Vom Karate abmelden oder nicht???

Mein fast 8-jähriger macht seit zwei Jahren Karatetraining im Verein. Er trainiert zweimal in der Woche.
Ein großer Karatekämpfer wird er wohl nicht - er ist nicht der sportlichste. Aber mir geht es hauptsächlich darum, dass er sich bewegt und Spaß dabei hat. Bisher war auch alles prima.
Nun ist es aber so, dass die Kinder aus seiner Trainingsgruppe eine Prüfung ablegen. Die bekommen dann ein Abzeichen und dürfen beim Training weiter vorne stehen. Meiner würde auch gern zur Prüfung, darf aber nicht, weil er "noch nicht so weit ist". D.h. er steht dann beim Training immer in der letzten Reihe, weil alle andrern besser sind.

Jetzt ist er total frustriert und traurig.
Ich hab überlegt, ihn dort abzumelden.

Ziel des Sports war ja auch, sein Selbstvertrauen zu stärken, aber das geht wohl nach hinten los.

Was würdet ihr machen? Eine andere Sportart (Fußball, Schwimmer etc.) wäre eher nix für ihn.

LG Anni

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Hallo,

unser Sohn ist auch nicht gerade der sportlichste und geht auch zum Taek Wondo. Aber wenn er einfach nur frustiert wäre, weil er das Abzeichen nicht bekommt und er deswegen hinten stehen muss, aber ihm der Sport noch Spass macht, würde ich ihn nicht einfach da abmelden. Vll. ist es für ihn ein Ansporn besser zu werden und beim nächsten Mal das Abzeichen zu machen. Nur weil es manchmal nicht so klappt, wie wir uns es wünschen und deswegen direkt aufzugeben, fände ich schade und ich denke das wäre keine gute Einstellung für die Zukunft. Ich persönlich würde mein Kind anspornen und ermutigen da weiter zu machen und erklären, dass man nicht allen Dingen den Dreh sofort raus hat und es mehr Übung bedarf. So erkläre ich unserem, wenn er etwas nicht auf Anhieb schafft. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut ;-), und die Menschen haben zum Glück nicht aufgegeben.

LG

citkide#blume

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das ist wirklich blöd....

ich würde ja sagen: machts ihm nichts aus, ists auch nicht schlimm.

aber so scheint es ja nicht zu sein.
Du traust ihm aber andererseits auch so überhaupt nichts zu, sagst: das und das und jenes wäre auch nichts für ihn. Ja, was wäre denn was, was ihm liegen würde und Spaß bereiten?

Das scheint mir die zentrale Frage zu sein. Oder ist dein Sohn wirklich so ein Looser? Glaub ich nicht!

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Nein, er ist absolut kein Looser. Im Gegenteil, er ist echt clever.

Aber er ist halt eher unsportlich - was ich nicht mal schlimm finde. Schlimm finde ich nur, wenn er das auch noch so vorgehalten bekommt.

Schach wäre wohl was für ihn - aber das gibts hier leider nicht. Außerdem fänd ichs gut, wenn er sich ein- bis zweimal die Woche auspowert.

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deine Visitenkarte sagt leider nichts über die Größe deiner Familie aus.

wir gehen jeden Sonntag Vormittag gemeinsam Sport machen (Schwimmen, Klettern, Radeln o. ä.). Das finde ich schon mal einen Anfang. Ich weiß nicht wo ihr wohnt, aber es gibt so vieles, was man machen kann. Man muss nur finden, was einem liegt.

Und mit Familiensport kann man viele Kids auch fordern bzw. zum Ausprobieren anregen.

Und wenn er clever ist, vielleicht bekommst du ihn über Geocatching (oder wie man das Schreibt) dazu lange Ausflüge zu machen.

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3

....Ziel des Sports war ja auch, sein Selbstvertrauen zu stärken, aber das geht wohl nach hinten los.....

Ich empfehle immer gern das Kids WingTsun

http://www.wingtsun.de/kids-wingtsun/index.html

Das wäre vielleicht etwas für deinen Sohn.da gibt es keine Wettkämpfe.

VG 280869

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hi anni!
ich finde das system, dass die guten vorne stehen und die weniger guten hinten, superblöd! sowas deprimierendes! es sollte eher umgekehrt sein - denn wer muss denn den trainer am besten sehen? die, die noch nicht so weit sind!
ich würde das gespräch mit dem trainer suchen, ob das was bringt, keine ahnung, aber karate soll ja gerade auch dazu dienen, selbstvertrauen aufzubauen - was so wohl kaum geht.
wenn der trainer keine einsicht zeigt, würde ich meinen sohn eine andere sportart ausprobieren lassen, vielleicht tennis oder schwimmen oder was weiß ich.
lg

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naja - dieses System scheint darauf abzuzielen, die wirklich guten zu fördern.

Ich finde das solange gut, wie die nicht so guten auch aufgefangen werden. Man müsste sich mit dem Veerein mal zu diesem Thema auseinander setzen.

Meine Tochter geht schwimmen. Da gibt es die Leistungsgruppe und die Breitensportgruppe. Das finde ich gut; wer den Sport nur aus Spaß an der Freude betreibt, bleibt beim Breitensport. Wer Leistungswille entwickelt geht zur Leistungsgruppe und in der ist so ein System doch super.

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Das Gespräch mit dem Trainer brauch ich nicht zu suchen. Das System in dem Verein ist halt so.
Da laufen auch mal Kinder mit runtergelasener Hose um die ganze Gruppe herum. Als Strafe, weil die Hose nicht fest genug zugebunden war. Toll, oder?!
Aber wie gesagt, bisher hat es ihm Spaß gemacht.

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Junior macht Judo. Bei uns steht niemand in der 2. Reihe. Weder zur Begrüßung noch beim Abgrüßen.

Abmelden....hm...wie wäre es, wenn du ihn motivierst sich anzustrengen? Hast du beim Training schon mal zugeschaut?

sparrow

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Huhu,

bei unserem Karateverein gibt es keine Prüfungen, wenn es bei deinem Sohn jetzt hauptsächlich um die Sportart (und nicht um den konkreten Verein / Trainingsgruppe) geht, vielleicht gibt es einen Verein mit so einer Philosophie auch bei euch in der Gegend?

LG

Hanna

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hallo,

also ich finde die einteilung nach gut und schlecht auch total doof. an deiner stelle würde ich einfach nach einem anderen verein/schule suchen. vielleicht auch eine andere kampfsportart wählen.
dein sohn sollte nicht mit doofen gefühlen aus seinem hobby kommen.

lg marci

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Hallo,

ich würde mal schauen , ob ich einen älteren Jungen oder Mädchen ( Grüngurt und aufwärts ) aus dem Verein finde, sozusagen als " Nachhilfeunterricht " . Die kennen das Prüfungsprogramm nämlich sehr gut . Es kostet dich nur einige Stunden einen kleinen Betrag , sodaß dein Sohn dann vielleicht doch noch bei der Prüfung mitmachen kann, sportlich hin oder her , ich denke , hier geht es höchstens um den gelben oder orangenen Gürtel, da ist da Programm noch sehr überschaubar ... Und man fällt auch nicht wegen kleiner Fehler durch, da müssen schon gravierende Lücken vorhanden sein, bzw. er kann die Kata gar nicht vom Ablauf her ...

LG Winny
deren Sohn auch seit 2 Jahren Karate macht , allerdings seit 1 Jahr schon im Wettkampfbereich .... was meinst du was wir in diesen Sport schon hinein investiert haben #zitter

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Hallo

also wenn es deinem Sohn Spaß macht würde ich nicht aufhören, sondern eher den Verein wechseln (heruntergelassene Hose als Strafe) boah, das geht ja mal gar nicht und würde das meinem Kind nicht antun.

Zu anderen Sportarten. Gerade bei Mannschaftskämpfen ist die Konkurenz groß - ich würde davon abraten. Mein Sohn hat 2 Jahre Fußball gespielt, hat sich bemüht und war doch immer bei schlechteren mit dabei.

Das Schlimme war, dass nur die Guten Kinder zu einem Spiel eingeladen wurden. Die schlechteren (wenn es keine weiteren gute Kinder gab) wurden nur als Reservespieler mitgenommen. Nicht selten, dass er (selbst bei Turnieren, die über mehrere Stunden gingen) gerade mal 5 Minuten spielen durfte - wenn überhaupt. Eingesetzt wurde er meist ein zwei Minuten vor Schluss, aber nur wenn die eigene Mannschaft soweit führte, dass er nichts merh kaputt machen konnte.

Wenn es ihm Spaß macht, wie gesagt ich würde den Verein wechseln

lg bambolina