Probleme mit Lehrerin Klasse 7

Hallo,

die Englisch-Lehrerin meines Sohnes hat erhebliche Probleme in der Klasse. Anscheinend schimpft sie viel herum, so dass die Hälfte der Stunde gar kein Unterricht gemacht wird.

Was mich besonders stört ist, dass jede Stunde mindestens ein Schüler/-in vor die Tür geschickt wird. Mit 12 Jahren sind die Schüler allerdings noch nicht so weit, dass sie erkennen, wie sehr sie sich selber dadurch schaden... Es geht sogar so weit, dass sie sich verabreden, dass sie zusammen aus der Klasse fliegen. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass sie alles daran setzen, eine gemütliche Stunde vor dem Klassenraum zu verbringen.

Darf sie die Kinder überhaupt vor die Tür schicken? Meiner Meinung nach verträgt sich das nicht so ganz mit der Schulpflicht, aber ich weiß nicht, ob und wie das gesetzlich geregelt ist. Wenn das mal vorkommt, dann ist das sicherlich eine Maßnahme, aber doch nicht ständig! Zumindest möchte ich als Mutter davon unterrichtet werden und auch den jeweiligen Grund wissen. Mein Sohn sagt manchmal, er habe nur einen Stift aufgehoben, und hätte dafür vor die Tür gehen müssen. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht (ich bezweifel es mal...)

Ich habe demnächst ein Gespräch mit dem Direktor und möchte einfach mal wissen, ob so etwas überhaupt erlaubt ist.

Lieben Gruß,
Maria

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Hallo Maria,

bei uns ist es erlaubt, Schüler kurzzeitig vor die Türe zu stellen, davon manchen auch viele gebrauch! Lies doch mal im Schulgesetzt nach, das ist ja von Bundesland zu Bundesland anders.

Ich denke wichtig wäre zu klären, wie ihr Eltern die Arbeit der Lehrerin unterstützen könnt, denn offensichtlich möchtest du ja, dass dein Sohn etwas lernt, also möglichst viel Unterrichtszeit bekommt, oder? Das geht ja bestimmt nicht nur dir so. Also, mobilisiere doch die andere Eltern und dann sprechen die Elternvertreter ihr mit der Lehrerin und fragen sie, wie ihr als Eltern ihre Arbeit als Lehrerin untersützen könnt, damit es im Unterricht wieder weniger um Disziplinierung und mehr um den Stoff geht. Das steht nämlich auch im Schulgesetzt, Erziehung ist Aufgabe der Lehrer und der Eltern!

Alles Gute

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Im Schulgesetz habe ich schon nachgelesen... ich denke, das ist Auslegungssache, was darin steht. Ich habe jetzt auch noch einmal zum Thema Unterrichtsausschluss gegoogelt, da findet man schon gegensätzliche Meinungen, aber so ein Ausschluss ist ja immer eine Sache der Schulkonferenz, und nicht eines einzelnen Lehrers, der meiner Meinung nach willkürlich ständig Schüler vor die Tür setzt.

Den Elternvertreter habe ich vor einiger Zeit schon angesprochen, er hat versprochen, ein Treffen mit den Eltern und der Lehrerin zu organisieren. Bei dem Versprechen ist es leider geblieben...

Danke für Deine Antwort,
Maria

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Hallo Marie,

also ein Schulausschluss ist das bestimmt nicht, wenn man einen Schüler einige Minuten vor die Türe stellt! Ein Schulausschluss ist, wenn ein Schüler von der Schule ausgeschlossen wird, dh er darf nicht mal das Gelände betreten, geschweige denn den Unterricht besuchen, meist ist das endgültig (außer der zeitweise Ausschluss). Und natürlich muss darüber (also über den Schulausschluss) die Klassenkonferenz entscheiden und auch die Eltern und der Schüler müssen gehört werden, das ist ja eine Ordnungsmaßnahme nach §90 und wir nur bei schweren Vergehen (mitbringen einer Waffe in den Unterricht, bedrohen von Mitschülern, konsumieren von Drogen auf dem Schulgelände usw.) verhängt! Aber ich kann ja nicht, wenn ich einen Schüler 10 Min. vor die Türe schicke, weil er stört, die Klassenkonferenz befragen, das geht ja schlecht, oder?

Wegen des Schulgesetzes, das ist natürlich in jedem Bundesland anders, aber hier zB kannst du für BaWü nachlesen http://www.schule-bw.de/schularten/sonderschulen/sonderschultypen/sfk/schulen/grundlagen/erziehung.pdf --> unter Erläuterungen 4.2.2 steht etwas zu Hinausstellen von Schülern.

LG
shorty

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Hallo Maria,

es liegt aber auch an dir, dass dein Sohn lernt, dass er sich selbst dadurch schadet und mit 12 Jahren kann ein Kind das auch durchaus begreifen lernen.
Mein Sohn (10) ist sicher kein Musterkind, aber er weiß, dass das fern bleiben vom Unterricht (aus welchem Gründen auch immer) Lücken im Stoff nach sich zieht, die er wieder nacharbeiten muss.

Kinder können mitunter schon wild sein, und irgendwie müssen sich die Lehrer ja "wehren", wenn Kinder den Unterricht stören. Wenn sie alles durchgehen lassen, wirds auch nicht besser.
Früher haben die Kids eine gebatscht bekommen, war das besser?

Bei uns ist es auch schon vorgekommen, das vor die Türe setzen. Das ist übrigens nicht der erste Thread dazu und ich habe noch nie gelesen, dass das nicht erlaubt wäre.

An deiner Stelle würde ich nicht zum Direx gehen, sondern erst mal das Gespräch mit der KL suchen, die Situtaion zu den "Verabredungen" erklären und ev. gemeinsam einen Schlachplan entwerfen.

lg bambolina

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Schön für Dich und Dein Kind, dass Du das besser im Griff hast als ich. Sei froh!

Du weißt überhaupt nicht, an welcher Stelle ich bin, wie kannst Du dann sagen, was Du an meiner Stelle tun würdest? Ich habe bereits mehrfach mit der Klassenlehrerin gesprochen, und auch einige "Gespräche" mit der Englischlehrerin geführt, allerdings arten diese immer in Schimpftiraden ihrerseits aus, und sie hat sich nun beim Direktor über mich beschwert. Das Gespräch findet also nicht ganz freiwillig statt.

Wenn ich so etwas von anderen lesen würde, dann würde ich mir wahrscheinlich auch denken: Naja... ist ja klar, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm; wer weiß, was die der Lehrerin an den Kopf geschmissen hat... Aber so war es nicht.

Neben den Batschen und dem Unterrichtsausschluss gibt es ja wohl noch mehr mögliche Maßnahmen, um einem Kind Konsequenzen aufzuzeigen. Merkwürdig finde ich jedenfalls, dass es anderen Lehrern anscheinend besser gelingt, einigermaßen Ordnung in die Klasse zu bringen. Mir scheint das einfach für die Lehrerin der einfachste Weg zu sein.

Ich habe ja auch bereits geschrieben, dass ich nichts dagegen habe, dass es mal vorkommt, dass Kinder vor die Türe gesetzt werden, aber bei ihr fliegen jede Stunde irgendwelche Kinder raus, und nicht nur die totalen Störenfriede.

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>>>Schön für Dich und Dein Kind, dass Du das besser im Griff hast als ich. Sei froh!<<<
---- "im Griff" haben ist wohl der falsche Ausdruck dafür....

>>>Du weißt überhaupt nicht, an welcher Stelle ich bin, wie kannst Du dann sagen, was Du an meiner Stelle tun würdest?<<<<
----- Du fragst um Rat und ich gebe Antwort - so funktioniert ein Forum...

>>>Ich habe bereits mehrfach mit der Klassenlehrerin gesprochen, und auch einige "Gespräche" mit der Englischlehrerin geführt, allerdings arten diese immer in Schimpftiraden ihrerseits aus, und sie hat sich nun beim Direktor über mich beschwert. Das Gespräch findet also nicht ganz freiwillig statt<<<
----- das hast du im Ausgangsposting nicht geschrieben und ich hatte gestern leider meine Glaskugel nicht dabei ;-)

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Ha...ich denke schon, daß ein Kind mit 12 Jahren wissen sollte, daß es sich schadet, bzw. daß man sich im Unterricht zu benehmen hat.
Ja, es dürfen Kinder vor die Tür geschickt werden.

LG

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Hallo,

die Lehrerin scheint überfordert zu sein, und die Schüler machen sich noch einen Spaß daraus, sie hoch zu fahren.
Das kenne ich aus meiner Schulzeit auch. Die betreffende Lehrerin hatte irgendwann einen Nervenzusammenbruch und war langzeitkrank. Wir hatten damals natürlich nicht wirklich Mitleid mit der armen Frau. Kinder können ganz schön grausam sein.

Ich würde hier nicht den "armen" Schüler bedauern, sondern ganz klar sagen, daß er sich im Unterricht zu benehmen hat. Wenn er rausfliegt, hat er selbst schuld bzw. wenn das häufiger vor käme, gäbe es von mir auch noch Ärger, weil er zu viel Unterricht verpaßt.
Das mit dem Stift ist sicherlich anders gelaufen, als er sagt.

Ich finde es schon toll, daß heute jede Disziplinar-Maßnahme von Lehrern lang und breit gerechtfertigt werden muß, weil die Eltern meinen, daß ihre Engelchen selbstverständlich nichts falsch machen bzw. daß ein paar freundliche Worte als "Strafe" ausreichen müßten. Ich bin froh, daß ich kein Lehrer bin.

Das Gespräch mit dem Rektor halte ich trotzdem nicht für verkehrt. Der hat vielleicht Ideen, wie man diese Klasse effektiver in den Griff bekommen, als durch Rauswürfe, die die Schüler bloß lustig finden.

LG
Heike

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Danke für den letzten Absatz, denn genau darum geht es mir! Mein Sohn ist absolut kein Engel; das habe ich auch nie gesagt. Um jede Disziplinarmaßnahme geht es mir auch nicht, es geht lediglich darum, dass ALLE Kinder JEDEN TAG aus dem Unterricht fliegen (natürlich nicht alle gleichzeitig und jeder jeden Tag), und dass das einfach nicht mehr angemessen sein KANN. Vor allem bringt es überhaupt nicht den gewünschten Effekt.

Mit dieser Lehrerin hatten übrigens auch andere Klassen schon Probleme, aber das habe ich bisher nicht geschrieben, weil ich mich lieber auf meine eigenen Erfahrungen berufe und nicht auf den allgemeinen Ruf, der der Lehrerin schon vorauseilte.

Ich möchte auch keine Lehrerin sein, und aus genau diesem Grund bin ich auch keine geworden. Ich finde es schade, dass Lehrer an Gymnasien und Realschulen kaum Vorlesungen in Pädagogik hatten. Bei manchen Lehrern habe ich einfach den Eindruck, die haben nach der Schulzeit ihr Lieblingsfach studiert ohne eigentlich zu wissen, was sie damit später mal anfangen wollen. Und wenn es dann fürs Diplom nicht reicht, dann macht man eben auf Lehramt. (Sorry, das ist jetzt natürlich sehr provokativ, aber genau so kommt es mir vor).

Dass das mit dem Stift nicht zwingend so war wie mein Sohn es geschildert hat, glaube ich auch, deshalb möchte ich ja gerne von der Lehrerin darüber informiert werden, wann und warum er aus dem Unterricht fliegt. Nur dann kann ich doch als Mutter mit meinem Sohn darüber reden. Aber diese Information kriege ich ja auch nicht...