Wie kann ich meine Tochter (10 Jahre) zum lernen motivieren?

Hallo Ihr Lieben,

ich habe bin gerade recht verzweifelt, weil meine Tochter überhaupt nicht für die Englisch-Arbeit lernen möchte. Sie geht in die 5. Klasse einer Gesamtschule. In der Grundschule hat sie nie lernen müssen und fast immer eine 2 geschrieben. Auch auf dem Zeugnis gab es immer eine zwei. Im Unterricht war sie allerdings immer sehr zurückhaltend und hat nur auf Nachfrage geantwortet. Von sich aus hat sie sich kaum gemeldet. Daher hatte sie als Schulempfehlung "nur" eine eingeschränkte Gymnasial-Empfehlung. Darum waren wir auch ganz froh, dass sie sich von selber für die Gesamtschule entschieden hat. Nun hat sie sich langsam eingelebt und die erste Klassenarbeit (Mathe) wurde geschrieben. Sie wollte natürlich nicht lernen, hat es sich nur einen Tag vorher angeschaut und heraus kam eine drei. Sie war selber total unzufrieden, trotzdem haben wir auch jetzt das Problem, dass sie für Englisch am Freitag nicht lernen möchte. Ich selber kann das nicht verstehen und mich macht es auch echt traurig, weil sie selber so unzufrieden ist. Kann mir jemand sagen, wie ich sie zum lernen motivieren kann?

Danke und liebe Grüße
Tanja

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Hallo,

ich kann dir keinen Tip aus der Sicht einer Mutter geben aber wenn ich an meine Kindheit zurück denke (Wirtschaftsschule) hab ich ehrlich gesagt, auch nicht so viel gelernt, höchstens mal 1-2 Tage vorher.

Ich finde, am Wochenende schon das lernen anfangen, wenn am Freitag ein Test geschrieben wird, sehr früh. Vom Gefühl her würde ich sagen, 2-3 Tage vorher genügt, wenn man einigermaßen im Unterricht aufpasst und den Stoff verstanden hat.

Oder lieg ich da so falsch?

LG janamausi

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hallo

ich würde es evtl. mit einem tollen ausflug am wochenende darauf versuchen, wenn sie es durchgehalten hat..

sollte das nicht wirken, würde ich aber auch nicht davor zurück schrecken, konsequenzen auszusprechen.. sie ist 10, das wird höchstens schlechter als besser,

lg

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In diesem Falle halte ich es mit Precht: "Belohnungen verderben den Charakter" ;-)
Pauschale Aussage, nichts gegen Belohnungen, aber wenn sie jetzt fürs Lernen belohnt wird, wird sie es nie von sich aus tun, sondern nur, wenn ihr was tolle in Aussicht gestellt wird. Der Charakter der Selbstverständlichkeit, dass SIE für ihr Lernen, IHRE Hausaufgaben, IHRE Noten verantwortlich ist, kann sich so nicht einstellen. Das verhindert es eher.
Fleißbildchen/Stempel in der GS für besonders schöne Hefteinträge sind das eine, aber viel befriedigender doch der strahlende Stolz, eine gute Note zustande gebracht zu haben, weil man gut gelernt hat, ... und weitaus effektiver.
Sollte sie die nächste Arbeit dann wirklich verhauen, also eine 5 bekommen (denn eine 3 ist doch okay?!), musst du eben anders herangehen.
Dann gibt es eben bestimmte Lernzeiten, die unter allen Umständen einzuhalten sind. Ein "hab keine Lust...", "ja später" gibt es dann eben nicht.

Da wären Sanktionen immer noch besser als Belohnungen.
Und es ist auch viel näher am Leben dran. Der Chef belohnt einen nicht fürs pünktliche Erscheinen, es kommt aber eine Abmahnung, wenn man sich mehrmals verspätet.

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Hallo Tanja

meine ist auch 10 Jahre alt.Sie müsste auch Englisch lernen aber nicht ich bin dafür verantwortlich sondern sie!!
sie bemerkt es beim nächsten kurztest oder wenn sie im Unterricht nicht mitkommen etc.

Denk der Wechsel von Grundschule auf Weiterführende Schule braucht Zeit.

lg

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Lass sie. Die Kinder müssen auch den Freiraum für eigene Entscheidungen haben. Im übrigen ist lernen "für die Arbeit" Nonsens!

Man muss regelmäßig Vokabeln lernen, die Hausaufgaben machen und im Unterricht aufpassen und aktiv mitmachen.

Gruß

Manavgat

6

ganz ehrlich, ich würde mich raushalten (und tue das hier auch meistens).

wenn sie traurig ist, dass sie "nur" eine drei geschrieben hat (wobei ich das nicht verwerflich finde), dann soll sie mehr tun für die arbeiten.

wenn sie da keinen bock drauf hat, muss sie halt mit dem ergebnis leben.

ich würde ihr die entscheidung überlassen und sie nur unterstützen, wenn sie fragen hat und hilfe braucht.

damit fahren wir hier ganz gut.

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Kann mich den anderen nur anschließen - wenn Deine Tochter mit dem "befriedigend" in Mathe (was ja kein Weltuntergang ist) unzufrieden ist, wird sie sich mehr reinhängen müssen; vielleicht braucht es auch einfach Zeit, bis ihr klar wird, dass auf der weiterführenden Schule gute Noten meist nicht ohne Lernen zu haben sind.

Für Englisch ist es gerade am Anfang wichtig, dass man kontinuierlich lernt und nicht auf eine bestimmte Arbeit hin. Bis Freitag ist doch noch lange hin - lass doch Deine Tochter jeden Tag ein wenig lernen , damit sie dann am Mittwoch (Feiertag) noch mal prüfen kann, ob sie den Stoff intus hat.

Klar muss auch ich meinen Sohn (auch gerade 5. Klasse Gesamtschule) manchmal etwa energischer bitten - gerade bei Sachen, die ihm nicht so liegen -, dass er sich das vor der Arbeit noch mal anschaut, aber wenn er es nicht tut und eine schlechte Note herauskommt, muss er selber auf den Dreh kommen, woran das liegt.

LG

Anja

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Hallo,

ich bin da anderer Meinung als die meisten. Bei uns gibt es feste Lernzeiten, bei denen ich auch unerbittlich bin und die nicht verhandelbar sind.

Also: Kind kommt heim, isst Mittag, macht Hausaufgaben, lernt (jeden Tag 5-10 Minuten Vokabeln und schaut sich den Stoff für die Fächer des nächsten Tages nochmals an). Das dauert so (je nach Hausaufgabenmenge 1-2 Stunden). Dann wird der Ranzen für den nächsten Tag gepackt.

Ausnahme: Es steht eine Klassenarbeit in nächster Zukunft an, dann wird der Stoff abends nochmals extra wiederholt.

Der restliche Mittag gehört dann meinen Kind und kann fast ohne Beschränkung gestaltet werden - aber eben erst, wenn alles andere erledigt ist. Sie ist auch in der 5. Klasse, aber sie ist das von Anfang an so gewöhnt.

Ich hätte Angst davor, sie 5er schreiben zu lassen, weil ja dann ein erhebliches Wissensloch bereits gerissen ist und sie dann eventuell die Motivation gänzlich verliert.

GLG
Miss Mary

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Wenn du dein Kind darin unterstützt, dass es die Motivation bei 5ern nicht verliert dann wird sie auch nicht in ein Loch fallen.

Du bist jetzt unerbitterlich wie alt ist dein Kind? Glaubst du wenn es in der Pupertät (das ist die Zeit, wo die Eltern anfangen schwierig zu werden) sich das immer noch gefallen lässt?

Kinder müssen lernen, dass sie für sich lernen, nicht weil Mama gute Noten sehen will.

Mein Sohn ist 11 Jahre, 6.Klasse. Ich muss gar nichts mehr sagen. Er hat auch ne zeitlang gemeint, er muss nichts mehr machen, cool, wenn Mama nicht mehr ständig mosert. Er hatte seine schlechten Noten und hat daraus gelernt.

Sein Zeugnis in der 5.Klasse ließ absolut nichts zu wünschen übrig und das hat er sich ganz alleine zu verdanken.

lg bambolina

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Hallo Bambolina,

ich wage zu bezweifeln, dass ich, wenn ich beispielsweise in Mathe bei der 5 gelandet bin (und damit den Anschluss verloren habe, so ist es doch dann) bei einem pubertierenden Teenager die Motivation aufrecht erhalten kann. Da muss ja auch ein Haufen Stoff nachgearbeitet werden um wieder auf den aktuellen Stoff zu kommen und das braucht sehr viel Zeit.

Ich habe das schon so mit meiner Tochter in der Grundschule besprochen, dass man eben einige Zeit nichts machen kann, dann aber in der Schule Probleme bekommt und dann sehr viel Zeit, Nerven und ggf. Geld investieren muss, um diese Lücken auszugleichen oder man lernt eben täglich ein wenig, dann passiert das nicht. Sie sieht das -glücklicherweise- auch ein, daher gibt es daheim nicht viel Reibung oder so.

Mein Kind ist 10 - es gibt wegen Hausaufgaben keine Konflikte (sie weiß, dass das nicht diskutiert wird und ist auch sehr einsichtig). Sie meint, es ist auch recht cool, wenn sie gegen 15.00 mit allem fertig ist, bei der Mittagsgestaltung ist sie ja auch frei, es ist nicht so, dass sie eingeengt wird und ich die totale Übermutter bin.

Sie weiß, dass sie für sich lernt, es ist auch nicht so, dass ich nebenhin sitze und alles "überwache". Es ist so, dass sie eben erst mit dem "freien Nachmittagsprogramm" erst beginnen kann, wenn der Job erledigt ist - das ist bei der Arbeit ja auch so. Den Ablauf haben ja sehr viele Schülerhorte (was ist denn da der Plural, LOL?) - die bekommen ja in der Pubertät auch wenig Probleme.

GLG
Miss Mary

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Hallo! Ich denke sie zu motivieren wird schwer werden! Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke konnte mich keiner motivieren ^^
Auch Strafen von Seiten der Eltern nutzen nichts! Hatte ich eine schlechte Note (Mathe war meine Schwachstelle!) war ich selbst Schuld - Pech gehabt! Mit 12 kam ich dann aber selbst drauf dass es so nicht geht und ich lernte brav für die nächste Schularbeit.

Ich denke bei jedem Kind wird irgendwann von selbst der Knopf auf gehen ;)

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Hallo Tanja

mit "komm lern doch" oder diversen Motivationsversuchen erreichst du eher das Gegenteil. Kind will nicht und fühlt sich eher noch unter Druck gesetzt und blockt erst recht ab.

Überlasse ihr die Entscheidung, wieviel sie lernen muss. Sie weiß am Besten, was sie weiß und ob und wieviel sie tun muss. Du solltest deinem Kind begreiflich machen, dass es für sich lernt und nicht weil Mama gute Noten sehen will.

lg bambolina