Schule zu langweilig.Schlimm schon nach einer Woche?

Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich mit meiner Tochter und deren erster Schulwoche umgehen soll.

Sie liest bereits, kann sicher im Zahlraum bis 20 rechnen, kennt die Zahlen in entsprechender Reihenfolge bis 100 und schreibt (allerdings so wie sie spricht).
Sie ist in einer so genannten Flexklasse und ist nun total enttäuscht von der Schule, weil sie seit einer Woche Linien nachzeichnen und sie sich langweilt.
Sie fragt, wenn sie ihre Aufgaben geschafft hat immer wieder nach Zusatzaufgaben, welche sie dann auch bekommt - wird dann aber mit dem Malen von Bildern abgespeist.

Schon seit dem ersten Tag kam sie enttäuscht nach Hause und meinte "Das ist ja wie Vorschule", ihr sei so langweilig. Und das höre ich nun jeden Tag.
Ich versuche das zu kompensieren, indem ich sie Nachmittags weiter fördere (Bücher versuche zu lesen, spielerisch mit ihr rechne...)

Mir war selber sehr langweilig in der Grundschule. Aber ich glaube ich hatte länger Spaß. Ich wurde aber auch ein Jahr eher eingeschult, bei unserer Tochter hatten wir uns bewusst dagegen entschieden, weil sie noch nicht selbstbewusst war.

Ich habe Angst, dass sie keine Lust mehr auf die Schule hat, eh es "nicht mehr langweilig" ist. Ich weiß, dass der Leherer Zeit braucht um zu merken auf welchem Stand welches Kind ist und möchte daher nicht zu voreilig einschreiten und "Stress" machen. Andererseits will ich auch nicht zu lange abwarten.

Habt ihr Rat für mich?
Wie sollte ich am Besten vorgehen?

Einen schönen Abend,
liebe Grüße
glueckskind

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Hi.
Im Laufe der Jahre bin ich immer mehr Anhänger der "Erziehung zur Resilienz" geworden (einfach gesagt: Lernen, Frust auszuhalten... **gg**) und das hat zb mein Großer damals auch zu spüren bekommen - dank eigenem Antrieb, Kiga usw auch ziemlich fix und weit, hat er sich in den ersten Wochen auch eher gelangweilt und war zumindest stoffmäßig unterfordert.
Tja, da habe ich ihm dann erklären müssen, dass jeder sein eigenes Tempo hat - einige werden immer schneller und weiter sein, andere länger brauchen und uU fällt es ihnen nicht so leicht und wieder andere kommen im Tempo mit.
Das gehört dann dazu, dass man das hinnimmt und sich seine Nische sucht - ist man also bereits schneller fertig, kann man entweder vom Lehrer noch mehr Material fordern oder (nach Absprache des Kindes mit dem Lehrer; manche Lehrer unterstützen das, andere wollen das nicht), den anderen helfen, wenn man selber bereits fertig ist.
Aber Gemaule "wie langweilig" sehe ich nicht gerne - auch langweilige Aufgaben haben ihren Grund und müssen gemacht werden (oder fragt mich einer, mit welcher Freude ich hier das Bad putze??? DARAUF konnte mir noch keiner eine gute Antwort geben!) und daher habe ich ihr Genörgel (mein Großer ist ja nicht mein einziges Schulkind) unterbunden.
Schule ist eben nicht IMMER spannend, aufregend und toll - Schule ist oft anstrengend, langweilig oder ätzend; das muß man eben aushalten, weil es leider dazu gehört...
Und da wir eine Schulpflicht haben, gibts keinen Ausweg... (DAS zu hören war für sie am schlimmsten **gg**).
Dafür hat Schule auch Vorteile - man trifft seine Freunde, lernt Dinge, die man nutzen kann, um endlich unabhängiger zu werden (man braucht keinen mehr, der einem was vorliest, kann selber mit seinem Geld umgehen, weil man weiß, wieviel man zur Verfügung hat und wieviel Wechselgeld man herausbekommt usw) - diese Argumente bringt mein Großer heute, wenn ein anderer über die (Grund)Schule meckert und ergänzt dann meistens altklug, dass es auf der weiterführenden noch viiiieeeel schlimmer wird;-)

Aber um das etwas zu kompensieren, würde ich mit Deiner Tochter nicht weiter üben (sonst vergrößert sich ihr Vorsprung weiter), sondern Sachen machen, die schulunabhängig sind - Sportverein, Musikinstrument lernen oä - unsere Schule bietet zb auch Plattdeutschkurse usw an - vielleicht wäre soetwas ein Ausgleich für sie?
GlG, Locke

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Wer jahrelang seine Zeit in einer Schule verplempert hat und am intrinsisch motivierten Lernen systematisch gehindert wurde, der wird Dir entschieden widersprechen.

Gruß

Manavgat

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Ganz ehrlich.. .es ist die ERSTE Woche..

Wartet einfach mal noch nen bisschen ab. Sowohl die Lehrerin, als auch die Kinder müssen erstmal alle "ankommen"..

lg

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Gut, das habe ich mir auch gedacht. Die Verwandschaft war besorgt und man nimmt sich das ja doch an.

Ich denke auch, die Leherer sind allesamt Pädagogen und haben Erfahrung. Bei der kommenden Elternversammlung ist sicher immer noch Zeit.

Danke!

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ich bin hin und her gerissen aber ich würde auch sagen: es ist die erste Woche und das Kind muss auch lernen, sich in die Klasse einzugewöhnen und dazu könnte auch gehören, dass es nicht immer spannend ist und man sich auch mal langweilt.

Wie ist denn ihr Schriftbild?
ISt es so, dass sie feinmotorisch auch schon so weit ist, wie kognitiv?

Ich verstehe dich, aber ich denke trotz allem, ein klein wenig üben in Gedult ist sicher angebracht

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Hallo,

danke für deine Antowort.

Also eigentlich ist das Schriftbild klar. Sie schreibt in Druckbuchstaben. Meistens aber in Großbuchstaben. Ab und an auch in Kleinbuchstaben, die kennt sie also auch.

Bei den Buchstaben ist das größte Problem, dass sie im Alphabet die Reihenfolde von M und N verwechselt. Selbst vermeintlich schwierige Wörter mit "sch" und "ch" kann sie sowohl lesen als auch schreiben.

Beim "S", "Z" und der "1" schreibt sie ab und an in der Spiegelschrift. Aber ich habe nicht versucht es ihr bewusst richtig beizubringen (nur nebenbei erwähnt) weil die Schule das so empfohlen hat.

Lg,

glueckskind

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ich würde sagen:
sei kritisch, beobachte und motiviere sie und sprich mit der Lehrerin drüber - weil Langeweile kann zu unangebrachtem Verhalten führen

und warte einfach mal noch 3 Wochen

So würde ich das machen

lg

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Sie hat jetzt einen Wissensvorsprung. Aber wie wird es für sie sein, wenn der Wissensvorsprung aufgebraucht ist? Frage ihre Lehrerin, ob sie ihr für die Übergangszeit Extra-Aufgaben geben kann.

Aber Langeweile kommt immer wieder vor. Sie kann rechnen und muss wohl noch Geduld lernen. Vielleicht ist es bei den anderen Kindern in ihrer Schule umgekehrt. ;-)
So reift jedes Kind individuell.

Mein Sohn war auch nach einer Woche Schule gelangweilt: "Mama, ich muss da jetzt nicht mehr hingehen. Ich weiß jetzt, was die da machen. Das kann ich schon alles." #rofl

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Du schreibst du versuchst Bücher mit ihr zu lesen. Können kann sie es also noch nicht richtig.

Sollte sie das lesen denn dann nicht alleine üben? Wenn sie doch sowieso voraus ist besteht doch kein Zeitdruck.

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1. Nicht zustimmen, dass es langweilig ist, weil sie ja schon alles kann.

2. Ein gespräch mit der Lehrerin (nicht gleich am Montag - sie muss sich ja auch erst die Klasse ansehen und die Kids kennenlernen - das geht nicht in der 1. Woche gleich.) Das Stichwort ist Differenzierung.

3. Rächt es sich jetzt, dass sie später eingeschult wurde???? ;-)

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Hi
Meine tochter war wie deine. Mit vier jahren rechnen und lesen selber beigebracht, schreiben, so wie sie es hoerte in geossbuchstaben. Wir haben nix gefoerdert, nix verbessert.
Uns wurde bei der einschulungsuntersuchung von dieser aerztin vorgeworfen, warum sie noch nicht in der schule ist. ( wir hatten uns dagegen entschieden, weil ihre freundinnen erst das jahr danach eingeschult wurden, und sie sich im kiga immer noch beschaeftigen konnte).
Wir sollten sie in die zweite klasse packen, wogegen wir uns aber ausgesprochen haben. Sie kam also mit 6,5 jahren in die 1. Klasse und ihre lehrerin hatte, wenn sie fertig war mit ihren aufgaben immer zusatzaufgaben, nach schwierigkeit gestaffelt, fuer sie.
Sie kam nur wenige male nach hause und klagte ueber langeweile. Ab der 2. Klasse gar nicht mehr.
Das lernen fiel ihr immer sehr leicht, zu leicht, so hatte sie prima zeit fuer fluechtigkeitsfehler:-p
Sie ist in mathe sehr gut, zahlen liegen ihr. Aber wir waren die ganze geundschulzeit zufrieden, es so gemacht zu haben, wie wir es taten. Sie wanderte ohne probleme durch die geundschule durch, kommt nun aufs gymi mit einem notendurchschnitt von 1,6.
Es waere mit sicherheit auch " besser" gegangen, aber ich habe und wollte ihr nie druck machen. Aber meine tochter ist auch keine hyper ergeizige....
Lg conny

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Hallo,

bei uns gibt es ein Hausaufgabenheft, da kann man den Lehrern Nachrichten hinterlassen.
Da würde ich einfach mein Problem reinschreiben, darum bitten, dass die Lehrer die Situation mal genauer beobachten und um ein zeitnahes Gespräch bitten (das dich dann hoffentlich beruhigt)

Meinem Kind war auch zu langweilig, pro Woche höchstens ein neuer Buchstabe, nach Monaten noch Addition im 5er Raum...
allerdings haben wir nachmittags nicht dem Schulstoff noch weiter vorgegriffen, sondern in anderen Bereichen "gefördert", Schwimmen, Instrument, Sachwissen zu verschiedenen Themen, die für mein Kind interessant waren. Sonst hätte ich zu viel Angst, dass mein Kind nie in der Klasse ankäme.

LG

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Unser Sohn konnte auch bereits richtig lesen + rechnen usw. zur Einschulung
Jetzt geht er in d.4 Klasse u. ist immer noch meilenweit voraus ,besonders in Mathe.
Eine Höherstufung wollten wir nicht ( eine längere Geschichte) ...was auch
gut so ist.
Die Lehrer bemühen sich hier sehr. Er bekommt oft völlig and. Aufgaben,nicht
immer unbedingt Zusatzaufgaben.
Die Lehrer werden das sicher erkennen u. reagieren.
Ihr seid ja erst 1 Wo dabei.

LG Loonis