möglichkeiten geben .... .
Merkt dein Sohn überhaupt, wenn er zu weit geht?
Wird er häufig ermahnt und ist schon als "Störenfried" stigmatisiert?
Leidet er unter häufigen Ermahnungen?
LG,
delfinchen
Hallo,
es gibt Beratungsstellen für hochbegabte Kinder. Da mußt Du mal nach googeln.
Eine Bekannte von mir ist auch in einer solchen mit ihrer Tochter und hat da wohl schon einige gute Tips bekommen.
Allerdings muß ich andererseits sagen, daß ich es einem Lehrer nicht wirklich verdenken kann, wenn er einem Kind, was den Unterricht stört eine schlechte Note im Sozialverhalten gibt. Auf diese Weise stört es die anderen Kinder, egal, wie es sich ihnen gegenüber sonst verhält und warum es stört.
Will Dein Sohn eigentlich selbst auf's Gymnasium? Vielleicht wäre die Drohung, daß er sonst auf der Realschule landet und sich weiter langweilen muß, ein Anreiz für ihn, sich zusammen zu reißen.
Abgesehen davon gibt es neben speziellen Schulen für Hochbegabte auch Gymnasien, die sich in dem Bereich weiter gebildet haben. Die würden Deinen Sohn vermutlich nicht automatisch ablehnen.
LG
Heike
Hallo,
danke für Deine Antwort!
Meinem Sohn ist die weiterführende Schule schnurzpiepegal .
Aber mal ehrlich, welches zehnjährige Kind kann sich ein realistisches Bild davon machen?
Es sind doch immer Erwachsene im Hintergrund, die lenken und leiten und oftmals durch eben ihr Verhalten dazu beitragen, dass das Kind da landet, wo es eben landet.
Na ja, Privatschule bleibt als letzte Option.
Für mich wäre auch ein Realschulabschluß super, wenn er damit ein Ziel erreicht welches er sich setzt.
Allerdings sehe ich genau dieses als gefährdet (eigene Zielsetzung), wenn die weiterführende Schule keine "Leistungsschule " sondern ein "Auffangbecken für die Allgemeinheit" (Realschule+, Gesamtschule) ist.