Hallo!
Ich muss mal meine Sorgen loswerden...
Die Lehrerin meines Sohnes (Erstklässler) rief heute an, damit wir einen Termin ausmachen, um über sein Verhalten zu sprechen. Darüber war ich sehr erschrocken, weil er eigentlich eher zurückhaltend ist und z.B. körperliche Auseinandersetzungen gar nicht mag. Aber es ist schlimmer. Er würde in der Schule auffallend häufig "herumrutschen" und sich selbst stimulieren Daraufhin habe ich mit der Lehrerin einen Termin für morgen vereinbart.
Zuhause ist mir dieses Verhalten auch ab und zu aufgefallen, aber ich habe mir nicht viel dabei geacht Ich habe mit ihm schon mal drüber gesprochen, dass es in Ordung sei, wenn er dabei etwas "Schönes fühlt", aber dass er es nur alleine in seinem Zimmer machen solle, dass sein Körper nur ihm gehöre usw. Ich wusste nicht, dass er es auch im Beisein anderer macht und sogar in der Schule.
Er zog sich bei diesem Gespräch heute total in sich zurück, wurde ganz klein und hatte einen sehr verschlossenen und verängstigten Gesichtsausdruck.
Weil er sich so seltsam verhielt, fragte ich ihn, ob er schon mal angefasst worden sei, wo er es nicht wollte. Er sagte nur "ja" mit der Geste auf seinen Genitalbereich!
Ich bin völlig geschockt, denn mit dieser Antwort hätte ich nie, nimals gerechnet. Aber sowas denkt er sich nicht aus, denn er hatte mit Sexualität bisher weder im Fernsehen noch in der Realität etwas zu tun. Und sein Verhalten war bei diesem Gespräch völlig anders als sonst.
In einem ganz vorsichtigen Gespräch erzählte er, dass es auf dem Schulweg morgens passiert sei. Den Zeitraum konnte er - anhand des Adventskalenders - auf Anfang Dezember eingrenzen. Ein jüngerer Mann/Jugendlicher kam ihm auf dem Schulweg entgegen (recht viel befahrene Straße) und habe ihm kurz in die Hose gefasst. Mein Sohn wusste nicht, was er machen solle und ist dann weiter gegangen. Mehr wollte oder konnte mein Sohn nicht dazu sagen.
Wir sind dann auch noch seinen Schulweg abgegangen und er hat mir die Stelle gezeigt, wo es passiert sein sollte.
Ich glaube ihm, dass "etwas" passiert ist. Hoffentlich ist es die Wahrheit und es ist wirklich nur ein Mal passiert - was schlimm genug ist - und dass er die Personwirklich nicht kannte.
Ich habe die Lehrerin informiert und war auch bei der Polizei. In den nächsten Tagen wird ein speziell geschulter Mitarbeiter zu uns nach Hause kommen, um mit ihm zu sprechen. Dann werden wir auch überlegen, wie es weitergeht, damit mein Sohn aus der Situation "heil rauskommt".
Das kommt mir alles so unwirklich vor! Klar, passieren kann überall was. Aber ausgerechnet an einer eher belebten Straße bei uns im Dorf hätte ich nicht damit gerechnet.
Sorry, dass ich Euch so zutexte...Aber das musste mal raus.
LG Silvia
Mein Sohn wurde auf dem Schulweg von einem Mann angefasst
Hallo Silvia...
oh mann, dein Posting schockt mich echt. Aber diese Sachen passieren für uns "Landeier" ja immer woanders.
Ich warne meine Tochter auch regelmäßig vor solchen Leuten, und wenn einer nahe kommt soll sie davonlaufen, schreien, usw. zumal auch bei uns schon morgens regelmäßig die gleichen "komischen" Typen durch den Pausenhof und vor dem Schuleingang rumlatschen.
Deine Geschichte ist echt krass. Gut das Du Polizei usw. eingeschaltet hast, ich hoffe dieser Kranke wird irgendwie gefaßt.
Viel wichtiger aber ist das dein Kleiner das unbeschadet übersteht und wieder glücklich wird....
Ganz liebe Grüße aus dem Bayerischen Wald
Evi mit Emma (7, 1.Klasse)
Oh Mann das ist echt harter Tobak für eine Mama
Wir wohnen zwar in einer Stadt aber mein Sohn geht im Nachbarort auf eine Dorfschule. Und wir hatten im Dezember (komisch oder, auch Anfang Dezember) einen Brief im Ranzen, dass ein Kind angesprochen wurde, aus dem Auto heraus.
Gottseidank waren andere Eltern aufmerksam und haben sofort Polizei und Schule informiert.
Da denkt man, man nimmt sein Kind raus aus der Brennpunktschule und dann sowas.
Berichte doch mal, was der speziell geschulte Mitarbeiter sagt und wie es deinem Sohn geht.
Alles gute für deinen Sohn.
Kannst du ihn ev eine Zeit auf dem Heimweg begleiten? Oder ihm entgegenkommen? Frag doch mal nen Kinderpsychologen, wie du ihm da wieder Sicherheit geben kannst, ohne ihm die Selbständigkeit zu nehmen (da er ja offensichtlich allein läuft, soll er natürlich nicht das Gefühl kriegen, du traust ihm das nicht mehr zu)
Mimi
Hallo!
Danke für Deine Antwort!
Mein Sohn möchte, dass ich ihn morgens zur Schule fahre, solange es dunkel ist. Wenn es wieder ein bißchen wärmer ist, können wir auch zu Fuß gehen. Aber mein kleiner Sohn hasst Kälte und weint spätestens nach 100 Metern. Daher wird er momentan sowieso mit dem Auto zum Kindergarten gebracht.
Für den Rückweg darf er sich aussuchen, ob er nach Hause gehen möchte oder zum Kindergarten und ich ihn von dort aus mitnehme.
Wenn er wieder alleine gehen möchte, kann ich mit dem kleinen Bruder - wie zu Anfang der Schulzeit - in großem Abstand hinter ihm zum Kindergarten gehen.
Wichtig ist, dass unser Sohn sich sicher fühlt und er weiß, dass wir ihn unterstützen.
Ja, ich weiß überhaupt noch nicht, wie ich damit umgehen soll.
Eine Freundin von mir ist Psychologin (nicht Kinderpsychologin). Sie meinte, dass ich erstmal abwarten solle, wie sich das Verhalten meines Sohnes entwickelt, nachdem das Gespräch mit dem Polizisten gelaufen ist und sich alles wieder ein bißchen beruhigt hat. Wenn es wirklich "nur" ein Mal war und auch "nur" ein kurzer Vorfall, könne es Kinder auch zu sehr unter Druck setzen, wenn sie mit einem Fremden darüber sprechen sollen. Sie hat mir noch ein paar Tipps gegeben, wie wir unsere Sohn unterstützen können, ein paar Bücher empfohlen usw. Das war sehr hilfreich.
Ich war schon erschrocken, als mich die Lehrerin um ein persönliches Gespräch bat. Aber dass sowas rauskam, hat mich so richtig umgehauen
LG Silvia
Hm, das klingst doch erstmal gut und selbstbewußt. Er sagt, was er sich traut und wie er vorgehen möchte. Finde ich klasse
Das mit deiner Freundin ist natürlich "optimal". Auch wenn sie nicht auf Kinder spezialisiert ist, hat sie ja schon ein sehr gutes Gefühl für ein "zu viel behüten oder zu locker nehmen".
Ich finde ihr macht das so ganz richtig. Und ich glaub, das ist im Moment das, was DU grade brauchst
Ich wünsch euch einen guten Weg da heraus
Hallo,
ich bin etwas verwundert daß Dein Erstklässler im Winter alleine zur Schule geht. Hat er keinen Freund mit dem er zusammen laufen kann? Wieso bringst Du ihn nicht zur Schule? Im Dezember ist es morgens stockdunkel auf der Straße.
Schon schlimm was alles passieren kann....LG Z.
Hallo!
Warum verwundert?
Bei uns im Dorf gehen fast alle Kinder alleine, d.h. ohne Eltern, zur Schule - auch die Erstklässler. Ich bringe ihn nicht (bzw. nur wenn es z.B. stark regnet) zur Schule, weil die meisten anderen Kinder auch ohne Eltern gehen und er es ebenfalls so möchte.
Einen Teil des Weges muss er alleine gehen, weil kein anderes Kind der Schule in der Nachbarschaft wohnt. Nach etwa 300m trifft er sich dann mit anderen Kindern.
Und diese Straße ist eigentlich gut befahren, das Lebensmittelgeschäft und ein Blumenladen ist in der Nähe usw. Gerade diese Strecke haben wir eigentlich für ungefährlich befunden, was solche Dinge anbelangt.
LG Silvia
Sogar die Polizei empfielt daß die Kleinen nie alleine und am besten mindestens zu zweit gehen sollten. Bei Dunkelheit sowieso.
Aber sowas soll jeder selber entscheiden.
Ich denke Kinder in Gruppen sind weitaus weniger gefährdet.
LG Z.
Wow, ist echt schlimm. Finde ich gut, dass du bei der Polizei warst und die euch jemanden schicken. Hoffentlich denkt er nicht, dass er schuld war. Armer Kerl.
hallo,
ich hoffe, dass dieser mann euch helfen kann und dann dein sohn mehr mit der sprache rausrueckt. ich kann dir nur empfehlen dass du deinem sohn immer wieder versicherst dass er keine schuld hat. ich kann nicht so richtig erklaeren warum aber mir ist auch mal ein mann hinterher, da war ich vlt in der 2. klasse und hat mich auf den arm genommen usw mir komische fragen gestellt. gott sei dank kam meine mutter dann um die ecke und er hat mich schnell abgesetzt und ging weg. ich hatte unheimliche schulegefuehle danach weil ich ja wusste ich durfte nicht mit fremden reden. und auch weil ich mir einredete dass dass garnicht alles real war. auf der polizeistation damals war auch eine so dumme polizistin die immer wieder auf mich einredete dass ich ja keine falschaussage machen darf was iwi auch dazu fuehrte dass ich dachte ich haette gelogen auf der polizei und dass der mann ja garnichts gemacht hat. total krank irgendwie ich konnte naechte lang nicht schlafen und gleichzeitig habe ich mich nicht getraut mit meinen eltern zu reden weil ich mich so schaemte. OBWOHL ich immer ein super enges verhaeltnis zu ihnen hatte. litt auch noch jahre spaeter unter "verfolgungswahn" bildete mir ein, dass jmd hinter mir her laeuft, da dieser mann mich ne ganze weile verfolgt hatte vorher.
lange rede kurzer sinn ich habe eine frage und zwar wie kommt die reaktion deines sohnes dann zu stande, dass er sich selbst stimuliert? geht das ueberhaupt in dem alter?
lg firdaus
Hallo,
"lange rede kurzer sinn ich habe eine frage und zwar wie kommt die reaktion deines sohnes dann zu stande, dass er sich selbst stimuliert? geht das ueberhaupt in dem alter?"
Vielleicht könnte dich das interessieren:
http://www.lifeline.de/special/familie_erziehung/sexualerziehung/content-131045.html
LG
Hallo!
So richtige Selbststimulation ist es noch nicht, aber "schöne Gefühle" können sich auch Kinder in dem Alter bzw. auch jüngere Kinder schon "machen".
Auf eine negative Erfahrung in Bezug auf "Sexualität", sei es durch sexuelle Belästigung (oder Schlimmeres), heimliches Anschauen von Filmen mit sexuellem Inhalt, die ein Kind nicht einordnen kann (war bei meinem Sohn nicht der Fall!) usw., können Kinder reagieren, indem sie sich vermehrt selbst im Intimbereich berühren usw.
Es ist jetzt offiziell erstmal alles geklärt durch den Besuch von zwei spezialisierten Kriminalbeamten. Die haben das wirklich gut gemacht und mein Sohn hat schnell Vertrauen gefasst. Jetzt können wir ihn nur noch stärken, unterstützen und bei Bedarf professionelle Unterstützung suchen.
LG Silvia
Hallo,
das war sicherlich ein großer Schock für euch, das sind Dinge, die immer nur anderen passieren (denkt man).
Ich finde, du hast richtig reagiert und wenn ihr jetzt sensibel mit dem Erlebten umgeht, wird dein Sohn das bestimmt verarbeiten können.
Werden bei euch Selbstbehauptungskurse angeboten?
Mein Sohn hat letztes Jahr einen mitgemacht und ist auch dieses Jahr wieder angemeldet (wird von der Schule organisiert). Da kommt ein Polizist, der auf dem Gebiet spezialisiert ist und geht gemeinsam mit den Kindern solche Situationen durch und wie man am besten reagiert - aber nicht so, dass sie danach verängstigt sind. Danach kommt der praktische Teil, in dem sie das Gelernte anwenden und - ganz wichtig - die Hemmschwelle verlieren sollen, da dürfen sie schreien, treten, etc.
So einen Kurs kann ich nur empfehlen.
Mein Sohn geht auch alleine zur Schule, allerdings immer mit anderen Kindern, mindestens zu weit, meisten sind sie aber 6 bis 8.
Nachmittags das Gleiche, wir wohnen direkt am Waldrand und er geht oft alleine raus, meist mit dem Fahrrad, aber immer mit mindestens einem Nachbarkind zusammen.
LG
Ohje, Dein armer Junge.
Aber, auch wenn viele das anders sehen, ein Kind soll nicht allein zu Schule oder sonstwohin gehen in diesem Alter. Bei uns rät die Polizei dringend dazu, immer dafür zu sorgen dass die Kinder in Gruppen gehen, niemals allein. Wir leben recht ländlich und trotzdem ist das zu schaffen. Meine Kinder sind sehr selbstbewußt und würden sich den Schulweg auch allein zutrauen, aber was bringt ihnen das Selbstbewußtsein eines Kindes, wenn eben solche Menschen unterwegs auftauchen? Nichts!
Vielleicht gibt Eure Geschichte einigen zu Denken.
Ich finde es gut dass Du gleich weitere Schritte eingeleitet hast und auch das jemand kommt um mit ihm zu reden. Hoffentlich kann er das dann bald verarbeiten irgendwie.
Alles Gute Euch
Mona
Das ist echt heftig.
Mein Stiefsohn (7) ist im September eingeschult worden und wir bringen ihn IMMER in die Schule, obwohl wir nur 3 Minuten entfernt wohnen. Er ist noch nicht soweit, dass er allein gehen kann.
Er geht auf alle Menschen zu, spricht sie an und würde wahrscheinlich trotz Warnungen in ein fremdes Auto steigen. Außerdem finde ich ihn mit 6/7 Jahren noch zu jung für einen solchen Schritt.
Im Oktober wurde ein Mann beobachtet, der viele Kinder ansprach direkt vor der Schule. Er parkt dort immer lange. Durch die neugierigen Nachbarn wurde das kurz darauf der Schule gemeldet, die das der Polizei gemeldet hat. Kurze Zeit später wurde der Typ wieder beim Ansprechen eines kleinen Mädchens beobachtet und festgenommen. Tatsächlich hat er schon einiges auf dem Kerbholz gehabt. Seitdem ist er nicht mehr da gewesen.
Daher ist die Verunsicherung sehr groß bei den meisten Eltern. Verständlich.
Die Schule hat daraufhin einen Polizisten eingeladen, um einen Vortrag über sexuellen Mißbrauch vor den Schülern zu halten. Mein Stiefsohn ist jetzt vorsichtiger.
Wir haben auch mit ihm zu Hause darüber gesprochen und auch gleich meinen Sohn (3,5) mit eingebunden, was man sagt, wenn einen jemand anspricht oder jemand etwas Süßes geben oder zeigen will. Beide wissen, dass sie ganz schnell weglaufen und "Hilfe" schreien sollen. Wir sehen das so, dass sie lieber die Aufmerksamkeit von vielen Leuten (notfalls wegen nichts) auf sich ziehen sollen, die dann helfen können, als anzunehmen, dass der Ansprecher nichts böses will. Vielleicht hat der dann nur nach dem Weg gefragt oder gesagt, dass unseren Kindern etwas runtergefallen ist, aber so ist es sicherer. Entschuldigen kann man sich immernoch.
Mein Stiefsohn hat uns auch gefragt, was die "bösen Menschen" dann mit ihm machen würden. Wir wollten ihn nicht in allen Einzelheiten erschüttern. Dafür ist er noch zu jung. Aber wir haben ihm gesagt, dass die bösen Menschen ihm dann sehr weh tun könnten und im schlimmsten Fall würde er nie wieder nach Hause gehen können. Haben ihm aber auch gesagt, dass er deswegen nicht vor jedem Angst haben muss. Denn sowohl wir als auch die Schule passen auf ihn auf so gut es uns allen möglich ist.
Meine Nichte ist jetzt bald 12 Jahre. Und als das Thema aufkam (sie war 10), hat mein Schwager ihr sehr viele Details genannt, was die bösen Menschen mit ihr machen könnten. Sie war halt auch immer eine, die auf Fremde zugerannt ist. Das macht sie nun nicht mehr. Allerdings wirkt sie nun eher übervorsichtig. Aber besser so als andersrum.
Auch der Kindergarten meines Sohnes macht bald einen außerplanmäßigen Elternabend, um einen Präventionskurs mit uns zu machen. Finde ich supergut, dass sich der Kindergarten auch schon mitwirkt.
LG
Franzi