Hallo,
nachdem ich mich gestern ein bisschen in die Nesseln gesetzt habe , vor allem bei den beiden anwesenden Lehrerinnen, die überhaupt nicht auf meine Bedenken eingingen und die Diskussion von der Kiga-Leiterin einfach abgewürgt wurde , hätte ich gerne ein paar Anregungen, Gedanken von euch ....
Also, ich hab ja schon zwei große Jungs, die ich durch die Schulzeit begleite (mittlerweile 10. und 8. Klasse) und einen Schulanfänger nächstes Jahr.
Im Kiga werden die Vorschulkinder nach dem Würzburger Programm gefördert (eigentlich sollte das täglich sein, wird aber max. 3x pro Woche gemacht) und auch das Zahlenland wird 1x pro Woche besucht - ja, wir sind in Bayern
Die Großen hatten kein spezielles Programm, da war noch spielen, tanzen, reimen etc angesagt, ohne irgendwelche Vorgaben - was das reimen angeht, wird das halt jetzt speziell im Programm gemacht (wenn ich das richtig verstanden habe).
Bei der Einschuluntersuchung werde auch auf diese Sachen eingegangen, wie auch schon seit einigen Jahren (möchte bloß wissen, wie die Großen das geschafft haben ^^ *Ironie off*).
Welche Kinder hatten diese Programme auch und wie gings ihnen dann in der ersten Klasse? Es wird ja besonders in der Sprachförderung viel Stoff der ersten Klasse gemacht - meine Befürchtung ist, dass die Kinder (weil sie es ja eh schon können) entweder den Unterricht stören oder sich sonst langweilen und dann den Anschluß verpassen, wenn etwas Neues dazukommt.
Auf diesen Einwand wurde von seiten der Lehrer gar nicht eingegangen, es sei alles prima und sie hatten noch kein Kind, dass sich langweilte oder irgendwann nicht mehr mitkam - und wenn doch, dann könnte man ja mit den Lehrern reden - ist es denn nicht auch Aufgabe der Lehrkraft, dies zu bemerken?
Ich war auch nicht die einzige Mama, die so denkt, aber die Diskussion wurde bereits am Anfang gestoppt ... auch hätte ich gerne Eindrücke gehört von Eltern, deren Kinder bereits im Grundschulalter sind und das Programm hatten - die wurden einfach übergangen .
Also, her mit euren Erfahrungen!
LG Claudia (die seit gestern ihre Meinung bestätigt sieht, dass LehrerInnen (vor allem ältere) nur mit sich reden lassen, wenn man ihre Meinung hat )
Würzburger Programm/Zahlenland - wie gehts den Kindern in der Schule? Auch gerne Lehrkräfte!
Huhu,
ich hatte hier neulich auch geschrieben, dass ich verwundert war, dass schon bei der Schulanmeldung auf die Inhalte des Würzburger Programms getestet wird, wo das doch erst im Rahmen der Vorschule behandelt wird.
Ich finde es allerdings klasse, dass das im Kindergarten gemacht wird!
Lies mal hier:
http://www.phonologische-bewusstheit.de/
Es geht nicht darum, Lesen und Schreiben vorweg zu nehmen, sondern es ist eigentlich als Förderprogramm entwickelt worden für Kinder, die in der sprachlichen Entwicklung Defizite aufweisen. Mittlerweile hat es sich aber zu einem Standardvorschulprogramm entwickelt.
Ich finde es deshalb gut, weil die Kinder durch HLL alle auf einen ähnlichen Stand kommen. Ja, viele Kinder können schon reimen, Anfangsbuchstaben heraushören und Silben klatschen, aber halt nicht alle. Bei uns im Kindergarten sind durchaus einige Kinder, die sprachliche Probleme haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Kinder in der Schule langweilen, die reimen können. In jedem Vorschulübungsblock kommen solche Aufgaben vor und es sollte eigentlich selbstverständlich sein, mit seinen Kindern Gedichte etc. zu lesen, zu reimen oder andere Sprachspielereien zu machen. Machen aber nicht alle Eltern bzw. können vielleicht auch nicht alle Eltern.
Erfahrung bzgl. des Einflusses auf die Schule habe ich selbst nicht. Unsere Erzieherin sagte aber, sie hätten von der Schule immer sehr gutes Feedback bekommen, dass die Kinder mit HLL Vorschulprogramm sich beim Lesen/Schreiben leichter täten.
LG
Hanna
Hallo Hanna,
danke, auch für den Link. Den werde ich mal in Ruhe durchlesen.
Es ist ja nicht nur das Reimen. Dieses Programm basiert auf sechs Punkten mit Unterpunkten (die ich nicht mehr alle im Kopf habe), und da ist ganz klar Erstklassstoff dabei: Anlaute lernen; hören, wo diese Anlaute im Wort sind (vorn, hinten oder in der Mitte); Buchstaben erkennen und z.B. H - au - s (so buchstabiert) zu einem Wort zusammenfassen, Silbenklatschen; erkennen, wo ein Wort aufhört und das nächste beginnt; und eben auch reimen.
Ausserdem werden unsere Kinder mit Kindern aus einem anderen Kiga zusammengelegt; auf meine Frage, ob die dieses Programm auch haben bekam ich keine Antwort , nur ein *wir holen die Kinder da ab, wo sie stehen*. Aber wenn jetzt die anderen weiter *hinten* dran sind (ist nicht abwertend gemeint!), werden doch alle dort abgeholt und alles war ... naja, nicht umsonst, aber doch ... mmh, keine Ahnung, wie ich das jetzt sagen soll!
LG Claudia
Hallo
Wir sind zwar aus Niedersachsen aber hatten auch das Würzburger und Zahlenland.
Mein Sohn hatte viel Spaß dran.
Reimen fand er super
Ich denke es ist schon hilfreich beim lesen lernen wenn die Kinder Silbenklatschen können denn sie lesen ja in Silben bzw. sollen es lernen.
Ich sehe das nicht als Nachteil und deine Argumente das sie sich langweilen treffen weniger zu. Ein Kind ist doch stolz wenn es schon was kann.
Hallo,
also bei uns wurde das Würzburger Sprachprogramm auch in der Vorschule im KiGa gemacht, allerdings nur 1x pro Woche. Es wurden dort solche Dinge gemacht wie Silben klatschen oder „Lautieren“, d. h. Wörter in Laute zerlegen (also Schuh wird dann zerlegt in „SCH“ und „U“), Reimwörter finden. Ich denke, es wird mehr die Aufmerksamkeit für richtiges Sprechen und genaues Hinhören geschult, als dass tatsächlich Schulstoff vorweggenommen würde.
Natürlich bringt es den Kindern in der Schule etwas, weil sie bei uns in der ersten Klasse nach der Methode „Lesen durch Schreiben“ lernen. Die basiert ja darauf, dass man Wörter deutlich ausspricht und die einzelnen Laute, die man hört, dann nach der „Anlauttabelle“ aufschreibt (bzw. zum Teil eher abmalt). Weil ja gleichzeitig auch diese Umsetzung in Schrift gefragt ist, glaube ich nicht, dass sich Kinder langweilen, weil sie in der Vorschule schon das Lautieren geübt haben. Andererseits empfinde ich es auch als ganz gut, dass den Kindern eben einige Dinge schon vertraut sind – da haben sie auch ein bisschen Luft, sich erstmal mit allem anderen Neuen (Ablauf, neue Umgebung usw.) zu beschäftigen.
Im Übrigen wird ja nicht wirklich Lesen und Schreiben in der Vorschule geübt, sondern nur sozusagen eine Vorstufe. Ich nehme an, die Gefahr, dass sich jemand in der ersten Klasse langeweilt, ist viel größer bei den zahlreichen Kindern, die schon vor der Schule lesen und /oder schreiben können.
Sicherlich hast Du Recht, dass Kinder mit dieser Vorschulförderung eine Vorsprung vor denen haben, die keine bekommen haben. Andererseits kann die Alternative ja auch nicht darin bestehen, alle gar nicht vorschulisch zu fördern….
LG
rain
Hallo!
Meine Tochter hatte auch das Würzburger Programm in der Vorschule ( sie hat sogar 2 Jahre Vorschule gemacht) und ist jetzt in der 1. Klasse.
Also es wiederholt sich schon viel von der Vorschule finde ich, aber meine Tochter langweilt sich in keinster Weise...sie ist immwe noch mit Feuereifer dabei.
lg tina
, ihr habt mich ein bisschen beruhigt.
Allerdings hört man seit ein paar Jahren, dass viele Kinder den Unterricht speziell in der ersten Klasse stören - vielleicht doch Langeweile? Oder können sich die Lehrer nicht mehr durchsetzen??
Naja, egal, ich lass es auf mich zukommen
LG Claudia
Hallo!
Ich denke der Unterricht wird gestört von Kindern mit Langerweile, und von gnadenlos überforderten Kinder, aber deswegen weil die Voraussetzungen, die Kinder zu Beginn der 1. Klasse mitbringen, Welten umfasst. Das war "früher" nicht ganz so extrem.
Welche Kinder sollen nun untern Tisch fallen gelassen werden???
Ich denke dass Würzburger Programm und Zahlenland zumindest versucht die Kinder beim Eintritt in die 1. Klasse auf einen ähnlichen Stand zu bringen?
Zahlenland: Wenige Kinder können im letzten KiGa Jahr wirklich nicht bis 10 zählen, also werden sich auch sehr viele Kinder im Zahlenland schon langweilen.
Würzburger Programm: Wenige Kinder können im letzten KiGa-Jahr nicht die Anfangs- und Endlaute eines Wortes heraushören. Dadurch dass das Ganze ein Spiel mit Sprache ist, haben aber die meisten Kinder Spaß dran, obwohl sie kaum DADURCH nun Lesen lernen werden. Die die "lesebreit" sind kommen auch ohne Würzburger Programm auf diesen Stand.
VG, I.