überbetriebliche ausbildung

hallo.
weiß nicht ob das hier reinpasst aber meine schwester denkt das sie den abschluss nicht schafft , und überlegt ne überbetriebliche ausbildung zu machen weil ein freund von ihr eine gemacht hat nachdem er wegen prüfungsangst den abschluss nicht schaffte.
ist eine überbetriebliche ausbildung denn einfacher und was gibt es noch für vorteile ?

danke für eure hilfe.

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Meine Schwester hat so etwas gemacht (Einzelhandelskauffrau). Leider will danach kaum jemand solche Azubis einstellen. Nun sitzt sie in einer Umschulung (wird wohl dann auch nicht besser sein).

Die Ausbildung an sich war vergleichbar mit einer normalen.

Wegen der Prüfungsangst gebe ich zu bedenken, dass die selben IHK Prüfungen geschrieben werden, wie bei den anderen Azubis auch.

Besser wäre es das Schuljahr zu wiederholen und sich professionelle Hilfe in Sachen Prüfungsangst zu holen.

LG

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Hallo!

In Deutschland werden viele Ausbildungen ja im so genannten Dualen System angeboten, also einer Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule.
Es gibt bestimmte Vorgaben, die die Betriebe erfüllen müssen, um überhaupt ausbilden zu dürfen. Das heißt, die Azubis werden ja nicht nur für die Arbeit in diesem einen Betrieb ausgebilder sondern müssen nach der Abschlussprüfung in der Lage sein, in jedem Betrieb dieses Faches zu arbeiten. Dafür muss der Betrieb sicherstellen, dass er alle Fertigkeiten, die in der Ausbildungsordnung aufgelistet sind, vermitteln kann.

Aufgrund von Spezialisierungen usw. kann das aber nicht jeder Betrieb leisten. Das heißt, es kann sein, dass der Azubi in diesem Betrieb nicht alle prüfungsrelevanten Tätigkeiten lernen kann. Aus diesem Grund gibt es überbetriebliche Ausbildungswerkstätten, in denen dem Azubi diese Fertigkeiten vermittelt werden.

Oder meinst Du das s.g Berufsgrundschuljahr?
http://www.berufsbildung.schulministerium.nrw.de/cms/informationen-zu-bildungsgaengen/berufsschule/berufsgrundschuljahr/
Das ist quasi eine Art Vorbereitung für eine "normale" Ausbildung und kann als erstes Ausbildungsjahr anerkannt werden. Dabei erhalten die Schüler schon merh Unterstützung als bei einer "normalen" Ausbildung.

LG Silvia

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Sie sollte sich lieber an ihre Verantwortlichen wenden. Es gib hilfe für Azubis.
Notfalls das Berufsinformationszentrum (BiZ) besuchen.

Es gibt für Schüler diesonst keinen Ausbildungsplatz bekommen, Ausbildungsangebote .
Meine Nicht hat sich erst eine Bäckerausbildung ( Internat ) angesehen. Danach hat sie aber lieber Maler an einer Berufsschule gelernt. Der Ausbildungsbetreib ist dabei die Schule. Die Schüler sind aber sehr viel in Betrieben. Für meine Nichte hat es sich gelohnt sie arbeitet als Malerin und verdient genug zum Leben.
Eine Überbetriebliche Ausbildung ist eigendlich eine Teil einer Ausbildung der woanderes Unterrichtet wird, weil der Betrieb diese Teile nicht abdecken kann.

Außerdem gib es noch die rein schulischen Ausbildungen. (Zum Beipiel Erzieher)

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Guten Morgen,

ich hab meine Ausbildung auch überbetrieblich gemacht.

Durch die überbetriebliche Ausbildung gab es schon einige Vorteile. Der Verbund in dem ich ausgebildet wurde, schaute vor der Ausbildung in welchen Beruf ich mit meinen Kenntnissen am besten reinpassen würde. Danach suchte er das Unternehmen aus, ebenfalls aus den Gründen wo man am besten reinpasst.
Sollte es dennoch zu Problemen zwischen Betrieb und Azubi kommen, hat der Verbund einen neuen Betrieb gesucht. (Natürlich mussten triftige Gründe vorliegen)
Innerhalb der Ausbildungszeit gab es neben der Zeit im Betrieb und in der Berufsschule noch eine Menge Zusatzlehrgängen, in denen der Lernstoff aufgearbeitet wurde und man Schwachstellen, sofern vorhanden, ausbessern konnte
Toll fand ich die letzten Lehrgänge, in denen man expliziert auf die Prüfungen vorbereitet wurde.

Achso, es gab auch noch zusätzliche Nachhilfe, die vom Verbund getragen wurde, für Azubis, die sehr schlecht in der Berufsschule waren.

In manchen Bundesländern wird eine Verbundsausbildung (auch überbetriebliche Ausbildung genannt) positiv aufgefasst und man unterstützt so etwas gerne. Es ist ja im Endeffekt genau so eine Ausbildung, wie in einem Betrieb absolviert. Einen negativen Touch hat das ganze bekommen, weil manche mal die These in den Raum eingeworfen haben, dass nur die schlechten Schüler eine überbetriebliche Ausbildunng machen, da sie sonst keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.

Liebe Grüße

Evenea

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Eine überbetriebliche Ausbildung ist fast das selbe wie eine betriebliche. Nur ist der "Ausbildungsbetrieb" ein Bildungsträger, der vom Arbeitsamt Geld bekommt und der Auszubildende bekommt nur ein minimales Lehrlingsentgelt.
Während einer überbetrieblichen Ausbildung hat man ganz normal Berufsschule, wie jeder andere Auszubildende eines Ausbildungsbetriebes auch. Darin unterscheidet man sich nicht.
Die Gewichtung zwischen praktischer Arbeit im Betrieb und überbetrieblicher Arbeit ist nur unterschiedlich. In der überbetrieblichen Ausbildung ist man am Anfang nur beim Bildungsträger und lernt theoretisches Wissen. Irgendwann wird ein Langzeit-Praktikumsplatz in einem Ausbildungsbetrieb gesucht und für den Rest der Ausbildung wechselt man dann zwischen Bildungsträger und Praktikumsplatz. Die praktische Prüfungsarbeit muß auch der Praktikumsplatz vergeben (je nach Fachrichtung).
Die Prüfungen selbst sind für überbetriebliche und betriebliche Auszubildende identisch. Sie sitzen alle zusammen in einen Raum und bekommen die gleichen Aufgaben.

Die überbetriebliche Ausbildung ist so der Notnagel, um überhaupt eine Ausbildung zu bekommen. Das hat keine Vorteile. Man beginnt sein Berufsleben quasi schon mit einem Praktikum. Nur wenn man in dem Betrieb (beim Bildungsträger oder im Praktikumsunternehmen) als sehr gute Mitarbeiterin bekannt geworden ist, hat man eine Chance, übernommen zu werden.

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Ach ja, ich habe auch eine überbetriebliche Ausbildung. Aber das, was ich gemacht habe, gab es damals nur überbetrieblich...
Und in meinen Zeugnissen steht nirgendwo, dass es eine überbetriebliche Ausbildung war ;-). Aber ich hatte tatsächlich das Glück, dass ich mehrere Angebote nach meiner bestandenen Prüfung bekommen hatte zur Übernahme.

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Mh - ich kenne es etwas anders:

Man macht kein Praktikum, sondern arbeitet als "echter" Azubi - man muss halt nur noch zu zusätzlichem Unterricht, wo Berufsschul- und ausbildungsspezifische Inhalte nachbereitet werden.
Es gibt zwar weniger Geld, dafür mehr Unterstützung und u.U. kann man aufstocken und BAB beantragen. Zudem gibt es sicherlich einige Hindernisse, weshalb man auf dem regulären Arbeitsmarkt keinen Platz ergattert hat - und man hat Hilfestellungen, z.B. helfen Sozialpädagogen bei auftretenden Problemen - das sehe ich als großen Vorteil.

Das Betriebe einen nicht übernehmen, kann auch bei regulären Ausbildungen der Fall sein.

Und man sieht es auch nicht auf dem Zeugnis, wie man den Abschluss erworben hat.

Ich würde die Chance auf jeden Fall nutzen.

Gruß
kraxy

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Wenn sie die Möglichkeit hat sollte sie besser eine "normale" betriebliche Ausbildung machen. Da wird man bei Problemen, auch in der Schule, also mit der Theorie, nicht alleine gelassen. Dafür gibt es AbH - Ausbildung begleitende Hilfen- bei uns werden die von der VHS durchgeführt, das ist aber in jeder Stadt anders.

Bei uns machen das z.T. die selben Lehrer, die an der Berufsschule unterrichten. Die bereiten ganz gezielt auf die Prüfungen vor, die wissen was da verlangt wird, das ist mit dieser Hilfe echt zu schaffen.

Danach sollte sie gezielt fragen, oftmal ist die Übernahme oder Weiterbeschäftigung nach einer Überbetrieblichen schlecht.