Quereinstieg Waldorfschule ab 5.Klasse

Hallo,
überlegen auf Grund vieler Vorgeschichten unseren Sohn in die freie Waldorfschule zu schicken ab der fünften Klasse.
Wichtig: Wir informieren uns erst, haben es noch nicht beschlossen.
(Also bitte keine Diskussion über Waldorfschulen grundsätzlich o.ä., da haben wir umfassende und vielseitige Informationen :-))
Hat jemand sein Kind von einer Regelschule in eine Waldorfschule umgeschult und kann berichten?
Vielen Dank! Marti

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die spannende Frage dürfte sein, ob man in so ein System nicht besser reinwaschen muß um damit zurecht zu kommen.

Wenn die Schule dem ganzen offen gegenübersteht, würde ich auch versuchen, dass mit der Schule abzuklären, vielleicht gibt es sowas wie einen Hort und damit im Sommer einige Wochen "Eingewöhnugszeit"

seinen namen tanzen kann er vermutlich noch nicht und mit anderen Dingen, die in dieser SChule eine Rolle spielen kann er vermutlich auch nichts anfangen und wird erst mal "reinwachsen" müssen.

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Hallo,
danke für Deine Meinung.
Die betreffende Schule hat mehrere Quereinsteiger, sie haben sogar eine Zufriedenheitsstudie veröffentlicht von Quereinsteigerfamilien.
Namen tanzen etc. muss einem liegen, das würde man ja seinem Kind nicht zumuten wollen, wenn man als Eltern nicht denken würde, es kann passen...:-p
Sonst sind Kinder ja anpassungsfähig und die Schule wirbt eben auch damit, dass der Schuldruck bei problematischen begabten Schülern durch ihre Schulform und ihr Angebot verschwindet, die Familien entlastet werden.....
Na ja, wollte eben mal hören, ob es hier andere gibt, die sich dafür entschieden haben und wie es so läuft.
LG, marti

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ich bin kein Waldorffan, aber auch kein Gegner.
Ich bin der Ansicht Schule und Kind UND Eltern muss passen.

Wenn sie sogar bewußt Quereinsteiger aufnehmen, dann ist das doch schon mal ein guter Anfang.
Ich hab letztlich einen Bericht auf DLF über das Thema Waldorfschulen gehört, in dem Kritiker und Befürworter zu Wort kamen.

Ich finde übrigens das vieles an den Lehrern und Gegebenheit der speziellen SChule liegt.
Was hier gut geht, kann wo anders ganz anders laufen, weil eben hier damit der Lehrer umgehen kann und da nicht......

Insofern würde es vielleicht Sinn machen, mal zu schauen, was da für Eltern so sind und ob du dich mal mit willkürlich ausgewählten umsteiger-Eltern unterhalten kannst

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Hallo
Ich hatte in der Oberstufe eine Mitschülerin, die zuvor auf einer Waldorfschule war.
Sie war dort sehr faul, weil ihr niemand Druck machte. In der 10. Klasse nahmen ihre Eltern sie von der Schule, weil man ihnen sagte, dass ihre Tochter vermutlich nicht mal den Hauptschulabschluss schafft.

Sie kam in die 10. Klasse einer Gesamtschule und strengte sich das erste mal in der Schule an. Sie wechselte nach der 10. Klasse in die Oberstufe, machte ein gutes Abitur und ging dann studieren...

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Hallo,

ich glaube, das Problem ist, dass Kind nicht Kind ist und Waldorfschule nicht Waldorfschule. Daher kann man pauschal vermutlich nicht viel sagen.

Meine Freundin hat ihre Tochter umgeschult, von der 4. Klasse in die 4. Klasse. Sie war in der 3. Klasse schwer erkrankt und hat mehrere Monate des Stoffes nicht mitbekommen, sie hätte auch auf der Regelschule wiederholen müssen und da sie mit ihren Klassenkameraden nicht so gut auskam, sich mit dem Stoff und dem Druck schwer tat, hat sie meine Freundin auf die Waldorfschule geschickt.

Am Anfang war alles super, das Kind in der 4. Klasse aber wirklich unterfordert, da sie auf der Regelschule mit dem Stoff viel weiter waren. Das Namentanzen ging problemlos. :-p. Kind war happy, die alten Probleme gab es nicht mehr .... ABER ... inzwischen sind neue aufgetaucht - in der Klasse sind 40 Kinder, für Waldorf nicht unüblich. Es wird im Unterricht nicht differenziert, d.h. wenn das Kind unterfordert ist, dann ist es eben unterfordert.

Bis zur 5. Klasse gab es keine Hausaufgaben, die Schulsachen blieben in der Schule - meine Freundin hat nun nicht wirklich Plan, was das Kind macht.

GLG
Miss Mary

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Hallo Marti,

die Tochter unserer Nachbarin hat zur 5. Klasse gewechselt, die machen dort regelmäßig eine dritte 5. Klasse auf, weil da viele wechseln, heißt dann Balkonklasse. Es ist recht geschickt, da alle Kinder in dieser Klasse von staatl. Schule kommen, dh der Klassenlehrer kann da gut drauf eingehen, klingt sinnvoll. Die Tochter unserer Nachbarn fühlt sich sehr wohl, ist nach wie vor dort (glaube jetzt Kl. 8?) und der Übergang war wohl sehr unproblematisch, aber soooo genau habe ich sie natürlich nicht dazu befragt.

LG

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Wir hatten überlegt unseren Sohn von der Förderschule auf die Waldorfschule zu geben. Als wir uns entschieden hatten mussten wir ein Aufnahmeformular ausfüllen. Darin gibt man konkret an warum das Kind aufgenommen werden soll, und muss sein Kind und seine Eigenschaften ganz genau beschreiben.
Nach dieser Fleißarbeit gaben wir den Antrag ab. Es dauerte einige Zeit bis eine Lehrerkonferenz war, weil dort die Lehrer gemeinsam entscheiden ob sie einen Schüler wollen oder nicht. Wir erhielten eine Ablehnung ohne Angabe von Gründen und das hat mich schon geärgert. Wenigstens einen Zweizeiler hätte man uns als Begründung schreiben können.

Nachteilig für den Einstieg in eine Waldorfschule sind die langen Wartelisten. Wenn euer Sohn jetzt in der 4. Klasse ist dürften eure Chancen schlecht stehen in unterzubringen. Bei uns im Ostalbkreis sind die Wartelisten für zwei Jahre im voraus schon dicht. Manchmal wird ein neuer Klassenstrang ab der 5. Klasse aufgemacht, aber ich würde an deiner Stelle auf gar keinen Fall nur auf das "Pferd" Waldorfschule setzen. Sucht euch unbedingt eine Alternative bevor ihr eine Absage erteilt bekommt.

Die Klassengröße liegt in unserem Raum bei 40 Schülern! Waldorflehrer sind Mangelware.

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Hallo!
soviel ich weiss- zumindest bei uns in Gladbeck- ist es eigentlich unmöglich erst in der 5. Zu wechseln.