Hallo!
Unsere Tochter, knapp 7 Jahre alt, geht in die 1. Klasse. Mit einer zweiten Mutter und deren Tochter, wechsle ich mich mit dem Bringen und Holen zur/von der Schule ab. Letzte Woche, als die Mutter mein Kind in der Früh holte, meinte sie, sie würde auch zu Mittag fahren, denn ein anderes Mädchen würde auch noch mitfahren. Hab ich ihr gesagt, ich könne aber gern fahren und auch das andere Kind mitnehmen, sie brauche ja nur deren Mutter fragen. Das wollte sie nicht, sie fahre gleich selber. So. Und dann hat sie drauf vergessen, dass die Kinder nur 3 Stunden haben. Als ich nach 25 min anrief (so lange habe ich zugewartet, weil ich dachte, sie wären ev. noch wo Essen holen gefahren, wg. des Gastmädchens), meinte ihr Mann, jaja, er hole die Kinder dann. Ich so: aber die hatten vor einer halben Stunde aus!!! Dann ist er halt losgefahren. Mit 45 min Verspätung war mein Kind zuhause. Aber dann kams noch dicker: die anderen zwei Mädchen waren zu dem Gastmädchen, das in der Nähe der Schule wohnt, heim marschiert und meine Tochter hatte ALLEINE bei der Schule gewartet. Denn: ich habe ihr beigebracht, sie müsse immer dort warten und dürfe nie mit/zu Fremden gehen. Das hat sie brav getan. Am Tag nach dem Vorfall kam alles hoch und seitdem ist sie komplett verstört, will mir nicht mehr zur Schule gehen, will gar nicht weg von mir. Hat Angst ich könnte sie vergessen. Ich versuche ihr jetzt wieder das Vertrauen zu stärken, behandle auch mit Bachblüten und GLobuli. Dennoch musste ich heute wieder mein weinendes, verängstiges Kind in der Schule absetzen. Ich fahre jetzt selbst, auch in der Früh. Die andere Mutter meinte sie würde mein Kind lieber nicht mehr mitnehmen, denn, was wenn "wirklich mal was passiert", wenn ihr mal wer reinfährt oder so? Durch die Blume meinte sie mein Kind wäre mit so einer Reaktion ja quasi nicht normal und ob ich schon beim Psychologen war. Interessanterweise lässt sie ihr Kind jetzt auch nicht mehr mit uns mitfahren. Ich bin echt grantig. Die bauen Mist, meinem Kind geht es dreckig. und jetzt werden wir noch als die Schuldigen hingestellt... Was sagt ihr zu der Situation? Wie soll ich mich in Zukunft verhalten? Die Mädchen sind ja noch weitere drei Jahre gemeinsam in der Klasse...
lg maeusekrieger
Kind traumatisiert, ich verärgert. Brauche Rat! (lang!)
Darf ich fragen, warum ihr überhaupt fahrt?
Ist die Schule weiter weg oder wo ist das Problem?
Was ist mit einem Schulbus, oder zur Schule laufen?
Schilder das doch mal, damit es verständlicher wird.
Danke.
Also, wir wohnen in der Stadt, die Kinder gehen aber in die Schule im naheliegenden Dorf (von dort komme ich und dort war ich auch), ca. 6 km weg. Wir hatten zu Beginn des Schuljahres beschlossen eine Fahrgemeinschaft zu gründen, da wir um die Ecke wohnen. Morgens musste ich nicht alle meine drei Kinder fertig machen (d.h. nämlich jetzt die kleinen zwei wecken) und mittags war die andere Mutter noch im Büro, wo ich ihr Kind dann abgesetzt habe. Busticket wollte ich ihr erst nächstes Jahr kaufen. Sie kennt ja auch sonst niemanden, der von unserer Stadt aus mit dem Bus fährt, drum hatten wir gesagt wir fahren und die andere Mutter ist sowieso der Meinung Bus fahren kommt nicht in Frage für ihre Tochter, sie fährt sowieso - aber halt jetzt ohne mein Kind und ich anscheinend ab jetzt auch ohne ihres, obwohl wir ums Eck wohnen...
lg
Hallo
schlimme Sachen und echt eine fiese Erfahrung für ein Kind
Kann sie deine Telefonnummer auswendig
Wir haben die Regel - bei Unsicherheit, dem Gefühl etwas läuft schief
Mama anrufen lassen, Frau mit Handy ansprechen und schnell zu Hause anrufen .....
In der Schule soll sie sich an Eltern wenden die sich da befinden. Nie mitgehen, aber direkt vor Ort soll sie mich anrufen lassen.
So kann sie sich in jeder blöden Situation selbst helfen, und ist nicht der Situation ausgeliefert.
Denn gerade dieses hilflose ausgeliefert sein, prägt sich sehr negativ beim Kind ein
Meine fast 5 Jährige und meine 7 Jährige können deswegen meine Telefonnummer auswendig - Homezone - und wir besprechen das vor jedem Ausflug ect.
Das dieses sich selbst helfen in Fleisch und Blut übergeht
Drücke dir die Daumen das es sich bald etwas auflöst
Grüße
Hallo,
selbstverständlich war es eine unglückliche Situation, die natürlich erstmal verstörend für ein Kind war. Aber, du kannst stolz auf dein Kind sein. Es hat sich so verhalten, wie ihr es besprochen habt.
Das solltest du loben und bestärken.
Die anderen Erwachsenen haben in der Abholsituation einen Fehler gemacht. Das haben sie jedoch nicht aus Absicht getan. Es ist einfach passiert, sie haben nicht nachgedacht.
Ich lese aus deinem Posting sehr viel Wut, Aggression, Dramatik und Schuldzuweisungen heraus. Kann es sein, dass du deine geballten negativen Gefühle auf dein Kind überträgst?
Dein 30 Minuten vor einer Schule zu warten ist zwar wirklich doof und kann Angst auslösen, aber hier von einem Trauma zu sprechen, klingt mir doch viel zu dramatisch.
LG
Snickerdoodle
"Trauma" hab ich nur geschrieben, weil meine Tochter halt jetzt wirklich so Angst hat. lg
Hallo!
Ich glaube Ihr und die andere Familie passt nicht zusammen.
Klar ist es blöd, wenn die vergessen die Kinder abzuholen, aber es kann vorkommen.
Ich denke es wird nicht das letzte Mal sein, dass Kinder mal zur falschen Uhrzeit abgeholt werden (ausgefallener Unterricht / Kurs / Musik /Training/ Stau /Unfall /....)
Offensichtlich kommt Dein Kind eben mit solchen unerwarteten Situation gar nicht gut klar, wobei die anderen 2 Mädchen, das prima managen können.
Es ist immerhin hochlöblich, dass Deine Tochter, genau das getan hat, was du ihr erzählt hast, nämlich dort zu warten bis sie abgeholt wird, egal was passiert. - Da können sich nur wenig Eltern darauf verlassen, dass 1-Klässler so standhaft sind.
Ehrlich gesagt, mich würde das auch massiv unter Druck setzen, wenn ich wüsste, dass ein mir anvertrautes (nicht eigenes) Kind bei unerwarteten Ereignissen nicht gut damit klar kommt und sich schwer trösten lässt. Ich denke die andere Mutter handelt da richtig - wenn es nciht passen will in den Aufassungen dann ist es eben so udn man wird es nicht erzwingen können - trotzdem sollen die Mädchen miteinander Umgang haben, spielen können, sich treffen können, auch beste Freundinnen werden können. Wenn die 5 wichtigsten Dinge der Beiden zusammenpassen, dann kann man über die 20 anderen, weniger wichtigen Dinge des Lebens hinwegsehen. Toleranz ist gefragt!
Ich würde als Mutter versuchen das nicht so dramatisch für Deine Tochter klingen zu lassen, damit steigert sich nur der Grad der "Traumatisierung". Es gibt im Leben viele Dinge die Frust hervorrrufen und man darf sich davon nicht so in die Knie zwingen lassen.
VG, I.
Aber mein Problem ist ja genau, dass ich es doof finde, dass DIE sich jetzt da so hineinsteigert. Ich habe kein Problem damit, wenn mein Kind weiter mitfährt und ich ihr Kind mitnehme. Das ganze ist passiert und ist eine blöde Sache, vorallem für mich jetzt, mit einem total verängstigten Kind. Aber ich hab der Mutter auch erklärt, sie soll das nicht so dramatisch sehen, das wird schon wieder. SIE bricht jetzt den Kontakt ab. Ich finde das übertrieben.
lg
Ja, aber vermutlich hast Du ja der andere Mutter erzählt, wie dreckig es Deiner Tochter geht und dass sie nun total verängstigt ist - woher soll sie es sonst wissen, dass es ein traumatisches Erlebnis für Deine Tochter war.
Und hinterher sagst Du sie soll es nicht dramatisieren
Du sagst selber, dass Eure Kinder überbehütet aufwachsen und bist stolz darauf, dass Deine Kinder eine TamU oder andere Fremdbetreuung nicht nötig haben - na dann wirst Du den Taxi-Dienst mal mehr machen können.
Es schein ja so zu sein, dass dein Verstand sagt: Fahrgemeinschaft ist gut und praktisch, aber dein Herz sagt: "Oh Gott, die armen Kinder werden da fremdbetreut - das kann nur schief gehen" - und prompt geht das auch schief! Jedem, dem Du Deine Kinder zur Fremdbetreuung anvertraust macht das ein bisschen anders (nicht notwendigerweise schelchter!) als Du und der wird dafür immer Kritik ernten.
Nee, den Job wollte ich auch nicht!
LG, I.
Ist nicht böse gemeint, aber ich habe mich beim lesen auch gewundert. Warum ist das für ein fast 7 Jähriges Mädchen so ein Drama? Klar ist das nicht toll, erst recht nicht von der Freundin stehen gelassen zu werden, aber deswegen ein Drama zu veranstalten
Da drängt sich mir auch die Frage auf ob Du (oder dein Mann) sie nicht viel mehr traumatisiert habt in dem ihr ihr vorher oder nachher erzählt habt was alles schlimmes passieren könnte...
Zwei kleine Beispiele: Ich habe meiner Tochter als sie noch sehr klein war erzählt auf Parkplätzen müsse man besonders aufpassen, weil die Fahrer die kleinen Kinder gar nicht sehen können und deshalb soll sie immer bei einem Erwachsenen bleiben. Als meine Tochter vor ein Paar Wochen (3 Jahre später) mit ihrem Papa und dem Kleinen Bruder Einkaufen war, war der Parkplatz leer deshalb ließ mein Mann den kleinen vorrennen. Der Kleine fiel hin (etwa 2 Meter vor Papa) mein Mann sprang nach vorn woraufhin unsere Tochter panisch brüllte sie will nicht überfahren werden, ich hätte ihr gesagt auf einem Parkplatz wird man überfahren wenn man nicht neben einem Erwachsenen ist
Freunde von uns haben ihrer Tochter erzählt der Beckengurt im Auto ist gefährlich. Am Geburtstag unserer Tochter wollte eine Nachbarin das Mädchen auf einen Platz mit Beckengurt setzen, worauf hin sie losbrüllte sie wolle nicht sterben, als meine Tochter sich dann auf den Platz setzen wollte, brüllte die Kleine sie wolle nicht daneben sitzen wenn jemand stirbt. Sie mussten noch 3 weitere Kinder abholen, sie fing jedesmal an zu heulen es dürfe sich keiner dahin setzen sie wolle nicht das jemand stirbt. Sie war erst beruhigt als die Fahrt vorbei war (der Platz blieb leer). Auch heute noch (3 Monate später) wenn sie bei meinem Mann ins Auto steigt sagt sie: "Aber nicht mit Beckengurt!"
Ich kenne die Verhältnisse bei euch ja nicht (Stadt, mieser Stadtteil oder Dorf), aber in Deinem Text finde ich jetzt nichts was einem Kind in dem Alter so eine Angst machen könnte/sollte, sondern vermute bei euch eher einen Hintergrund wie in den Beispielen.
Dann war das jetzt zwar der Auslöser eines traumatischen Ereignisses aber nicht die Ursache...
warum hat dein kind noch kein handy? habe doch fast alle, schon aus solchen grund!
an deiner stelle würde ich sie fahren, solange sie bis sie wieder mit jemanden mit fahren möchte.
Dann gehöre ich ja mal zu einer exklusiven Minderheit. Ein Kind mit sechs oder sieben braucht noch kein Handy!
Hallo,
unsere Kinder sind auch Buskinder bzw. müssen manchmal auch abgeholt werden und haben/brauchen definitiv noch kein Mobiltelefon. Sie können sich an Absprachen halten und auch durchaus sich auf dem Schulhof die Zeit vertreiben, sollte wirklich mal eine Verzögerung eintreten (was IMMER passieren kann).
LG, Andrea
hallo,
das ist dumm gelaufen--klar--aber die reaktion darauf ist schon sehr übertrieben!
mein damals 5jähriger hatte ein trauma, als ich von jetzt auf gleich monatelang im krankenhaus war und er seine mutter völlig wirr und an 10 schläuchen angeschlossen im krankenhaus besuchen musste.
das leben hat oftmals noch andere "nettigkeiten" zu bieten, als 30 min. zu warten.
am besten du bereitest deine kinder frühzeitig drauf vor.
lg schnabel
Hallo,
Wir hatten mal ein ähnliche Situation. Irgendetwas (ich weiß nicht mehr was, ich glaub ich selbst hab vergessen, dass eine Stunde ausfällt) ist schief gelaufen und mein Sohn (damals auch 1.Klasse) war in einer ungeplanten Situation völlig überfordert (auch er musste nach der Schule irgendwo warten und kam sich verloren und verlassen vor).
Er war total panisch aufgelöst und konnte mit dieser unerwarteten Situation überhaupt nicht umgehen.
Natürlich hab ich ihn getröstet und mich entschuldigt. Aber ihm auch vermittelt, dass das eigentlich nichts Schlimmes war (subjektiv für ihn schon, aber objektiv auf Leben bezogen nicht).
Und ich sehe meine Aufgabe darin subjektive Befindlichkeinten auch mal gerade zu rücken und den Kindern somit ein realistisches Empfinden undselbstbewusste Handlungsfähigkeit zu vermitteln.
Tröste ich mein Kind überschwänglich und leide fast mehr als es selbst, vermittle ich: Deine Angst/Panik... ist berechtigt, das war was richtig Schlimmes. Und in der nächsten unvorhergesehenen Situation kommt wieder Panik auf.
Relativiere ich dagegen die Bedrohlichkeit (natürlich trotzdem die subjektive Angst respektieren) der Situation und suche mit meinem Kind nach möglichen Handlungsstrategien mache ich es für kommende Situationen stärker. Dabei wird es auch ein Stückchen größer und reifer.
Das ist zumindest meine Erfahrung.
Gruß kleinjano