Hallo, meine Tochter ist 8 Jahre und besucht die 4.Klasse in der Grundschule (Thüringen). Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass sie altersgerecht und nicht nach Klassenstufe im Sportunterricht bewertet wird, da ich von dieser Regelung mal gehört hatte. Aufgeflogen ist jetzt durch einen Staffellauf, den sie regulär in ihrer 4.Klasse mitlaufen soll, dass dem nicht so ist - sie wird z.B. in Weitsprung, Hochsprung, 800m-Lauf usw. wie alle anderen mindestens 10-jährigen in der 4.Klasse benotet. Da Sport unser (einziges) ungeliebtes Problem-Fach ist (so eine 3 auf den Zeugnis versaut bei sonst nur Einsen total den Durchschnitt und die Motivation vom Kind) würde mich mal interessieren, was nun richtig ist, bevor ich zur Sportlehrerin laufe...?
Viele Grüße
baerbelbaby
Bewertung nach Alter im Sportunterricht (Sportlehrer hier?)
Hallo,
bei uns ist es üblich die Kinder nach der Klassenstufe zu benoten und nicht nach dem Alter.
Mag man ungerecht finden (in der Klasse meiner Tochter ist die Schwankungsbreite zwischen 7 und 10 Jahren), ist aber nunmal so.
Bundesland Bayern
Wobei ich mich frage, warum eine schlechte Sportnote die Motivation des Kindes versaut?
Ich war in Sport immer schlecht (4-5) und habe trotzdem Abitur gemacht.
Meine Eltern standen auch immer auf dem Standpunkt, dass die Geistes- und Naturwissenschaften wichtiger sind.
Bei meiner Tochter sind Sport und Kunst/Werken die besten Fächer. Davon kann man sich aber im Leben leider recht wenig kaufen
GLG
Bei meiner Tochter sind Sport und Kunst/Werken die besten Fächer. Davon kann man sich aber im Leben leider recht wenig kaufen
Das ist die falsche Einstellung! und erstickt so manches Talent. Wenn sie da gut ist, dann sollte sie unbedingt gefördert werden.
Es gibt mittlerweile viele Berufe, die mit Sport zu tun haben und auch mit Sinn für Kunst gibt es durchaus gute Arbeitsplätze wo man das gebrauchen kann.
Gruß
Manavgat
Ich denke aber auch, wenn man im Bereich Design beruflich was machen möchte, dass da eine 1 in Kunst und Werken von Vorteil wäre.....In den Fächern kann man aber auch mit Fleiß und Übung was Rausholen, wobei man mit Schwächen in Sport und auch Musik auf ganzer Linie verloren hat...
Also daß nach Alter benotet wird, hab ich noch nicht gehört und was ist an einer 3 in Sport so schlimm?
Hallo,
im normalen Sportunterricht wird sicher nicht nach Alter der Schüler unterschieden, sonder danach, ob ein Schüler etwas kann oder nicht kann. Wie soll da differenziert werden?
Bei den Bundesjugenspielen wird z.B. aber schon nach Alter bewertet bzw. die benötigte Punktzahl für die Urkunden steigt mit dem Alter. Außerdem gibt es unterschiedliche Laufdistanzen und Bälle für den Wurf.
Trotzdem würde ich wegen sowas nicht zum Lehrer laufen. Sport zählt sowieso nicht zum Notendurchschnitt. Oder ist es dir so wichtig, dass da nur Einser auf dem Zeugnis stehen (weil du das so explizit erwähnst).
LG bluehorse
Beim Verlesen der Notendurchschnitte durch die Klassenleiterin zählte Sport im Halbjahr sehr wohl mit rein. Und so wurde aus dem 1,0 mal schnell ein 1,2. Und da hat sich meine Tochter natürlich geärgert. Mir ist die Sportnote persönlich egal. Wir haben aber jeden Montag und Dienstag ein motivationsloses Kind, wenn sie in die Schule geht und Sport ansteht.
Ich will hier mal betonen, dass meine Tochter von sich aus strebsam und ein Einsen-Sammler ist, wir freuen uns natürlich als Eltern darüber, stehen aber keinesfalls mit der Peitsche hinter der Tür.
Die Regelung über das altersgerechte Bewerten im Sportunterricht gibt es sehr wohl. Ich weiß nur nicht genau, ob für alle Sportarten oder nur Zeit-Laufen.
Wieso wird bei euch der Notendurchschnitt verlesen??? So etwas gibt es bei uns nicht, aber Sport zählt hier sowieso nicht zum Notendurchschnitt.
Ich habe auch ein vorzeitig eingeschultes Kind. Ihm macht es aber nichts aus, im Sportunterricht gleich bewertet zu werden wie seine teils 2 Jahre älteren Klassenkameraden. Er kann da auch durchaus mithalten. Nur bei den Bundesjugenspielen wurden seine Leistungen nicht entsprechend gewertet, da er da gerade mal 6 war und der Punktespiegel erst ab 8 Jahren beginnt.
Es ist aber für die Persönlichkeitsentwicklung auch eines Überfliegers nicht schlecht festzustellen, dass auch einmal Andere besser sein können.
Wieder einmal ein Beispiel, das zeigt, welche negativen Folgen frühes Einschulen hat. Ich hoffe, alle Mütter von Kann-Kindern und anderen "potenziellen Überfliegern" lesen diesen Beitrag. Mit gerade 5 eingeschult, mit 8 in der 4. Klasse (meine Tochter wird im August 8 und ist jetzt in der ersten Klasse!), mit 13 dann in der 9. Klasse und keiner darf sie wegen dem Jugendschutzgesetz für ein Praktikum beschäftigen. Mit 17 Abitur und nicht einmal in der gesetzlichen Lage, sich selbst an der Uni einzuschreiben!
Zu deiner Tochter: soll sie denn eine Sonderrolle aufgrund ihres Alters haben oder nicht? Wenn ja: dann mach Radau. Wenn nein, weil sie einfach ansonsten trotz des Altersunterschieds integriert ist: mach ihr klar, dass eine 3 eine immer noch gute Leistung ist, nämlich "wenn die Leistung im Allgemeinen den Anforderungen entspricht.". Sprich, deine Tochter macht genau das, was man in der 4. Klasse können muss. Egal ob man 7, 9 oder 11 ist. Was denkst du, was los ist, wenn sie statt 100m nur 50m laufen soll? Da kann sie sich aber auf ein gewisses Spießrutenlaufen seitens der Mitschüler, die den Bonus nicht haben einstellen.
sorry für alle, dass wir ein hochbegabtes Kind haben. Sie geht ab der 5.Klasse auch auf eine entsprechende Schule, die es aber leider erst ab Gymnasialebene gibt. Für alle bösen Zungen: Dort ist sie längst nicht mehr die Jüngste, es gibt auch Früheinschüler, die dann noch gesprungen sind!!!! Ich sehe hier keinesfalls ein Problem wegen durchaus angebrachter Früheinschulung, die nicht wir, sondern Kindergarten und Schulpsychologe vorgeschlagen haben.
Leider hatte ich in diesem Forum qualifizierte Beiträge von vielleicht auch Betroffenen oder entsprechend Informierten erwartet. Aber leider falsche Adresse.
Aber auch nach dieser Hochbegabtenschule muss sie in der Welt "draußen" zurecht kommen, und auch dann ist sie für die Uni eigentlich noch zu jung. Das meinte ich mit der Kehrseite des frühen Einschulens. Meine Tochter ist auch schon mit dem Stoff der zweiten Klasse beschäftigt und mindestens überdurchschnittlich intelligent, und ich muss mich immer verteidigen, warum wir sie nicht mindestens (!) ein Jahr eher haben einschulen lassen oder warum sie jetzt nicht springt. Die sehen alle nur den Kopf, aber nicht den Rest.
Auch Hochbegabte müssen lernen, dass ihnen gewisse Dinge doch nicht von selbst zufliegen. Wenn sie auch in den anderen Fächern ohne großen Einsatz durchrauscht - Sport ist halt dann mal die Domäne einiger "Normalos". Ein wie ich finde sehr wichtiger Reifungsprozess für deine Tochter.
Und tut mir leid, dass ich eben eine etwas andere Sichtweise habe, aber glaube mir, ich habe mich mit solchen Dingen auch schon auseinander gesetzt, nur haben wir eben einen anderen Weg gewählt.
Ich kann mich erinnern, dass es früher bei den Bundesjugendspielen nach dem Jahrgang ging. Aber im normalen Sportunterricht natürlich nicht.
Hm ich weiß, dass bei Sportfesten nach Altersklassen gegangen wird (wär ja auch blöd, wenn der, der schon die 2. oder 3. Ehrenrunde dreht und viel größer / älter ist als die anderen seines Jahrgangs dann leichtes Spiel hätte) ... wg normalen Sportunterricht würd ich einfach mal freundlich die Lehrkraft ansprechen :)
Ähm...dann wäre ich aber dafür gewesen, dass man nicht nach Alter, sondern nach Größe geht. Alter sagt nämlich gar nichts aus. Ich war übrigens immer die zweitjüngste in der Klasse, die Kleinste und in der Grundschule auch die Beste in Sport. Klein und jung zu sein bedeutet nicht zwangsweise auch Nachteile zu haben - im Gegenteil.
Du meine Güte, wen interessiert denn die SPORTnote der vierten Klasse ?????
Und wenn Du bei einer 3 schon von "Problemfach" sprichst, finde ich das auch schon ziemlich heftig ...