Lehrerin wird grob zu Kind

Hallo,
mein Sohn ist in der 3. Klasse und beim Mittagessen ist heut folgendes passiert:
Unter dem Tisch an dem er gesessen hatte, war eine Saucenpfütze. Ein anderes Kind hat ihn beschuldigt, dort gekleckert zu haben.
Die Aufsicht hat nun von meinem Sohn - in ihren Augen der Verursacher - verlangt, die Pfütze wegzuwischen. Er hat ihr zwar gesagt, dass er das nicht war, aber das hat sie nicht interessiert. Sie hat ihn sogar noch grob am Arm festgeghalten, so dass es ihm wehtat.

Es geht mir hier nicht ums Wegwischen der Sauce, sondern daraum, dass solche Situationen nicht mit den beteiligten Schülern geklärt werden und mein Sohn gleich als Übeltäter abgestempelt wird.

Das ist leider nicht zum ersten Mal passiert. Es gab schon Situationen, in denen andere Kinder meinen Sohn zu Unrecht beschuldigt haben. Manche Lehrer klären das dann und es ist gut.
Aber manche halt nicht. Ich bin echt sauer...
So, musste ich mal loswerden.

Werd morgen mal einen Brief an die unfaire pädagogische Kraft mitschicken.

LG Anni

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Hallo,

"Das ist leider nicht zum ersten Mal passiert. Es gab schon Situationen, in denen andere Kinder meinen Sohn zu Unrecht beschuldigt haben."

dann würde ich mir in 1.Linie Gedanken machen, warum mein Sohn wiederholt (!) von anderen Kindern zu Unrecht beschuldigt wird:

Möglichkeit 1):
dein Sohn ist absolut unbeliebt und deswegen das Ziel solcher Attacken --> dann solltest du klären, warum dein Sohn so unbeliebt ist

Möglichkeit 2):
dein Sohn wird eben NICHT zu Unrecht beschuldigt. DU bist doch gar nicht dabei, um beurteilen zu können, ob dein Sohn zu Unrecht beschuldigt wurde. Warum gehst du davon aus, dass immer die anderen Kinder (die deinen Sohn beschuldigen) lügen, während dein Sohn ja immer die Wahrheit sagt?

Zum groben Anfassen:
mein Sohn wurde schon bei der Kindergarteneingewöhnung als 2Jähriger "grob" am Arm angefasst, damit er von Ort A zu Ort B ging - wie soll man ein Kind denn sonst dazu bringen, von Ort A zu Ort B zu gehen bzw. einen Schüler dazu, einen Saucenfleck auf dem Boden aufzuwischen, wenn das Kind mit Worten nicht dazu zu bringen ist?

Deine absolut kritiklose Sicht auf deinen Sohn lässt mich vermuten, dass dein Sohn in keinster Weise so unschuldig ist, wie du ihn darstellst, sondern dass er meint, sich alles erlauben zu können, weil "Mutti" ja schon die Lehrer fertig macht, wenn er dir lange genug vorheult, wie ungerecht er behandelt wurde.

"Werd morgen mal einen Brief an die unfaire pädagogische Kraft mitschicken."

Mach das mal. Natürlich ohne, vorher die Version der pädagogischen Kraft gehört zu haben - einen besseren Weg, dich lächerlich zu machen, gibt es nicht #cool

LG,
J.

P.S.: natürlich besteht die Möglichkeit, dass dein Sohn unfair behandelt wird, aber wenn du noch nicht mal bereit bist, das persönliche Gespräch zu suchen, um dir die andere Seite anzuhören, und es ja immer wieder zu Ungerechtigkeiten (in deinen Augen) gekommen ist, halte ich diese Möglichkeit für recht unwahrscheinlich.

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"wie soll man (...) einen Schüler dazu bringen, einen Saucenfleck auf dem Boden aufzuwischen, wenn das Kind mit Worten nicht dazu zu bringen ist?"

Es stellen sich aber folgende Fragen:

Darf der Lehrer ein Kind zu Putzarbeiten zwingen?

Falls ja, gilt das nur, wenn das Kind den Dreck gemacht hat oder darf der Lehrer sich einen heraussuchen?

Darf der Lehrer den Putzauftrag (hier muss ich die Rechtmäßigkeit des Putzzwanges unterstellen, weil der Fall sonst schon beendet wäre) )mit physischer Gewalt durchsetzen?

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Hallo,

#rofl Sorry, aber hier von "Putzarbeiten" zu sprechen finde ich reichlich übertrieben wenn es darum geht einen Saucenkleks vom Boden wegzuwischen...da müsste man doch glatt überlegen ob das nicht unter Kinderarbeit fällt #zitter

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Hallo,

hast Du denn auch schon mit der Aufsicht gesprochen oder nur mit deinem Sohn?

Eigentlich müsste man doch aufgrund wo der Saucenfleck ist sehen wer gekleckert hat?

Und eigentlich finde ich es auch nicht so schlimm, wenn nicht ewig diskutiert wird wer nun gekleckert hat (manchmal merkt man es ja auch nicht wenn man kleckert und wenn alle sagen sie waren es nicht, heißt es ja nicht, dass einer lügt, sondern dass er es evtl. einfach gar nicht gemerkt hat) sondern einer es wegwischen muss - solange es nicht immer nur der gleiche machen muss.

Was allerdings nicht geht ist, dass sie deinen Sohn fest anpackt und da würde ich auch mit ihr drüber sprechen.

LG janamausi

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Und dein Sohn sagt immer die Wahrheit? Er wird immer zu Unrecht beschuldigt?

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So, so...ein Saucenfleck #kratz Mach Dich nicht lächerlich und lass das mit dem Brief!

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Es geht wohl eher um das grobe Anfassen.

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Das "grobe Anfassen" kann auch ganz schnell falsch aufgefasst werden. Ich würde hier überhaupt nix klären, wenn das Kind nicht gerade blaue Arme hat...was ich aber bezweifle.

LG

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Also, ich weiß ja nicht, wie Du Dir das vorstellst, aber solche "Kleckersituationen" lassen sich im nachhinein ja oft nicht mehr klären, weil eben mehrere Kinder sagen: "Ich war's nicht. Sooo furchtbar finde ich es jetzt nicht, wenn dann einfach gesagt wird: "So, Du wischst das jetzt auf."

Such das GESPRÄCH mit der pädagogischen Kraft, die Du jetzt von vornherein als "unfair" bezeichnest. Was ist genau passiert, wird Dein Sohn wirklich häufiger von anderen beschuldigt, wie verhält er sich ...

LG

Anja

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Hallo,

spannend finde ich, das hier kaum jemand das grobe Anfassen bemängelt, sondern sich fast alle am Saucenfleckwegputzen hochziehen...

Den Fleck kann er weg machen, da bricht er sich keinen Zacken aus der Krone, schon klar, aber wenn er sich meinetwegen geweigert hat, weil er zu Unrecht beschuldigt wurde (reine Spekulation), dann gibt es doch der erwachsenen Aufsichtsperson nicht das Recht, den Jungen grob an den Arm zu fassen???

Ich würde für morgen das persönliche Gespräch mit dieser Person suchen, mir die Sicht der Dinge anhören und dann gegebenenfalls noch intensiv auf das grobe Anfassen zu sprechen kommen. Denn NIEMAND hat mein Kind grob anzufassen!

Vielleicht löst sich das Ganze nach dem Gespräch aber auch in Wohlgefallen auf, Kinder sind ja auch nicht immer Engel.
Einen Brief kann ich auch nicht empfehlen, du tust deinem Unmut kund, bist aber danach immer noch nicht schlauer. Und je nachdem, was vorgefallen ist, kommt evtl. gar keine Reaktion zurück.

LG,
Andrea

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Danke, danke, danke für deine Anwort.
Alle anderen scheinen ja wohl echt nicht verstanden zu haben worum es eigentlich geht. #augen
Hab mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt.

Stimmt, es geht weder um die Sauce, noch ums Wegwischen.

Das grobe Anfassen ist das Problem. Außerdem finde ich es schlimm, dass ihm nicht geglaubt wird, wenn er sagt, er wars nicht. Ihm wurde nicht mal zugehört...

Aber gut, ich werde morgen mal anrufen und die Sache klären. Ein Brief ist tatsächlich keine so gute Idee.

LG Anni

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Hallo,

wie hier schon andere sagten:

Klär das im persönlichen Gespräch!

Stell dir die Situation mal umgekehrt vor, DU bekommst einen Brief:

"Sehr geehrte Faru Anni, Ihr Sohn berichtete mir, Sie hätten ihn gestern ungerechterweise grob angefasst. Bitte nehmen Sie Stellung zu diesem Vorfall von häuslicher Gewalt."

Wir "fair" fändest DU das? #schwitz

Zum grob anfassen - das würde ich genau hinterfragen.

Grob anfassen, weil dein Sohn mit: "Ich war das nicht, du ARSCH!" auf die Petze losgeht - zulässig, weil dient der Gefahrenabwehr.

Grob anfassen, um eine Konsequenz durchzusetzen - no go.

Ich kenne allerdings die Definition deines Sohnes von "grob" nicht. An den Schultern anfassen und gen Waschbecken schieben fiele für mich z. B. nicht darunter.

Möglicherweise sieht dein Sohn das anders, v. a. wenn es einen guten Grund gibt, die Opferrolle einzunehmen. (hier: um der Lehrerin eins auszuwischen)

Zum Thema aufwischen:

Meine Güte, stell dir die Situation mit 20 Kindern am Tisch vor.

Da ist ein Fleck, und Kevin sagt: "Das war Erasmus!"
Der Fleck ist unter dem Platz von Erasmus.

Da fängt KEIN Lehrer die Klärerei an! Was soll er denn machen? Videomaterial auswerten?! #gruebel

Glücklicher wäre vielleicht: "Erasmus, wisch das auf und Kevin... sei so nett und hilf ihm."

Aber Erasmus hebt sich auch alleine keinen Bruch am Lappen!

Erasmus hat auch bestimmt schon x mal seine Papierschnipsel nach dem Kunstunterricht nicht richtig weggeräumt. Die hat die Lehrerin dann auch flott nach der Stunde aufgehoben, ohne sich bei ihrer Mama zu beschweren oder Videomaterial auszuwerten. ;-)

Wenn dein Kind öfter beschuldigt wird und niemand "klärt" was los war, liegt für mich die Vermutung nahe, dass

a) dein Sohn oft in Streitigketen verwickelt ist.

Merke: Je öfter man in Streit verwickelt ist, desto rigoroser wird von der Aufsicht. Weil das Kind bereits unter Beweis gestellt hat, dass reden und diskutieren nicht fruchten.

und/ oder

b) dein Sohn i. d. R. lügt, wenn er WIRKLICH etwas angestellt hat.

Rede mit ihm darüber, dass er seine Glaubwürdigkeit schnell erhöhen kann, wenn er den Eigenanteil an Streits ehrlich zugibt.

Und rede parallel mit den Lehrern, damit sie sensibilisiert sind und seine Ehrlichkeit, so er sie dann auch an den Tag legt, sofort würdigen.

LG

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Hallo,

Jetzt mal zu deinem Post.

Mit Gewalt dazu zwingen darf nicht sein.

Aber ich würde erstmal nachfragen, wie es wirklich war.

Wenn man sich ungerecht behandelt fühlt, dann bewertet man Manches über. Vielleicht wurde er nur sanft am Arm festgehalten, weil er abhauen und sich drücken wollte.

Lieber das Gespräch suchen, als einen Brief schreiben.

LG,
Delfinchen

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Hallo!

Wenn das so war, dann war das von der Lehrerin sicherlich nicht richtig, aber wars denn so?
Ich habe die Erfahrung gemacht das Kinder da ein wenig die Sachlage verdrehen können, gerade wenn sies eben doch gewesen waren.
Wenn er Schuldig war, dann gibt er es sicherlich nicht zu. Hast du mit ihm mal ernsthaft darüber gesprochen?
Ich kenne meine Tochter recht gut und ich merke immer das etwas an ihren Aussagen so nicht stimmt, obwohl alles sehr Plausibel klingt. Daher sag ich meiner Tochter immer, das sie eben KEIN Ärger bekommt wenn sie es zugibt das es eben anders gelaufen ist. Normalerweise kommt sie dann mit der Wahrheit heraus. ^^
Wenn das mehrmals passiert das dein Sohn angeblich von anderen Beschuldigt wird, würde ich erstmal den GRUND suchen. Wars dein Sohn wirklich, oder können die Kids ihn nicht leiden und geben ihm deshalb die Schuld? Mehr Möglichkeiten gibt es da nicht.

Von dir aus zu sagen er war das nicht gewesen: Kannst du nicht. Du warst nicht dabei und weisst eigentlich gar nichts.

Wegen dieser Sache würde ich jetzt ehrlich gesagt keinen Aufstand machen, aber ich würde generell das Gespräch suchen und nicht von den Aussagen meines Kindes alles abhängig machen.
Sprich mit der Lehrerin/Aufsicht und lass das mit dem Brief.

Davon abgesehen: Selbst wenn er es nicht war hat er der Aufforderung folge zu leisten und den Fleck weg zu machen. Die Aufsicht ist der Boss in diesem Fall.

Einfach weils doof ist auf einem Platz zu sitzen der Dreckig ist. Vielleicht wird noch reingetreten und das überall verteilt. Muss ja nicht sein.

Immer zu sagen: Mein Kind wars nicht, also braucht er nichts machen, find ich nervig. Wenn er da sitzt, dann sollte er das auch weg machen und fertig. Man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen. Er bricht sich kein Zacken aus der Krone wenn ers macht, im Gegenteil.

Früher wurde da nicht so ein Geschiss gemacht. Da hat man auch Sachen weg gemacht, die man NICHT gewesen ist, einfach aus dem Grund heraus das mans ordentlich/sauber haben wollte.

LG Sonja

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"Davon abgesehen: Selbst wenn er es nicht war hat er der Aufforderung folge zu leisten und den Fleck weg zu machen. Die Aufsicht ist der Boss in diesem Fall."

DAS ist ein ganz wichtiger Punkt!

Ich hätte meinen Sohn wohl als Erstes gefragt, warum er die verbale Anweisung nicht befolgt hat und dass es völlig egal war, ob der Saucenfleck von ihm war.

Und nicht irgendeine Lehrkraft hätte Ärger bekommen, sondern mein Sohn, weil er eine angemessene Anweisung nicht befolgt hat.

Bei der Reaktion der TE (böse Lehrkraft) ist es kein Wunder, dass ihr Sohn öfters negativ auffällt.

Auch ansonsten volle Zustimmung zu deinem Beitrag #pro

LG,
J.

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Dem Beitrag von Sonja stimme ich auch zu,
Aer offenbar habt ihr beide nicht kapiert, dass es überhaupt nicht um die Soße geht oder ums Wegwischen,

sondern ums grobe Anfassen und vorzeitige Verurteilen.

Klar kann er die Soße wegwischen, auch wenn er es nicht war. Wird ihm wohl kaum schaden. Dass er Anweisungen der Aufsicht befogen sollte, ist auch klar.
Ebenso, wie er sicht respektvoll gegenüber Erwachsenen verhalten soll, erwarte ich das von den Errwachsenen auch.

Aber schön, dass ihr euch so über die Sache auslassen könnt.

Inzwischen ist die Situation im einem freundlichen Gespräch geklärt worden. Braucht sich nun niemand mehr die Finger wund zu tippen.

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