Hallo!
Mich würde interessieren, ab wann in den WS die Kinder alle Buchstaben durchhaben und Lesen können.
Meine Tochter (6 Jahre, 1. Klasse) hat sich in der Ferienbetreuung mit einem Mädchen aus der WS, 3. Klasse (9 J.) sehr gut angefreundet.
Sie meinte heute, dass das ihre neue Freundin noch nicht viel lesen kann (also wesentlich weniger als sie selbst) weil sie noch nicht alle Buchstaben dran hatten.
Desweiteren sagte sie, dass sie keine Noten bekäme. Stimmt das?
Bei uns wird ja ab Halbjahr 2. Klasse benotet.
Danke für Antworten.
VG
Biene
Waldorfschule? Frage dazu
so genau kann ich es dir nicht sagen, aber ich habe im gymnasium 5. Klasse einen waldorfkind. Er konnte zum gymnasium wechseln, nachdem die ganzen Sommerferien und 4. klasse extra gepaukt wurde. Das kind hat viele probleme mit der grammatik und rechtschreibung und die mutter hat mir gesagt, sie wurde ihre zwei kleineren Kinder nicht mehr in die waldorf schule schicken. Ich vermute, es wird überall anders gehandhabt und dieses Kind ist wahrscheinlich nicht die Regel, aber man merkt schon, wie weit er hinterher ist und auch die Fremdsprachen fallen ihn dadurch schwieriger als die anderen Kindern.
Hi!
Waldorfschüler bekommen Beurteilungen aus denen hervorgeht, wie ihr Wissensstand ist, keine Noten bis zur 10. Klasse.
Dort wird fächerübergreifend gelehrt, also in einer Art Projektarbeit. Was in Mathe beigebracht wird, kann man dann beispielsweise im Werken anwenden. Mein Mann und einige Bekannte waren auf der Waldorfschule. Ich bin da geteilter Meinung. Auf der einen Seite finde ich es gut, dass die Kinder nicht einfach stur etwas pauken, ohne zu wissen wozu es gut ist, auf der anderen Seite glaube ich, dass bei vielen Kindern der Notendruck fehlt. Mein Mann war beispielsweise ein eher schlechter Schüler. Er hat sein Abi mit Hängen und Würgen geschafft. Sein Studium hat er mit 1,2 abgeschlossen.
Ich würde meine Kinder nicht auf eine Walddorfschule schicken, wobei ich wirklich denke, dass es auch Vorteile gibt.
LG
Hallo,
wer braucht denn schon Buchstaben und sowas Unnützes wie Lesen, wenn er dafür seinen Namen tanzen kann?
Sorry, den Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen. Ich kann Waldorf nichts abgewinnen, schon alleine wegen der seltsamen "Philosophie" Steiners, die dahintersteht. Ich bin nicht grundsätzlich gegen andere Formen des Lernens, habe beispielsweise ein Montessori-Zertifikat, aber Waldorf geht gar nicht - die "Pädagogik" ist noch so, wie sie vor x Jahren entwickelt wurde und hat sich Null weitergedacht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kinder dort noch nicht alle Buchstaben haben - Noten bekommen sie nicht, ich glaube bis zur 10. Klasse - aber das spricht jetzt nicht automatisch gegen Waldorfschulen, an Montessorischulen (zumindest bei uns, habe aber vor kurzem bei urbia erfahren, dass es wohl M.-Schulen gibt, die Noten verteilen) gibt es auch keine Noten, sondern sehr differenzierte Entwicklungsberichte (die allerdings auch erst mal richtig gelesen werden müssen, da ja alles positiv formuliert sein muss) und dennoch werden die Kinder nicht so "weltfremd" erzogen.
Wenn deine Tochter mit dem Kind befreundet bleibt, wirst du noch so manche Absonderlichkeit feststellen .
LG,
delfinchen
Ich dachte, die Kinder tanzen da Ihren Namen... Wenn sie auch lesen lernen, ist doch super ... ... duck und weg...
Hallo Biene,
frag doch einfach das Mädchen bzw. deren Eltern, dann hast du Infos aus erster Hand und kannst auch hinterfragen. Hier wirst du zu diesem Thema keine neutralen Infos erhalten - wie man an meinen beiden Vorschreiberinnen sieht.
Mein Sohn geht in einen WaldorfKIGA (mit dem wir sehr zufrieden sind), mit der Schule habe ich mich noch nicht so beschäftigt. Es gibt jedoch schriftliche Beurteilungen anstatt Noten, bis zu welcher Klasse - kann ich nicht sagen. Sicher weiss ich jedoch, dass in Eurythmie nicht der Name getanzt wird. Hinter diesem System steckt viel mehr. Wer sich das einmal live angeschaut hat, wird das erkennen.
LG,
Susanne
Korrekt formuliert müsste es dann wohl heißen "dass in Eurythmie nicht NUR der Name getanzt wird".
Denn der Name WIRD getanzt! Definitiv!
Waldorfschulen sind da so eine Sache. Es wird immer nur das durchgenommen, wofür die Klasse gerade "bereit" ist. Deswegen kann es auch sein, dass das Lesen lernen sehr lange raus geschoben wird, weil die Kinder sich mehr für Mathe und Naturwissenschaften interessieren. Eigentlich sollte da dann der Lehrer etwas gegenwirken, aber das ist das nächste große Problem...
der Lehrer ist 10 Jahre lang immer derselbe und wird als eine Art Vaterersatz aufgebaut. Das kann sehr toll sein, wenn es ein super guter Lehrer ist - aber auch böse in die Hose gehen, wenn der jetzt nicht so wirklich gut ist. Außerdem kann er den Eltern ein Stück weit den Rang ablaufen, er sieht die Kinder öfter und intensiver als sie die eigenen Eltern erleben, wenn da dann auch noch verschiedene Erziehungsansätze dazu kommen kann es wirklich krachen, weil eben die Kinder so extrem an ihrem Lehrer orientiert sind.
das schlimmste ist es aber, wenn die Kinder nach der 10.Klasse oder auch schon früher wegen Umzug oder sowas in eine normale Schule wechseln müssen. Da sind sie dann in einigen Fächern etwas voraus, auf der anderen seite haben sie riesige defizite, kennen diesen Frontalunterricht gar nicht, können sich kaum eingewöhnen und landen sehr unsanft auf dem Boden der Tatsachen.
es gibt auch vorteile: der Lehrer erzählt nicht nur an der Tafel was, sondern die Kinder erarbeiten ihr wissen selber. Musische und künstlerische Sachen werden super gefördert und es gibt keinen Druck durch Noten. Nur ist eben wirklich sehr fraglich, ob das rechtfertigt, dass manche Kinder eben in der vierten Klasse noch nicht flüssig lesen können...
Der Klassenlehrer ist maximal 8 Jahre der gleiche, Fachleher wechseln schneller. Niemals ist ein Lehrer 10 Jahre für eine Klasse verantwortlich
Hallo,
ich schließe mich sunnylu an. Frag doch einfach mal die Eltern des Kindes oder das Kind selbst.
Ich war ab der 5. Klasse auf einer Waldorfschule. Bis zur 10. Klasse gibt es tatsächlich keine Noten. In der 10. Klasse habe ich zwei Wochen auf einem Gymnasum hospitiert und bin danach mit wehenden Fahnen wieder zurück gegangen. Mir war das Gymnasium viel zu verkopft.
Wie es mit dem Lesen lernen ausschaut, kann ich nicht beurteilen (s.o.), aber das Waldorfschüler insgesamt "unfähiger" sind, halte ich für ein Gerücht. Aus unserer Klasse haben über 50% Abitur gemacht (das damals aus zwei Prüfungsfächern mehr als am Gym bestand und von gymnasialen Prüfern abgenommen wurde). Wir sind alles ganz nette, vernünftige Leute geworden. Interessanter Weise ist der Schnitt an sozialen Berufen in unserer Klasse sehr hoch (Lehrer, Kindergärtner, Sozialpädagogen...)
Es stimmt, dass es in der Eurythmie für jeden Buchstaben eine Bewegung gibt. Mit "Namen tanzen" hat das aber nichts zu tun.
Vielleicht einfach mal selbst hingehen und sich ein Bild machen.
Viele Grüße
xyz mit Mann, Maus (18 Monate) und Bauchzwerg (23. SSW)
dass es so viele Abiturienten gibt wird gerne angeführt, ist aber eher eine Folge davon, dass eben viele Schüler an Waldorfschulen ein Elternhaus haben, dass sich das leisten kann und Eltern die sich um sowas Gedanken machen insgesamt oft eher selber gebildet sind.
Das ist dann etwa so wie wenn Du Dir einen Stadtteil mit vielen Akademikerfamilien vornimmst, da machen auch viele Kinder Abitur, deutlich mehr als in den Plattenbausiedlungen ein paar Kilometer weiter.
Soziale Kompetenzen werden dabei aber schon besonders gefördert mit viel gruppen- und Projektarbeit ohne Notendruck, aber es ist eben auch so recht homogen von den Schülern her - wie viele Kinder aus sehr sozial schwachen Familien und Kinder mit Migrationshintergrund waren denn dabei? Und ich meine dabei nicht Kinder deren Eltern aus Spanien oder Frankreich kommen, sondern eher die bei denen auch Zuhause nur wenig Deutsch gesprochen wird.
Die waldorfschule hier achtet besonders darauf. Auch Kinder deren elternALG oder Hartz IV bekommen sind dabei. Zugebenermaßen werden schon eher weniger Kinder mit dem klassichen Migrationshintergrund dort sein, wie auf jeder anderen privaten Schule auch. Letztlich müssen die Eltern sich ja um einen Platz bemùhen.
Aber wie gesagt das ist wohl eher ein grundsätzliches Problem und kein Waldorf spezielles.
Schöne Ostern
Marlene
Verfüge (leider) über viel Waldorf-Insiderwissen:
Noten: nein. Es gibt einmal pro Jahr ein Berichtszeugnis
Lesen: Sehr spät, sehr wenig, sehr schlecht. Kenne aktuell mehrere Waldorfkinder, die in der 4. Klasse noch nicht sicher lesen können. Da kann man wohl nicht wirklich darauf bauen, dass das Kind noch eine Leseratte wird...
Na, Hauptsache, man kann seinen Namen tanzen #roll
Liebe Biene,
ich habe nicht alle Beiträge gelesen. Aber die, die ich laß, haben wieder alle Vorurteile bedient. Waldorf ist bei Urbia so eine Sache...
Ja, es ist richtig, dass nicht benotet wird. Die Kinder bekommen aber eine ausführliche Beschreibung ihres Leistungsstandes und immer eine Direkte Rückmeldung über Fehler, Rechtschreiblücken, Ordnung und Sauberkeit (bei Schreibaufträgen) und Versäumnissen, die Entwicklung der Persönlichkeit, von Fähigkeiten und Fertigkeiten werden ebenfalls dokumentiert und den Eltern zugänglich gemacht.
Es ist also lediglich eine andere Form der Beurteilung als das Notensystem. Was besser ist, muss jeder für sich entscheiden.
Natürlich lernen Waldorfschüler schreiben und lesen. Auch natürlich ist es, dass einige Kinder aus staatlichen Regelschulen in der 3. Klasse massive Schwierigkeiten mit Rechtschreibung haben und Lesevermögen haben.
Waldorschulen als ganzes zu betrachten ist schwer, weil jede Schule seperat anzuschauen ist, die Lehrer, die Räumlichkeiten und die Qualität des UNterrichts.
Liebe Grüße
Tess