Guten Morgen,
seit Schulbeginn hat meine Tochter Probleme in der Schule, den Stoff hat sie raus, aber das "Sozialverhalten" lässt zu wünschen übrig. Sie muss fast jeden Tag raus (wobei ich diese Methode ziemlich schwach finde ..) und ich werde mindestens einmal pro Woche benachrichtigt. Sie stört, labert, spielt, bastelt etc.
Gestern hatten wir (endlich) einen Termin bei der Kinderärztin, die sich die Sache kurz angesehen und uns zur Ergotherapie (inkl. IQ-Test) weitergeleitet hat. Außerdem hat sie den Wechsel in die zweite Klasse dringend angeraten. (Meine Tochter hat z.B das Lesen bis Schulbeginn überhaupt nicht rausgehabt, liest jetzt aber aus dem fahrenden Auto Dinge wie "ohne Zusatzbeiträge")
Nun gut, lange Rede kurzer Sinn: das Kind ht mitbekommen, daß sie eventuell die Klasse wechseln soll und ist jetzt kreuzunglücklich (allerdings hat sie seit gut einem Monat gar keine Lust mehr zur Schule zu gehen und das finde ich noch schlimmer).
Was kann man tun, um so etwas schmackhaft zu machen? Sie ginge dann mit ihrer besten Freundin in eine Klasse, aber das hat als Trost nicht ausgereicht :-/
Grüße, C
Wie haben eure Kinder einen Klassenwechsel verkraftet?
Hallo, du hast doch deine Antwort schon: dein Knd ist kreuzunglücklich darüber, die Klasse(nstufe) wechseln zu sollen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ihr Sozialverhalten in einer Klasse und Situation bessert, in die sie gar nicht will.
Hat die Lehrerin schon mal mit einem Verstärkerplan gearbeitet um das Verhalten deine Kindes zu modifizieren?
Ich bin auch nicht sicher ob eine KInderärztin beurteilen kann, ob eine Kind eine KLasse überspringen sollte - nur, weil deine Süße sehr schnell das Lesen gelernt hat, scheint mir das nicht angezeigt.
Die Ärztin erlebt dein Kind nicht im KLassenverband und hat eigentlich auch nicht unbedingt die Kompetenz, derartige Schritte wie Klasse überspringen zu beurteilen (- ich maße mir ja auch nicht an, einer Ärztin ihre DIagnosen vorzugeben...) - man kann ihre Meinung eventuell hinzuziehen, aber in erster Linie sollten das die Lehrer, die in der KLasse unterrichten, die Eltern und die Schulpsychologen beurteilen.
In der zweiten KLasse wäre es gut möglich, dass deine Kleine den UNterrichtsstoff nicht mehr einfach so meistert - und eine Überforderung oder gefühlte Überforderung macht sich auch immer sehr schnell im SOzialverhalten bemerkbar.
Was sagt denn die Lehrerin dazu?
Das "Rausmüssen" ist sicher nicht gerade toll, aber auf der anderen Seite haben andere Kinder auch ein Recht auf einen störungsfreien UNterricht. Wie oben gefragt würde ich erst mal versuchen, über einen Verstärkerplan das Verhalten zu modifizieren - vielleicht sollte das mal mit der Lehrerin besproche werden.
LG,
delfinchen
Erst mal ist es sehr ungeschickt von der Lehrerin, dass Deine Tochter einen möglichen Wechsel mitbekommt. Mir ist rätselhaft, wie die Kinderärztin beurteilen soll, ob Deine Tochter für einen Klassenwechsel geeignet ist, da gehört ja nicht nur ein gewisser IQ dazu ....
Das wichtigste aber: Ein Wechsel kann nur funktionieren, wenn das Kind, um das es geht, diesen will. Mein Sohn hat sich in der 1. Klasse gelangweilt und unwohl gefühlt - wir haben dann den Wechsel gewagt, weil die Lehrerin diesen befürwortete und weil mein Sohn ihn wollte. Hätten wir gewusst, in was für eine Klasse mit was für einer Klassenlehrerin er kommt, hätten wir vielleicht anders entschieden, aber nun ist es wie es ist - aber das ist ja ein anderes Thema.
Und wenn das Sozialverhalten Deiner Tochter jetzt, sagen wir mal, schwierig ist, wird das mit einem Wechsel nach oben gewiss nicht besser - genau in diesem Punkt hat mein Sohn (inzwischen 4. Klasse) nämlich durchauch gewisse Schwierigkeiten (und leider Lehrerinnen, die den Standpunkt haben: "Ach, wäre der doch nicht in unserer Klasse gekommen", was natürlich wenig zielführend ist.
Suche dringend das Gespräch mit der Lehrerin: Welche anderen Mittel gibt es, Deine Tochter zu stärken, welche Erwartungen hat sie an Dich? Verstärkerpläne finde ich generell gut, wenn sie vernünftig gestaltet werden!
LG
Anja
Hallo,
ich antworte jetzt mal euch beiden.
Das Lesen war nur ein Beispiel - im Rechnen udn Schreiben ist sie auch voraus.
Mit der Lehrerin hatten wir schon ein Gepräch. Ihr geht es darum, daß sich das Kind im Unterricht benimmt, darauf habe ich nun aber keinen direkten Einfluss. Ich kann morgens und mittags erklären und bitten und schimpfen, das bringt aber zwischen 8 und halb 1 eigentlich nichts.
Emma war in den ersten 2 Monaten immer mit allem schneller fertig als die anderen und hat dann aus Langeweile gestört - auf unsere Bitte, ihr dann etwas zu tun zu geben, ging die Lehrerin nicht ein.
Mittlerweile läuft das Ganze schon in Richtung Leistungsverweigerung. Wenn ich das abwäge gegen 2 Wochen unglücklich sein, dann tendiere ich ganz klar zum Klassenwechsel.
Naja, erst mal sehen, was die Ergotherapeutin sagt.
Danke!
Hallo,
Nicht du, die Lehrerin muss einen Verstaerkerplan erstellen:).
Warum sich die Lehrkraft weigert zusatzaufgaben zugeben verstehe ich nicht. Differenzierung ist ihre Pflicht.
Für einen Klassenerhalt spricht Direktinvestition deines Kindes - dagegen, dass es nicht will. Zieht den Schulpsychologen zu Hilfe- auch ein ergotherapeut ist nicht die richtige Adresse für derartige Entscheidungen. Das können nur alle gemeinsam entscheiden :).
Lg
Ja eben, ich fühle mich so in die Verantwortung gedrängt. Die Lehrerin ist ... nett, leider nicht mehr und nicht weniger. Ihre Reaktion war, sie könne "ja mal ein paar Mandalas mitbringen", aber nicht mal das ist passiert.
Ich sehe das Problem eher in der Tatsache, daß sie jetzt einfach schon weiter ist als die meisten ihrer Klassenkameraden und darauf auch stetig aufbaut indem sie z.B Geschichten schreibt, Schreibschrift übt, Bücher liest (und das kann ich ihr ja alles nicht verbieten).
Das Lernen müsste ja extrem stagnieren, damit sie auf dem "Normallevel" landet.
Schulpsychologe, hmm, da müsste ich mal fragen, ob es hier überhaupt einen gibt.
Das klingt alles so blöde nach Angeberei, aber wenn man sieht, daß sich das Kind trotz ausreichender Fähigkeiten selbst im Weg steht
Hallo,
ich verstehe nicht, warum die Lehrerin so wenig darauf eingeht?
Ich würde mich da einfach an die Schulleitung wenden und um Unterstützung bitten.
Bei uns ist es so, dass jedes Kind da abgeholt wird, wo es sich gerade befindet, es gibt große Unterschiede und das ist auch normal (schon allein wegen dem Altersunterschied) - wenn die Lehrerin da nicht drauf eingeht, dann machen sie es sich zu einfach. Rausschicken wäre für mich auch keine akzeptable Lösung, da sie ja anscheined aus lauter Langeweile stört.
Mein Sohn ist immer sehr schnell fertig, er bekommt dann Zusatzaufgaben oder kann anderen Kindern helfen. So wird ihm nicht langweilig und er ist motiviert.
Einen Klassenstufenwechsel würde ich mir gut überlegen, es kommt nicht nur auf den IQ an.
LG
Hallo
Mich stört die Art und Weise auch sehr.
Ich könnte jetzt versuchen, mein Kind durch Strafen und Schimpfen auf Benehmen zu trimmen, das möchte ich aber einfach nicht.
Der Klassenwechsel ist als Option auch nur angesprochen worden, weil sie jetzt schon keine Lust mehr auf Schule hat und teilweise auch einfach nichts mehr macht (nur wenn gemalt und gebastelt wird, ist sie vorne mit dabei).
Also: was macht man mit Kindern, die Leistung verweigern, obwohl sie alles können? Vor allem, wenn die Lehrerin nicht so wirklich mitspielt.
Das wird wohl eine schwierige Sache ...
Ja, das ist leider wirklich schwierig, aber ich finde, die Schule sollte auf solche Situationen vorbereitet sein.
Und es ist schade, dass die Kinder darunter leiden müssen.
Habt ihr mal mit dem Schulpsychologen oder Förderlehrer über die Lage gesprochen?
LG
Hi,
bei meiner Kleinen war es etwas anders. Sie wurde zu Hause immer aggressiver. In der Schule hat sie genau das Gleiche, wie die anderen gemacht und sich auch mit der Geschwindigkeit angepaßt. Da meine Kleine schon ziemlich lange liest und auch ansonsten in vielen Bereichen sehr interessiert ist, habe ich die Lehrerin angesprochen, ob sie nicht den Eindruck hat, daß meine Tochter sich langweilt - zu Hause schrieb sie Briefe und in der Schule sollte sie die Buchstaben "lernen".
Da meine Kleine nicht auffallen wollte, hat sie die angebotenen Zusatzaufgaben meistens abgelehnt oder extrem langsam bearbeitet.
Seit einer Woche vor den Herbstferien geht sie nun in die 2. Klasse und ist schlagartig zu Hause sehr friedlich. Fachlich kommt sie sehr gut mit und sozial und emotional packt sie das eigentlich auch gut. Klar war das am Anfang schwierig. In der ersten Klasse haben sich alle darum gerissen, sich mit ihr aufzustellen und in der 2. Klasse mußte sie eben kämpfen..
Naja, jedes Kind ist anders, aber vielleicht kannst Du Dich auch an den schulpsychologischen Dienst wenden oder an ein SPZ (falls das nicht das ist, was Du sowieso anleiern wolltest)
Für uns war die Entscheidung sehr gut. Sie will nicht mehr in die andere Klasse zurück.
Wir machen uns ab und zu mal Sorgen darüber, wie es später werden wird, aber wer weiß, was bis dahin noch alles kommt...
Alles Gute,
Athena
Oh, du bist die Erste, die nicht völlig dagegen ist
Die Taktik deiner Tochter finde ich irgendwie niedlich, natürlich ist das nichts für die Ewigkeit, aber die Art zu denken, kann ich persönlich gut nachvollziehen.
Aggressiv ist Emma eigentlich nicht, aber sehr motzig und zickig. Sie schläft nicht mehr richtig, ist unheimlich anhänglich und benimmt sich teilweise wie ein Baby daheim - plötzlich bekommt sie Reißverschlüsse nicht mehr zu und so.
Und sie leidet selbst am meisten unter ihrem "Verhalten" bzw unter den Strafen, bezeichnet sich selbst als Idioten und weint sehr viel. Alles solche Dinge, die das Mutterherz zum bluten bringen.
Naja - ich setze wirklich sehr viel Hoffnung in die Ergotherapeutin und in das, was sie eventuell ins Rollen bringt.
Grüße, C
Hallo,
mein Sohn ist zum 1.11.11 in die 2. Klasse gesprungen und bei uns hat das ganz wunderbar funktioniert, allerdings war er auch unheimlich vorfreudig und glücklich in die höhere Klasse zu kommen!
Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich ihn in seiner alten Klasse gelassen!
Die Schulpsychologin hatte mir damals gesagt, es gibt intelligente Kinder, aber die wollen nicht wirklich lernen bzw. sind nicht motiviert und es gibt intelligente Kinder , die können gar nicht genug bekommen! Ein allein hoher iq reicht nicht aus, um einen Klassensprung zu rechtfertigen ... bzw. würde keinen Sinn machen, wenn das Kind nicht gewillt ist zu lernen.
Das die beste Freundin in der Klasse ist, sollte nicht der Hauptgrund sein, dass deine Tochte gefallen an einem Klassenwechsel findet. (Meine Meinung)
Liebe Grüße Laura
Guten Morgen,
das freut mich für deinen Sohn!
Ich sehe die Freundin nicht als Grund, die Klasse zu wechseln, sondern als Trost, falls wir es versuchen würden.
Lernen tut Emma viel und gern. Jetzt bin ich schon wieder beim Lesen, aber wenn sie sich mit Buch zurück zieht, kann sie danach auch ganz viel zum Thema erzählen und erklären, es scheint also nicht nur stumpfes Entziffern zu sein, sie begreift es auch.
Heute ist Elterngespräch bei der Ergotherapeutin, bin mal gespannt, was die meint.
Erzähle doch mal, wie es dann verlaufen ist ....
Lieben Gruß
Ich glaube ehrlich nicht, dass der WEg über eine Ergotherapeutin hier der richtige ist.
Wenn eine höhere Begabung vermutet wird, dann sollte das Kind von einem Psychologen getestet werden, möglichst, einem, der sich mit diesem Gebiet auskennt. Mit diesem gemeinsam kann dann gemeinsam entschieden werden, ob ein Klassensprung hilfreich sein kann oder eben welche anderen Maßnahmen in Frage kommen.
Im Gegensatz zu den anderen Postern sehe ich es nicht so, dass das Sozialverhalten in der höheren Klasse gleich schlecht bleiben muss, da es scheinbar ja an der Langeweile liegt, dass deine Tochter sich "daneben benimmt". Wenn sie in der höheren Klasse dann mehr denken und arbeiten muss, dann braucht sie das ja nicht mehr.
Wir haben hier zwei Klassensprünge hinter uns, jeweils davor war das Verhalten zu Hause eine Katastrophe, in der Schule war er zum Glück brav wie immer.
Falls Du Fragen zu dem Thema hast, kannst du mir gerne eine PN schicken.
LG;
Lucy