Mein Sohn aufm Kieker

Hallo ihr Lieben,

ich habe ein kleines Problem,mit der Klassenlehrerin meines Sohnes und hoffe hier Anregungen zu bekommen.

Es ist so,dass die KLassenlehrerin meines Sohnes,meiner Meinung nach,nicht ganz fair ist.Ich weiß,mein Großer ist jetzt 7 und ist kein "einfaches" Kind.Schnell reizbar,ablenkbar,kleiner Zappelphilipp.ABER,ich habe das Gefühl,dass sie mit zweierlei Maß misst,was die Konsequenzen und Behandlung in der Klasse angeht.Mein Sohn ist derjenige,der nen Einzeltisch bekommt,beim Unterricht sehr selten,bis garnicht drangenommen wird (auch wenn er sich beschweren möchte,dass er gestört wird,was darin endet,dass mein Sohn sich wehrt und dann wieder Ärger von der Lehrerin bekommt).

Ich weiß jetzt einfach nicht,wie ich mich verhalten soll?Soll ich die Lehrerin darauf ansprechen und in Kauf nehmen,dass sie meinen Sohn noch mehr aufm Kieker hat?oder einfach die SAche so weiterlaufen lassen?

Ich muss dazu sagen,dass ich das GEfühl habe,dass sie mich als Mutter nicht ernst nimmt,da ich erst 26 bin.

Liebe Grüße und danke euch für Antworten...

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Hallo,

woher weißt du, dass dein Sohn selten dran genommen wird? Von ihm? Das kannst du nicht ernst nehmen, denn Kinder können das in dieser Situation definitiv selbst nicht objektiv einschätzen!

Ansonsten ist es doch ganz normal, dass ein Kind mit den Eigenschaften, die du oben selbst beschreibst, an einen Einzeltisch gesetzt wird! Ich möchte auch nicht, dass mein Kind von solch einem Zappelphillip ständig abgelenkt wird.

Ich habe den Eindruck, dass du dein Kind ein wenig durch die rosarote Brille siehst und die Schuld an allem, was nicht gerade läuft, bei der Lehrerin suchst.

Lena

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gut,kann schon sein,dass ich als Mutter vllt einfach meinen Sohn schützen möchte,ich aber auch weiß,dass er geärgert/gestört wird und da wird nicht so gehandelt,wie bei meinem Sohn.

Ich bin auch absolut dafür,dass wenn er Mist baut,dafür geradestehen muss,aber: warum er und nicht das andere Kind?

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Woher weißt du das? Auch von deinem Sohne? Meinst du, der weiß so genau, was die Lehrerin mit dem anderen Kind besprochen hat?

Außerdem: Kinder, die ständig Mist bauen, werden im Zweifelsfall halt auch mal eher als Schuldige angesehen - that's life! Und woher weißt du überhaupt, dass es dein Sohn nicht war? Nur, weil er es sagt? Womit wir wieder bei der Objektivität in diesem Alter wären....

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Klar würde ich mit der Lehrerin sprechen, aber nicht, um ihr Vorwürfe zu machen.

Welche Maßnahen soll sie denn deiner Meinung nach ergreifen? Sie muss der ganzen Klasse gerecht werden. Natürlich muss dein Sohn dann an einen Einzeltisch, damit ungestörter Unterricht möglich ist..Meiner saß auch mal alleine, als er nur Quatsch machte. Sein Pech! Jetzt sitzt er mit Anderen zusammen - solange es funktioniert.

Dein Plan sollte sein, mit der Lehrerin am gleichen Strang zu ziehen, damit dein Sohn einen erfolgreichen Start ins Leben schafft.

Oder willst du später auch zu seinem Arbeitgeber gehen und um Spezialbehandlung bitten?

rem

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Hallo,

schwierige Sache.
Normalerweise sollte die Lehrerin professionell genug sein, die indirekte Kritik, die sie heraushören wird, NICHT an deinem Sohn auszulassen.
Es wird wohl sehr darauf ankommen, WIE du ihr das sagst. Mit ihr reden würde ich schon, allerdings höflich und sachlich und nicht pampig werden, wenn du das Gefühl hast, sie blockt ab.

Ich würde der Lehrerin schildern, wie sich das Ganze aus der Sicht deines Sohnes darstellt. In der Art: Mein Sohn versteht nicht, warum er einen Einzeltisch bekommen hat. Um ihre Maßnahme zu unterstützen und seine Einsicht zu gewinnen, müsste ich ihm das genau erklären können. Vielleicht könnten Sie mir sagen, was Sie zu dieser Entscheidung bewogen hat?
Ich gebe "Störern" auch gerne einen Einzeltisch, allerdings weniger, um die Mitschüler "zu schützen" - die kriegen die Störung mit, ob der störende Mitschüler nun 50 cm oder 1,50m neben einem sitzt -, sondern vielmehr, um das störende Kind zu schützen. Oft haben sie nämlich das Problem, sich auf einen Reiz (die Lehrerin, den Text, die Tafel, ...) zu fokusieren und das Alleinsitzen kann helfen, ein Zuviel an Reizen auszublenden. Ein Einzeltisch stellt also nicht automatisch eine Strafe dar.

Die Geschichte mit dem "Drangenommen-werden" würde ich komplett rauslassen, weil das wirklich sehr, sehr subjektiv ist, dieses Empfinden.

Mit deinem Sohn würde ich darüber sprechen, wie es dazu kommen kann, dass man "jemanden auf dem Kieker" hat und das vielleicht sein Verhalten in der Klasse dazu beitragen kann. Wenn jemand 30 mal stört und dafür 10 mal ermahnt wird, andere stören aber nur 3 mal und werden dafür zweimal ermahnt, dann hat man natürlich das Gefühl ständig ermahnt zu werden und beim Lehrer "auf dem Kieker" zu sein, weil man, absolut gesehen, natürlich mehr ermahnt wird als Andere. Relativ gesehen aber kommt man im genannten Beispiel (30 Störungen, 10 Ermahnungen) noch ganz gut weg.

Dass die Lehrerin dich nicht Ernst nimmt, weil du erst 26 Jahre alt bist, kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt schließlich öfter junge Mütter - außerdem hat eine 26jährige Mutter mit einem siebenjährigen Sohn trotzdem mehr Erfahrung in der Erziehung eigener Kinder als eine 38jährige Mutter mit einem dreijährigen Kind. Ich denke, das bildest du dir ein, vielleicht weil du unsicher bist.

Alles Gute für das Gespräch,
delfinchen

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danke dir,für deine sachliche Antwort.Würde es zu einem GEspräch kommen,ist es natürlich klar,dass es weniger Sinn macht,wenn ich nur Vorwürfe mache.

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Hi.
Ich glaube auch nicht, dass sie Dich aufgrund Deines Alters nicht ernst nimmt - wahrscheinlicher ist, dass die Lehrerin (besonders wenn sie älter ist und "andere Zeiten erinnert), einmal zu oft von Eltern angegangen wurde, die ihr Kind ungerecht behandelt fühlten;-)
Damit plage ich mich seit einigen Jahren herum - dass wir in der Schule immer wieder Kinder haben, die ihren Prinzen/Prinzessinnen-Status nur ungerne aufgeben und die Eltern den Lehrern die Möglichkeiten nehmen, auch nur mal eine Strafarbeit (10xschreiben "Ich darf Manfred nicht hauen") zu erteilen, da sie gleich wutentbrannt mit Schulleitung und Anwalt drohen...
So - und bitte nicht glauben, dass ich Deinem Sohn einen Prinzen-Status verpasse; meine Erfahrung ist nur der Hintergrund für meine Antwort:-D
Ich würde den Kontakt zur Lehrerin aufnehmen und ihr meine Sorgen schildern (Ablenkung, sozialen Platz in der Klasse finden usw), OHNE erstmal auf ihre Methoden einzugehen; dafür würde ich danach fragen, wie sie mein Kind einschätzt und wie sie es im Unterricht erlebt (ggf auch noch weitere Lehrer aus anderen Fächern dazubitten - kann ja tatsächlich eine persönliche Abneigung ihrerseits vorliegen und eine dritte Meinung da hilfreich sein).
Ich habe es zb bei meinem Mittleren (ein verträumter Baselheini vor dem Herrn) dann im Lehrergespräch erlebt, dass die Lehrerin (so "alt", dass sie bereits einige Eltern ihrer Kinder unterrichtet hat) ganz angetan davon war, dass ich mir von ihr Rat/Meinung holte, statt ihre Methoden zu kritisieren (und ich hätte da durchaus einiges zu kritisieren gehabt**gg**).
SO hatte sie das schon lange nicht mehr erlebt - siehe meine Erklärung oben -sie hat in den letzten Jahren immer mehr mit Eltern zu "kämpfen", die für ihr Goldstück eine individuellere Förderung und Rücksichtnahme wünschten... Und entsprechend dünnhäutig auf Kritik reagierte (was vielleicht nicht professionell ist, aber menschlich...).
Und dadurch habe ich sie dahinbekommen, wo ich sie hin haben wollte - dass sie meinen Baselheini mal ein bischen im Auge behält und anstupst (verbal), wenn er mal wieder im Nirvana verschwindet... (Ich gestehe, ich habe da auch ziemlich berechnend gehandelt).
Immerhin haben wir alle ja das gleiche Ziel: Dass unsere Kinder gut durch die Schulzeit kommen und etwas lernen - stimmts?
Und mit dem Gedanken im Hinterkopf das Gespräch suchen; ich denke, wenn Du sie erstmal näher kennst, wirst Du besser einschätzen können, wie sie tickt und ob ihr Verhalten unprofessionell oder kompetent ist.
Denn ich habe natürlich auch Lehrer kennengelernt, die in ihrem Beruf aber sowas von völlig fehl am Platz sind, wo ich mir pädagogische Eignungstests bereits VOR dem Studium wünschen würde...
Aber die meisten waren nach dem Kennenlernen ganz okay und kooperativ.
GlG und viel Glück,
Locke

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Hallo,

ich denke zwar auch, dass dein Sohn die Dinger sehr aus seiner Sicht sieht, aber es wäre auch zu viel verlangt, dass ein 7Jähriger die Dinge aus Lehrersicht sieht ;-)

Fakt ist, dass dein Sohn sich ungerecht behandelt fühlt, und natürlich ist in so einer Situation das einzig Richtige, sich die Version der anderen Seite anzuhören.

Ich würde das Gespräch mit der Lehrerin so führen, dass du auf keinen Fall etwas von "Sie haben meinen Sohn auf dem Kieker" sagst, sondern eben "mein Sohn fühlt sich ungerecht behandelt, weil.... Ich bin mir aber sicher, Sie können mir erklären, was wirklich vorgefallen ist..." und "Was können wir machen, damit mein Sohn sich nicht mehr ungerecht behandelt fühlt?"

Sei bereit der Lehrerin zuzuhören, ohne ihr mit einem "Aber mein Sohn hat gesagt..." ins Wort zu fallen und zeig dich kooperativ. Wenn die Lehrerin merkt, dass du nicht eine von den Müttern "mein armes Kind/die böse Lehrerin" bist, wird sie deine Sorgen auch ernst nehmen.

LG,
J.

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Wie wäre es denn, statt die Lehrerin zu kritisieren, bei deinem Sohn mal abzuchecken, was er denn genau hat. Für mich sind Beschreibungen wie "schnell reizbar, ablenkbar und Zappelphillipp" nicht grade Eigenarten eines ausgeglichenen "normalen" Kindes. Ich würde schon gern wissen wollen, was mit meinem Kind los ist.

Und sollte er wirklich ein Problem haben, dann weiß die lehrerin und auch du besser damit umzugehen.

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Hallo,

wenn sich Dein Sohn nicht benehmen kann, hat er Konsequenzen zu tragen.
Mehr muß man dazu nicht sagen.

LG

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Hallo,

das ist sicherlich richtig!

Das Problem sehe ich aber darin, dass das Kind sich ungerecht behandelt fühlt und die Mutter nicht in der Lage ist, ihrem Kind zu sagen "wenn du das und das gemacht hast, muss die Lehrerin dich halt ermahnen".

Das Kind der TE behauptet ja, dass er gestört wird, er der Lehrerin das melden will, die Lehrerin ihn ignoriert, das Kind dann zur Selbstjustiz greift/greifen muss, und die Lehrerin wiederum NUR den Sohn der TE abmahnt. Wenn dem so wäre, wäre es ja wirklich ungerecht.

Mein Sohn hat über Ärger im Kindergarten immer wahrheitsgemäß berichtet (er war auch nur einmal das Ziel einer Kratzattacke und hat zugegeben, vorher geärgert zu haben) - da ist es dann einfach zu sagen "selber Schuld, dann musst du halt mit den Konsequenzen leben" (hab ich damals auch gesagt).

Wenn mein Sohn mir aber sagen würde "ich habe gar nichts gemacht bzw. mich nur gewehrt und wurde trotzdem als Einziger von der Lehrerin bestraft", dann würde ich mir schon erst die Version der Lehrerin anhören, bevor ich meinem Sohn sage "selber Schuld, irgendwas wirst du schon angestellt haben".

LG,
J.

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Ja, Du hast schon Recht. Mir klingt der Beitrag eher nach "mein armes, liebes Jungschen", wenn Du weißt, was ich meine ;-)

LG

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Hallo,

oft sehr erhellend sind vor einem Lehrergespräch auch Gespräche mit Eltern von Freunden des Kindes. Da kommen oft ganz anderer Ansichten, als vom eigenen Kind.

Was sagt dein Sohn denn dazu, dass du ein Lehrergespräch führen möchtest? Ab und an ändern sich Kinderansichten ja, wenn sie wissen, dass der Lehrer / die Erzieherin von Mama mit dem vermeintlichen Unbill konfrontiert wird. Und plötzlich kommt sowas wie "Also, ich dachte, sie meint das soundso, aber wörtlich gesagt hat sie das und das..."

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"Ab und an ändern sich Kinderansichten ja, wenn sie wissen, dass der Lehrer / die Erzieherin von Mama mit dem vermeintlichen Unbill konfrontiert wird. Und plötzlich kommt sowas wie "Also, ich dachte, sie meint das soundso, aber wörtlich gesagt hat sie das und das..." "

Oh jaaaaa.... #hicks

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Jungs haben bei Lehrerinnen oft einen schweren Stand - hierzu gibt es eine Reihe von wissentschaftlichen Untersuchen und nicht zuletzt ist der Trend das weniger Jungs Abitur machen, keinen Schulabschluss haben unübersehbar.

Daher würde ich nach meinen Erfahrungen hier sehr aufmerksam reagieren. In der Klasse meines Sohnens wurde damals nachdem der schulpsychologische Dienst eingeschaltet wurde und die Lehrerin unterstütze zum Beispiel klar - nicht die beiden "schlimmen" Jungs waren die Auslöser, sonder die lieben "Mitschülerinnen" hatten schnell herausbekommen, das die Jungs auf jeden Fall bestraft wurden, auch wenn sie selbst störten etc.

Gerade Jungs die unruhiger sind werden so schnell in eine Ecke gestellt, weil es eben der Lehrerin in ihr Weltbild passt. Jungs müssen eben lernen sich zu benehmen ....

Suche das Gespräch und frage sie - was wie sich dein Sohn am Unterricht beteiligen soll und in welcher Situation sie ihn rannehmen würde, wenn er sich meldet. Frag sie was sie erwartet, wie er sich verhalten soll, wenn er gestört und geärgert wird.
Sofern dein Sohn weiter unglücklich ist such Dir Hilfe eben zum Beispiel beim Schulpsychologischen Dienst etc.

Alles Gute