Hallo zusammen,
für uns ist gerstern hier ein bißchen die Welt zusammen gebrochen. Leider wurden wir per Losverfahren nicht auf dem gewünschten Gymnasium aufgenommen und mussten uns jetzt für ein anderes entscheiden.
Unser Sohn ist total truarig, weil alle seine Freunde auf das andere gehen werden. Jetzt ist es so, dass er schon sehr sensibel ist und sich auch nie etwas zutraut. Wie kann ich ihm die Sache denn jetzt schmackhaft machen.
Ach Mensch, warum immer wir? Ich bin ja selbst so traurig, weil es auch die NAchbarskinder sind und er jetz immer alleine mit dem Bus fahren muss und auch eine halbe Stunde eher, als alle anderen und auch weiter!
Könnt ihr mich mal ein bisschen aufbauen? Wer hat das durchgemacht und ist alles gut geworden??? Ich brauch ein bisschen zuspruch!
lg Nina
5. Klasse und allein auf die neue Schule!
Hallo,
ich! Ich hab das "durchgemacht" und zwar schon vor über 25 Jahren! Damals ging ich als schüchternes ängstliches Mädchen aus einem 350-Seelen-Dorf ganz alleine ins Gymnasium in die 15 km entfernte Stadt. Das hieß morgens Abfahrt mit dem Bus um 6.20 Uhr. Busfahrt morgens und nachmittags jeweils mindestens eine Stunde mit ein- oder zweimal umsteigen.
Und- ich hab es überlebt! Nach kurzer Zeit war das alles normal und kein Problem mehr.
Trau das deinem Kind einfach mal zu und mach dich selbst nicht verrückt. Denn dadurch machst du ihn viel nervöser als es sein müsste.
Gruß, Lena
Ist natürlich eine blöde Situation, wenn man dort - als einziges Kind in seinem Freundeskreis - das falsche Los zieht.
Ich denke, man kann ein Kind das dahingehend schmackhaft machen, dass er durch diese neue Schule die Möglichkeit hat, zu seinen jetzigen Freunden noch weitere, neue Freunde zu gewinnen, und, dass er das auch wirklich schafft. Auch - was die alten Freunde angeht - also bei meinem Kurzen war das mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule so, dass sich die alten Freundschaften, die dann auf irgendeine andere Schule gingen, recht schnell trennten. Weil auch die alle »neue« Freunde gefunden hatte, sich dann in der Schule nachmittags mit denen verabredet hatten etc. und, so wurde das dann recht schnell immer »weniger«. Sie müssen ihm da einfach dieses Selbstvertrauen, was ihm da noch etwas fehlt, einreden. Und der Rest … das wird sich zeigen. Also es ist m.E. genau so realistisch, dass er dort am ersten Schultag gleich neue Freunde findet und dort super ankommt; dass kann alles aber auch etwas gemächlicher laufen.
Was die Busfahrt angeht. Man kann das (so haben wir das damals gemacht) Kindern vielleicht dahingehend leicht schmackhaft machen, dass man immer Berücksichtigen wird, dass er dort - auf Grund der Busfahrt - immer weniger Zeit haben wird. Man kann das z.B. bei der Uhrzeit, wo er Abends zu Hause sein muss, berücksichtigen; bei der Uhrzeit, wo er Abends ins Bett muss; sicherlich auch bei den Pflichten, die er - neben der Schule - noch im Haushalt hat oder irgendwann einmal bekommen soll. Man sollte ihm dort ab und an mal Ausnahmen gönnen. Mein Kurzer ist z.B. ein totaler Dortmund-Fan, und, die Spiele im international Fussball finden da vornehmlich immer Abends an und gehen dann immer sehr spät in den Abend hinein. In solchen Fällen haben wir ihn Ausnahmsweise dann mal mit dem Auto in die Schule gefahren, damit er da ein bisschen länger ausschlafen konnte. Im bittersten Winter haben wir ihn auch oft gebracht (weil der so eine unglückliche Bus/Zug-Verbindung hatte).
Auch kann man einem Kind zur Einschulung in die weiterführenden Schule vielleicht ein kleines materielles Geschenk - gerade wegen der Busfahrt - mitgeben. Sei es ein kleiner mp3-Player; bei Kindern, die auf Busverbindungen und Linienverkehr angewiesen sind, halte ich persönlich auch ein Handy für unabdingbar (vielleicht nimmt man dort dann eines, was ein paar mehr »Spielzeugmöglichkeiten« für die Busfahrt ermöglicht). Gerade auch, weil sich sein neuer Freundeskreis wahrscheinlich dann dort, wo die Schule ist, aufbauen wird; und er sich plötzlich dort mit anderen Kindern verabreden muss, und, dann erstmal immer die Frage im Raum stehen wird: Wie kommt er von dort jetzt eigentlich nach Hause … und vor allem wann etc.
Durchgemacht haben wir das selbst … ich denke, das ist ein wenig vergleichbar. Mein Kurzer ist im letzten Jahr von Deutschland nach England gezogen (gleich 2x im Jahr … sehr kompliziert zu erklären). Und der zweite Anlauf hat dort ganz ganz toll geklappt. Er hatte dort nach 2-3 Tagen wieder neue Freunde gefunden, mit denen er sich verstanden hat (sind mittlerweile auch »beste Freunde«) … zu seinen alten Freunden in Deutschland besteht noch so leichter Kontakt über Twitter, Facebook und Co. … also so ganz scheinen sich alte Freundschaften doch nicht aufzulösen. Er hat ganz ganz tolle Lehrer gefunden in seiner neuen Schule … ich denke schon, dass das alles gut werden kann: Sie müssen ihm dort wahrscheinlich nur ab und an mal helfen/aufbauen/den Rücken stärken etc.
Hallo Nina,
ICH AUCH!
Ich bin damals auch als einzige meiner Grundschulklasse auf ein bilinguales Gymnasium gegangen, was auf der anderen Seite der Stadt lag. Ich musste auch alleine mit dem Bus fahren.
Am ersten Tag war ich aufgeregt, weil ich niemanden kannte. Dann hab ich direkt ein Mädchen kennengelernt, die mit in meine Klasse kam und die Welt war gerettet!
Kinder sind stärker als man denkt!!!
LG Verena
Hallo
so wie es ausschaut geht meine große auch als einzige auf diese Schule.Was wir aber sciher wissen (von seiten der sChule bestätigt aber ohne namen) dass nach wenigen Wochen die ersten Kinder aus ihrer Alten klasse dazustoßen werden.
Sie ging in die 1.Klase und kannte kein Kind.
Daran können unsere Kinder einfach nur wachsen und reifen.
lg
hallo nina!
so ist das leben, es klappt nicht immer alles nach wunsch...! sicher wird es einige in der neuen klasse geben, die keinen kennen, die gruppen werden schnell neu gemischt und es dauert eine weile, bis sich eine klassengemeinschaft entwickelt. er kann seine freunde weiterhin in der freizeit / beim sport sehen.
ich würde sowieso nie die schule aussuchen nach dem kriterium wo die freunde hingehen. das ist zwar nicht unwichtig, aber es gibt deutlich wichtigere kriterien. du kannst dir deine kollegen auf der arbeit auch nicht aussuchen, ebenso ist es mit klassenkameraden. es erweitert den horizont, sich auf neues (neues umfeld, neue mitschüler, neue fächer, neue lehrer) einzulassen, versuch' es von der positiven seite zu sehen und dann kannst du das deinem sohn auch eher rüberbringen, als wenn du mit ihm mitweinst .
lg & alles gute!
Wenn an der Situation nichts mehr zu ändern ist ( ich würde nochmals an der betreffenden Schule vorsprechen), dann sieh es als Chance für deinen Sohn. So wird er zwar ins kalte Wasser geschmissen, wird aber ganz sich er an seiner neuen Aufgabe und an der Herausforderung ( alleine, neue Schule, Bus usw ) wachsen und an Stärke und Selbstvertrauen gewinnen. Nimms positiv und versuche es auch so deinem Kind zu vermitteln. Kopf in den Sand stecken bringt nichts.
Hallo Nina,
da kann ich nur sagen, da muss man durch.
Ich bin auch aufs Gymnasium gekommen und kannte erst einmal niemanden. Bei meinem Bruder war es genauso. Ist ja auch normal.
Es handelt sich um einen neuen Lebensabschnitt, da sucht man sich auch neue Freunde.
GLG
Hallo,
ich habe etwas anderes durchgemacht: Ein Drittel meiner Grundschulklasse ging mit mir auf das gleiche Gymnasium, ich fühlte mich pudelwohl und dann -
mischte sich alles nach ganz neuen gruppendynamischen Prozessen, und nach einem halben Jahr stand ich komplett allein da!
Du kannst nicht alles voraus planen (ich will das auch immer bei meinen Kids), irgendwann müssen sie alleine durch.
Und sie schaffen das auch!
LG
rem
Hallo Nina!
Klar ist dein Sohn traurig. Aber glaub mir, das wird schon.
Mein Mädel hat es auch gepackt, 2 mal schon. Aus dem Kindergarten in die Schule ohne auch nur einen Kameraden und dann in der 5. Klasse wieder.
Alles Gute!
Loli