Hallo alle miteinander,
heute wende ich mich an dieses Forum, da ich selbst zu keiner richtigen Lösung komme und deshalb hier um Rat bitte:
Mein Sohn (16) hat im letzen Halbjahr einen blauen Brief für das Fach Kunst bekommen und im Halbjahreszeugnis eine 5. Die Erklärung dafür liegt darin, dass er eine Arbeit gar nicht abgegeben hat, da er am Abgabetag krank war (keine Ahnung wieso er sie nicht danach abgegeben hat) und er sich nicht im Unterricht bemüht hat.
Er sieht es anders und sagt zu mir: "Mama, kein Kunstlehrer hat sich je über mich beklagt und das siehst du auch an meinen vorherigen Noten. Die kann mich nicht ausstehen und ich mag sie nicht, weil sie mich immer als Vollidioten darstellt." Deshalb wollte er auch auf keinen Fall, dass ich mit ihr spreche, denn dann würde sie ihn das spüren lassen.
Nun ist es so, dass Kunst ein Epochalfach ist und in diesem Halbjahr Textil bei der gleichen Lehrerin gegeben wird. Ich habe also meinen Sohn gebeten sich zusammenzureißen und sich Mühe zu geben. Seit Beginn des Halbjahres üben sie also an der Nähmaschine und mein Sohn schwört nach jeder Stunde, dass er sich Mühe gegeben hat. Bis jetzt wurde noch kein Stück Stoff zusammengenäht, sonder nur auf Bögen geübt den Linien zu folgen.
In der letzten Woche vor den Ferien kam mein Sohn nach Hause und erzählte, dass er auch in diesem Fach von ihr einen blauen Brief bekommen würde. Sie hat den Jungs gesagt (er ist nicht der Einzige) sie mache dies vorsorglich damit sich auch jeder schön anstrengen würde.
Bitte??? Da diese Mitteilung so kurzfristig kam (Brief kam Samstag vor Ferienbeginn) habe ich bis jetzt nur seine Klassenlehrerin erreichen können. Die wortwörtlich: "Frau ... machen Sie sich keine Sorgen, ich kann Ihnen versichern, dass ... keine 5 im Zeugnis bekommt. Das hat mir Frau... gesagt. Sie wissen doch selbst, dass er ein ganz umgänglicher und netter Junge ist"
Mal ganz davon abgesehen, dass man nicht von einem Fach aufs Andere schließen darf, ich sträube mich mit ganzer Seele so einen Brief zu unterschreiben (es muss ja ein Abschnitt zurückgegeben werden, dass der Brief ankam).
Wie gehe ich vor? Ich kanns einfach nicht auf sich beruhen lassen, doch mein Sohn möchte es am liebsten einfach so laufen lassen, da er die Noten locker ausgleichen kann. Nebenbei sei noch bemerkt, dass in einer der letzten Stunden der Satz fiel: ...und darum mag ich keine Jungs ständig muss man denen helfen.
Liebe Grüße
Was mach ich jetzt? 2. blauer Brief
Huhu,
ja so eine Lehrerin hatten wir auch... ach was hab ich sie geliebt damals *grummel*...
aber mal ganz ehrlich gesprochen:
>>ass in einer der letzten Stunden der Satz fiel: ...und darum mag ich keine Jungs ständig muss man denen helfen.<<
verständlich das dich das ärgert, aber ich sehe das so:
Wenn du deinem Sohn das jetzt aus den Händen reißt (er möchte es mit seinen 16 Jahren ja auf sich beruhen lassen) dann gibst du der Lehrerin völlig recht. Du sagst zwar nicht das Jungs ständig Hilfe benötigen, aber du handelst so als würdest du eben das denken.
lg
Andrea
Haallo,
wenn Dein Sohn damit umgehen kann und die Note auch nicht relevant ist (Bewerbung etc..) dann würde ich Deine Sohn das alleine klären lassen, da ja auch die Klessenlehrein der Meinung war, da dies nich besorgniserregend ist. Vielleicht ist die Kollegin diesbezüglich ja schon "berüchtigt"........
Ich kann mich gut erinnern, dass ich in der 11. Klasse( also knapp 16) auch ganz alleine mit meinem Lateinlehrer eine unfaire Benotung bei einem Test ausdikutiert habe, dabei auch erfolgreich war und darauf dann total stolz war. Ich hatte das Gespräch vorher mit meiner Mutter drurchgesprochen, habe es dann aber alleine gemacht.
LG Katie
Hallo
ich sehe das ähnlich wie katie0072
>>>wenn Dein Sohn damit umgehen kann und die Note auch nicht relevant ist (Bewerbung etc..) dann würde ich Deine Sohn das alleine klären lassen<<<
Allerdings würde ich meinem Kind dann auch klar machen, wenn er sich nicht helfen lassen will, braucht er mir auch nicht ständig die Ohren volljammern, was die Lehrerin wieder gesagt oder gemacht hat.
Wenn das kein Bewerbungs- oder Abschlusszeugnis ist, interessiert doch in 2 Jahren keine S... mehr, welche Note er in der 10.Klasse in Kunst hatte...
Wir haben auch immer mal wieder ne Lehrerin, mit der mein Sohn (10, 5.Klasse) nicht so kann und das sich mitunter auch auf die Noten auswirkt... Ich sehe das locker, wichtig ist mir - dass er damit umgehen kann, den Stoff kapiert hat und die Noten, die mal ganz am Schluß im Zeugnis stehen.
lg bambolina
Ich schließ mich allen an. Wenn dein Sohn genügend Selbstbewusstsein besitzt und das alleine klären kann, dann lass ihn das machen.
Ich gebe ab und an auch blaue Briefe, bei Schülern, bei denen ich mir unsicher bin. Sollte nämlich die Note auf dem Zeugnis dann mangelhaft ausfallen und es ist kein Brief geschrieben oder die Note was auf dem Halbjahreszeugnis mangelhaft, dann ist das mangelhaft nicht versetzungsrelevant.
LG
Hallo!
Das ist das große Problem in Kunst: natürlich möchten die Lehrer eigentlich auch mal benoten, wenn jemand wirklich gut ist, und ncht nur Noten dafr geben, dass alle mitmachen und dabei irgendwas scheusliches raus kommt.
Aber manche übertreiben eben - die wenig künstlerisch begabten können ja nun auch nichts dafür, sollten deswegen aber keine Nachteile haben.
Mit 16 ist Dein Sohn aber alt genug sich selber mit der lehrerin rum zu ärgern, lass ihn das selber machen.
Hallo!
"Mal ganz davon abgesehen, dass man nicht von einem Fach aufs Andere schließen darf, ich sträube mich mit ganzer Seele so einen Brief zu unterschreiben"
Würde ich auf keinen Fall ohne Rücksprache mit der Lehrerin! Du hast bisher alles richtig gemacht und deinen Sohn erst einmal machen lassen. Du siehst, dass er nicht weiterkommt. Man muss es einfach auch mal zur Kenntnis nehmen, dass es in jeder Berufssparte Menschen gibt, die es genießen ihre Macht auszuspielen. Bei Lehrern funktioniert das ganz toll, denn sie sitzen einfach am längeren Hebel. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass die meisten Lehrer nicht so sind, aber jeder von uns kennt aus seiner Schulzeit solche Typen. Einfach wegschauen und schlucken...das war vielleicht vor 60 Jahren. Heute zurecht nicht mehr!
Welche Konsequenz hat denn so ein blauer Brief und wann bekommt man diesen? Bei uns gibt es z.B. Kopfnoten. Hat ein Schüler eine bestimmte Anzahl an Einträgen, gibt das keine gute Note mehr im "Verhalten" und damit hat man ganz schlechte Karten beim Vorstellungsgespräch. Ich würde das Ganze also nicht einfach auf die leichte Schulter nehmen. Ich kann es nicht verstehen, wenn man ein ungerechtes Verhalten einfach ohne zu mucken akzeptiert. Das geht in meinen Augen einfach gar nicht! Dein Sohn ist auch noch nicht 18. Du bist seine Erziehungsberechtigte. Und überhaupt ist ein Gespräch schon deswegen wichtig, damit das Ganze nicht noch weiter eskaliert und du auch die Sichtweise der Lehrerin kennenlernst.
Grüße
Luka
Hallo,
ich sehe es anders. Wenn die Schüler 18 sind und selbst unterschreiben dürfen, dann halte ich mich gerne raus. Wenn ich es aber unterschreiben muss (somit also die Verantwortung habe) und nicht verstehe, wie diese Note zustande kommt, dann nutze ich die Chance, es mir vom Fachlehrer erklären zu lassen.
Wenn sie Jungs grundsätzlich nicht mag und deinen Sohn "immer als Vollidioten darstellt", was soll denn dann noch schlimmer werden?
Jetzt hat dein Sohn verschiedene Lehrer und kann ein Fach von einem Lehrer, mit dem er sich nicht versteht, mit anderen Noten ausgleichen. Aber wie sieht es später aus, wenn er seinen Ausbilder oder Chef nicht mag? Er muss lernen, auch mit solchen Menschen zu arbeiten. Wenn er es mit 16 noch nicht alleine schafft, können die Eltern ihn dabei noch unterstützen (und nicht nur mit dem Kind auf die entsprechenden Lehrer schimpfen, das hilft in der Situation leider überhaupt nicht).
LG