Hallo.
Frage steht ja schon oben. Wer mag (kann) mir berichten über sein hochbegabtes Kind (evtl. sogar mit ADHS).
1. Wie und wann habt ihr es bemerkt?
2. Wie gehts den Kindern in der Schule bzw. im Familienleben und im sozialen Umfeld?
3. Wie hoch ist der IQ?
4. Wie ist euer "Behandlungsplan"?
Danke!
Kind hochbegabt und evtl. mit ADHS - Wer mag bitte berichten?
Hallo,
mein Sohn, 9Jahre alt, ist hochbegabt und Asperger-Autist. Ich kann dir deine Fragen gerne per PN beantworten,allerdings habe ich erst heute Abend Zeit...hier ist gleich Kindergeburtstag.
Wäre super,wenn du mich per PN daryn erinnern könntest
Bemerkt wurden "Auffälligkeiten" schon im Kindergartenalter.
Die Grundschullehrerin sprach mich an und bat mich mein Kind testen zu lassen, damit sie ihn besser fördern kann.
Der genaue Wortlaut war: " Wenn dein Sohn hochbegabt ist und ich ihn so unterrichte und erwarte wie die anderen Schüler, mach ich dir den Jungen kaputt..."
Ende vom Lied waren regelmäßige Besuche beim Psychologen der ihn einfach bestärken sollte.
In der Schule war er immer Außenseiter.
Nach unserem Umzug flog er vom Gymnasium mit der Begründung "unbeschulbar".
Es erfolgte eine neue Testung undanschließende Beratung.
Mit den Worten "Ich weiß jetzt nicht ob ich sie beglückwünschen oder ihnen mein Beileid ausdrücken soll, aber ihr Sohn ist nachweislich hochbegabt..." wurden wir empfangen...
IQ 137 (glaube ich)
Fazit: Suchen sie eine Schule die hochbegabte Kinder fördert und mit ihnen umgehen kann.
Internat kam für uns nie in Frage, Wir zogen in ein anderes Bundesland in dem unser Kind beschult werden könnte.
Die soziale Entwicklung war immer großes Thema, was sich allerdings relativiert hat.
Wir bestanden darauf dass er sich in AG´s Feuerwehr u.ä.aktiv beteiligt.
Und siehe da unser Sohn begann erste Freundschaften zu knüpfen zu pflegen. Er kannte nun auch anderes außer PC, Bücher, sein Zimmer und seine Gedanken...
Gut was er anfängt aus eigenem Interesse macht er exessiv...
Ich persönlich empfand und empfinde es als interessant und spannend ihn als mein Kind zu haben.
Karna.
Danke für deinen Bericht, Karna.
Alles Gute weiterhin!
lb. Grüsse
Zwangsläufig setze ich mich mit der Thematik auseinander und bin natürlich in entsprechenden Foren unterwegs.
Kurioserweise gibt es - wenn man sich alles genau durchliest und hinterfragt - kein Zwischending bei den Kindern (Lt. Aussagen der Eltern). Entweder die Kinder sind hochbegabt oder minderbegabt - "normalbegabt" kaum. Für mich steht eins fest:
Mein Kind musste im Rahmen der Diagnostik einen Intelligenztest machen, der besagte, dass sie einen Intellekt hat, der weit über dem Durchschnitt reiche. Da war sie 5 und später als wir ADS ausschliessen wollten 8. Beides Mal sehr gute Werte. Weit über dem Durchschnitt.
IQ liegt bei 128 wohl.
Meinem Kind geht es gut, nachdem ich einiges an mir ändern musste. Das wichtigste war, die Erwartungen die sich automatisch einstellen, wenn man weiss sie müsse es ja können.
Schön und gut ... allerdings ist es auch Fakt, dass sich die Symptome von ADHS und Hochbegabung ähneln. Nur 2 oder 3 Punkte unterscheiden sich und genau die sind es aber, die für mich die Hochbegabung ausmachen. Mein Kind hat sie nicht.
Ich kenne mittlerweile hochbegabte Kinder und glaube mir ... da ist meine und ein paar Kinder deren Eltern ihre Kinder als hochbegabt einstufen Meilen entfernt. Die (negativen) Verhaltensauffälligkeiten bei HBchen sind in der Form in der sie bei ADHSchen auftauchen kaum bis gar nicht präsent.
Zur Hochbegabung gehört mehr als eine Zahl. Es gehört auch Ausdauer und Konzentration dazu und die haben unsere Kinder nunmal nicht. Selbst mit Medikamenten nicht in dem Ausmass, wie es ein hochbegabtes Kind an den Tag legen kann.
Wie wir damit umgehen? Gar nicht. Mein Kind sucht sich das was ihr gefällt und das was sie interessiert und Spass macht selbst. Leider habe ich zu viel in div. Foren gelesen und mich zu dem Thema informiert (auch bei Urbia) ... dadurch bin ich in einen "Förderwahn" verfallen, der dem Kind gar nicht gut getan hat. Sie hat es quitiert mit Auffälligkeiten.
Ich habe zum Glück und dank guter Begleitung durch unseren Behandelnden Arzt erkannt, WIE VIELE (gerade im Internet) Diese Diagnose zur Selbstdarstellung nutzen. Erkannt habe ich zum Glück auch, dass mein Kind kein Etikett braucht.
Sorry für mein Geschwurbel drumherum. Hoffe die ein oder andere Antwort auf deine Frage ist darunter.
Behandelt wird mein Kind medikamentös. Sie bekommt Konzentrationstraining und tobt und bewegt sich gern und viel im freien.
LG
B.
Für mich war mein Kind auch immer völlig normal und individuell.
Ich habe damals nicht im Traum an Hochbegabung gedacht sondern unter super wissensdurstig eingestuft.
Ich denke man sollte den Kindern das "geistige Futter" zur Verfügung stellen wonach sie verlangen. Damit fahre ich eigentlich ganz gut kombiniert mit aufrichtigem Interesse ist man auf dem richtigen Weg.
Das bist du ja lt deinem Bericht auch.
Doch Mittelding gibt es
mein nachfolgender Sohn hat einen IQ in den Einzelbereichen zwischen 108-120. Also völliges Mittelmass
Aber Konzetrationsfähigkeit ist auch da ein nervenzehrendes Thema...
LG
Karna
*lach* Danke für dein nettes Posting
Mich hat sehr die Haltung und der Kommentar eurer Lehrkraft imponiert. Du hattest da grosses Glück. Hier ist es permanent ein Kampf gewesen mit den Lehrkräften und wir haben manches auch verschwiegen, weil wir wussten, dass nicht richtig damit umgegangen werden kann.
Ich sage auch immer: Es ist zwar nicht einfach aber wir freuen uns, dass du dich uns ausgesucht hast. Sie ist einfach wundertoll!!!
Wenn auch die Sorgen manchmal überhand nehmen.
Puhhhh... wie gut zu wissen, dass es auch diese "mitteldinger" gibt
LG
B.
Hallo,
mein Sohn (gerade 7 geworden) ist hochbegabt und hat kein ADHS oder sonstige Auffälligkeiten.
1. Wie und wann habt ihr es bemerkt?
Er war von Anfang an früh dran mit wirklich allem, sowohl kognitiv als auch motorisch. Konnte mit 9 Monaten laufen, mit eineinhalb Jahren in kompletten Sätzen sprechen, etc. Er war in allen Bereichen gleichaltrigen Kinder voraus - das zog sich durch bis ins Vorschulalter. Daher haben wir ihn auch mit fünfeinhalb Jahren vorzeitig eingeschult. Uns war klar, dass er ziemlich intelligent und vor allem durch sein Umfeld gut gefördert war, auf Hochbegabung haben wir ihn aber erst testen lassen, als er im ersten Schuljahr dann komplett unterfordert war.
2. Wie gehts den Kindern in der Schule bzw. im Familienleben und im sozialen Umfeld?
Mein Sohn ist ein völlig normaler Junge ohne Auffälligkeiten (auch das gibt es bei Hb-Kindern, ist gar nicht mal so unnormal ).
Er langweilt sich oft in der Schule, hat aber gelernt damit umzugehen und sich seine Nischen gesucht. Sein Lehrer (noch ganz alte Schule) weiß zwar Bescheid, geht aber in keinster Weise darauf ein und ist eher stolz darauf, dass er sich in seinem Arbeitstempo den anderen inzwischen angepasst hat.....
Das stört mich zwar, auf der anderen Seite sehe ich aber auch Vorteile, denn mein Sohn soll im Moment auf keinen Fall noch ein Schuljahr überspringen, er hat gelernt, auch mal Langeweile auszuhalten (das halte ich für sehr wichtig, denn es kann sich nicht immer alles um solche Kinder drehen!) und er macht seine Sachen trotzdem ordentlich. Es kommt ihm zu Gute, dass seine Klasse allgemein sehr leistungsstark ist und er ist ein sehr guter Schüler.
Im nächsten Schuljahr bekommt er eine neue Lehrerin - mal sehen, wie es dann läuft.
Er hat sowohl in der Schule als auch zu Hause einige Freunde, ist sehr gesellig, findet schnell Anschluss und eckt eigentlich nie an. Er regelt Konflikte ausschließlich verbal und quatscht seine Gegenüber gerne voll.
3. Wie hoch ist der IQ?
Laut HAWIK IV ungefähr bei 135, in Teilbereichen wie Sprache und Merkfähigkeit über 140.
4. Wie ist euer "Behandlungsplan"?
Haben wir nicht. Er hat viele Hobbies, trifft Freunde und am Wochenende gehen wir schonmal mit ihm ins Museum oder machen andere Sachen, die ihn interessieren.
Ich fände es jetzt aber gut, wenn du uns erzählen würdest, warum du nachfragst und wie es mit deinem Kind aussieht.
LG Lena
Danke für deine Infos, Lena.
Habe Barbarella oben "unsere Geschichte" in Kurzform geschildert, wenn du sie lesen magst.
Ich denke, für mich käme es auch nicht in Frage, meinem Sohn eine Klasse überspringen zu lassen. Es ist auch nicht so, dass sich mein kleiner Mann so langweilen würde im Unterricht. Er fiel leider nur durch seine "negativen Begleiterscheinungen" auf und die Lehrerin erzählte mir, dass er im Unterricht oft sehr traurig wirken würde. Spricht sie ihn darauf an, dann sagt er, dass er mich so vermissen würde.
Er ist super sensibel und feinfühlig. Es macht ihn auch komplett fertig, wenn andere Kinder (teilweise ungerechtfertigt) geschimpft oder ungerecht behandelt werden. Da kriegt er sich vor weinen kaum mehr ein oder bekommt agressive Wutanfälle.
Auch wenn mein Sohn morgens eine tote Maus findet ist der Tag für ihn gelaufen. Er spielt dann in Gedanken alle (schlimmen) Möglichkeiten durch: Mäusemama tot - Mäuskinder warten im Mäusenest - Mama kommt nicht mehr - Mäusekinder weinen und sterben auch .....
Es ist oftmals sehr sehr schwer, ihn aus solchen Situationen rauszuholen....
LG
Hallo
wir haben es gekoppelt bei beiden Kinder.
Wenn du magst schreib mich an per Pn.
lg
Hallo,
bei uns sind 4 von 5 Familienmitglieder getestet HB, der jüngste noch nicht.
1. Wie und wann habt ihr es bemerkt?
Der Gedanke es könnte so sein kam recht früh zum ersten mal beim großen als er ca. 2 war. Wir haben es aber immer wieder verworfen. Als uns dann 2 Wochen nach der Einschulung ein Sprung empfohlen wurde, haben wir ihn testen lassen aus Sorge ihn zu überfordern. Die Psychologin lernte unsere Tochter kennen und riet uns diese auch zu testen, sie war damals keine 4. Danach sagte uns die Psychologin wir wären höchst wahrscheinlich selbst HB. Aus Neugierde haben wir dann bei Mensa einen Gruppentest machen lassen, erstaunlicher Weise hat das großen Spaß gemacht...
2. Wie gehts den Kindern in der Schule bzw. im Familienleben und im sozialen Umfeld?
Gut, der große ist gesprungen, langweilt sich zwar meistens, geht aber eigentlich recht gerne hin und freut sich auf die Pausen. Töchterlein kommt jetzt im Sommer in die Schule, weil der Kiga ihr zu langweilig ist und all ihre Freundinnen jetzt auch gehen. Wir wissen mittlerweile das relativ viele in unserem Freundeskreis auch HB sind. Gleich und Gleich gesellt sich halt wirklich gern, allerdings waren wir einmal auf nem Mensa-Stammtisch, das war aber gar nichts für uns. Irgendwie kam bei uns das Bild jammernder HB´s an die sich gegenseitig bemitleideten wie schwer man es als HB hat...
Ein Freund von uns war seit frühster Kindheit Mensaner (wusste aber niemand von uns) und ist vor ein paar Jahren auch ausgetreten weil ihm das jammern nervte...
3. Wie hoch ist der IQ?
Zwischen 132 und 145.
4. Wie ist euer "Behandlungsplan"?
Gibts nicht. Wir selbst finden uns eh völlig normal. Ja wir können furchtbar schnell Würfel im Kopf rotieren, was haben wir davon? Unserer Meinung nach nichts. Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Probleme, wir haben häufig andere Lösungsansätze und eine andere Art an die Dinge heran zu gehen aber die Probleme ähneln sich doch.
Für Außenstehende wirken unsere Unterhaltungen meist völlig wirr und konfus, da wir ja aber glücklicherweise so viele HB´s im Freundeskreis haben können wir mit denen auch völlig "normal" reden.
Was für uns ein Riesenthema war und ist, ist Anpassung. Wir passen uns nicht gerne an, halten das auch für ungesund ABER Rücksichtnahme ist wichtig. Das versuchen wir auch immer unseren Kindern zu vermitteln. Wenn man jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit achtet und akzeptiert ist es eigentlich recht einfach nicht normal zu sein. Wer ist das schon? Bei allen Unterschieden lassen sich doch immer mehr Gemeinsamkeiten finden.
Geholfen hat mir persönlich das Testergebnis schon. Seit ich denken kann fand ich mich immer in Situationen in denen ich dachte Ich müsste ein Idiot sein, denn sonst wären ja alle anderen Idioten. Heute weiß ich weder ich bin ein Idiot noch die anderen. Auf dem Schlauch stehen können wir im übrigen genauso gut wie andere Menschen auch.
Zum Thema ADHS hab ich von vielen wirklich positives über http://www.amazon.de/Warum-zappelt-Philipp-entspannt-umgehen/dp/3800074664/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1333221421&sr=8-1 gehört.
LG
Hallo.
Vielen Dank für deine ausführlichen Schilderungen. Ist wieder eine ganz andere Seite des "Auffallens". Wie mir scheint, seid ihr alle einfach sehr schlau, fällt aber nicht unangenehm auf dadurch. Das ist bei meinem Sohnemann leider anders....
Alles Gute u. lb. grüsse
Hallo Cazie,
meine Ansichten nach sehr sehr sehr sehr sehr viele Gesprächen und Informationen die nicht nur aus dem Internet stammen teile ich dir gerne hiermit mit:
AD(H)S und Hochbegaung schliessen sich aus. Dazu fehlen nun mal die ein paar wichtige und entscheidente Merkmale der Hochbegabung bei AD(H)S.
ACHTUNG! Damit möchte ich nicht sagen, dass Kinder/Menschen mit AD(H)S nicht sehr intelligent und pfiffig sein können, aber eben nicht hochbegabt.
Im I-net sieht man ja häufig bei Master-Google den Wald vor lauter Bäumen nicht aber eine Seite möchte ich dir mal ans Herz legen, die laut unserem behandelndem Arzt vieles auf den Punkt bringt.
http://www.ads-selbsthilfe.de/index.php?option=com_content&view=article&id=55:ads-und-hochbegabung&catid=51:helga-simchen&Itemid=63
Liebe Grüße und heyyyyyy ... unsere Kinder sind unsere Kinder... ohne Etikett und einfach nur "Mensch"
B.