Moin Moin,
unser Sohn kommt im Sommer auf die weiterführende Schule, (Gesamtschule) dort wird im kommenden Schuljahr eine I-Klasse eingerichtet. Und wir wurden vorab schon mal informiert ob evt. Interesse dahin besteht. Es wird dann wohl noch das soziale Verhalten der Kinder überprüft. (ob das halt paßt)
Jetzt haben wir keinerlei Erfahrungen in der Hinsicht - wie funktioniert eine Iklasse - wie ist das sozialverhalten der Kinder dort. Wie weit müssen/oder dürfen sich Regelschüler dort einbringen und und und. Unser Sohn ist eher ein zurückhaltender, ruhiger und sehr sensibler Junge.
Leider habe ich im Net nicht wirkliche Informationen gefunden.
LG
petzi
Integrations Klasse? welche Erfahrungen habt Ihr? Regelschüler!
Meinst du wirklich noch eine Integrationsklasse? Oder Inklusion? Ist ein Unterschied...
Gute Frage ? - es ging denke ich um Intergrations! - wo den der Unterschied ?
Also Integration ist das "alte" Modell. Inclusion das "Neue".
Integration kennen viele aus dem Kiga. Es bedeutet in aller Regel, dass in der Gruppe, wo eben mindestens 1 I-Kind ist entweder die Gruppenstärke gesenkt wird oder eine zusätzliche I-Kraft für das Kind da ist oder eben beides (ist abhängig vom Landkreis). Dafür bekommt der Kiga eine bestimmte Summe vom Sozialamt extra. Das Ganze ist starr. Egal ob das Kind eine leichte Entwicklungsverzögerung hat oder schwerst mehrfachbehindert - der Kiga bekommt immer die gleichen Mittel zur Verfügung. Genauso funktioniert das in der Schule, nur das eben nicht die Schule das Geld bekommt, sondern die I-Kraft direkt.
Inclusion ist flexibel. Es richtet sich (theoretisch) an den Bedürfnissen des Kindes. Praktisch jedoch gibt es das erst seit ein paar Monaten im Schulgesetz - praktiziert wird es noch gar nicht. Die Kinder, die dieses Jahr eingeschult werden, sind die ersten, die es mitbekommen. Inclusion ist für die Ämter nicht planbar von den Kosten. Von daher ist es eine Totgeburt. Entsprechende Berichte gingen auch schon durch die Presse zur Genüge. Eltern mit behinderten Kindern haben auch schon ausreichend Erfahrungen damit gesammelt. Du kannst einfach mal danach googeln. Bei Inclusion geht es darum, dass alle Kinder in einer Schule unterrichtet werden und jedes Kind eben nach seinen Möglichkeiten. Es geht bei dem Konzept auch darum, dass die einfachen Förderschulen geschlossen werden sollen. All diese Kinder sollen eben in die normalen Regelgrundschulen eingeschult werden. Eventuell mit Nachteilsausgleichen, mit I-Helfern, mit Sonderpädagogen,... Aber der Unterricht findet in einer normalen Klasse statt. Also keine kleine Klassenstärke. Ist sehr problematisch das Konzept. Stell dir (theoretisch) vor, dein Kind kommt mit meinem Jüngsten zusammen in die Schule. Dein Kind versucht dann in der 4. den Sprung auf's Gymnasium zu schaffen. Für dein Kind sind dann die Arbeiten wichtig und es muß sich konzentrieren um gute Noten zu schaffen. Mein Sohn ist frühkindlicher Autist mit einer schweren geistigen Behinderung. Was glaubst du, wie hoch die Chancen deines Kindes auf eine gute Note sind, wenn er mit in der Klasse ist und sein Unwesen treibt?
Das ist der Unterschied - Staat will Geld sparen und schafft die Förderschulen ab. Fördert aber im Gegenzug die Kinder dann nicht mehr auf den normalen Schulen. Reine Augenwischerei.
Hallo!
Meine Tochter (6) ist seit letzten Sommer als Regelkind in einer I-Klasse - auf eigenen Wunsch. Wir bereuen diese Entscheidung absolut nicht. Die Klassen sind in der Regel kleiner als die Regelklassen. Zudem haben wir zwei Klassenlehrerinnen, eine Schulbegleiterin für ein authistisches Mädchen, die immer anwesend ist und ab und an (kann einmal die Woche sein oder sogar mehrmals - ich weiß es nicht genau) schaut eine Logopädin und eine Heipädagogin vorbei und arbeitet mit Kindern, die eben nicht so fit sind wie Regelkinder. Durch so viel Personal und die kleinen Klassen kann auf die Kinder viel besser eingegangen werden als normal. Auch das Tempo ist ein anderes - unsere Kinder lernen langsamer, meiner Meinung nach aber intensiver. Gerade, wenn Dein Kind ruhig und schüchtern ist ist eine solche Klasse doch nicht verkehrt - es besteht weniger die Gefahr, dass Dein Kind unter geht. Außerdem lernt meine Tochter, dass es eben Kinder gibt, die nicht so fit sind sie oder eben eine Behinderung haben - das fördert die Toleranz Schwächeren gegenüber. Wir sind ganz begeistert!
LG Yvonne
Hi,
ich kann dir nur aus unserer Sicht berichten, wir haben en I-Kind an einer Regelschule im Regelunterricht. Die gesamte Klassengemeinschaft hat sich gefreut, dass sich nun zwei Lehrerinnen um die Klasse kümmern Unser Sohn hat eine körperliche Behinderung (Augen) und ist ansonsten so normal wie andere 9-jährige Buben auch. Leistungsmäßig leidet die Klasse sicherlich nicht unter ihm, er gehört zum vorderen Viertel. Informiert euch über die Art der Behinderung der potenziellen Mitschüler und entscheidet dann. Generell finde ich den Inklusionsgedanken gut, da die Kinder alle Facetten des Lebens kennenlernen.
LG MImi