Überdurchschnittlich begabt - viele Nachteile...

Hallo!
Ich fange mal bei mir selbst an: ich habe mich Zeit meines Lebens in der Schule gespielt, hatte nur 1er und musste dafür nie lernen. Mit 13 fing ich an soviel Sport zu treiben, dass ich mit 18 nur mehr 38 kg hatte bei 1,72m, eben weil ich bis zu 6 Stunden am Tag mit Sport verbrachte, während andere lernten. Ich hatte kaum Freunde und wurde immer als Streber abgestempelt. Nun war ich mit meiner Tochter, 7, bei einer Psychologin, die mit div. kognitiven Tests festgestellt hat, dass meine Tochter überdurchschnittlich begabt ist. Ich sehe ja, dass sie sich ebenfalls sehr leicht tut in der Schule. Das is ja prinzipiell super. Nur tut es mir fast weh so viele Parallelen zu mir selbst zu sehen. Man wird, wenn man besser ist im Lernen als andere, sofort so viel beneidet, dass man ausgegrenzt wird. Das finde ich echt doof. Wie kann ich meiner Tochter ein "normales" Leben, mit viel Spaß und echten Freunden ermöglichen?
Danke, lg maeusekrieger

1

Sorry - aber ich bin der Meinung, daß man selber ein bisschen schuld ist, wenn man ausgegrenzt wird.

Ich war auch ziemlich gut in der Schule, auch ohne dafür etwas zu machen. Ich habe in meinem Jahrgang das bundesweit beste Abi geschrieben.
Aber ich hatte Freunde ohne Ende, war jeden Tag mit jemandem unterwegs, hatte beste und gute Freunde, war während meiner gesamten Schulzeit Klassensprecher, war im SV-Vorstand, war politisch aktiv, habe Sport gemacht (erfolgreich) aber nicht bis zum Exzess, war musikalisch und künstlerisch aktiv. Bei mir stand der Spaß immer im Vordergrund.
Habe mit 18 Abi gemacht und wurde von allen Unis mit Kußhand empfangen.

Ich wurde nie als Streber bezeichnet, sondern wurde von Mitschülern und Lehrern gleichermaßen akzeptiert und gemocht. Habe heute noch (über 20 Jahre später) sehr gute Kontakte zu vielen.

Ich glaube, viele grenzen sich selber aus - eben weil sie sich komisch verhalten, oder weil die Eltern das irgendwie fördern. Das sind auch nur ganz normale Kinder. Ich würde bei Deiner Tochter schauen, daß sie mit vielen Kindern in Kontakt bleibt und sich nicht nur, sondern auch auf ihr eigenes Leben konzentriert. Ein freundlicher, kontaktfreudiger Mensch bliebt nie allein.

Ich hoffe, sie hat eine wunderschöne Kindheit - und ich wünsche ihr viel Erfolg im Leben.

5

Sorry, als ich Deinen Beitrag gelesen hatte, musste ich erstmal lachen...; einerseits stimme ich Dir zu - andererseits tönt aus Deinen Zeilen so viel aufgeplustertes Selbstbewusstsein daß ich mir nicht sicher bin, ob Deine Wahrnehmung ("alle finden mich soooo toll") nicht einfach sehr eingleisig ist- ich hätte als Mitstudentin sicherlich nicht Deine guten Noten, aber vielleicht doch Deine (just a guess!) von Dir selbst eingenommene Art zumindest befremdlich gefunden. Vielleicht sind viele Leute einfach zu höflich, Dir das mitzuteilen. Kurzum: mir sind Leute, die angeblich "von allen gemocht und akzeptiert" werden und das von sich selbst so behaupten suspekt. Everybodys darling ist everybodys depp, altes Sprichwort.

Du lehnst Dich schon etwas weit aus dem Fenster, wenn Du behauptest, daß jeder für sich selbst verantwortlich ist....; grundsätzlich ist das ja nicht verkehrt, aber ich kenne durchaus viele Fälle, wo sehr gute Schüler von ihren Klassenkameraden beneidet und gemobbt werden - nicht jeder hat Dein übersteigertes Selbstbewusstsein.

Lg, babs

6

Ich glaube nicht, daß Du beurteilen kannst, ob meine Freunde dies nur aus "Höflichkeit" sind.
Machst Du das so? Also - Leuten nicht sagen, wie blöd Du sie findest; und dabei auf freundlich tun? Ich nicht.
Ich werde auch nicht von allen gemocht - zum Glück!!! Das fände ich eher seltsam. Ich mag auch nicht alle.

Und mein von Dir sogenanntes "übersteigertes Selbstbewußtsein" finde ich ziemlich gesund.

Ich kann mich relativ gut einschätzen. Und ich find' mich gar nicht sooooo toll. Ich find' mich ziemlich normal. Und mein Umfeld auch.

Und ich behaupte auch nicht, daß die Kinder selbst für "unangenehme Situationen" veantwortlich sind. M.M. nach sind es meistens die Eltern bzw. das Umfeld, die das beeinflussen. Wobei man das natürlich auch nicht verallgemeinern kann. Im vorliegenden Fall würde ich eher sagen, die TE hatte ein etwas gestörtes Verhältnis zu sich selber und deshalb kam es zu dieser Kontaktarmut. Und man kann nur hoffen, daß sie das nicht auf ihre Tochter projeziert.

weitere Kommentare laden
2

Hallop Maeusekrieger,

was ich in der Klasse meiner Tochter beobachte bei 2-3 überdurchschnittlich begabten Kinder ist, dass das Sozialverhalten unter aller Kanone ist.

Häme, wenn jemand schlechter ist und Gnade Gott jemand ist sogar besser. Da stürzt deren Welt ein. Spricht man deren Eltern an, weil es schlimme Vorfälle gibt, wird man sofort als "Neider" abgekanzelt.

Lange rede - kurzer Sinn, freu dich, dass sie dir u.U. schulisch keine Probleme machen wird aber arbeite am Sozialverhalten. Team-Sport ist da eine gute Möglichkeit.

Und "Echte Freunde" gibt es im Grundschulalter kaum. Es sind "Spielkameraden". Echte Freundschaften entwickeln sich wesentlich später. Also mach dich nicht kirre, wenn es noch eine Weile dauert mit den Freunden.

LG
B.

3

Also, meine Tochter ist ebenfalls sehr begabt, braucht nie was lernen, merkt sich alles einfach sofort. Schule ist langweilig, Spielen macht mehr Spaß, Hausaufgaben sind doof.
Dabei ist sie in allen Tests sehr gut.
Sie ist aber absolut nicht ausgegrenzt oder Aussenseiterin, hat viele Freunde, spielt eben total gerne, schreibt aber auch Kurzgeschichten. Also alles querbeet.

Frag mich immer was das für Schulen sind, in denen gute Schüler ausgegrenzt werden, hier ist das jedenfalls anders und eine gute Note ist allseits erstrebenswert und kein "Nachteil".

Mona

4

Hallo!
*** Mit 13 fing ich an soviel Sport zu treiben, dass ich mit 18 nur mehr 38 kg hatte bei 1,72m, eben weil ich bis zu 6 Stunden am Tag mit Sport verbrachte, während andere lernten.***
Diese Sportsucht dürfte unabhängig von deinem Lernvermögen sein. Dies oder tiefersitzende Probleme die zu dieser Sportsucht führten dürfte ursächlich für deine Kontaktarmut sein.

*** Nun war ich mit meiner Tochter, 7, bei einer Psychologin, die mit div. kognitiven Tests festgestellt hat, dass meine Tochter überdurchschnittlich begabt ist.***
überdurchschnittlich begabt ist ja ein weiter begriff und kann alles mögliche bedeuten. Ich würde nur dann handlungsbedarf sehen, wenn sie hochbegabt ist.

***Man wird, wenn man besser ist im Lernen als andere, sofort so viel beneidet, dass man ausgegrenzt wird.***
das ist nicht richtig. Neid ist höchstens dann noch das I-Tüpfelchen.

Allerdings schließe ich mich den Vorpostern NICHT an. Bei ausgegrenzten Schülern ist schlechtes Sozialverhalten meist nicht der Grund. Ich erlebe eher schlechtes Sozialverhalten bei den "führenden" Personen.

Manchmal jedoch haben begabte Kinder eine Wahrnehmungsstörung und beurteilen Situationen falsch, sodass sie schnell überreagieren oder sich unbegründet angegriffen fühlen. Das könnte man dann als schlechtes Sozialverhalten interpretieren, wenn man nicht genau hinguckt.

In einer Klasse reicht es schon irgendwie "anders" zu sein. Die Toleranz von Kindern ist da oft sehr begrenzt und wird nicht selten im Elternhaus gefördert.

***Das finde ich echt doof. Wie kann ich meiner Tochter ein "normales" Leben, mit viel Spaß und echten Freunden ermöglichen?***
um die in dieser hinsicht ratschläge zu geben, müsste man mehr über die Parallelen wissen. Ist es die Sportsucht, dann würde ich das dringend professionell behandeln lassen.

Was auf jeden Fall wichtig ist, und hier schon geraten wurde, ist ihr viele Sozialkontakte zu ermöglichen.

Alles Gute!

9

hallo!

ich denke nur weil du ausgegrenzt warst, heißt das nicht, dass das deine tochter auch sein wird. ich kenne jetzt deine biografie nicht, sondern habe nur das gelesen, was du oben geschrieben hast. mir scheint es aber, dass du nicht ausgegrenzt warst, weil du intelligent bist, sondern weil du gar keine zeit für irgendwas (z.b. treffen mit freundinnen, gruppenaktivitäten o.ä.) gehabt hast bie 6 std. sport am tag.
ich würde an deiner stelle meine tochter unterstützen, indem ihr immer mal ein kind einladet, du verabredungen auch woanders ermöglichst. mehr kannst du nicht tun. ich hoffe, dass wir über die zeit der "streber" hinaus sind.
warum warst du denn mit deiner tochter bei einer psychologin? hat sie bereits probleme?

lg

10

Ich habe lange Jahre an einer Brennpunktschule mit vielen benachteiligten Kindern unterrichtet, die aus verschiedensten Gründen wahrscheinlich niemals auf einen grünen Zweig kommen werden. Daran konnte ich auch als pädagogsche Straßenkämpferin wenig verändern, leider.

Seitdem reagiere ich äußerst allergisch auf diese "Mein armes Kind leidet unter seiner `Hochbegabungs-Diagnose´" - Diskussion.

Andererseits ist "anderen gehts noch viiiel schlechter" ein blödes Totschlagargument. :-p

Mein Beitrag für dich:

An der Grundschule erlebe ich nicht, dass leistungsstarke Kinder ausgegrenzt werden. Kein Witz, ich kenne das nicht.

Ich erlebe allerdings immer wieder, dass Eltern eigene negative Schulerfahrungen auf ihre Kinder projezieren.

Wer selbst als Kind gemobbt wurde, reagiert schnell panisch, wenn der eigene Sprössling mal als Blödmann tituliert wird. Und das, obwohl selbiger schon am nächsten Tag wieder mit seinem "Namensgeber" spielt.

Reagieren die Eltern jedoch entsetzt auf den "Blödmann", wird diese Bezeichnung fürs Kind bald auch zum Drama.

Deshalb möchte ich dir nahelegen, deine Wahrnehmung zu überprüfen und dich selbst genau zu beobachten.
Versuche, deine Tochter zu stärken. Sie wird ihren Weg gehen. Vielen anderen bleibt dies verwehrt.

LG :-)

18

Ja, danke! An den Begriff Projektion habe ich auch sofort gedacht, weil es mir ehrlich gesagt am Anfang auch so ging. Nur mit dem Unterschied, dass meine Tochter unbedingt in die Schule wollte und ich wollte es überhaupt nicht. Sie hatte ähnliche Probleme wie ich, weil sie auch am Anfang keinen Anschluss gefunden hat und auch kurze Zeit gemobbt wurde, aber da muss ich sagen, dass sie das Problem ganz anders gelöst hat als ich. Ich habe still gelitten und nichts gesagt und mich dann zuhause von meiner großen Schwester trösten lassen. Mein Tochter hat dann nach kurzer "Füße stillhalten"-Phase angefangen zu rebellieren. So wurde vor allem die Klassenlehrerin darauf aufmerksam, dass irgendwas nicht stimmt. Sie hätte einfach petzen können, aber sie hat es nicht getan. Sie hat einfach nur gesagt:"Es macht mich total krank, dass die A. in der gleichen Klasse ist wie ich. Sie versaut mir den ganzen Spaß an der Schule und ich wünschte, sie würde einfach verschwinden. Sie lässt mich einfach nicht in Ruhe und ich HASSE sie!" #schock

Die Lehrerin hat dann alle Mädchen zusammengetrommelt und hat die Ansage gemacht, dass meine Tochter in Frieden gelassen werden soll und dass sie ein Auge darauf haben wird. Es wurden Namen genannt, die Anführerin, aber auch von den Mädchen, die mitgemacht haben. Das Ende vom Lied war dann, dass sie in Ruhe gelassen wurde, aber ein anderes Mädchen ins Visier geriet. Dann wurde meine Tochter plötzlich zum Mitmachen aufgefordert (was auch sehr paradox ist). Sie hat sich geweigert, auch auf die Gefahr hin, dass sie dann wieder ausgegrenzt wird. Aber das Gegenteil war der Fall. :-D

Ich habe lange überlegt, ob ich das für sie regeln soll, ob ich vielleicht mit den anderen Eltern sprechen soll. Aber letztlich hat meine Tochter für sich eine Lösung gefunden, die ich sehr mutig fand und die ich so nie im Leben umgesetzt hätte. Und es war eine lange Zeit, so über 4 Monate ging das, bis sie sich endlich frei geschwommen hatte. Und sie ist unglaublich daran gewachsen. Sie wirkte wirklich über Nacht einen halben Kopf größer und ihr Gang war dann auf aufrechter und stolzer.

Sie hat dann auch gesagt, dass sie lieber gar keine Freunde haben will als solche, die sie nur zu Sachen zwingen, die sie gar nicht machen will. Ich war da sehr stolz auf sie, denn ich dachte in der Schule, ich müsste mich immer auf Teufel komm raus mit anderen verbünden, damit ich nicht so alleine bin. Heute denke ich da natürlich anders drüber...

11

Hallo,

"hatte nur 1er und musste dafür nie lernen. "

von denen gab es in meinem Abijahrgang einige, und die waren alles andere als unbeliebt.

"Mit 13 fing ich an soviel Sport zu treiben, dass ich mit 18 nur mehr 38 kg hatte bei 1,72m, eben weil ich bis zu 6 Stunden am Tag mit Sport verbrachte, während andere lernten. Ich hatte kaum Freunde und wurde immer als Streber abgestempelt. "

Ich glaube nicht, dass dich jemand wegen deiner guten Noten abgestepmpelt hat. Menschen der Größe 1,72 m mit 38 kg sind krank und wirken nunmal alles andere als anziehend #zitter Und jemand, der 6 Stunden am Tag in sein Hobby investiert, hätte auch nie mein Freund werden können - auf der einen Seite wegen dessen Zeitmangel, auf der anderen Seite wegen meiner Abneigung gegen solche Fanaktiker....

"Nun war ich mit meiner Tochter, 7, bei einer Psychologin, die mit div. kognitiven Tests festgestellt hat, dass meine Tochter überdurchschnittlich begabt ist"

Was verstehst du unter "überdurchschnittlich begabt"? IQ > 120 habe ich auch, und ich habe mich (bis ich auf Urbia traf :-p) nie als besonders intelligent gefühlt...

"Wie kann ich meiner Tochter ein "normales" Leben, mit viel Spaß und echten Freunden ermöglichen"

Z.B. indem du verhinderst, dass deine Tochter wie eine Magersüchtige rumläuft und 6 Stunden täglich in ihr Hobby investiert? #kratz

LG,
J.

12

***Was verstehst du unter "überdurchschnittlich begabt"?***

das würde mich auch interessieren.

Von drei kindern ist eines ÜBERdurchschnittlich, eines durchschnittlich
und eines UNTERdurchschnittlich begabt...

13

Hi.
Hochbegabung hin oder her - Sozialverhalten und entsprechende Kompetenzen kann man dem Großteil der Kinder vermitteln; schon alleine deswegen, weil sie das Bedürfnis nach Kontakten haben.
Zumindest die meisten.
Es gibt immer Menschen, die sich lieber auf sich konzentrieren bzw auf wenige andere Menschen, aber wenn ich mir die Kinder ansehe, mit denen ich in den vergangenen Jahren zu tun hatte, war nur eines dabei, was sich nicht "integrieren" liess...
Und ich hatte einige grade in der Zeit als Tagesmutter hier, deren Eltern gleich beim ersten Treffen ihr Herz ausschütteten; über die Probleme mit anderen Kindern, Eltern, Tagesmüttern, Kiga, Schule - volles Programm inkl. therapeutischer Förderungen...
Aber: Wenn Du Deiner Tochter helfen willst, neben ihren Fähigkeiten, die sie bereits besitzt, auch Kompetenzen im Bereich der sozialen Kontakte zu entwickeln (sprich: Freundschaften...), dann lehre sie, dass alle Menschen verschieden sind und diese Unterschiede sogar etwas Gutes und zum eigenen Wesen ergänzendes sein können - ich hatte hier zb ein Kind, das sogar Erwachsene auf hohem Niveau in Grund und Boden diskutieren konnte und entsprechend "einfachere" Charaktere von oben herab betrachtete...
Bis ich ihm mal (wieder in einer Grundsatzdiskussion) klarmachen konnte, dass es zwar in vielem weiter als die anderen ist, aber in anderem hinterherhinkt.
Und das es von diesen Kindern sogar lernen kann, einfach mal Spaß zu haben, nicht alles gleich persönlich zu nehmen usw....
Dass Du Dir Gedanken machst aufgrund Deiner Erfahrungen, ist verständlich, dazu kommt der Wunsch, das Kind immer zu beschützen - aber Du darfst Dein Kind nicht mit Dir verwechseln; was Dich fertiggemacht hat, kann sie uU ganz anders verarbeiten.
Pflegt Interessen, die gemeinsam mit anderen ausgeübt werden und keinerlei Ziel ausser Spaß haben - Musik, Sport, Kurse für Kunst oä - ohne Leistungsdruck, aber eben mit Spaß...
Zu lernen, wieviel Spaß gemeinsame Erfahrungen machen und sich dadurch eine gemeinsame Basis bildet, ist für Kinder ganz wichtig und gibt ihnen die Chance, sich mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten einzubringen (und zu lernen, dass es völlig io ist, unterschiedlich zu sein, wenn jeder etwas anderes gut kann).
GlG, Locke

14

Hallo!

Ich glaube Du musst die Sache etwas anderes sehen. Deine Tochter ähnelt Dir sehr stark. Sie hat Deinen Intelligenz geerbt, was eigentlich was Tolles ist. Du musst Dir vermutlich keine Gedanken wegen Nachhilfe, Klassenwiederholungen, Schulwechsel deswegen machen ;-). Viele haben aber diese Probleme.
Ok, dafür hat sie eben auch deine Persönlichkeitsstruktur geerbt: eher Einzelgänger, und Du vermutest vielleicht, dass sie auch irgendwelche Aktivitäten womöglich bis zum Exzess ausüben wird, weil sie sich (aus welchen Gründen auch immer) nicht wohl fühlt in ihrer Haut. Das willst Du vermeiden, was absolut respektabel, sinnvoll und reflektiert ist. Man will nicht jeden Mist den man mitgemacht hat, das Kind selber nochmal erfahren lassen.

Meine Meinung ist, dass Du über Deine Zeit, wo es Dir nicht gut ging (was du vielleicht damals anders empfunden hast) nachdenkst, reflektierst bis zu damit ins Reine kommst. Vielleicht brauchst Du auch eine professionelle Hilfe dabei und Dir Klarheit über die Motivation deines Handelns zu verschaffen. Dann hast Du am ehesten Möglichkeiten deiner Tochter einen anderen Weg zu zeigen als den Du gegangen bist, einen besseren Weg. Du bist am nächsten Deiner Tochter, du weißt am besten wie sie tickt - sie ist ja dein Ebenbild.

Ich würde das Thema Intelligenz und soziale, emotionale Entwicklung vielleicht getrennt betrachten.

LG, I.