Hallo!
Meine Tochter macht mir zur Zeit wirklich Sorgen. Sie ist jetzt anfang 2.Klasse und es zeichnet sichimmer deutlicher ab, das was nicht stimmt. Wir hatten im letzten Jahr schon ein Lehrergespräch, weil sie in Mathe hinter den anderen Kindern liegt und mehr üben sollte. Jetzt wird deutlicher, dass sie nur ein geringes Zahlenverständnis hat. Sie überlegt z. B. immer noch lange, wenn zwei Haufen mit je 5 Kugeln vor ihr liegen, wieviel das sein könnte. Rechnen über die 10 hinweg, besonders im Minusbereich, klappt eigentlich überhaupt nicht.
Gestern hatten wir wieder ein Gespräch mit dem Lehrer, sie ist in Mathe noch weiter abgefallen, sie haben den 1. Test geschrieben und sie ist mit Abstand die schlechteste. Der Lehrer sagt, dass sie den Großteil der Zeit verträumt hat. Viele Schusselfehler gemacht hat, z. B. Plus statt Minus gerechnet. Überhaupt wird auch in anderen Fächern eine zunehmende Konzentrationsschwäche festgestellt, bzw. sehr Interessenbezogene Konzentrationsfenster.
Meine Güte, mir macht das alles so eine angst und ich fühle mich so hilflos. Mein kleines Mädchen...
Außerdem ist sie sozial nicht unbedingt in der Klasse integriert, sie quatscht gern und sie ist auch beliebt, aber die anderen Kinder wollen nicht mit ihr befreundet sein, bzw. sie nicht mit denen.
Auch zu Hause bei den Hausaufgaben ist sie unruhig, unkonzentriert und zappelig. Ich habe sie im letzten Jahr schon aus der Hausaufgabenbetreuung im Hort rausgenommen, weil sie dort immer als letzte saß und nicht vorankam und wenn nur alles oberflächlich, schnell und oftmals falsch, weil sie die Aufgabenstellung gar nicht verstanden hat, falsch verstanden hat oder vergessen hat.
Über Umwege waren wir auch in der Ergotherapie gelandet (Verdacht visueller Wahrnehmungsstörungen), wo rauskam, dass sie im unteren Normbereich zu ADS liegt. Sie bekommt jetzt dahingehend auch Behandlungen.
Sie war schon immer ein sehr verträumtes, aber phantasiebegabtes Kind.
Ich frage mich, was wir falsch gemacht haben. Ist es ADS? Wenn ja, was können wir tun? Mit dem Kinderarzt werde ich jetzt auf jeden Fall einen Termin ausmachen. Was können wir jetzt schon für sie tun? Ihr Tagesablauf ist ohnehin schon ausfüllt. Montags ist sie bis 16.00 Uhr unterwegs, da hat sie Musiktheorieunterricht (was ihr viel Spass macht), Dienstag hat sie ein Ganztagsangebot in der Schule gewählt "Umwelt und Natur", da ist sie auch erst nach 16.00 Uhr zu Hause, Mittwoch ist jetzt Ergotherapie, auch bis 16.00 Uhr Donnerstag ist nichts, und Freitag hat sie Geigenunterricht (will sie auch keinesfalls aufgeben) obwohl sie da auch die o. g. Probleme hat (unkonzentriert und spielt unsauber und schnell, schnell). Ich sehe ja ein, dass sie damit auch sehr gefordert ist, bestimmt am Ende überfordert, aber ich weiß nicht, was ich ihr nehmen soll, dass sie dann nicht als Strafe empfindet. Es ist doch alles totaler Mist. Meint ihr Mathenachhilfe würde ihr was nützen? Ich denke, dass wir irgendwie erstmal ein bisschen Ruhe in den Alltag bringen müßen, was gar nicht so einfach ist. Wir sind aber wirklich trotz der anstrengenderen Geschwister sehr bemüht und besorgt um sie.
Mir macht auch Sorgen, dass sie sowieso ein nicht allzu gutes Selbstwertgefühl hat und sie nimmt sie eine schlechte Zensur so sehr an. Wenn sie das Ergebnis von dem Mathetest erfahren wird (morgen) wird sie megaenttäuscht von sich sein. Ich hole sie dann gleich nach dem Unterricht ab, damit ich sie ein bisschen auffangen kann.
Wir fühlen uns so ratlos, wie wir ihr helfen können. Einerseits möchte ich mehr mit ihr üben, bin mir aber unsicher, ob das nicht am Ende noch ins Gegenteil umschlägt und sie Mathe und Schule noch mehr haßt und sich vielleicht noch verweigert (was sie im Moment nicht tut, also sie hat da wirklich auch den Willen, das zu lernen und was dafür zu tun).
Könnte das auch körperliche Ursachen haben? Immerhin hat sich das vom letzten Schuljahr zu diesem verschlimmert. Selbst vom Hort wurden wir angesprochen, was mit Alice los ist, sie vergißt plötzlich ständig irgendwelche Sachen, z. B. die Essenskarte. Das kennen wir auch nicht von ihr. Es gab kein traumatisches Ereignis oder ähnliches in den Sommerferien. Ich frage mich auch, was mit ihr los ist. Sie tut mir so leid. Sie ist so ein tolles, sensibles, charmantes und intelligentes Kind mit einem großem Allgemeinwissen. Es kann doch nicht sein, dass die Schule sie kaputt macht.
Habt ihr Ideen? Wir könnten sie auch in die 1. Klasse zurückversetzen lassen, die Möglichkeit lassen die Lehrer offen, empfehlen aber, bis Februar zu warten und zu beobachten.
So, jetzt habe ich mich mal richtig ausgeheult. Vielleicht hat ja jemand ein paar liebe oder auch kritisierende Worte für mich und ein paar Tips, wie wir ihr helfen können, ob ein ADS Test wirklich Sinn macht und wie es nach dem Ergebnis weitergeht. Ob wir sie vielleicht doch die 1. Klasse nochmal wiederholen lassen sollen um den Leistungsdruck rauszunehmen, aber letztlich steht der doch spätestens im nächsten Jahr wieder an...Ach.
LG Yvonne
Sorge um meine Tochter
Ich kann nur sagen was bei uns geholfen hat! Wir haben eine systemische Hörtherapie nach Tomatis gemacht.
Schau mal ob es bei dir in der Nähe jemanden gibt der das macht, mache einen unverbindlichen Hörtest dort mit deiner Tochter und du wirst innerhalb kürzester Zeit wissen was mit ihr los ist!
Nachteil: Es ist sehr teuer. Allerdings gibt es Krankenkassen die es übernehmen, zumindest teilweise!!
Ach so, bei Lisa wurde eine auditive Wahrnehmungsstörung diagnostiziert
LG und alles Liebe
Das hört sich ja nicht so gut an. Hat sich jetzt erst alles so verschlimmert, oder habt ihr auch in der ersten Klasse schon Auffälligkeiten gesehen?
Du schreibst auch, dass sie im Sozialbereich Schwierigkeiten hat. Ist das auch außerhalb der Schule so, also dass sie kein Interesse an anderen Kindern hat?
Ich würde jedenfalls mal mit dem KiA Rücksprache halten was er zu all dem meint. Ob es ADS ist kann ich nciht sagen, wenn der Verdacht besteht würde ich jedenfalls testen lassen.
Ich sehe ein paar Ähnlichkeiten zu meiner Tochter (z.B. verträumt, fantasievoll, Konzentrationsprobleme bzw. interessensbezogene gute Konzentration, Sozialschwierigkeiten usw., jedoch keine Lernschwäche, wobei sie erst seit 4 Wochen zur Schule geht, hatte die Probleme aber auch schon davor).
(Bei uns ist noch einiges mehr) aber wir haben seit Februar die Diagnose Asperger und seit wir die Diagnose haben läuft es auch wesentlich besser, da man vor allem auch in der Schule individueller auf sie eingehen kann.
Also egal ob bei euch was dahinter steckt oder nicht, ich würde auf jeden Fall was machen, allein schon damit ihr bzw. auch die Lehrer dementsprechend (besser) mit ihr umgehen können.
LG Jasmin
Hallo!
Danke für Deine Antwort! Sie hat schon Interesse an anderen Kindern, nur stimmt die Chemie gerade bei ihren Klassenkameraden nicht. Sonst hat sie zwar wenige, aber dafür gute Freunde, teilweise schon seit Jahren bestehende Freundschaften und auch Freundschaften mit Erwachsenen, da sie ein philosophischer und gebildeter, phantasievoller Gesprächspartner ist, der sich sehr viel Gedanken über die Welt macht.
In der ersten Klasse war es anfangs problematisch, da hatte sie Probleme sich in den Schulalltag einzufinden und hatte große Probleme mit Lesen und Schreiben. Das hat sie dann innerhalb von 2 Wochen gelernt, als plötzlich das Interesse da war.
Vielleicht kommt das mit Mathe auch noch so...
Ich werde auf jeden Fall einige Dinge im Alltag umstellen, mehr Ruhe reinbringen und mit dem Kinderarzt ein Gespräch führen sowie wöchentliche Gespräche mit den Lehrern über ihre Fortschritte oder Nichtfortschritte, damit wir gemeinsam entscheiden können, wie es weitergehen soll. Vielleicht hilft das schon. Ich will sie jedenfalls nicht gleich zu allen möglichen Ärzten schicken, weil sie das am Ende als "mit mir stimmt was nicht" wahrnimmt und das ist der letzte Weg, wenn alles andere versagt.
LG Yvonne
Hallo,
natürlich sind Hobbys wichtig, aber ich würde trotzdem zwei Sachen von
"... Musiktheorieunterricht ..., "...Umwelt und Natur....", ...Geigenunterricht..."
streichen.
Natürlich NICHT als Strafe für schlechte Leistungen in der Schule, sondern um ihr Enttäuschungen wie
"Mir macht auch Sorgen, dass sie sowieso ein nicht allzu gutes Selbstwertgefühl hat und sie nimmt sie eine schlechte Zensur so sehr an. Wenn sie das Ergebnis von dem Mathetest erfahren wird (morgen) wird sie megaenttäuscht von sich sein."
zu ersparen. Und das würde ich auch so eindringlich kommunizieren.
Diese Hobbys kann sie immer noch fortführen, wenn es mit der Schule wieder einigermaßen klappt, wobei ich eh nicht verstehe, dass man den Terminplan seines Kindes so voll packt.
Du schreibst
"aber die anderen Kinder wollen nicht mit ihr befreundet sein, bzw. sie nicht mit denen."
Na ja, wie soll deine Tochter auch Freundschaften schließen, wenn sie bis auf einen Nachmittag verplant ist und sie keine das Sozialverhalten fördernden Hobbys (z.B. ein Mannschaftssport) ausübt?
LG,
J.
Ganz so ist es ja auch nicht. Sie geht ja in den Hort. Im letzten Jahr war sie oft dort und hatte nur einen Nachmittagstermin. Da war das nicht anders, obwohl sie immer Kontakt mit anderen Kindern hatte. Das "natur und Umwelt" ist Pflicht als Ganztagsangebot der Schule und da sind ja auch andere Kinder. Sie hat auch Freunde, aber eben nicht in der Schule so wirklich oder besser gesagt in ihrer Klasse. Sie war schon immer so, dass sie lieber wenige gute, als viele lockere Freunde hat.
Und wenn ich die geliebte Geige streiche... ich glaube nicht, das es Sinn macht, ihr ihr liebstes Hobby zu nehmen. Den Musiktheorieunterricht könnten wir evt. doch noch weglassen, das werde ich auf jeden Fall bedenken und vielleicht das Üben auf 4 x wöchentlich reduzieren...aber da übt sie auch meist nur 5 x wöchentlich 15 Minuten, den Unterricht schon mit eingeschlossen. Also sie steht da nicht im Zwang und ich habe die Nachmittage nicht vollgeknallt, das hat sich so ergeben, wie gesagt, das ist seit diesem Schuljahr erst so und ich denke auch, das es zum Teil daran liegt. Was aber die Matheschwierigkeiten nicht erklärt.
Hallo,
ob sie ADS kann man nicht so sagen
ich hab jetzt nichts gelesen wo ichs age ohh ja das kennst du doch
( war selber ein ADS Träumerle)
aber sowas kann ein guter KiPsy feststellen macht einen termin aus
zu mathe es kann ja auch sein das sie Dyskalkulie Rechenschwäche hat
Auch das würde ich einfach mal testen lassen
LG
Also wenn dein Kind Geige spiel, ich weiß ja nun nicht wie gut, aber dann muss sie ja zumindest ein rudimentäres Verständniss von Noten haben. Notene kennen und damit umzugehen wissen setzt ja schon wieder ein gewisses Maß an Zahlenverständniss vorraus. Also kann es schon mal nicht sein das "Mathe" garnicht bei ihr ankommt. Vielleicht liegt es daran wie sie in der Musikschuhle lernt und wie sie in der GS lernt.
Ich würde schauen lassen ob bei ihr Hormonell alles richtig eingestellt ist, und auch die Schilddrüse checken lassen. Manchmal sind es die ganz kleinen Dinge die den Ausschlag bringen.
Der Tipp ganz oben mit der Audio Therapie ist auch sehr gut, habe davon jetzt schon häufieger gehört und gelesen, ich würde es auf jeden fall einmal ausprobieren.
Alles gute
Cloti
Hallo!
Danke für Deine Antwort!
Naja, so halbgut. Tatsächlich hat sie ein bisschen Notenverständnis, aber nicht tiefer gehend, sie spielt eher nach Gehör. Deshalb auch der Musiktheoriekurs.
Der Unterschied zur GS ist einfach, dass bei der Musikschule echtes Interesse dahintersteht und dann lernt sie auch besser und schneller. Auch Musikstücke, die ihr gefallen lernt sie schneller, welche die ihr nicht gefallen, dafür brauch sie viel länger und spielt sie selbst nach Wochen noch nicht perfekt.
Lg Yvonne
Hallo!
Ich hab jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, deshalb weiß ich nicht, ob das schon angesprochen wurde.
Kannst Du dein Kind auf Dyskalkulie testen lassen? Das ist wie "Legasthenie" nur fürs Zahlenverständnis.
Die Kombination mit ADS kommt auch häufiger vor. Mein Bruder hat z.B. ADHS und Legastenie. Für Kinder mit Dyskalkulie gibt es auch spezielle Trainer die ihnen helfen können.
Von den vielen Hobbys nachmittags würde ich vielleicht eins streichen. Ich persönlich finde,dass die Kinder da auch noch Zeit für sich brauchen.
Ich denke, dass in der Schule viel Druck aufgebaut wird (je nach Lehrer) meine Tochter (jetzt 4. Klasse) hat so eine Lehrerin. Vielleicht ist der gar nicht bewusst, dass dauernd so ein unterschwelliger Druck da ist. Lena ist in Mathe auch schlecht und wenn sie in der Schule auch noch direkt angesprochen wird und eine Aufgabe lösen soll, dann blockiert sie total. Sie macht ab und zu mit ihrer Patentante Mathe, da versteht sie es dann gut. Ich denke, dass sie dort viel gelobt wird und dadurch auch mehr Spaß hat. Leider kann sie es oft nicht umsetzen bei den Arbeiten:(
Vielleicht ist ein zurücksetzen in Eurem Fall gar nicht so schlecht. Dann hat sie Erfolge und kann vielleicht neue Freundschaften aufbauen.
Lena hab ich nie zurückgenommen, weil sie viele Freundinnen in der Klasse hat und das soziale ist ja auch wichtig.
Hoffentlich findest Du einen guten Weg mit Deiner Tochter. Nimm auf jeden Fall zuhause den Druck raus und lobe sie viel.
LG Annette (mit 5 Rabauken)