Grundschule 3. Klasse, Kinder in die "Ecke" stellen

Moin,

eine Vertretungslehrerin, die der Klasse meiner Tochter wohl bedauerlicherweise für den Kunst- und Textilunterricht noch den Rest des Halbjahres erhalten bleiben wird, hat mein Kind wegen Quatschens (lt. meiner Tochter hat sie aber nicht gequatscht, sondern die Sitznachbarin, ich halte das für glaubhaft) in die "Ecke" geschickt und den Rest der Stunde nicht nur dort stehen lassen sondern auch dann noch völlig ignoriert, obgleich sie dringend zur Toilette mußte und sich deswegen neA die ganze Zeit gemeldet hat. Aus Angst vor der Lehrerin hat sie sich nicht getraut einfach so zu gehen oder unaufgefordert was zu sagen. Bis zur Pause hats dann nimmer ganz gereicht, ein bissl nass ist die Unterhose gewesen... man stelle sich die Demütigung für ein Mädel vor, wenn es sich im schlimmsten Fall vor versammelter Klasse eingepieselt hätte! Nach der ersten Aufregung um diesen Vorfall habe ich mich umgehört, die Lehrerin scheint gern auf solche Methoden zurückzugreifen. Ich persönliche werde sie erst am Montag bei einem Termin mit der Rektorin kennenlernen.

Habt ihr sowas schon erlebt und wie ist die Schule damit umgegangen? Ich habe mich in einem anderen Forum blöd von der Seite anmachen lassen müssen, dass ich mich über einen "unglücklichen Vorfall" so echauffiere. Für mich ist das kein unglücklicher Vorfall, sondern eine Katastrophe.

Grüße, Goldie

1

Mmmh...
Also am "In die Ecke stellen" finde ich jetzt nichts Schlimmes. Zwei Quatschlieseln wurden eben getrennt.

Dass deine Tochter ignoriert wurde, sollte natürlich nicht sein, kann aber trotzdem "nur" ein "unglücklicher Vorfall" sein.

Ich würde da kein riesen Bohei drum machen. Die Lehrerin wollte mit Sicherheit nicht, dass deine Tochter sich in die Hosen macht.

Sprich sie trotzdem drauf an, wenn's dir danach besser geht. Aber als "Katastrophe" würde ich das nicht sehen...

2

http://www.landesschulbehoerde-niedersachsen.de/themen/schuler/ordnungsmassnahmen

http://www.focus.de/schule/schule/unterricht/paedagogik/tid-7944/disziplin-in-der-schule_aid_138718.html

zur Anregung...ich kann nichts padägogisch sinnvolles daran finden, ein Kind vor versammelter Mannschaft zu demütigen! Notorische oder akut störende Kinder zu trennen finde ich auch sehr sinnvoll, aber doch bitte nicht so!

LG

7

"Also am "In die Ecke stellen" finde ich jetzt nichts Schlimmes."

Ist das dein Ernst #schock?

weiteren Kommentar laden
3

Da fällt mir spontan diese Diskussion ein:

http://www.urbia.de/forum/6-kids-schule/2812628-in-die-hose-gemacht-weil-er-nicht-aufs-klo-durfte/17797550

Vielleicht kannst du für dich etwas daraus ziehen.

Mir stellen sich auch alle Nackenhaare auf, ich wünsche dir viel Erfolg!

LG Helga

4

Danke für den Link; das ist ja eine grausige Geschichte!

Ich habe kein Verständnis für Eltern, die diese Art von seelischer Mißhandlung auch noch gutheißen oder bagatellisieren. Kinder haben das gesetzlich verankerte Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Würde ein Lehrer zuschlagen wäre die Hölle los, aber seelische Mißhandlung scheint landläufig toleriert zu werden, was ich alarmierend finde.

LG

5

#pro

6

Ich habe das bisher nie erlebt, aber ich finde es auch unter aller Sau.
Und in die Ecke stellen, ist auch daneben.

8

Hallo,

ein "unglücklicher Vorfall" wäre das für mich auch nicht und ich bin ehrlich entsetzt über manche Ansichten #schock.

Schau mal hier: im Hamburger Schulgesetzt ist das In-die-Ecke-stellen als entwürdigende Erziehungsmaßnahme eingestuft und UNTERSAGT.

http://www.schulrecht.hamburg.de/jportal/portal/bs/18/page/sammlung.psml?doc.hl=1&doc.id=VVHA-VVHA000000034%3Ajuris-v00&documentnumber=3&numberofresults=3&showdoccase=1&doc.part=F&paramfromHL=true#gesivz2

"Das Verbot der Züchtigung und entwürdigender Erziehungsmaßnahmen (§ 49 Absatz 2 HmbSG)
Das bisher nur in der Lehrerdienstanweisung verankerte Verbot der körperlichen Züchtigung sowie anderer entwürdigender Erziehungsmaßnahmen wird erstmals auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Als entwürdigend sind z. B. folgende Maßnahmen anzusehen:


eine Schülerin oder einen Schüler in die Ecke stellen,

Kniebeugen machen lassen,

mechanische Strafarbeiten wie seitenweises Abschreiben von Texten oder vielfaches Schreiben desselben Wortes, auch wenn dies als Übungsarbeit "

Ich würde umgehend mit der Schulleitung sprechen.

LG

10

Hallo
ich würde der lehrerin sagen, das sie es nicht wagen sollte mein kind nochmal in die ecke zu stellen.
auch eine lehrerin sollte keine grenzen überschreiten.
l.g.

11

Ich selber habe es noch nicht erlebt, aber mein Sohn erzählte mir heute, das heut morgen
ein Klassenkamerad von ihm vor die Tür musste für die ganze Stunde. Er hatte wohl gequatscht und den Unterricht gestört. Doch er musste diese Schulstunde den Türgriff nach unten gedrückt halten, damit der Lehrer weiß, er steht noch vor der Tür.

Finde das aber auch wirklich ganz übel.

Mein Sohn ist auch in der 3. Klasse

13

Da sehe ich einen Unterschied, wir haben auch ein Exemplar, das mal aus der Klasse raus geschickt wird. An schlechten Tagen würde ansonsten kein Unterricht möglich sein, so sehr stört der Junge.

In die Ecke stellen und nicht zur Toilette lassen ist erniedirgend, mal vor die Tür schicken kann auch zum Recht auf Unterricht der restlichen Klasse beitragen.

12

Informiere das Schulamt.

Ich würde hier keinen Umweg über Elternbeirat oder sonst wo machen.

Gruß

Manavgat