"Schadet" ein Jahr länger KiGa?

Hallo

ja ich weiss, jeder sagt mir: Warte das Jahr ab und entscheide dann.. Aber ich hole immer schon gerne vorher Informationen ein. Also folgendes: Mein Sohn wird nächstes Jahr am 22.September 6 Jahre. Kommt somit normalerweise in die Schule. Vom Wissensstand her wäre er dann auch sicher soweit. Wir haben grade die Vorschuluntersuchung hinter uns und er wäre sogar jetzt vom Wissen her schon fast Schulreif (Handkoordination, also Schreiben und Ausschneiden ist noch nicht ganz perfekt, malen ist Altersgerecht)

Aaaber - er ist sooo schüchtern und traut sich nicht das Wort zu erheben wenn er unter mehreren Menschen ist. Er lässt sich auch schnell von Kindern unterbuttern. Deshalb würde ich ihn gerne zurück stellen lassen was bei uns kein Problem ist.

Schadet es denn nun irgendetwas am Lernverhalten oder so, wenn Kinder trotz gutem Wissensstand erst ein Jahr später eingeschult werden? Also nur weil das Sozialverhalten noch nicht so weit ist?

Hoffe ihr versteht was ich meine, ansonsten nochmal nachfragen ;-)

LG
Melanie mit Nico (noch 4 Jahre)

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Hallo,

ja, ein Jahr länger Kindergarten kann "schaden", wenn ein Kind dann extrem unterfordert ist. Es kann aber auch gut sein, wenn ein Kind in der Schule noch überfordert wäre.
Da wir dein Kind nicht kennen, können wir das für euren Fall nicht sagen.

Aber: Ich würde ein schulPFLICHTIGES Kind niemals zurück stellen, nur weil es schüchtern ist! Das ist kein Grund, sondern ein Charakterzug, den es ein Jahr später auch noch haben wird.
Hier in RLP würdest du das mit dieser Begründung auch niemals durchbekommen.

Gruß, Lena

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Hallo

bei uns hier geht das mit dem zurückstellen einfacher.

Ich war halt selbst in der Lage, das ich als Kind/Jugendliche sehr schüchtern war. Die frühe Einschulung war meiner Ansicht nach für mich auch nicht wirklich gut. OBWOHL ich bei den Noten immer gut war!!

Nun ist es aber noch dazu so, das Nico ein Junge ist und die messen mal gerne Kräfte und geben an... Denke wenn er so schüchtern ist und sich nicht zu wehren weiss, wird das bald für ihn zur Qual. Maßnahmen die ihn Selbstbewusster machen sollen hab ich auch schon ergriffen - Kurse etc... Wenn er aber dann in der Klasse mit der größte (und somit stärkste) ist wird er wohl auch weniger "angegriffen" ob er nun schüchtern ist oder nicht!

Diese Frage hab ich hier gestellt um etwas schlauer drüber zu werden. Die letztendliche Entscheidung treffen wir Anfang nächsten Jahres mit Rücksprache der Erzieherinnen und dem Kinderarzt!

LG
Melanie

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Das war auch mein erster Gedanke.

Wer schüchtern ist, ist es ein Jahr später auch noch. Ich bin es sogar mit 36 noch mehr oder weniger. Da ändert eine spärere Einschulung nichts dran. Vielmehr fällt es einem schüchternen Kind mit Sicherheit leichter mit Freunden eingeschult zu werden, anstatt mit Kindern, mit denen er nichts zu tun hat.

Und vielleicht ist es auch noch schwieriger, wenn ein großes 7-jähriges Kind dann mal weint, anstatt eins was zu den jüngsten gehört.

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Hallo,

Dass es auf der sozialen Ebene gut funktioniert kann durchaus wichtiger sein als das intellektuelle Können, das leidet sehr, wenn die Kinder sozial noch nicht soweit sind. Ich an deiner Stelle würde das noch eine Weile beobachten und mit den Kindergärtnerinnen besprechen und vielleicht so in einem halben Jahr entscheiden.

LG Ines

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Danke Ines

ich kann das bis März - oder schlimmstenfalls bis kurz vor den Sommerferien entscheiden. Meine Schwägerin wollte meinen Neffen nicht einschulen, weil er zu zappelig und zu unkonzentriert sei. Ihr wurde ins Gewissen geredet, das die Kinder, die trotz des guten Wissenstandes im Kindergarten bleiben bei Schuleintritt schon zu weit sind. Erst nicht aufpassen und dann den Anschluss verlieren. So hab ich es zumindest verstanden als sie mir das begründete, das er nun doch schon in der Schule ist.

Hab auch schon von Kindern gehört, die sich in dem Falle extrem im KiGa langweilen, weil sie unterfordert sind...

Da mein Sohn mir nachschlägt in seiner Art gehe ich davon aus, das er ein Jahr später immer noch schüchtern sein wird. Aber zumindest wäre er dann einer von den größeren und ich denke mal, das er damit nicht so stark angegangen wird, wie wenn er sowieso schon der vermeintlich kleinere und schwächere ist #kratz

LG
Melanie

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Hallo Melanie,

mein Sohn wird diesen November sechs Jahre, ist also bei uns ein "Kann"-Kind.

Für mich kam gar nicht in Frage, daß er dieses Jahr schon in die Schule geht, auch wenn wirklich jeder sagt, daß er ja soooo weit sei. Aber:

Er ist wahnsinnig schüchtern und sensibel. Weint zb. wenn jemand auf eine Ameise tritt.

Dagegen kann er schlecht verlieren und wird dann sofort sauer.

Außerdem gab und gibt es immer noch solchen Stress mit seinem Vater, damit hat er wirklich genug zu tun.

Er wollte auch gar nicht schon in die Schule. Jetzt freut er sich sehr, ein "Vorschulkind" zu werden.

LG Cinna

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Hallo Cinna

finde gut, das du ihn noch nicht rein hast. Wäre mein Sohn ein "Kann"Kind würde sich die Frage für mich gar nicht stellen.

Nico muss allerdings jetzt schon in die Vorschule und ggf. dann eben noch ein Jahr Vorschule drauf setzen. Sonst kann ich die Entscheidung ja nicht nächstes Jahr treffen. Ohne Vorschule würde ich ihn nicht einschulen lassen.

Blöd ist allerdings, das es dann auch damit zu tun hat mit wem er befreundet ist. Dadurch, das er schon spricht wie die ganz großen im Kindergarten, denen eben sprachlich in nichts nachsteht, ist er fast ausschließlich mit den Kindern befreundet, die dieses und nächstes Jahr in die Schule kommen. Weiss nicht, wie es ihm nächstes Jahr dann gefallen würde mit den "Babies" im Kindergarten bleiben zu müssen...

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Hallo,

die Schuluntersuchung hat das gleiche Level wie die Vorschuluntersuchung. Es wird lediglich festgestellt, ob das Kind beschulbar ist.

Wenn du kannst, dann lass ihn ein Jahr länger Kind sein.

Schule und Kindergarten sind unterschiedliche Universen.

LG

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Hallo

Danke!
Das höre ich auch sehr oft!

LG
Melanie

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Das klingt so, als wenn mit Schuleintritt das "Kind" sein vorbei wäre.

Für meine Tochter wäre es eine Qual, jetzt noch ein Jahr länger im KiGa bleiben zu müssen. Das würde dann ihrer Kindheit weit mehr schaden.
Sie wird im August 6 und ist damit hier in BW ein Muss-Kind.

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Hallo,

Eine Freundin von mir lässt ihren Sohn zurückstellen, weil er sehr schüchtern ist und sich selbst im KiGa eigentlich schon sehr unwohl fühlt.

Der Junge wird diesen August 5 Jahre alt, wäre also nächstes Jahr sogar ein MUSS-Kind. Aber da er auch noch beim Logopäden ist, will sie ihn noch ein Jahr vor der Schule "bewahren".

Ich selbst bin erst mit 7 eingeschult worden, weil wir kurz vor meinem 6. Geburtstag erst nach Bayern gezogen waren und ich erst Kontakte knüpfen sollte.
Geschadet hat es mir nicht, glaub ich#schein

LG, leviana

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Danke :-)
Wenn er beim Logopäden ist hat er wohl auch noch irgendwelche Defizite, die die Rückstellung begründen. Das wäre bei uns nun halt nicht der Fall. Im Gegenteil, jetzt ist er schon in manchen Sparten so gut, das er eingeschult werden könnte.

Mengen erkennen..
Aussprache...

Sprachkenntniss...
mittlerweile interessieren ihn Zahlen und Rechnen schon sehr. Er will erklärt haben wie er das kleine einmaleins rechnen kann... Deshalb hab ich die Frage hier auch so gestellt. Ich will keine Absicherung, das ich das richtige tue wenn ich ihn zurückstelle, sondern Fakten für das Für und Wider!

Dein Beispiel zeigt, das man ja gar nicht erkennen kann was falsch und was richtig war im Nachhinein. Ich war auch sehr schüchtern, bin kurz nach meinem 6. Geburtstag eingeschult worden. Ein Jahr länger KiGa hätte mir im sozialen Bereich sicher nicht geschadet - ob es aber was gebracht hätte weiss man ja auch nicht :-)

Danke für deine Antwort!

LG
Melanie

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Hallo!

Ich kann dir mal von uns berichten. Meine beiden "Winterkinder" sind ein Jahr später eingeschult als vorgesehen. Bei beiden gab es einen triftigen Grund, aber beim Jüngeren hatten die Erzieherinnen Angst, er könne unterfordert sein.
Ja, vielleicht war er auch schon im letzten Jahr schulreif. Er hätte es wohl gekonnt, aber es gab eben auch Argumente gegen eine Einschulung mit 5.

Er war also noch ein Jahr im Kiga, hat in dieser Zeit lesen und schreiben gelernt, freut sich jetzt tierisch auf die Schule und hat doch jeden Tag im Kiga genossen. Er hat es genossen, der Große zu sein und schon so viel zu können und zu wissen. Er hat es genossen, sich selbst was beizubringen und ansonsten mit seinem besten Kumpel den Sand umzupflügen und alle Angebote des Kigas auszukosten.

Ja, er hat auch schon vor einem Jahr viel gekonnt, aber er hat ja nichts verlernt. Jetzt sind wir beide schulreif und wir freuen uns alle auf die Einschulung.

Es gibt sicher Kinder, die auch mit 5 schon in der Schule klar kommen. In einem guten Kiga sind aber 5jährige auch nicht allzu schnell unterfordert. Ich würde das vom Kinder und vom Kiga abhängig machen.

Gruß
Susanne

P.S. Nachdem der Kiga nun wirklich zu ende ist, meinte die Erzieherin meines Sohnes dann auch, dass es eine gute Entscheidung war noch ein Jahr zu warten. "WIR haben alles richtig gemacht!" heißt es jetzt.

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Wir haben unseren Sohn aus denselben Gründen zurückstellen lassen. Er konnte mit fünf lesen und kam auch mit dem Rechnen und den Zahlen sehr gut zurecht. Hätte nur kein Lehrer bemerkt, weil er mit fünf noch so zurückhaltend war, dass er selbst bei den Erzieherinnen anderer Gruppen im Kindergarten den Mund kaum aufbekommen hat.

Also ist er erst mit knapp sieben eingeschult worden, was für ihn aber genau richtig war. Mein Kind hat sich in diesem letzten Kindergartenjahr um 180° gedreht. Er ist viel selbstbewusster geworden, traut sich selbst etwas zu, seine Freunde sind mit ihm eingeschult worden, wir sind hoch zufrieden.

Das einzige 'Problem' war, dass er sich ab Ostern etwa im Kindergarten gelangweilt hat. Er musste dann nicht in den Hörclub, sondern durfte alleine kurze Texte lesen, konnte Rechenaufgaben machen, während die anderen Kinder im Zahlenland waren etc..

Hat ihm nicht geschadet. Er ist ein sehr guter Schüler und das Wichtigste - er fühlt sich, trotz Anfangsschwierigkeiten, in der Schule sehr wohl.

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Ist bei euch der Stichtag so weit hinten? #schock 30.09.?

Ich kenne deinen Sohn nicht, aber tendenziell würde ich mein eigenes Kind (geboren Ende August, aber lange noch nicht so weit) NICHT schon einschulen lassen und ihm ein weiteres KiGa-Jahr gönnen, sofern er dort nicht extrem unterfordert ist. Ich habe schon ein wenig Bammel, dass sich bis dahin unser Stichtag auch noch verschiebt #zitter Die Tendenz geht ja dahin. Andererseits: Kannst du ihn denn einfach so zurückstellen lassen? Das wird ja auch immer schwieriger...

Die meisten Mütter gehen ja davon aus, dass allein die kognitive Reife zählt. Aber dem ist nicht so. Wie du ja selber auch schreibst.

Ich selber bin GS-Lehrerin und ich finde schon, dass man den Kindern anmerkt, ob sie zu den älteren oder jüngeren der Klasse zählen. Da liegt ja wirklich oft 1 Jahr zwischen einzelnen Schülern und natürlich kann dieses eine Jahr unheimlich viel ausmachen (sozial, emotional...)

Habe hier mal einen Link:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/erstklaessler-warum-frueh-eingeschulte-kinder-seltener-aufs-gymnasium-wechseln-a-645004.html

Naja, und letztlich denke ich, dass ein Kind nicht zwangsläufig mit 17 Abi machen und zum Studieren in die Ferne ziehen muss ;-) Nein im Ernst, die Kinder fangen schon in der 3. Klasse an, sich für die weiterführende Schule zu entscheiden. Da müssen sie wirklich nicht 7/8 Jahre alt sein, ebenso wie keiner mit 14/15 in die Lehre gehen muss. ;-) Stell dir mal vor, du sollst dich mit 13/14 schon für deinen späteren Beruf entscheiden, am Ende noch endgültig #zitter

Nein, ich finde wirklich nicht, dass ein Jahr Kindergarten schadet!

LG und sorry für den wirren Text (ist spät)

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"Stell dir mal vor, du sollst dich mit 13/14 schon für deinen späteren Beruf entscheiden, am Ende noch endgültig"

Das war früher gang und gebe. Die Generation der 40er/50er Jahre sind zu Hauf mit 15 in die Lehre gegangen. Ob es meiner Elterngeneration jetzt im Allgemeinen geschadet hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Meinen Eltern direkt wohl kaum, sonst wären sie ja nicht heute was sie sind.

Hier in BW ist auch der 30.09. Stichtag für die Schulpflicht. Und alle Kinder, die bis zum 30.06. des Folgejahres das 6. LJ vollenden sind Kann-Kinder.

Theoretisch könnten wir also unsere 2. Tochter geb. 06/2008 bereits im Sept. nächstes Jahr einschulen. Dann ist sie 5 1/4. Das kommt für uns aber auch überhaupt nicht in Frage, selbst wenn sie durch ihre große Schwester kopftechnisch vielleicht soweit wäre.

LG Nicole

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Ich weiß, dass das früher gängige Praxis war und auch heute teilweise noch ist.

Allerdings haben sich die Zeiten geändert. Sowohl der Arbeitsmarkt als auch die Schüler/Kinder/Jugendlichen an sich.

Perspektivlosigkeik, mangelnde Ausbildungsreife, mangelnde Kompetenzen in sozialer wie persönlicher Hinsicht (nicht reif für Ausbilung und Beruf, sie sind nicht belastbar, haben wenig Ausdauer, Selbstständigkeit) Das ist doch auch das, was viele Ausbildungsbetriebe beklagen.

Natürlich trifft das nicht auf alle zu! Ich will nur verdeutlichen, warum ich es nicht für sinnvoll halte, Kinder allzu früh einzuschulen und zu früh auf den Arbeitsmarkt zu entlassen.

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Hallo,

mein Sohn (21.9)ist letztes Jahr eingeschult wurden als Muss -Kind(Stichtag 30.9)
Er gehört zwar zu den Größten der Klasse aber man merkt stellenweise das er zu den Jüngsten gehört.
Ich kann dir nicht genau beschreiben woran man es merkt.Er ist naiver,ist nicht so Selbstbewußt.
Ich denke ihm hätte ein Jahr Kindergarten gut getan ,um in diesen Dingen stärker zu werden.

Lg Sabine