Bei unserem Sohn (2. Klasse) besteht von der Klassenlehrerin der Verdacht auf eine LRS und eventuell auch Rechenschwäche. Beide Tests sollen jetzt durchgeführt werden, über die Schule.
Kann des Kind, falls beide Schwächen sich bestätigen, überhaupt auf einer normalen Grundschule beschult werden!?
Danke für Eure Antworten.
LRS und Rechenschwäche - Test?
Hey,
das kommt aufs Bundesland an. Bei uns gibt es den gemeinsamen Unterricht, d.h. Förderschüler werden an der GS mitunterrichtet. Dafür haben wir noch Sonderpädagogen an der Schule. Diese übernehmen auch die Überprüfung.
Im Übrigen ist es eher selten, dass ein Kind Teilleistungsstörungen sowohl in Mathematik als auch in Deutsch hat. Es kann sein, dass er eine Lernbehinderung hat, womit er hier ein Gutachten bekäme. Allerdings haben wir eine "Veränderte Schuleingangsphase" und die Kinder haben für die ersten 2 Schuljahre 3 Jahre Zeit, wenn sie das benötigen. Die Diagnostik erfolgt also nicht bevor sie das 3. Jahr in der Schuleingangsphase sind.
Ich würde dir trotzdem empfehlen es von einem Psychologen abklären zu lassen.
Hi,
wir haben den Test auf LRS gerade hinter uns gebracht - bei unserer Kinderpsychologin.
Ein test darauf bereits in der 2. Klasse ist nicht sinnvoll. Erst ab der 3. Klasse ist ein solcher Terst aussagekräftig. außerdem ist der nicht "mal eben gemacht". Fabian hatte insgesamt 3 Termine: den ersten zum kennenlernen der Lerntherapeutin und ersten Test wie malen, ein wenig lesen etc. Dann einen zweiten Termin der ca. 30min gedauert hat (was genau da gemacht wurde, weiß ich nicht mehr) und einen 3. Termin, der über 1,5h ging. Hier wurde ua auch der Hawik-Test gemacht.
Fabian hat keine LRS sonder ist in allen Punkten bis auf einen (welcher weiß ich nicht mehr) voll in der Norm. Und den einen Punkt, bei dem er unterdurchschnittliche Werte erzielt hat kann man mit richtigem lernen ausgleichen.
Ich würde auf jeden Fall mit dem Kinderarzt Rücksprache halten und ggfs. einen Termin bei einem Kinderpsychologen machen.
Gruß
Kim
ok - ich habe auch keine LRS-Schwäche, auch wenn die vielen Fehler darauf hindeuten
Sorry!
Welche Probleme traten bei Eurem Sohn denn auf?
Warum genau wurde der Test gemacht? Wurde das von der Schule angeleiert?
Danke für Deine Antworten!
Hallo,
eine Kombination aus Rechenschwäche und Dyskalulie ist sehr selten und damit unwahrscheinlich.
Eine Lehrerin, die nicht macht was sie soll - nämlich unterrichten - ist da schon wahrscheinlicher.
Rein rechnerisch würde ich also darauf tippen, dass jemand seinen Job nicht richtig macht.
LG
Hallo
ich glaube da ist dir gerade ein Fehler passiert.
Es mag selben sein dass ein Kind Leseschwäche(-störung) und Dyskalkulie hat.ABer ein Kind was sich schwer tut beim lesen hat auch seine Schwierigkeiten in Mathe.Denk einfach mal an die Textaufgaben.WEr das gelieste nicht versteht kann die Aufgaben nicht 100%richtig lösen.
Ich kenne jemanden der hat Legasthenie und Dyskalkulie beides.
lg
Hallo,
mir ist da gerade kein Fehler passiert.
Wenn ein Kind eine Sachaufgabe nicht versteht, weil es sie nicht lesen kann, hat es keine Rechenschwäche. Dann bleibt es ein LRS-Kind.
Natürlich gibt es immer auch Kinder, die beides haben, aber es gibt doch noch häufiger Lehrer, die nicht unterrichten.
LG
Hallo
ich denke es kommt auf euer Bundesland an.
Meine große hat Legasthenie bekommt dementsprechenden Nachteilausgleich.
Wir haben sie Anfang der 2.Klasse testen lassen und es war zu eindeutig.
Wer nicht sicher lesen kann hat natürlich Schwierigkeiten im rechnen.Denn du musst ja die Aufgabenstellung auch verstehen wenn du sie gelesen hast.ect.
lg
Hallo Murckel,
in der Schule gibt es ein ewiges Gezerre zwischen Ideal und Wirklichkeit:
Das Ideal der Schule ist, die Kinder sollen ihren Bedürfnissen gemäß unterrichtet werden. Die interessante Antwort des Schulsystems darauf: Per Test müssen die Kinder ihre Tauglichkeit fürs System beweisen, d.h. ob sie der Norm entsprechen und Sonderbehandlung (die erfolgt allerdings auch später meistens nicht sachgemäß) nicht nötig ist. Klar, wenn es in der Schule an 1. Stelle um die Auslese und die "Leistung im Vergleich" geht (Bewertung/Schulabschlüsse), dann kann man doch nicht einfach mit den Kindern draufloslernen und jedem individuellen Unterricht zukommen lassen bzw. Gespräche mit ihnen führen, die zu Lernerfolgen führen, meinen Schule, Lehrer und Behörden. Das würde ja sogar die Auslese verhindern. Also muss niveaugerecht "vor"-ausgelesen werden. Dafür die Tests, nicht um den Kindern damit zu helfen!
Solche "Schwäche-Etiketten" sollen vor allem den Kindern die Verantwortung für ihre Mängel zuweisen. Das nennt man dann Intelligenz! Wer davon zuwenig hat (und sei es nur auf einem Gebiet), der kriegt einen "Persilschein". Geholfen wird ihm dadurch nicht.
Die praktische Lösung heutzutage ist die, dass Kinder mit Lernproblemen außerhalb der Schule gefördert werden, wenn es nötig ist. Dadurch können sie dann, wenn die Schule bereit ist Rücksicht zu nehmen, mit den anderen "normalen" Schülern weiterlernen und später wieder in den "normalen" Unterricht auch in dem betroffenen Fach einsteigen. Auf diese Rücksichtnahmen, zu denen auch Notenaussetzungen gehören und Hausaufgabenbefreiungen oder -erleichterungen, sollten betroffene Familien bestehen, da sonst die Therapie oder Förderung außerhalb der Schule stark torpediert bis verhindert wird.
Dass Kinder mehrere Lernprobleme nebeneinander aufweisen, ist nicht ungewöhnlich.
Artikel: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/knol-google.pdf
Gruß yacofred
Hallo,
"olche "Schwäche-Etiketten" sollen vor allem den Kindern die Verantwortung für ihre Mängel zuweisen. Das nennt man dann Intelligenz! Wer davon zuwenig hat (und sei es nur auf einem Gebiet), der kriegt einen "Persilschein". Geholfen wird ihm dadurch nicht."
Eine LRS oder eine Dyskalkulie setzt Intelligenz voraus. Wer zu wenig intelligent ist, kann gar keine LRS oder Dyskalkulie haben.
Gruß
Hallo Marion,
dass durch die "Schwäche-Etiketten" eine persönliche Zuschreibung eines Defizits erfolgt, kann nicht bestritten werden. Egal welcher Unterricht mit welchem Zweck in welcher Qualität gemacht wurde: An der Schule hat es dann nicht gelegen, dass solche Kinder schlechte Noten bekommen, nicht mehr richtig mitlernen köännen und oft eine Versager-Karriere machen.
Durch die Etiketten kann man dann aber laut ICD-Definition sagen, es habe mit der Intelligenz nichts zu tun gehabt, weil es sich ja um eine besondere Quasi-Krankheit handelt. Damit wird die Ideologie von der Intelligenz nur auf die Spitze getrieben. Es ist daher eine falsche Entgegnung, wenn man dagegenhält, man müsse Intelligenz haben, um LRS oder Dyskalkulie haben zu können. Damit fällt man auf den schulischen Rassismus von der Intelligenz, die die Schule den Schülern durch ihre Benotungen erst ablauschen würde, nochmal neu herein.
Ideologie: Intelligenz ist offensichtlich immer dann vorhanden gewesen, wenn intelligente Leistungen erbracht wurde.
Dieser begriffliche (tautologische) Unsinn gefällt sich gerade darin, dass die Leistungen und Interessen des Individuums und die Umstände des Lernens in so etwas wie ein individuelles Vermögen zur Leistung verwandelt werden. Plötzlich gibt es alles doppelt: Intelligenz = Leistung und Leistung = Intelligenz. Nichts von dem was der Inhalt der Intelligenz oder leistung war kommt darin vor, sondern nur noch die zugeschriebene Eigenschaft (Intelligenz), die den Grund für jegliche Leistung und Wertschätzung abgibt.
Solche "wissenschaftlichen Leistungen" wie der Begriff Intelligenz lassen sich aber gut als Be- und Entschuldigungsmuster sowie Rechfertigung für Ausleseprozeduren ideologisch anwenden. Woran das individuelle Lernen tatsächlich gescheitert ist, wenn es in der Schule schiefgeht, muss dann niemanden mehr interessieren. Siehe auch:
http://www.ifrk-ev.de/content/steeg.htm
Gruß yacofred