Er ist so schlecht in Geschichte

Hallo #winke

mein Sohn geht jetzt in die 6. Klasse (Gymnasium) und ist eigentlich ein recht guter Schüler, Durchschnitt 2. Nur in Geschichte hat er ganz arge Probleme. Hatte in der 5. Klasse schon eine 4 auf dem Zeugnis.
Gestern die 1. Arbeit wiederbekommen und was hat er? Eine 4- #schwitz
Dabei haben wir zusammen so gut gelernt. Aus seinen Antworten in der Arbeit habe ich sogar gesehen, dass er weitaus mehr wusste, als ich selber erwartet hätte. Für eine runde 3 hats trotzdem nicht gereicht :-(
Nun ist so eine 4- ja alles andere als ein gutes Startpolster. Das Problem ist, dass sie so wenige Zensuren bekommen. Maximal 2 im Halbjahr. Und eben nur auf Arbeiten. In anderen Fächern bekommen die Kinder auch mal ne Note auf Hefterführung oder können einen Vortrag machen, wenn sie auf ner schlechten Note stehen.

Ich finds halt nur so schade, dass er eben nur in einem Fach so schlecht ist, was dann eben alles runterreißt. Ans Sitzenbleiben will ich jetzt mal noch gar nicht denken. #schwitz

Ich persönlich kann nicht mehr machen als mich mit ihm hinsetzen und lernen und versuchen, ihn zu motivieren, sich mehr für das Fach zu interessieren. Wobei ich das nicht als Hauptproblem sehe. Ich selber finde Geschichte (heute) sehr interessant, kann aber mit diesem arg kompliziert vermittelten Wissen aus den Lehrbüchern auch nicht viel anfangen.#kratz#hicks

Sollte ich ihm vielleicht Nachhilfeunterricht „spendieren“? Habt Ihr Erfahrungen damit? Bringt das was?

LG Filo

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Hallo,

bietet der Fachlehrer Sprechstunden an, könntest du ihn um ein Gespräch bitten? Der Lehrer könnte dir ganz genau erklären, wie sich bei ihm eine Note zusammensetzt, was seine Anforderungen sind, und was dich am meisten interessieren sollte, wie du (in Zusammenarbeit mit dem Lehrer?) deinem Kind helfen kannst.

LG

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Ja, daran habe ich auch schon gedacht und werde es vielleicht auch tun. Aber ich hab immer so die Angst, dass der Lehrer ihn dann vielleicht erst recht auf dem Kieker haben könnte, weil Mutti sich eingemischt hat. Bei seiner Klassenlehrerin z. B. hätte ich da überhaupt nicht die Befürchtung, die ist super nett. Aber seine Geschichtslehrerin kenne ich überhaupt nicht und jeder Lehrer ist anders. Hab halt Angst, dass ich da mehr kaputt mache als ganz

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dann würde ich erst mal mit der Klassenlehrerin sprechen (telefonieren?) und sie um ihre Einschätzung bitten. Sie kennt ja ihre Kollegin.

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Huhu,

vielleicht ist hinsetzen und lernen für deinen Sohn nicht das richtige Mittel.

Wie wäre es mit Geschichte zum anfassen? Museen, Freilichmuseen, Basteleien zum Thema...und dergleichen mehr sind für Kinder viel einprägsamer als reines "lernen" aus Büchern.

Habt ihr das denn mal versucht?

Bei Dominik funktioniert das wunderbar.

lg

Andrea

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Ja, das habe ich durchaus schon versucht. Aber bei ihm fehlt von vornherein das Grundinteresse an Geschichte. Und durch die schlechten Noten jetzt ist er noch demotivierter :-(

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"Ans Sitzenbleiben will ich jetzt mal noch gar nicht denken."

Geschichte ist doch nur ein Nebenfach von vielen! Und die wenigsten sind in jedem Fach gut. Immer positiv sehen, es ist schon mal gut, dass seine Schwierigkeiten sich auf ein Nebenfach beschränken.

Vielleicht kann Dein Sohn mal bei der Lehrerin nachfragen, ob er ein Referat halten kann? Dann erweckt es nicht den Anschein, dass "Mutti sich einmischt", sondern die Lehrerin merkt, dass er selbst sich um eine bessere Note bemüht.

Und mit Mitarbeit im Unterricht kann man in den Nebenfächern doch auch ganz gut die schriftlichen Noten ausgleichen, oder?

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Hallo,

Geschichte ist doch nur ein Nebenfach und jedes Jahr werden die Karten neu gemischt. Es ist doch nicht schlimm, wenn er in diesem Schuljahr im Zeugnis eine 4 hat. Nächstes Jahr kommt vl. ein für ihn besseres Thema oder ein anderer Lehrer und er hat plötzlich eine 2. In Biologie war mein Sohn immer glücklich, wenn er im Zeugnis eine 4 geschafft hat. Mehr war bei ihm da einfach nicht drin.

Entspann dich und hoffe auf das neue Schuljahr.

LG

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Selbst mit einer 5 im Zeugnis kann er doch derzeit gar nicht sitzen bleiben, da ja ein Ausgleich da ist.

Wenn er schriftlich schon nicht so gut ist müsst ihr Euch aufs mündliche konzentrieren.

In Geschichte müsste es doch möglich sein sich den Stoff anzuschauen der durchgenommen wird um dann mitreden zu können.

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Hey,

also ich habe früher (und heute noch #schwitz) diese ganzen graunehaft kitschigen Historienschinken verschlugen. Aber dank 'Desiree' und Co. kann ich die Abläufe der frz. Revolution im Schlaf.

Was interessiert ihn denn? Wenn er sich z.B. für Technik oder Sport interessiert kann man über den Weg auch viel machen.

Nachhilfeunterricht in Geschichte finde ich recht schwierig, vor allem in dem Alter. Ich habe selbst mal welchen gegeben aber halt eher das Abitypische faktenprügeln und zusammenhänge erklären. Das weckt sicherlich keinen Spaß an der Sache.

VLG

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hallo,

wenn er in anderen fächern gut ist, kann am lernen nicht wirklich liegen.
oder doch? wie sehen denn die tests und arbeiten aus? wie wird abgefragt?

und: wie wird im unterricht der stoff vermittelt?

du solltest mit dem fachlehrer sprechen und das alles herausfinden udn dann schlussfolgerungen ziehen, woran es genau bei deinem sohn liegt.

dann kannst du ihm auch gezielt helfen.

lg

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Wie sehen die Tests und Arbeiten aus?

Nun, da bin ich auch gerade dran, um herauszufinden, was die Lehrerin für nen "Fragen-Stil" hat. Aber auf nen grünen Zweig bin ich da noch nicht wirklich gekommen.

Grundsätzlich stellt sie sehr schwierige Fragen, wo ich als Erwachsene auch erstmal in mich gehen muss, um überhaupt zu verstehen, was sie da eigentlich wissen will.

Manch einer mag vielleicht sagen, nun das ist Gymnasium. Tatsache ist aber, dass bei den Arbeiten in den anderen Fächern immer sehr eindeutige Fragen gestellt werden.

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Ich befürchte, dass Deine Art mit ihm zu lernen das Problem verschärft, wenn nicht sogar verursacht.

Man kann in der Unter- und Mittelstufe den Stoff nicht auswendig lernen wie ein Plätzchenrezept. Das muss schiefgehen.

Grundsätzlich ist es so, dass man den Volltext auf dem Geschichtsbuch in kleine Informationseinheiten zerlegt, die man dann lernt. Wenn dann in der Klassenarbeit eine Frage ist, dann muss man aus dieser passenden Informationseinheit wieder Volltext machen (also keine Stichwort hinschreiben). Dieser Vorgang ist reines Handwerk und erlernbar.

Hinzu kommt das absolute Desinteresse der Schüler. Wenn im Unterricht z. b. die Kelten dran sind (Geschichte ist nicht mein Fach, den Lehrplan kenne ich nicht), dann macht es doch Sinn sich mal via Internet umzuschauen, wenn es da interessantes gibt. Dann kann man nämlich den Text im Geschichtsbuch auch besser verarbeiten.

Wissen, besonders im G8-Gymnasium, wird isoliert verarbeitet "für die Klassenarbeit" und dann umgehend wieder vergessen. Das ist auch der Grund dafür, dass dann spätestens in der Oberstufe gar nichts mehr geht, weil nichts aber auch gar nichts in irgendeinen Zusammenhang gesetzt werden kann.

Schwierigkeiten im Verarbeiten von (langen, komplizierten) Texten sowie dem Erstellen von eigenen aussagefähigen Texten ziehen übrigens Probleme in weiteren Fächern nach sich, besonders in Geschichte, Powi aber auch in Religion, Fremdsprachen und selbst in naturwissenschaftlichen Fächern, weil da Volltext gefordert wird.

Nachhilfeunterricht ist eine sinnvolle Entscheidung. Wieviel davon ist eine andere Frage. Wenn es ein strukturelles Problem ist - wie von mir vermutet - dann wäre ein konzentriertes Lernen in den Ferien mit 6 - 10 x 90 Minuten bei einer guten Fachkraft, die nicht "den Stoff in den Kopf kippt" sondern basierend auf dem aktuellen Thema die Herangehensweise, d. h. Methodenkompetenzen vermittelt.

Je früher Du ihm das gönnst, desto mehr Nutzen hat er davon. Ich habe zur Zeit einen Abiturienten, der im März Prüfung hat. Er selbst sagt: schade, dass ich das nicht früher schon gemacht habe. Der Trost: diese Kompetenzen wird er auch während eines Studiums brauchen.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Wenn Du noch Fragen hast, gerne über PN.

Gruß

Manavgat

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danke für die ausführliche Antwort.

Aber auswendig lerne ich GAR NICHTS mit ihm, weil ich weiß, dass das nix bringt. Ich lerne mit ihm genauso wie du es beschrieben hast.

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Ach du liebe Zeit. Er ist in EINEM Fach etwas schwächer, sonst steht er auf 2? Deshalb soll er Nachhilfe bekommen? #kratz

Mal davon abgesehen, dass ich persönlich den 4er einem Fach absolut akzeptabel finde (vielleicht mag er das Fach oder den Lehrer einfach nicht?), glaube ich kaum, dass man in Geschicht Nachhilfe braucht. Einfaches Hinsetzen und büffeln bis es aus den Ohren wieder raus kommt...wenn du das deinem Kinde antun möchtest.

Ich würde mich über den sonstigen Schnitt des Kindes freuen und den 4er in Geschichte getrost vernachlässigen.

LG
Suse