Wie hartnäckig sein als Eltern beim Instrument lernen fürs Kind?

Hallo,
mein neunjähriger Sohn spielt seit einem guten Jahr Gitarre.
Wir sind eine musikalische Familie- ich selbst spiele vier Instrumente, wir singen viel gemeinsam und mein Sohn war früher im Chor. In der Schule wird Flöte gelernt, was ihm "so zufällt", er muß zu Hause nicht zusätzlich üben.
Jetzt ist es so, dass er Gitarre aufhören möchte, weil er üben muß.
Er möchte andererseits eine Band gründen mit einem Freund, der auch Gitarre spielt.
Zu Weihnachten hatte er sich eine E-Gitarre gewünscht und auch bekommen.
Wir sagen als Eltern, er soll die Musikschule durchhalten, bis er alle Töne kann, dann kann er selbst weitermachen.
Wir hatten ausgemacht, daß wir im Sommer weitersehen.
Der Oberknüller war jetzt nach den Ferien:
Da ist er in die Musikschule rein und kam wieder raus und sagte, der Unterricht falle aus.
Ich stand noch vornedran, bin dann mit ihm rein um nachzufragen und da wartete sein Lehrer schon auf ihn- er hatte also geschwindelt.
Der Unterricht kostet 60Euro im Monat und ist nur jedes halbe Jahr kündbar- also für mich auch schon wichtig, dass er bezahlten Unterricht auch wahrnimmt.
Mein Sohn sagte nur noch, er wolle keinen Unterricht mehr, will nur üben was er möchte.

Ist das zu streng, auch mal ein wenig Übung und Leistung "zu verlangen"?
Gebt ihr Euren kids immer nach, wenn sie ein Hobby aufgeben wollen?
LG,marti

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hm, die Frage ist, inwieweit er selbst wirklich will oder sich eigentlich von euch gedrängt fühlte und nun zunehmend seinen eigenen Willen in dieser Hinsicht entdeckt. Dieser Verdacht wird bei mir ein wenig verstärkt durch deinen Hinweis, dass ihr eine musikalische Familie seid und du 4 Instrumente spielst.

vielleicht braucht er mal eine gewisse Pause oder Auszeit, bzw. eine Zeit, in der er mehr oder weniger erst mal nur überbrückt und nur das notwendigste tut, d. h. nicht lernen und üben sondern nur die eine Stunde in der Woche.

Ich denke zwar, dass die Kids dann manchmal auch einfach nur durch müssen, aber dein Sohn scheint tatsächlich gerade gar nicht zu wollen.

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hallo marti!
meine große (6,5 j.) spielt seit etwas über 1 jahr klavier. sie übt gerne und täglich und macht demzufolge große fortschritte.
ich würde sagen, wenn du als mutter merkst, dass er insgesamt noch lust hat, nur momentan eine durststrecke ist, dann würde ich ihn schon sehr animieren, auch zu üben. haben wir zoff über eine längere zeit und ich merke, dass das interesse nicht mehr wirklich da ist, dann würde ich auch kündigen. mein kind müsste aber weitermachen bis zum vertragsende (je nachdem, wann eben kündigung möglich ist). ärgerlich ist das bei euch mit dem weihnachtsgeschenk - ich kann verstehen, dass du dich da ärgerst. so ein instrument ist ja auch nicht billig.
auf der anderen seite denke ich, nur weil du 4 instrumente spielst, muss das dein sohn nicht zwangsweise auch. kann sein, dass er für ein paar jahre gar kein instrument mehr spielt, weil andere dinge wichtiger sind.
blockflöte wird sich wohl auch früher oder später erledigt haben (vermute ich zumindest), möglich, dass dann die coole e-gitarre wieder "in" ist.
ich denke, du machst es schon richtig...!
lg
p.s.: unterricht schwänzen, für den ich teuer bezahlt habe, geht gar nicht! wenn das so wäre, würde ich mein kind da jedes mal hineinbringen zum lehrer.

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Wessen Idee war der Unterricht?

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Wenn sich mein Sohn für ein "Hobby" entscheidet MUß er weitermachen. Ich meine damit ehe wir ihn irgendwo anmelden sprechen wir sehr lange vorher mit ihm darüber. Er ist jetzt in 2 Vereinen wo wir nur jährlich kündigen können, d.h. es gibt immer wieder ein Gespräch wenn die Zeit für eine Verlängerung nahe ist. Danach diskutiere ich nicht mehr, da muß er hin. Nun hat er sich noch für einen zusätzlichen Englischkurs in der Schule entschieden, ich bin absolut gegen diesen Kurs da ich finde wir schmeißen unser Geld für nichts aus dem Fenster, aber er will unbedingt also soll er auch, ABER wir haben ihm klar gesagt das er den Kurs auch bis zu den Sommerferien durchziehen muß da ich nicht gewillt bin so viel Geld für nichts zu bezahlen.
Er würde jetzt gerne mit dem Schwimmen aufhöhren da er keine Lust auf die ettkämpfe hat aber das hat er erst gesagt nachdem wirden Vertrag verlängert hatten, tja nun wird er bis zum Sommer noch damit leben müssen und wie ich ihn kenne wird er auch danach weiter machen da es ihm ja eigentlich auch Spaß macht, manchmal muß man die Kinder halt auch zu ihrem Glück wingen.
Ach ja er wollte auch noch in einen Schachverein das haben wir nicht erlaubt, ich denke die eine Stunde Schach in der Schule reicht, er ist eh schon lange besser wie wir:-p und 4 Sachen neben der Schule fine ich einfach zu viel.

LG
visilo

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Hallo

wollte er ein Instrument lernen ? oder wollt ihr es als Eltern ?

bei mir ist es so - meine Mama war damals der Meinung - ein Instrument können gehört zur Allgemeinbildung
also wurde ich in die Musikschule geschickt

dann Flöte lernen - mußte über Jahre da hin -
dann sollte ich doch Gitarre lernen

ich habe es vom ersten Tag an nicht gemocht, traute mich aber im Grundschulalter nicht so richtig Protest einzulegen ..... äußerte meinen Unmut, meine Langeweile .... aber das wurde zum Wohle der Musik ignoriert #schwitz

und was soll ich sagen
meine Töchter sind weder im Chor, noch im Musikgarten des Kindergartens angemeldet
und ein Instrument werden sie nur Lernen, wenn sie es absolut von sich aus wollen
ich habe nicht mal Lust dazu, sie anzumelden um zu sehen ob es was für sie ist ....

Mich hat dieses Instrument lernen auf Wunsch meiner Mutter - echt negativ beeinflußt ....
wahrscheinlich werden sich meine Kinder dann später mal über mich beschweren, weil ich das Thema Musik hier erstmal außen vor lasse :-p

Grüße Silly

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Hallo,
meine Tochter (9) hat seit fast einem Jahr Klavierunterricht und fast genausolange haben wir ein Klavier. Sie geht 1 x die Woche in die Musikschule. Jedenfalls kommt es zwischendurch vor, dass sie lieber spielen möchte und keine Lust aufs üben hat. Erst habe ich sie dazu gedrängt, aber nachdem wir uns ständig in den Haaren hatten, habe ich sie auflaufen lassen. Der Rüffel von der Klavierlehrerin hat ausgereicht, dass sie nun von alleine regelmäßig übt.

Bei einer Respektsperson hätte dein Sohn jedoch nicht die Aktion mit dem Unterrichtsausfall gebracht und ich weiß nicht, ob Rüffel dann noch weiterhelfen.
Wie kommt denn Dein Sohn mit seinem Lehrer aus?

Oder liegt es an den Liedern? Vielleicht kann ja der Lehrer ein paar Lieder aus den Charts oder so mitbringen und so die Neugierde von Deinem Sohn wecken.

Ansonsten würde ich ihn auf jeden Fall weiter in die Musikschule hinschicken, bis die Kündigungszeit abgelaufen ist.

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Hallo,

bei unserer Tochter gibt es immr wieder Phasen, da möchte sie gar nicht (meist, wenn ein neues Lied einstudiert wird). Kann sie die Lieder, setzt sie sich alleine an ihr Klavier und spielt. Auch in der Schule spielt sie immer wieder in der Klasse oder auf Schulfeiern vor (meldet sich dafür ohne, dass wir davon wissen). Sie sagt auch, wenn ich das Stück kann, liebe ich Klavierspielen, kann ich es nicht mag ich es gar nicht. Wir sind dann schon hart und verlangen von ihr, dass sie täglich mindestens eine Viertelstunde übt. Ich kenne Familien da wir mitunter 1 Stunde täglich geübt. Ich kenne einen Musikschullehrer persönlich und der sagte es gibt nahezu kein Kind, dass immer freiwillig übt. Er hat es mit dem Zähneputzen verglichen und gesagt, dass da die Kinder ja auch immer wieder daran erinnert und mitunter auch gezwungen werden müssen.

Eine E-Gitarre ist ja schon nicht billig. Ich würde ihn immer wieder daran erinnern, dass er sie doch haben wollte und auch irgendwann mal spielen können will und nicht nur darauf herumglimbert.

Das Anlügen finde ich schon heftig. Liegt ihm vielleicht sein Lehrer nicht? Habt ihr regelmäßige Vorspiele an der Musikschule? Bevor ich ganz aufhören würde, würde ich mich mal mit reinsetzen und schauen, wie der Lehrer den Unterricht gestaltet und eventuell erst mal den Lehrer wechseln, falls das ganze zu fad ist. Bei unserer Tochter ist es auch so, dass sie sehr motiviert an Stücke herangeht, die sie sich selber aussucht. Also nicht nur eine Etüde nach der anderen, sonder mal Biene Maja, Hey Wickie, der Entertainer etc.

LG

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Hi,
danke für Eure bisherigen Antworten!
Also, mein Sohn wollte von sich aus Gitarre spielen lernen.
Er hatte den Wunsch zwei Jahre lang, bis ich nachgab.
Ich mußte als Kind Instrumente lernen und fand den Zwang schrecklich- entdecke heute nach langer Pause erst wieder meine Freude zur Musikalität.
Aber, ich finde es gibt einen Unterschied zwischen täglich eine Stunde üben müssen und dreimal pro Woche die Gitarre für eine viertel Stunde zur Hand nehmen- mehr wäre nämlich bei meinem Sohn gar nicht nötig.
Aber durch nichts in der Welt bekomme ich ihn zum Üben- habe schon alles versucht.

Der Lehrer ist sehr modern, spielt selbst in einer Band und versucht, nicht nur aus dem Lehrbuch zu spielen, auch mal eine Liedbegleitung zwischendurch...

Na ja, wir werden es bis zum Sommer durchziehen und dann gebe ich wohl nach, denn zum Spaß habe ich kein Geld monatlich übrig im Moment.

9

nein
mit 9

muss er dann doch da durch

anders er zahlt dir das geld von seinen taschengeld zurück wenn es ihm zu wider ist;)