Meine Tochter geht nun noch genau 19 Tage in den Kindergarten (das hat sie selbst ausgerechnet). Und sie ist sehr traurig darüber. Seit einigen Wochen schläft sie auch schlecht ein, kommt oft erst gegen 22 Uhr zur Ruhe und macht sich bis dahin viele Gedanken.
Erschwerend kommt hinzu, dass sie auch viele Fragen zur Schule hat. Die kann ich ihr aber nicht beantworten kann, weil wir von der Schule absolut keine Infos bekommen. Wir waren nur einmal zur Anmeldung im März da und das war's.
Meine Tochter wird ganz alleine eingeschult, dass ihr das unheimlich ist, kann ich gut verstehen, weil sie auch sehr an ihren Freunden hängt. Vor allem auch vor dem Abschied von ihrem "Verlobten" hat sie große Angst.
Dann ist sie im Waldkindergarten und wird den Wald vermissen.
Natürlich sage ich ihr, dass sie sowohl die Freunde als auch den Wald wiedersehen wird. Auch kann sie in den Ferien ihren Kindergarten immer wieder mal besuchen, das ist kein Problem. Trotzdem ist sie traurig.
Sie kam auf die Idee, dass sie gerne ein Erinnerungsgeschenk hinterlassen würde. Und weil sie in der letzten Kindergartenwochen ihren Geburtstag feiern wird, habe ich ihr nun kleine Schlüsselanhänger mit Foto, Adresse und einem kleinen Abschiedsgedicht gemacht, die dann jedes Kind bekommen wird. Darüber freut sie sich sehr.
Auf die Frage, ob sie sich auf die Schule freut, kommt nur ein verhaltenes "Ja". Ich denke, sie sagt das, weil sie denkt, dass man das von ihr erwartet. Von Herzen kommt es jedenfalls nicht. Lesen, schreiben und rechnen lernen zu dürfen ist auch kein Anreiz, weil sie das schon kann.
Na ja, kann man nichts machen, ich wollte nur mal hören, ob es Euren Kindern auch so schwer gefallen ist, sich vom Kindergarten zu trennen.
Abschied vom Kindergarten fällt ihr schwer
hallo!
nein, gar nicht! die zeit war einfach reif dafür, das hat man in allen punkten gemerkt, ganz besonders im letzten halben jahr. natürlich gab's ein weinendes und ein lachendes auge, aber meine tochter war letztes jahr so voller freude auf die schule, dass sie den wald erstmal gar nicht vermisst hat. umso lieber läuft sie in den ferien mal den einen oder anderen tag mit und holt auch gerne noch ihre kleine schwester (5) aus dem wald mit ab.
schule bedeutet mehr als lesen, schreiben, rechnen (konnte meine tochter auch vor beginn), gerade im sozialen bereich gibt es eine große änderung, plötzlich 20-28 kinder pro klasse, auf dem pausenhof über 100. keine 15 kinder mit 2-3 erzieherinnen mehr. auch müssen sich die kinder anderen gegenüber viel mehr behaupten und machen einen riesensprung in den ersten wochen.
meine tochter ist übrigens auch als einzige aus ihrer gruppe in die schule gekommen, in der sie jetzt ist. ich habe aber immer darauf geachtet, dass sie kinder kennt (sport z.b.), die auch dann eingeschult werden, so kannte sie ein paar gesichter.
je positiver du über die schule denkst, desto eher fasst auch deine tochter mut. was wir übrigens in den letzten wochen vor beginn immer mal gemacht haben, ist, durch die schule zu gehen. einmal haben wir etwas abgegeben beim schulleiter, ein anderes mal habe ich noch eine handynummer hinzufügen lassen - ich habe meine tochter immer mitgenommen, so konnte sie sich ein bild von der schule ansich machen. sie durfte einmal den musikraum und den werkraum besichtigen und wir haben auch mal in eine klasse reingelunzt.
ihre alten kiga-freunde trifft sie immernoch, die einen mehr, die anderen weniger - dafür kommen ganz neue kontakte zustande.
ich war sehr froh, dass ich an meiner tochter gemerkt habe, dass die zeit für die schule einfach reif ist - und was meinst du, wie kind sich (immer noch) jeden morgen freut, KEINE buddelhose und KEINE kopfbedeckung und KEINE kniestrümpfe mehr anziehen zu müssen und den ganzen tag "schick" herumzulaufen .
lg
"und was meinst du, wie kind sich (immer noch) jeden morgen freut, KEINE buddelhose und KEINE kopfbedeckung und KEINE kniestrümpfe mehr anziehen zu müssen und den ganzen tag "schick" herumzulaufen"
Das muss wohl geschlechtsspezifisch sein . Meiner benimmt sich in der Schule immer noch so, als wenn er Buddelhosen anhätte und kommt somit noch viel schmutziger nach Hause als aus dem Wald . Das Wort "schick" existiert noch nicht in seinem Wortschatz...
LG
hihi...ist vielleicht auch ein unterschied zwischen mädchen und jungs, keine ahnung! mein kind war im waldkindergarten und hat annähernd das ganze jahr hindurch 4 std. täglich buddelhose, gummistiefel (treckingstiefel) - naja, eben wald-outfit angehabt...von daher ist der unterschied zur normalen hose jetzt schon da und sie genießt es, eben anders angezogen zu sein. do-hoooch..."schick" und "edel" und "cool" sind ganz wichtig bei uns momentan lol.
hallo,
meinem fällt es auch nicht so leicht. noch vor aienm halben jahr war er sehr traurig beim gedanken, seine freunde 'zu verlieren'. bei ihm macht es die sache einfacher, dass er die schule, in die er kommt, fast eine woche kennelernen durfte bei probetagen. aber er wird auch alleine dort eingeschult udn das behagt ihm nat. genausowenig wie deiner tochter.
im großen udn ganzen aber habe ich ihn denke ich schon recht gut aufgebaut, da er schon länger nichts negatioves mehr gesagt hat.
allerdings habe ich auch im umfeld unterbunden, dass ständig irgendein erwachsener zum ihm sagt: hja, wenn du erst in die schule kommst, gehts andersherum!
dass das kontraproduktiv ist, ist klar.
vielleicht würde es deiner tochter ja helfen, wenn irh die schule mal besuchen könnt. ich finde es schon sehr eigenartig, dass es so etwas bisher nicht gab. mein sohn war in drei schulen angemeldet, bevor die entscheidung fiel, welche es wird und in allein freien gab es kennenlerntage, rundgänge für kinder udn eltern...
ruf doch einfach mal dort an und frag, ob die möglichkeit besteht, dass ihr mal vorbeikommt. dann kann sie sich schon mal im gebäude umschauen etc.
lg
"ruf doch einfach mal dort an und frag, ob die möglichkeit besteht, dass ihr mal vorbeikommt. dann kann sie sich schon mal im gebäude umschauen etc."
Nein, die Möglichkeit besteht nicht. Wir waren einmal bei der Anmeldung dort. Da wurden dann jeweils 10 Kinder unangekündigt in eine Klasse geholt, es wurde ein kognitiver Test gemacht und dann wurden sie wieder "rausgeschmissen". Insgesamt bekommt man dort sehr sehr wenig Informationen. Und das macht es nicht gerade leichter.
Da wir schulbezirksgebunden sind, MUSS sie dorthin, sonst hätte ich sie schon längst woanders angemeldet.
Hallo,
mein Sohn hatte zwiespältige Gefühle, einerseits hat er sich sehr auf die Schule gefreut, andererseits fand er es schade, nicht mehr mit seinen "alten" Freunden zusammen ist.
Er war auch im Waldkindergarten und wurde alleine eingeschult, genauso wie die anderen 3 Vorschulkinder.
Mein Sohn (und die anderen 3 Kinder) haben sich jeweils sofort in ihrer neuen Klasse wohlgefühlt. Am 1. Schultag ist es in dem Kindergarten Tradition, dass die Schulkinder mittags vorbeikommen und ihren Kindergartenfreunden etwas aus der Schultüte abgeben und von ihren Erlebnissen erzählen, das war sehr schön.
Außerdem haben wir bis zum Winter 1x Woche einen gemeinsamen Waldnachmittag mit den Kindergartenkindern und den Schulkindern gemacht, so dass der Abschied aus dem Wald eher schrittweise war. Im Winter hat sich das Ganze dann zerschlagen (war uns aber auch vorher bewusst), da man einerseits wegen den kurzen Tagen nicht mehr so lange im Wald bleiben konnte und andererseits die Schulkinder alle auch schon wieder sehr in ihre neue Umgebung eingebunden waren (Verabredungen, Hort, Sport, etc.).
Jetzt treffen wir uns nur noch jeweils am letzten Schultag vor den Ferien und ab und zu privat mit einigen Eltern und Kindern und mein Sohn war 3 x in den Ferien einen ganzen Tag zu Besuch.
Das wird sich jetzt aber auch erledigen, da alle seine Freunde spätetestens diesen Sommer eingeschult werden, er zu den Kleineren nicht mehr so einen großen Bezug hat und zudem auch noch viele Wechsel auf der Personalebene stattgefunden haben.
Aber in der Anfangszeit war es sehr schön, noch so viel Kontakt zu den anderen zu haben, er wird auch noch immer auf Geburtstage der alten Freunde eingeladen.
Vielleicht könntet ihr auch so etwas in der Art organisieren.
Abgesehen davon, ist es normal, dass man solche Veränderungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht, das muss man so akzeptieren, sowohl die positiven als auch die negativen Gefühle. Ich denke, diese Erfahrung zu machen, müssen wir unseren Kindern einfach zutrauen, das schaffen sie schon (und ggf. kann man ja Hilfestellungen geben.
Mein Sohn ist aber generell sehr aufgeschlossen und es fällt ihm nicht schwer, neue Freundschaften zu schließen, obwohl er auch noch an den alten hängt.
LG
"Abgesehen davon, ist es normal, dass man solche Veränderungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht, das muss man so akzeptieren, sowohl die positiven als auch die negativen Gefühle. Ich denke, diese Erfahrung zu machen, müssen wir unseren Kindern einfach zutrauen, das schaffen sie schon (und ggf. kann man ja Hilfestellungen geben."
Ja, das weiß ich. Aber es ist schon sehr traurig, denn sie ist verliebt und hat schon alles bis zur Hochzeit geplant. Da der Junge wegzieht, wird sie ihn vielleicht nie wieder sehen. Und wenn sie das dann so traurig erzählt, fühle ich mit. Ist doch auch normal oder? Sie hat halt Liebeskummer. (Ich weiß, das ist früh, aber so ist es nun mal.)
Kenn ich auch. Als wir vor 3 Jahren nach Deutschland gezogen sind, musste mein Sohn auch seine Freundin zurücklassen, die beiden kannten sich seit sie geboren sind und haben sich fast täglich gesehen und wollten auch heiraten .
Wir versuchen uns wenigstens einmal im Jahr zu sehen, was bei der Entfernung natürlich nicht einfach ist und die Kinder skypen manchmal miteinander.
Das ist natürlich traurig und man fühlt mit, aber es gehört irgendwie zum Leben dazu.
Und es öffnen sich eben auch immer wiede viele neue Türen...
LG
Bei meiner Tochter ist es umgekehrt und freut sich, dass sie den Kindergarten endlich los ist. Wir haben auch noch ca. 20 Kiga-Tag. Aber jeder Tag wird gezählt.
Problem: Kindergarten ist eine einzige Baustelle und Personalprobleme.
Sie geht nicht gerne hin. Jetzt hat sie schon Probeunterricht in der Schule gehabt und kann es kaum erwarten, wann sie nicht mehr in den Kindergarten gehen kann.
Schläft aber auch schlecht ein. Ein- und Durchschlafstörungen.
Also bei meinem Sohn ist es genau umgekehrt.
Er hat jetzt absolut keine Lust mehr auf den Kindergarten.
Es ist ihm nach 3 1/2 Jahren einfach langweilig dort.
Die Spielsachen sind ausgespielt, war jetzt noch gut gezogen hat war, dass wir wieder 2 Wochen Waldkindergarten hatten.
Bei uns sind es jetzt noch 4 Wochen, dann sind Ferien und er freut sich total auf die Schule.
Mit ihm kommen noch 12 andere Kinder vom Kindergarten in die Schule, auch seine besten Freunde kommen mit ihm in die Klasse.
LG
hexi74
Ich finde die Frage ist nicht einfach zu beantworten, wenn wir hier die Schule nicht kennen.
Die Einschulung meines großen Sohnes war eine Riesennummer. Ich habe mir u.a. die Gedanken gemacht, die dir auch machst. Er ging ohne Freunde dorthin, seine Lehrerin hat er erst spät kennen gelernt, die Schule ist riesengroß..........alles war eine große Sache. Ich hatte genauso eine Angst wie er. Und irgendwie löste sich alles in Luft auf. Schon in den Ferien ging er in den Hort und dort ließ man die Kinder so richtig ins Schülerleben hinein gleiten. Dann kam mal die Lehrerin zum Mittagessen, man besuchte schon mal die Klasse (es ist eine JÜL-Klasse und die älteren Kinder finden mit dem Unterricht eine Woche eher an).
Er hat schon seine "Paten" kennen gelernt, die seine Lehrerin sehr bewusst ausgesucht hatte, so dass auch gleich eine Freundschaft entstand, die bis heute hält.
Mein großer Sohn ist in der Schule glücklicher als er es im Kiga je war, obwohl der Kiga auch ein sehr guter war. Er ist glücklich über den Input und darüber, nicht mehr der Kleine zu sein.
Sohn 2 freut sich über jeden Tag, den er noch im Kiga hat und noch mehr freut er sich auf seine Einschulung. Aber er ist ja auch schon ein "alter Hase". Wenn er mal mit zur Schule kommt, dann wird er schon immer begrüßt als "Bruder von...." und man sagt ihm, dass man sich auf ihn freut. Und die Schule ist nicht klein. Sie haben dort 500 Schüler. Trotzdem kennt man sich.
Ich merke aber auch, dass ich ganz viel gar nicht mehr mitbekommen. In der Schule läuft vieles einfach ohne Eltern. Dieses ganze Kennenlern-Gedöns lief ohne mich und es lief gut. In der Schule passiert so viel, von dem ich nichts weiß, aber so lange der Knabe glücklich und gern dahin geht, machen die wohl nicht so viel falsch.
Sohn 1 hat sich auch nicht aus vollem Herzen gefreut. Wie denn auch? Er wusste doch gar nicht, was kommen wird. Und ich wusste es auch nicht. Es funktioniert trotzdem und ich beneide ihn sehr. So schön hatte ich es nicht in der Schule.
Sohn 2 lässt seinen allerbesten Freund zurück, weil der in eine andere Schule kommt. Beide nehmen es gelassen und werden sich auch weiter wie blöd verabreden bis es im Sande verläuft. DAS ist nämlich auch so: Freundschaften ändern sich ziemlich schnell.
Und, ja, auch hier bist du diejenige, die das vermitteln muss. So schlimm ist es ja auch nicht, wenn sie jetzt in den Ferien eine Weile der Unruhe und Spannung erlebt. so ist das Leben.
Gruß
Susanne