Rechtschreibung..... normal??

Hallo,

mein Sohn Yannik ist jetzt in der 2. Klasse und so langsam beginnen sie damit die Wörter nicht mehr nach Gehör zu schreiben, sondern es werden wöchentlich Übungswörter eingefügt, die gelernt werden müssen und dann wird dazu ein bekanntes Diktat geschrieben.
Jetzt wissen wir seit Montag, dass er am Freitag sein allererstes Diktat schreiben wird (fand ich toll von der Lehrerin, dass sie uns schon so frühzeitig darüber informiert hat). Wir üben und üben also schon seit Montag und es wird einfach nicht besser.....

Ich muss dazu sagen, dass sich mein Sohn am Anfang beim lesen schon sehr schwer getan hat. Er wusste lange nichts mit Buchstaben zusammenziehen anzufangen. Dann kam Mitte der 1. Klasse Antolin und bei meinem Sohn hats klick gemacht und er war plötzlich sehr interessiert und liest seither sehr gut.

Dann kam das Problem mit dem Linienschreiben.... Er ist Linkshänder und hat dazu noch motorische Schwierigkeiten.... Es war nicht einfach ihm das Linienschreiben beizubringen (am Anfang war es eine Katastrophe.... Mittlerweile bin ich da sehr stolz auf ihn).

Auf jeden Fall ist nun das Thema Rechtschreibung bei uns ein grosses Thema.... Wir üben wie gesagt seit Montag schon Wörter wie Fahrrad, Verkehr, viel, Gehweg,....... und es macht einfach nicht klick. Er macht nach wie vor dieselben Fehler, trotz intensivem Üben. Er kann es sich einfach nicht merken und verwechselt ständig was. Noch heute, zwei Tage vor dem Diktat, hat er noch mind. 9-12 Fehler....... (will gar nicht wissen, wie der Notenspiegel gestaffelt ist.... kann es mir aber denken, was da dabei rauskommen würde .....). Mach mir jetzt echt langsam Sorgen und hab schon versucht mir was einfallen zu lassen - z.B. ein Singspiel haben wir gemeinsam erfunden, womit er sich merken kann, bei welchen Wörtern das H versteckt ist. Das klappt eigentlich theoretisch ganz gut, sprich wenn ich ihn mündlich abfrage kriegt er es meist gut hin. Soll er es aber aufschreiben ist er 1. mal meiner Meinung nach viiiiieeellll zu langsam und ich habe Angst, ob er am Freitag überhaupt mitkommen wird und 2. ist meist alles falsch, was wir vorab besprochen haben....

Hab mir jetzt schon Gedanken über eine Rechtschreibschwäche gemacht, auch wenn das vielleicht noch zu früh zum beurteilen ist.

Wollte jetzt eigentlich einfach nur mal verschiedene Meinungen hören, wie es bei euren Kindern damit aussieht. Ob es bei ihnen gleich klick macht wie man die Wörter schreibt oder ob sie es auch lange nicht verstehen....
Er liest wirklich sehr viel, aber ich kann (noch) nicht bestätigen, dass er dadurch die Rechtschreibung besser lernt. Ist alles noch totales Neuland für ihn. Möchte ihm so gerne helfen, aber bin nun langsam mit meinem Latein am Ende, wie ich es ihm besser beibringen kann. Linienweise die Wörter schreiben lassen, die er nicht kann, haben wir auch schon gemacht.... Am nächsten Tag wirds wieder vergessen....

Kann sonst echt nicht klagen - also Gedichte auswendig lernen kann er z.B. sehr gut!!! Also daran liegts auch nicht....

Ohje sorry fürs Zutexten, sollte gar nicht so lange werden..... #schwitz:-D Aber wenn man mal angefangen hat..... ;-)

Freu mich über zahlreiche Antworten!!

GLG Anika #winke

1

Hallo!

Mach Dir nicht zu viele Gedanken. Für die Kinder ist das Thema "Diktat" erstmal neu und sie müssen da rein wachsen und Ihr müsst zusammen Strategien, wie ihr die Wörter effektiv und mit wenig Zeitaufwand übt.

Selbst wenn das Diktat in die Hose geht, hat das keinen so gravierenden Einfluss auf die Gesamtwertung.

Mein Sohn geht auch in die zweite Klasse und es werden (fast) wöchentlich geübte Diktate geschrieben, seit...hm ...kurz nach Ostern letzten Jahres oder etwas davor. Das weiß ich nicht mehr so genau.. Die zu übenden Wörter und Sätze bekommen die Kindern einen Tag vor dem Diktat.

Bei meinem Sohn hilft es bei schwierigen Wörtern, dass wir auf einer Vorlage die für ihn schwierigen Stellen markieren.
Oder er macht zur Abwechslung ein Laufdiktat, sprich ich lege ein Zettel mit dem Wort/Satz auf die Fensterbank, er liest es und geht dann zum Schreibtisch, um die Wörter zu schreiben.

Mach nicht zu viel Druck und übt nicht zu viel! Das kann bewirken, dass Dein Sohn glaubt, dass er es nicht kann. Lass ihn immer das Geschriebene nochmal laut vorlesen. So kann er Fehler vielleicht selber erkennen. Wenn er es nicht findet, markiere das Wort (nicht die fehlerhafte Stelle), so dass er es dann vielleicht findet.

LG Silvia

2

also was mir verwundert ist das ihr noch gar keins geschrieben habt

wir schreiben seit jan wörterdiktate

und seit pfingsten in etwa diktate mit sätzen

und lernwörter haben wir seit anfang an

daher ist es bei uns keine große umstellung immer zu üben wenn es im hausaufgaben heft

und das mit schreiben nach lauthören haben wir ebenfalls seit pfingsten abgelegt

an deiner stelle schau mal was für ein lerntyp ist

es gibt visuelle , akustik und gemischt

und darauf hin würde ich das lernen ausrichten

3

Hi.
Erstmal Schluß mit Üben - der Lütte wird ja noch wuschig;-)
Weißt Du, was meinen half? Texte am PC schreiben...
Der PC zeigt Fehler ohne Meckern an und man kann sich auf die Rechtschreibung konzentrieren - oft genug fällt es Kindern schwer, gleichzeitig auf ihre Schrift (also auch darauf, wie die Buchstaben geschrieben werden) und die Rechtschreibung zu achten.
Und lesen, lesen, lesen...
Egal was - auch Comics oder Bilderbücher oder bedrucktes Klopapier - hauptsache Lesen.
Denn wenn sie neue Worte schreiben müssen, fällt es ihnen leichter, wenn sie diese in einem anderen Kontext bereits gesehen haben; es bleibt mehr im Gedächtnis hängen, als man glaubt.
Meinem Großen fiel das alles sehr leicht, er liest aber auch sehr gerne, mein Mittlerer würde Schule gerne komplett abschaffen und macht, wenn er unkonzentriert ist, immer noch sehr viele Fehler - obwohl die Lehrerin überzeugt ist, dass er es fehlerfrei könnte (also zb einen Text/Diktat schreiben).
Ich würde jetzt einfach mal das Diktat abwarten und vielleicht hinterher mit den Lehrern sprechen, ob und wie man zuhause etwas fördern kann - aber das manche Startschwierigkeiten haben, kennen die Lehrer, also keine Sorge, dass da ein "vernichtendes" Urteil kommt#liebdrueck
GlG, Locke

4

Üben, üben und üben. Um eine LRS zu diagnostizieren ist es noch zu früh.

Ansonsten sag ich jetzt mal ganz allgemein, was uns Lehrern an den Schulen so auffällt: Anstatt hier immer VIEL, viel Energie darauf zu verwenden, zu Schulpsychologen zu rennen und sich alles Mögliche diagnostizieren zu lassen, sollten sich viele Eltern (nicht alle) mal mit ihren Kindern hinsetzen und lesen, schreiben und rechnen üben. Dann wären sicher 50% aller Atteste überflüssig.

5

Hallo,

wieviele Lernwörter muss er denn am Stück lernen?

Bei uns gibt es (seit Mitte der 1. Klasse) alle 2 Wochen 10 neue Lernwörter, dazu müssen die alten ab und zu wiederholt werden.
Das ist ein Pensum, was wirklich alle Kinder schaffen. Bei uns üben sie die Wörter in der Schule anhand von mehreren Stationen, die die Kinder eigenständig durcharbeiten und dann frage ich zu Hause noch einmal zur Kontrolle ab, aber bisher hat mein Sohn die ohne weiteres Üben zu Hause gekonnt.

Da du von 9 bis 12 Fehlern sprichst, nehme ich an, dass es bei euch wesentlich mehr Lernwörter auf einmal sind. Das finde ich von der Lehrerin schlecht konzipiert, erstens hat sie relativ spät damit angefangen und zweitens ist es besser die Anzahl der Wörter zu beschränken, vor allem am Anfang.

LG

6

Hallo.

Also ich würde auch erstmal eine Pause machen mit Üben. Vielleicht solltest du mit ihm Wortspiele machen, Scrabble zum Beispiel. Gibt es doch auch schon für Junior glaub ich. Da kann er spielerisch lernen. Oder ihr macht ein Buchstabieren-Spiel. Ein Wort und man muss es buchstabieren. Kann man schnell mal so nebenbei machen. Ist ohne Zwang und macht Spaß.

LG Hermina

7

Ach, was ich noch gemacht habe, aber für Mathe: Habe lauter kleine Zettel aufgehangen. Sieht zwar blöd aus, aber es hilft, man geht da ständig vorbei und schaut rauf. So haben sie auch im Laufen gelernt. Klappt bestimmt auch mit Wörtern.

Viel Spaß.

LG

8

Danke für eure vielen Beiträge!!!! Hätte ich jetzt gar nicht erwartet.
Da kann ich schon das ein oder andere rauslesen, was ich gerne umsetzen und mit ihm versuchen möchte.
Was mir heute noch gut getan hat und gleich ein wenig mehr Luft gelassen hat.... Meine Freundin ihre Tochter ist bisher die beste in Deutsch gewesen (was lesen, Schönschrift usw angeht) und nun hat sie auch sogar beim ersten Mal üben 22 (!!!) Fehler gehabt! Dara seh ich, dass es doch allen so geht.

Ich finde unser System auch ein wenig doof..... Das ganze erste Jahr wurde in dem Punkt wenig gemacht (also richtig zu schreiben und Diktate zu schreiben), da hat die Lehrerin mehr Wert auf lesen lernen gesetzt. Und nun beginnt das halt hier bei uns erst und vorab hatten sie auch keinerlei Übungswörter.... Ausser vielleicht das, der, die,... aber sonst nichts bestimmtes wie es jetzt ist und wie ihr auch schreibt, dass es schon länger bei euch so ist. Das finde ich gut, denn so hat man wirklich keine allzu grosse Umstellung.

Aber hier ist leider irgendwie eh alles anders. Es gab kaum Kooperation im Kindi mit der Schule - sie wurden also sozusagen ins kalte Wasser geworfen, wo ich von vielen anderen Schulen höre, dass die Maxis im Kindi 1-2 x die Woche zur Schule gehen, die Lehrerin kommt, o.ä. Gibts hier nicht... Da ist schon der Schulstart schwerer, weil sie die Schule und Lehrerin überhaupt nicht vorher kannten.......

Ich versuch es jetzt auch durch eure Beiträge relaxter anzugehen, einfach weiterhin zu üben (ohne Druck aufzubauen natürlich) und dann liegt es morgen in seiner Hand, was er noch weiss und was eben nicht so gut klappt. Ich halt euch dann auf dem laufenden, wie es gelaufen ist (nächste Woche dann wohl).

Mmh, viele Übungswörter... Weiss nicht ob das viele sind.... Sie kennen halt soweit gar keine, da wird sogar noch das Wort langsam falsch geschrieben (ohne ng).
Es sind halt meiner Meinung nach schwere Wörter dabei (es geht um den Verkehr):
also schon allein das Wort Verkehr (mit V geht ja noch, aber das H wird immer vergessen...) schon alleine musste gelernt werden, dann alles was mit Fahren zu tun hat (bei Fahrrad klappts, aber den Rest kann er sich einfach nicht merken und ableiten, dass es alles eine Wortfamilie ist, z.B. die Fähre dann auch mit h und ä, er fährt, Radfahrer, usw....), Zebrastreifen (ohne b....), Gehweg (ohne h), Fußgängerin (ohne ß und ä),... nur mal um so ein paar Beispiele zu nennen. Find die Wörter halt für den Start schon ganz schön schwierig. Dazu kommen noch welche mit Doppelkonsonaten wie schnell und alle, wo sie auch vorher so noch nicht gelernt hatten und daher Neuland für uns ist, auch wenn mein Sohn wie gesagt sehr viel und gerne liest und die Wörter bestimmt schon gesehen hat, kann er sie beim Schreiben so nicht wiedergeben.

Jetzt warte ich einfach mal ab, wie die nächsten Diktate so laufen und dann wird man denke ich schon rechtzeitig erkennen, ob es noch normal ist oder ob es schon dazu tendieren könnte, dass er Probleme hat (hatte mein Mann nämlich auch..... ).

Ansonsten übe ich wirklich sehr viel mit ihm und so machen wir jetzt einfach mal spielerisch weiter.

Danke auch für die Tipps mit dem Scrabble!! Werd ich gleich mal schauen gehen, denn er spielt auch wahnsinnig gern. An Monopoly junior hab ich da auch schon gedacht, damit er mit dem Geld noch besser klar kommt.

Huch schon wieder so viel Text, tztztztzt.... #hicks

9

Wir benutzen den guten alten Karteikasten...

Ich übe mit meiner Tochter nach diesem Buch:
http://www.amazon.de/Das-neue-Rechtschreibspiel-beseitigen-Grundwortschatz/dp/3466307864