Hallo!
Ich habe irgendwie ein Problem mit meiner ältesten Tochter. Sie wird bald 9 Jahre, aber wenn irgendetwas nicht nach ihrem Kopf geht verhält sie sich wie ein Kleinkind im besten Trotzalter. Schreit, stampft mit den Füssen, wiederspricht uns ständig, versucht mit aller Gewalt ihren Willen durch zu setzen.
Auch ihre Lehrerin hat schon öfters angemerkt, dass ihr Verhalten nicht ihrem Alter entspricht. Sie lernt brav und ist eine gewissenhafte und fleißige Schülerin.
Um ein Beispiel zu nennen: wir haben Besuch von einem auch 9-jährigen Nachbarbuben und wollen gemeinsam mit unserem Auto wegfahren. Meine beiden Töchter streiten ohne auch nur anzufangen eine Lösung zu finden. Und die 9-jährige brüllt und schreit.
Als ich ihr sagte, sie soll mit dem schreien aufhören, sonst bleib ich mit ihr zu Hause brüllt sie nur mehr "NEIIIN! NEIIIIN! NEIN!"
Mich erinnert das wirklich an die Trotzphasen eines 2 - 3jährigen Kindes.
Habt ihr eine Idee, was ich machen kann, dass sie sich weiterentwickelt zu einem lösungsorientierten Menschen?
Ich kann ja nicht immer schreien, wenn ich ein Problem habe. Da muss man doch schaun, wie man es lösen kann!?
Würd mich über Tipps und Anregungen wirklich sehr freuen!
Sozialverhalten meiner fast 9-jährigen
Ich glaube in so einem fall, wuerde ich eine freundin anrufen und fragen ob ich das kind dort "parken" koennte. Ich wuerde auch in so einem fall, wenndas kind partout nicht mitwill, etwas tolles mit dem anderwn kind unternehmen, zb eis essen.ich denke deine 9 jaehrige wuerde sich ueber so etwas schon aergern und sich ieberlegen, kommt sie beim naechstenausflug irgendwohin, mit oder macht si theater. Kann auch ein voellig falscher ratschlag sein, aberdas kam mir zuerst inden sinn!
Lg conny
Die meisten meiner Freundinnen haben selbst Kinder und da wäre es leider eher eine Belohnung meine Tochter zu Ihnen zu bringen.
Aber prinzipiell wär das schon eine Idee.
Was mir auffällt: deine BEIDEN Töchter streiten - aber nur von einer erwartest du, dass sie nach einer anderen Lösung sucht? Was ist mit der Jüngeren? Mit 6 Jahren ist sie nicht mehr zu klein um da mit zur Verantwortung gezogen zu werden.
Wieso haben sie gestritten? Was war der Auslöser? Und wie gesagt: hat die Jüngere da auch nur rumgeschrien? Ist halt schwiereig, sich so ein Bild zu machen...
Mein Grosser (7) tickt auch noch öfters aus - zu oft für sein Alter. Phasenweise geht's recht gut, phasenweise ist's schlimmer...
Wir lassen es meist gar nicht so eskalieren. Man kennt ja sein Kind und weiss, dass es, wenn es sich bis hineingesteigert hat, nicht mehr so einfach da rauskommt/runterkommt. Also entfernen wir ihn aus der Situation. Er geht sich dann in sein Zimmer beruhigen - kurz danach geht dann einer zu ihm und spricht nochmal in aller Ruhe mit ihm. Meist bleibt er dann noch freiwillig alleine, hört etwas Musik und spielt für sich. Danach ist dann wieder alles gut.
Und so nach und nach wird es besser. Er bemüht sich immer öfter, andere Lösungen zu suchen, andere Wege zu finden. Nur ist er dann natürlich sehr frustriert, wenn diese nicht immer so funktionnieren... das kommt ja dann auch wieder dazu.
Sich in jeder Situation angemessen zu benehmen und immer zu beherrschen ist verdammt scher. Ich kann es bis heute noch nicht...
Ach ja - und wir mussten feststellen, dass man dazu neigt, den "lauteren Streiter" automatisch als "den Schuldigen" anzusehen. Also, wenn sich die beiden Jungs stritten und dann eben dabei mein Grosser austickte - wurde er, unbewusst, zum Schuldigen abgestempelt. Das haben wir aber erkannt und da auch an uns gearbeitet. Gut - wenn er austickt, muss er sich beruhigen gehen (das funktionniert bei ihm am Besten, bei anderen funktionniert es besser wenn man sie fest in den Arm nimmt - aber das will er dann nicht). Aber wenn der Auslöser des Streits das Gestichel des kleinen Bruders war, muss auch er die Konsequenzen zu spüren bekommen - sonst wird's ungerecht. Und das frustriert den Grossen dann natürlich noch mehr. Wir sagen ihm auch immer wieder, dass das Entfernen aus der Situation an sich nicht eine Strafe ist sondern ihm zugute kommt...
Ausserdem hat er kein besonders starkes Selbstbewusstsein - hängt wohl auch damit zusammen. Wie ist das bei deiner Grossen?
Lg,
Lyss
Vielleicht habe ich die Situation zu wenig ausführlich beschrieben.
Die kleinere Tochter saß dann schon im Auto und hat akzeptiert, das keiner neben Bernd sitzen darf.
Wenn die beiden streiten und ich nicht dabei war, versuche ich schon heraus zu finden, was eigentlich genau los was.
Aber dieses Stampfen, Schreien und Brüllen macht sie mehr wenn sie uns gegenüber ihren Willen nicht durchsetzen kann. Und es gibt halt auch Situationen, in denen es nicht geht, dass sie sagen kann wo es lang geht.
Und wie hast Du reagiert?
Bist Du zu Hause geblieben?
Bevor man droht sollte man sehr genau überlegen mit was. Und das dann auch durchziehen.
Da ich nicht zu Hause hätte bleiben wollen wäre eine soölche Drohung nie über meine Lippen gekommen.
Wie lange war der Ausflug? Bei einem Kurzausflug hätte ich eher gedroht, dass se dann zu Hause bleibt. Und das dann durchgezogen.
Oder eine andere Strafe angedroht die durchgezogen wird.
Wie bereits gefragt. Wie war das Ergebnis bei Dir?
Dann bist du wohl die perfekte Mama!
Wir sind gefahren. Wir hatten ja diesmal 4 Kinder im Auto und neben unserem Besucherkind durfte nur mein Sohn sitzen. Die Mädchen mussten ganz hinten im Auto in der letzten Reihe sitzen.
Wir waren nur Abendessen. dann wieder zu Hause.
Ich ziehe dann schon den Begriff des "perfekten" Papas vor. Aber wer ist das schon.
Du brauchst auch nicht schnippisch zu reagieren.
Denn m.E. liegt u.A. genau da Euer Problem. Dein (Euer) inkonsequentes Verhalten.
Warum soll sich Eure Tochter ändern, wenn sowieso nur alles wischiwaschi ist.
Deshalb soll man mit nichts drohen, was man nicht bereit ist durchzuziehen.
Wenn Eure Tochter nicht ein hochgradiger Angsthase ist und das Essen nicht zeitlich ausufert hättest Du z.B. damit drohen können sie zu Hause zu lassen. Und das dann auch durchgezogen.
Klare Ansagen mit ebenso klaren Folgen sind notwendig.
Wenn>dann....
nicht
Wenn> dann vielleicht, eventuell, irgenwann...
Hallo,
leider kann ich Dir keinen wirklichen Tip geben, aber ich kann das Verhalten sehr gut nachvollziehen, wei meine Tochter genauso ist, und mittlerweile schon 12. Wenn sie ihre "Anfälle" hat, erinnert sie mich auch an ein 3jähriges Trotzkind. Sie ist in dem Moment auch nicht ansprechbar, deshalb sind klare Worte auch sehr schwierig.
Bei ihr ist es wohl so (obwohl ich da nur vermuten kann), dass sie neben der sicherlich vorhandenen Charaktereigenschaft, die halt einfach grundsätzlich da ist, ein extrem schwaches Selbstwertgefühl hat. Sie ist (leider recht auffällig) motorisch hypoton und wurde deswegen schon im Kindergarten und später in der Grundschule gehänselt. Ihr Verhalten ist leider auch in der Schule auffällig. Und auch ich übe mich in Konsequenz, manchmal bringt es was, manchmal nicht.
Das beste, was bei ihr noch wirkt, ist überhaupt nicht auf das Gebrülle einzugehen, sondern einfach ruhig mit dem weitermachen, was man gerade tut. Mein Freund fängt in solchen Situationen eher mit Schimpfen an, das macht es aber nur noch schlimmer. Da sie zwecks Trauerbewältigung nun endlich nach mehreren Anläufen eine Therapie macht, hoffe ich, dass auch dieses Verhalten besser wird.
LG und starke Nerven wünscht
Emozzione