Mal an alle Eltern von 1. Klässlern mit Schulproblemen - wie helfen

Hy, so erstes Schuljahr geschafft und wir landen gleich wieder in der 1.

Ist so und schlimm finde ich es nicht wirklich.

Schade, da er nun von seinen Kumpels getrennt wird und seine Sorge das sie dann nicht mehr befreundet bleiben, sein Gefühl nicht gut genug zu sein....aber nun gut das kriegen wir schon gewuppt.

Neben der extremen Klassengröße von 28 Kindern und den darin enthaltenen Kindern mit Schwierigkeiten (von normalen Entwicklungsproblemen bis zu echt auffälligen Kindern - von 28 Kindern waren es ca 18), der Rest waren ruhige unauffällige und z.T.nicht mitkommende Kinder.
Meins (7 Jahre alt) war eins der netten Kinder, die nicht mitkamen ;-)
Sozialverhalten etc. super top, sehr nett, freundlich, ruhig,.........kurz einer der nicht auffällt und durchrutscht.

Da er lange lange mit seinen Ohren Probleme hatte, diese dann endlich okay waren, begann es das er wenn es zu laut ist abschaltet.
Das fiel uns im Kiga schon auf und in der Schule mit der Klassenzusammensetzung wurde es natürlich nicht besser.
Ich hab alles durch und eine Hörverarbeitungsstörung scheint er nicht zu haben, trotzdem kann er in dem Gemurmel von vielen Leuten sich nicht konzentrieren und kriegt nix auf die Reihe.
In der Kleingruppenarbeit mit der Förderlehrerin klappt es super, er blüht auf und in der 5er Gruppe lief es sehr gut. Fortschritte definitiv zu sehen - im Klassenverband no way.

Jemand vielleicht einen Tip wie wir trainieren können, dass er selbst bei unruhiger Umgebung die Ohren auflässt?

Von den 5 Kindern aus seiner Klasse, die im Förderunterricht waren mussten alle wieder in die 1. Klasse zurück. Er selber weiss, dass er nicht so gut ist bzw. das andere besser sind und das wurmt ihn.
(Von 3 so großen 1. Klassen wechseln übrigens in diesem Jahrgang ca. 20Stück zurück in die 1. . Die Schule wird auf Grund dieser Erfahrung die neue 1. Klasse kleiner gestalten und 4 Klassen eröffnen.)

Von der Fördergruppe fiel nur meinem Sohn auf das die anderen weiter sind und es ärgerte ihn das die anderen in der Klasse z.B. schon Schreibschrift üben durften....

Es ist nicht so das er nicht übt, lernt, aber irgendwie..........es ist wechselhaft, nicht konzentriert und ausdauernd genug in den Leistungen im Unterricht. Mal kann er es gut, dann wieder als hätte er es nie gelernt. So ist es auch zu Hause.
Große Defizite hat er in Mathe und in dem Verständnis für Zahlen/Menge etc.

Mittlerweile haben wir ihn beim LRS Training für Deutsch und Mathe, dort üben die Lehrer mit ihm und wir bekommen Tips für zu Hause was man konkret üben muss. Dies haben wir jedoch erst seit ca. 8Wochen und die lehren das gleiche System wie in der Schule.

Nach dem 1. Halbjahr bekam er ein Brille, was eine wesentliche Verbesserung brachte. Seine Stärke ist zwar nicht zwingend für eine Brille, aber das eine Auge konnte sich bei der Fixierung eines Punktes nicht länger halten. Das hat sich nun laut der letzten Untersuchung auch gebessert und er trägt gern seine Brille, da er den Unterschied bemerkt.

Nun meine Frage, neben dem Versuch Selbstbewusstsein zu stärken, wie kriegt ihr eure Kids motiviert?Welches Material benutzt ihr zum Üben?

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass es unser Versagen ist, wobei eventuell auch Quatsch, aber ..... nun überlege ich wie ich in den nächsten 6 Wochen mit ihm üben kann. Wir haben den Lük Kasten, diverse kleine Arbeitshefte, aber vielleicht kennt ihr noch was anderes, ansprechendes oder aufeinander aufbauendes....

Welches Material nutzt ihr? Wie übt ihr mit den Kids in den Ferien?
Hab beim Googlen super Vorlagen entdeckt und z.B. dieses Material. Vielleicht kennt das ja jemand:
http://www.das-uebungsheft.de/

Freu mich über konstruktiven Austausch und Anregungen!

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Laß ihn doch mal ein bißchen in Ruhe- Ferien dienen der Erhohlung.
Ich würde nichts machen, was nach " Üben" aussieht. Spiel doch Memory für die Konzentration oder solche Spiele wie " Kopf, Schulter, Knie und Zeh" oder einen Tanz mit einer bestimmten Schrittfoge erfinden und dazu zählen, werft Euch einen Ball zu und buchstabiert dabei ein Wort, laß dir beim Kochen helfen(" hier sind schon mal 3 Eier, wir brauchen 5, hol noch mal welche!" oder" Gib' mir mal bitte 20 Kartoffeln!"), " Stadt, Land, Fluß" durch" Tier, Name, Lebensmittel" ersetzen, sich gegenseitig immer aus einem interessanten Buch vorlesen, zweimal die Zahlen bis 20 auf Kärtchen schreiben, verdeckt hinlegen und dann addieren oder die kleinere von der großen subtrahieren, Murmeln auf den Tisch( wer hat mehr?wieviele mehr? Welche Zahl ist größer?).....
Ansonsten: vielleicht war es einfach noch nicht " Schulzeit" für ihn, vielleicht hat er dieses Jahr einfach noch gebraucht. Kinder sind unterschiedlich.... Aber wenn du ihn jetzt schon streßt, , wirst du ihm nur die Freude dauerhaft verderben und wie soll das in Zukunft werden?Da kommen noch sooo viele Schuljahre.....
Schöne Ferien!

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Wenn er die Möglichkeit der Vorschule bzw. des Zurückstufens gegeben hätte, hätten wir ihm auch noch ein Jahr Zeit gegeben, aber ..........
Denke auch er brauchte das Jahr noch.

Na so die üblichen Übungsdinge tun wir schon seit Kigazeiten, ist aber nicht so sein Ding.Meist alles eher ungern.
Das ist ein Unterschied zu seiner kleinen Schwester (fast 3), die liebt all solche Dinge, Spielen, BambinoLük etc. Er spielt am liebsten nur draussen, mit seinen Kumpels ....

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Dann mach doch draußen solche Ballspiele oder irgendwas anderes mit" Schwung"( Meine Mutter ist Pädagogin und sagt, daß die Kombination von körperlicher Bewegung und "Verankerung im Kopf" sehr effektiv sei)
Vielleicht machen die Freunde ja auch mit? Schnitzeljagd mit Buchstaben oder Schatzkartensuche? Hüpfen nach Zahlen?
Unser Sohn hat Schwierigkeiten, sich an Anweisungen zu halten und schaut dann aus dem Fenster oder setzt sich im Sportunterricht einfach hin, " weil es zu anstrengend ist". Inhaltlich hat er keinerlei Probleme, aber jeder Tag hat etwas von Dressur:" ...und gleich in der Schule machst du mit, schreibst deine Hausaufgaben auf,.....blablabla"
Ich werde ihn in den Ferien komplett in Ruhe lassen, denn das ganze Prozedere nervt nicht nur mich....
Das wird schon alles werden! Denk mal an deine Schulzeit zurück....

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Die Klasse zu wiederholen ist nicht schön aber kein Weltuntergang. Es ist vielmehr so, dass jedes Kind seinen individuellen Entwicklungsplan in sich trägt. Wenn man das verstanden hat, dann versteht man auch, dass Kinder im gleichen Alter zum Teil Jahre auseinanderliegen in der Entwicklung und deshalb noch lange nicht behindert sind. In diesem Zusammenhang kann ich das Buch Schülerjahre von Remo H. Largo empfehlen.

Wir haben auch so einen Jungen zu Hause, der sich langsamer entwickelt als andere. Das hat dazu geführt, dass er motorisch einfach mit 6 noch nicht so fit war wie andere und wir ihn ein Jahr später eingeschult haben. In der 1. Klasse hatte er sehr große Probleme in Mathe und Deutsch. Wir saßen jeden Tag und haben viel gelernt. In der 2. Klasse hat sich gezeigt, dass er ein LRS Problem hat. In Mathe war er besser aber nicht in Deutsch. Er hat nun auf Anraten der Lehrer und Wunsch der Eltern die 2. Klasse wiederholt, ist in Mathe viel besser geworden, hat aber in Deutsch noch Probleme. Wir müssen sehr viel üben und er zeigt im normalen Unterricht sehr wenig Leistung, weil er sehr abgelenkt ist. Lustigerweise schafft er es dann aber in den Mathetests sehr viel zu bearbeiten, was wiederum zeigt, wenn die Klasse ruhig ist, kann er sich auch gut konzentrieren.

Ich kann Dir nur raten sehr viel mit deinem Kind zu üben. Es gibt auch Fördermöglichkeiten über Ergo die Konzentration zu fördern unser Sohn bekommt jetzt über Ergo LRS Training. Wir geben unserem Sohn Zappelin, ein homoöpatisches Mittel, das bei ihm auch dazu geführt hat, dass er überhaupt im Unterricht etwas mitbekommt, vorher hat er immer nur mit seinem Arbeitsmaterial gespielt und war extrem unruhig.

Ich denke dein Sohn gehört auch zu den sogenannten "Spätzündern" aber er wird es genauso am Ende schaffen.

LG

Carola

3

Hallo,

ich würde Schulisches gar nicht üben ,da sie in der ersten Klasse ja wieder bei Null anfangen.Das wird dein Sohn alles schon können und damit kann er schon glänzen;-)
Aber vielleicht kannst du mit ihm Spiele spielen was ihm Spass macht und ganz nebenbei seine Konzentration fördert.Vielleicht auch an Orten (Bücherei)wo es lauter ist.

Lg Sabine

4

hallo

ich verstehe deinen wunsch nach unterstützung sehr, aber bedenke er ist klein, er ist ein kind und ist jetzt das 1. mal gescheitert.

lass ihm zumindest erst mal 4 wochen pause in den ferien in dem ihr wirklich kaum was macht...

lesen ist okay, auch mal ein einkaufszettel schreiben, oder rechnen was der einkauf kostet.
aber den rest würde ich erst mal in ruhe lassen.

er beginnt jetzt bald in der 1. nochmal von ganz neu, das heisst ihr habt sehr viel zeit ihn durch nachhilfe zu fördern.

was ich oft bemerkt habe, das beim lernen es wichtig ist den kleinen auch mal eine pause zu gönnen. manchmal hilft es mehr das kind für 1-2 stunden erstmal draussen toben zu lassen, als noch 15 minuten zu lernen.

du wirst sehen, oft ist es einfach nur das entscheidene 1 jahr was den kindern für ihre reife gefehlt hat!

lg
next generation

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Bin selber Erzieherin, ich weiss er ist klein und halt ein "Kind", aber das interessiert die Schule leider nicht. Da zählt Leistung, mitkommen und klar kommen.

Ich war bis dato auch anderer Meinung, muss diese aber überdenken wenn ich möchte das meine Tochter später dann mal die Schulkriterien erfüllen muss....oder meine Kids in der Kita.:-[:-(#schock

5

hallo,

habt ihr mal daran gedacht die schule zu wechseln? habt ihr in der nähe die möglichkeit auf freie schule, die kleine klassen und eine andere art des unterrichts anbieten? vielleicht wäre das des rätsels lösung.

lg

10

Wir haben hier im Ort nur eine Schule. Die andere ist eine Privatschule mit monatlichem Beitrag und nur gewähltem Klientel.
Die anderen Schulen liegen in anderen Stadtteilen und das können wir Betreuungstechnisch nicht leisten.

Komisch finde ich es allerdings auch das gut eine Klassenstärke von den 3.Klassen zurück geht.

Laut Aussage seiner Klassenlehrerin (internes Gespräch da ich ua. Elternvertreter bin und auch im Kiga arbeite, daher die Kinder seiner Klasse alle kenne) ist seine Klasse auch eine absolute Katastrophe. Jeder einzelne ein tolles Kind, aber in der Gruppe Chaos pur, das hatte sie wohl so auch noch nicht.
Interessanterweise müssen aus seiner Klasse die 5 aus der Fördergruppe (3 nette relativ normale Kinder wie meins und 2 mit richtigen Entwicklungsdefiziten durch Familie/Geburt) die Klasse wiederholen. Die aufmüpfigen, lauten, unruhigen Kinder kommen weiter.

Total komisch alles....Schule habe ich mir nicht so vorgestellt...Hoffe ja das die neue Klasse, der neue Klassenverbund gerade und die neue Lehrkraft es mal zum Besseren wenden.

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hallo

sry was mir zu denken gibt warum müssen soviele wiederholen ???

ich würde mich nach einer anderen Schule umsehen.

Macht jetzt ruhige Ferien und genießt die freie zeit ohne zu lernen etc.

lg

7

Ich würde mal zu einem Hörgeräteakustiker gehen und mich nach Ohrenstöpseln (da gibt es einen Fachbegriff für) erkundigen, die individuell angefertigt werden und die ankommenden akustischen Signale so filtern, das gesprochenes gehört wird aber der Geräuschpegel insgesamt vermindert wird.

Ich vermute mal, dass die Kasse das nicht zahlt, meiner Information nach - ich hatte mich bei Neusehland erkundigt - liegt das bei rund 160 Euro, ist aber allemal gut, wenn es ihm hilft. so was hier: http://www.krk-spandau.de/gehoerschutz-schutz.php ganz unten auf der Seite findest Du Infos.

Von Rückstufungen, die rein nach dem Leistungsstand ohne Rücksprache mit der zuständigen Schulpsychologin (örtliches Schulamt) erfolgen, halte ich übrigens gar nichts. Als Mutter hätte ich mich da auch vorher dort beraten lassen.

Gruß

Manavgat

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Danke für den Link, das werde ich mal ansprechen.

Das wäre glaube ich eine gute Möglichkeit, denn er hatte ja chronischen Paukenerguß über Jahre. Dann die Ops und dann war 2 Jahre Ruhe mit Ohrenproblemen. Dadurch hat er ja nur bestimmte Dinge gefiltert und nun wo er gut hört schafft er meiner Meinung nach die Differenzierung nicht. bzw es stresst ihn zu sehr, das er abschaltet.
Leider beginnt er momentan wieder mit dem Problem Paukenerguß im Ohr - wir sind dran und mal sehen woran es liegt.

Bei uns gibt es - jedenfalls weiss ich davon nix - keine Gespräche mit einer Schulpsychologin. Sowas wurde auch nicht angeboten.

Der Witz ist das die Klassenlehrerin meinte, na ja vielleicht was neurologisches und seine Förderlehrerin zu mir meinte ach schmarn, der ist einfach nur ein kleiner Kindskopp und aus ihrer Erfahrung wird die 2. Runde gut tun und das bringen was er braucht.#kratz

Insgesamt ist es nicht schlimm das er wiederholt, finde es in der 1. Klasse sogar besser. So kann er - hoffentlich ;-) - dann die Grundlagen.

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Es werden keine Gespräche mit der Schulpsychologin angeboten, weil es oft nicht im Sinne der Lehrkraft ist, wenn diese dann Forderungen stellt (für das Kind)!

Wende Dich an das zuständige Schulamt - bei Bedarf - und lass Dich mit der zuständigen Schulpsychologin verbinden. Dann vereinbare einen Termin. Da hat die Schule gar nix mitzureden.

Gruß

Manavgat