Kann/soll man aus jedem Kind eine Sportskanone machen?

Huhu,

mein Sohn (5 3/4) ist - seit Geburt - eher durch kognitive als motorische Begabung/Interessen aufgefallen. Als Baby / Kleinkind wollte er z. B. den ganzen Tag Bilderbücher angucken, aber Klatschen, Fingerspiele, Bälle, … haben ihn gar nicht interessiert und er hat nicht mitgemacht. Laufrad konnte er mit 2 Jahren fahren, Fahrrad mit fast vier. Wir waren zwei Jahre beim Mutter-Kind-Turnen (1-3), mit 4 beim Fussball (hat ihm aber keinen Spass gemacht), im letzten Jahr hat er mit Schwimmen und Karate angefangen und es macht ihm beides Spass. Er wird ab September also ausser Schulsport noch Schwimmen und Karate haben. Schwimmen kann er noch nicht richtig, er macht den Kurs jetzt seit November. Er taucht sehr gut und gerne, aber über Wasser schafft er nur ca. 5 Züge, weil er die Schwimmbewegungen noch nicht richtig umsetzen kann.

In seiner Freizeit klettert und schaukelt er gerne auf dem Spielplatz. (Schaukeln hat er übrigens erst mit fast fünf gelernt, vorher hat er es komplett verweigert, er wollte weder, dass man ihm zeigt, wie es geht, noch habe ich jemals gesehen, wie er es selbst versucht hätte. Eines Tages konnte er es plötzlich wie durch ein Wunder.)

An Bewegung mangelt es ihm nicht. Er rennt sehr viel, fährt Fahrrad, Roller und spielt auch mal mit Freunden Fussball. Zu Fussball hat er aber wirklich kein Talent. Er rennt nur hinterher und trifft selten den Ball. Er kann auch nicht besonders gut werfen und fangen, will aber auch nie Ball spielen (ich habe vor einiger Zeit mal so ein Dosenwurfset gekauft, weil ich dachte, so könnte er es mal spielerisch üben).

Er sieht einfach immer ein bisschen ungelenk aus. Er ist durch alle U's gekommen, aber Körperkoordination ist einfach nicht seine Stärke. Er ist auch eher schmächtig vom Körperbau her.

Frage: Sollen wir da noch irgendwas tun? Oder ist es ausreichend, wenn er einfach regelmässig Sport macht? Was meint ihr?

LG

Hanna

1

Mein Tipp: Lasst ihn so wie er ist - Dein Sohn bewegt sich, es gibt Dinge die ihm Spaß machen und andere, die ihm weniger liegen und deshalb auch weniger gefallen.

Mein Sohn (9) ist eher unsportlich und war, als er kleiner war, auch sehr ängstlich - ganz die Mutter :-) Auch Schaukeln mochte er erst sehr spät, Fahrradfahren kann er gut, Skate- oder Waveboard mag er gar nicht. Schwimmen hat er erst mit knapp acht gelernt, und noch immer hasst er tauchen und springt auch ungern.

Vieles, was er heute kann, hat sich einfach ohne unser Zutun entwickelt: Erst seit einem Jahr spielt er sehr gerne Fußball - vielleicht nicht wirklich gut, aber eben gerne, er mag Federball, rennt viel, und klettert auch gerne, wenn er sich sicher fühlt. Je weniger wir da "unterstützt" haben, um so eher hat er sich dann einfach selbst Sachen getraut wie z. B. vor kurzem einen Besuch in einem Kletterpark mit der Klasse.

LG

Anja

2

Hallo Hanna,

es kommt auf den Sport an, den er macht. Bei meinem Sohn war es ähnlich. Vieles sah motorisch ungelenk aus. Karate ist zwar schön und gut aber bei motorischen Problemen kann ich Dir Kung Fu empfehlen. Das ist für die Motorik einfach super. Auch Schwimmen fördert nur bedingt die Koordination, hat natürlich auch was damit zu tun. Eine Ballsportart wäre besser, allerdings ist er für die meisten noch zu klein. Es macht aber Sinn, wenn dein Sohn in der Freizeit kletttert, Roller und Fahrrad fährt oder ihr Ballspiele mit ihm macht.

LG

Carola

3

Hallo,
finde das Du mit schwimmen einen tollen Sport für seine Bewegungskoordination gefunden hast. Wenn er dann noch Karate macht und sowieso mit seinen Freunden Fußball o.ä. spielt, reicht das doch allemal. Ich würde jetzt nicht noch eine Sportart anfangen um ihn nicht zu überfordern.

Solange er Freude an der Bewegung hat würde ich mit ihm Fahrrad fahren etc. aber nicht noch irgendwo anmelden.

4

Nein, man kann nicht aus jedem eine super Sportskanone machen...
Nimm deinen Sohn einfach so, wie er ist.

Ich hab auch so einen unsportlichen Sohn, dem Bewegung zum Glück trotzallem richtig Spaß macht. Er lernt halt langsamer und ist einfach nicht so schnell und geschickt wie andere. Dafür hat er viele andere Vorteile und Talente;-)

Wir haben an Sportarten (denn gerade für Kinder mit schlechter Motorik ist Sport mMn sehr wichtig) alles mögliche probiert, bis er schließlich beim Tanzen hängengeblieben ist. Da gehts nicht immer nur ums höher, schneller, weiter und Körpergefühl und Motorik werden trainiert.

Außerdem macht ihm das Radeln momentan richtig viel Spaß und er beweist dabei eine enorme Ausdauer. Letztens ist er fast 100 km geradelt mit einigen heftigen Steigungen, so manche gleichaltrige Sportskanone hätte da wohl schon lang aufgegeben.

Also, lass dein Kind so, wie er ist. Suche eine Sportart, die ihm Spaß macht (vielleicht hat er ja auch versteckte Talente) und unterstütze ihn ohne mit deinen Erwartungen zu überfordern.
So wie nicht jedes Kind zur Leseratte oder zum Mathefreak wird, kann eben auch nicht jedes eine Sportskanone sein;-).

5

Ich denke, für jedes Kind gibts ne passende Sportart, aber nicht jedes Kind hat das Zeug zum Fußballer oder Weltschwimm-Meister ;-)

Wir haben hier in dortmund son Projekt, wo sich 6jährige über ein Jahr lang alle möglichen Sportarten angucken können. Und wo die Trainer auch drauf achten, welche Sportart welchem Kind liegt. Es wird immer mehrere Male in eine Sportart geschnuppert und dann gibts Tips von den Trainern, was dem Kind liegen könnte und was gar nicht.

lg

6

Danke für Eure Antworten!

#winke

Hanna

7

Öhm - er macht doch schon genug Sport, was soll er denn noch machen? Ich finde, es reicht aus, was er macht.

LG
Suse

8

Huhu,

mein Sohn ist scheinbar wie Deiner: 5 3/4 Jahre alt,die kognitive Seite ist weiter entwickelt, dafür hakt es bei ihm auch motorisch(ja, und auch wir haben schon alles durch, Krankengymnsatik als Baby, Osteopathie, Ergo etc. etc., )Fußballspielen - oje, bloß nicht, schwimmen - mit ach und krach(aber bitte nicht tauchen) Fahrradfahren- Fehlanzeige, er kapiert es einfach nciht, es sieht alles einfach ungeschickt und tölpelhaft aus.
Aber weisst du was: wir lassen ihn einfach so sein wie er ist und wenn er lieber rechnet als als zu sporteln ist es zwar schade, aber dann ist es einfach so.Er bekommt genug Bewegung, er rennt gerne und klettert auf dem Spielplatz, ich habe aktzeptiert, dass er NIE eine Sportskanone wird.

LG, Nicole

9

hi hanna!
er bewegt sich gerne und viel, hat spaß dabei, fußball zu spielen oder zu schwimmen - was will man mehr?! spaß ist das wichtigste beim sport, denke ich, es tut körper und geist einfach gut, sich zu bewegen.
lg