Er hat keine Lust lesen zu lernen

Hallo Ihr Lieben,

mein Sohn ( 6 Jahre) ist seit September in der Schule.
Die ersten Wochen in der Schule fand er noch recht schön und war interessiert.
Seitdem die Hausaufgaben sich häufen und er täglich lesen lernen soll, stellt er sich total stur.
Er erkennt die Buchstaben, zieht sie aber nicht zusammen sondern merkt sich die Reihenfolge der Wörter auf dem Arbeitsblatt und rät dann meistens.
Ich habe mir jetzt Karteikarten besorgt und schreibe die Wörter darauf, so dass er sich nicht mehr nur die Reihenfolge merkt sondern versucht richtig zu lesen.
Leider hat er dazu überhaupt keine Lust und das Ganze endet meistens in einem riesen Theater.

Mit den übrigen Hausaufgaben verhält es sich übrigens ähnlich und so langsam bin ich echt verzweifelt.

Wie haben eure Kinder lesen gelernt und wie habt ihr Ihnen deutlich bewusst gemacht, dass es wichtig ist die Hausaufgaben zu erledigen?

vielen Dank im voraus für Eure Antworten.

Natascha

1

Hallo,

Joshua geht seit August in die Schule. Also nun 4 Monate. Am Donnerstag kam er das 1. Mal heim und soltle lesen.

Also haben wir es gemacht. Es war schrecklich. Er hatte keine Lust.

Dann erklärte ich ihm, warum er lesen lernen muss. Und das wir ja nur so schnell lesen können, weil wir es eben gelernt haben.

Mitlerweile (haben seit Donnerstag täglich gelesen) erkennt er die Worte wieder ohne ewig die Buchstaben zusammen zu ziehen. Ich habe ihm nun auch gesagt, dass wir eben die Worte auch erkennen, ohne lange zusammen zu ziehen, eben weil wir es ständig machen.

Ich habe ihm auch erklärt, dass er, wenn er lesen kann bei seinem 3DS ganz andere Spiele spielen kann.

Das ganze zieht dann.

Am WE hat meine Mutter ihn bestochen. Wir haben Sätze mit den Buchstaben aufgeschrieben, die er kennt. Das klappte super.
Dann hat meine Mutter einen Satz aufgeschrieben. Einige Buchstaben kennt er noch garnicht. Und er wollte es nicht lesen. Meine Mutter sagte dann: Wenn du das schaffst (mit Hilfe) zu lesen, bekommste 2 Euro.
Das zog. Er probierte es. Wir sagten ihm, wie die Buchstaben heissen. Und es klappte. Er war stolz wie Oskar.

Zu den Hausaufgaben: Ich sagte ihm, wenn er keine Hausaufgaben macht, er ärger in der Schule bekommt und dadurch NOCH MEHR Hausaufgaben machen muss. Und auch bekommt er mit mir Ärger, wenn ich in die Schule muss, weil er keine hausaufgaben macht.

Das hat gezogen.

Im Übrigen darf Joshua erst was anderes machen (spielen etc), wenn die Hausaufgaben erledigt sind.

LG Fusselchen

4

>>Und auch bekommt er mit mir Ärger, wenn ich in die Schule muss, weil er keine hausaufgaben macht.<<

Also lernt er ,mit der Angst im Nacken, dass er Ärger bekommt, wenn du zur Schule musst.
Finde ich kontraproduktiv.

Deine anderen Ideen bzw. Umsetzungen find ich gut.

Positive Verstärker heißt das Zauberwort!

sparrow

25

Sorry aber ich finde deine "Methode" völligen Quatsch.

Er liest für 2 Euro oder für (überflüssige) 3DS Spiele und aus Angst vor der Schule (Ärger zu bekommen) macht er dann seine Hausaufgaben.
Bringt er auch für 2 € den Müll raus ? Bekommt er ne Belohnung für ein aufgeräumtes Zimmer ?

Und zum zusammenziehen - wie soll er denn sonst lesen lernen ????
Benauso lernt man lesen und nicht durch lernen der Buchstabenreihenfolge.
Du zihst nur nicht mehr zusammen weil du es kannst, weil du im Laufe des Lebens alle Wörter schoneinmal gesehen hast und es sich einprägt. Aber versuch doch mal ein "nicht gängiges" Wort zu lesen, DANN machst auch du es mit zusammenziehen der Buchstaben. Steinchen

2

Bei meinem Großen hat es in der letzten Woche "Kick" gemacht. Er konnte plötzlich von allein Buchstaben zusammen ziehen. Seit dem möchte er abends immer selber lesen!
Dazu muss ich sagen, dass es sein größter Wunsch war endlich Lesen zu können.

Mit den Hausaufgaben hat der Klassenlehrer ganz klar gesagt, dass es eine Sache zwischen Lehrer und Kind ist. Wir sollen nur schauen!

Vielleicht nimmst du beim Lesen einfach den Druck heraus. Es hilft vielleicht mit Silbenbögen zu arbeiten oder als Vorstufen (wie bereits weiter unten erklärt) die Wörter so zu üben:
M
MA

MAM
MAMA

Bestimmt habt ihr bald Elternsprechtag oder suche ein Gespräch mit dem Lehrer wegen des Lesens!
Bei den Hausaufgaben würde ich ihn vielleicht mal auflaufen lassen und mit unvollständigen HA schicken!
Lg Basket

3

Hallo,

danke für deine Antwort.

Die Leseblätter sind so konzipiert dass immer nur Silbenblöcke drauf sind und am Ende das Wort steht

L
LA
LAM
LAMA

trotzdem rät er meistens nur :(
Aber das mit dem Druck rausnehmen werde ich versuchen :)

6

Lesen und schreiben kann man überall. Ob bei der Autofahrt ( Nummernschilder lesen ) oder beim Einkaufen. Selbst Einkaufszettel kann er dir schreiben. Du wirst zwar dann im Laden stehen und raten, was du einkaufen mußt- aber trotz allem macht das die Kinder stolz wie Bolle.

Positive Verstärker....die Stärken loben, nicht auf den Schwächen herumhacken oder gar sauer werden.
Anreize schaffen!!!

sparrow

weitere Kommentare laden
5

Hallo!

Meine Jungs ( 7, 1.Kl. und 10, 5 Kl.) haben es durch ÜBEN gelernt zu lesen.

Alle Buchstaben erkennen und einfache Wortbilder wiedererkennen konnten die schon vor der 1. Klasse. So richtig Lesen neuer Wörter haben sie in der Schulzeit recht schnell gelernt (bis zu den Herbstferien).
Da es nie ein Akt war habe ich es nur beobachtend begleitet.
Kind 1: hat es über die Silbenmethode beigebracht bekommen. Einfache häufige Silben Lesen gelernt, dann die Silben zu ganzen Wörter zusammengefügt.
Kind 2: Erste beiden Buchstebn des Wortes zusammengezogen, dann das Wort von vorne mit dem 3. Buchstaben zusammengezogen, dann den 4. Buchstaben hinzu, bis das ganze Wort gelesen war.
Die Technik war recht schnell klar. Die Übung macht es aber dass es schnell und flüssig wird. Zur Übung gab es täglich zunächst 10-15 Minuten (anfags nur 2 Zeilen) dann bis zu 1/2 h Stunde (halbes Buch) laut vorlesen. Zu den Weihnachtsferien konnte Kind 1 flüssig unbekannte mittelschwere Texte lesen und verstehen, bei Kind 2 wird es vermutlich auch so sein.

Ich würde aber an Deiner Stelle mal mit der Lehreirn sprechen, wenn sich Dein Kind generell beim Lernen bockig stellt. Vielleicht ist es in einigen Dingen überfordert und braucht da eine geeignete Hilfestellung.

LG, I.

7

Hallo

wir lesen nicht die Arbeitsblätter die machen sie genug in der Schule.

Ich setze mich mit ihm hin und lese ein normales Buch mit ihm.Die Wörter wo ich weiss dasser sie lesen kann liest er dann vor.Bei fremden Buchstaben sage ich ihm nur die buchstaben.

lg

8

Ich habe mit meiner Tochter mit dem IntraActPlus-Konzept geübt.

Lust hatte sie auch keine, aber sie muss auch lernen, dass man auch mal etwas machen muss, wozu man keine Lust hat. Bestechungen und Bezahlung finde ich persönlich den falschen Weg. Ich habe einfach eine Zeit festgelegt, in der sie 10 Min. täglich lesen üben musste, ob sie wollte oder nicht. Bei Verweigerung wären sämtliche Vergünstigungen weggefallen, die Kinder in diesem Wohlstandsland so haben... Das wusste sie und hat es daher gar nicht erst versucht.

Wir haben aber auch Verwandte in einem anderen Land, wo Bildung etwas Besonders ist und nicht jeder Zugang dazu hat. Daher habe ich eine etwas andere Einstellung zu der Sache, als so manche andere Mütter hier, die schon ab dem Kindergarteneintritt jammern, dass ja soooooo viel von den Kindern verlangt wird und ihre Kinder lieber bis zur Volljährigkeit und darüber hinaus pampern würden. Ich bin eher froh, wenn Leistung gefordert wird und mein Kind was lernt.

12

IntraAct haben wir auch

Kann ich nur empfehlen !!!

9

Hallo,

habt ihr Freunde, Nachbarn, Großeltern mit etwas Zeit nachmittags? Dann würde ich Hausaufgaben und Üben vorübergehend "auslagern". Also dass nicht DU dich mit ihm hinsetzt, sondern jemand anderes. Oft wirkt das Wunder. Und wenn erst mal Routine reingekommen ist und das Kind regelmäßig und selbständiger arbeiten kann, eine gesunde Mischung aus alleine Hausaufgaben machen und Üben mit den Eltern finden.

LG

10

Hallo,

beim Lesen wollte mein Sohn auch nicht die Schularbeitsblätter oder Erstlesebücher lesen, sondern was "richtiges". Mit ganz normalen Büchern, die ihn interessieren, har es gut geklappt.

Bei den Hausaufgaben hab ich ihm von Anfang an gesagt, dass das seine Hausaufgaben seien und nicht meine. Wenn er sie nicht mache, müsse er damit zurechtkommen, was die Lehrerin am nächsten Tag sagt, nicht ich. Wer allerdings keine Hausaufgaben mache, der dürfe auch nachmittags sich nicht mit Freunden treffen, kein Fernsehen, kein Computer etc., weil ich dann auch keine Lust hätte, das zu organisieren, wenn er nicht mal 5 bis 10 Minuten Hausaufgaben mache.
Das ganze habe ich ihm schon vor Schulanfang gesagt, so dass wir nie Probleme mit den Hausaufgaben hatten, außer das Ausmalhausaufgaben auf Grund mangelnder Interessantheit ewig gedauert haben.

LG,
Denise

11

Wenn Kinder "keine Lust" haben etwas zu lernen, dann liegt das oft an diffusen Ängsten nicht zu bestehen.

Um die theatersituation aufzulösen, würde ich empfehlen, das ganze Thema lesen lernen an eine andere Person abzugeben. Dass kann durchaus der herr Papa sein, wenn er ansonsten bei den Hausaufgaben nicht beteiligt ist. Bei uns hatte das seinerzeit der Opa übernommen und die beiden hatten auch wirklich Spaß miteinander.

Mein Kind ist heute 20 und hat deutsch-lk. Alles ist gut.

Gruß

Manavgat

13

Zum Thema "Lesen üben" hat meine Tochter letzte Woche aus der Schule einen Lesepass mitgebracht.

Für 10 Minuten lautes Vorlesen gibt es von Mama, Papa oder Oma etc. eine Unterschrift. Wenn sie 5 Unterschriften hat, kann sie mit dem Pass zur Lehrerin gehen und sich eine Perle für ihren Lesewurm abholen.

Die "Lesewürmer" (im Moment noch leere Schnüre mit einer Perle als Kopf) hängen im Klassenzimmer.
Jetzt ist natürlich der Anreiz bei fast allen Kindern sehr groß, seinen Wurm "wachsen zu lassen".

Ich finde die Idee super. Vielleich kannst du es ja so ähnlich gestalten, also mit Punkten sammeln für Vorlesen (damit übt man es ja).

LG Maikruemel#winke