Hallo zusammen,
mein Sohn wurde am 12.9. 6 Jahre alt und am 13.9. eingeschult. Er hat von Anfang an Verhaltens-und Konzentrationsschwierigkeiten, sodass eine riesige Maschinerie in Gang gesetzt wurde. Sprich, ein mobiler sonderpädagogischer Dienst wurde zum Hospitieren beauftragt und ich bin zu einer Kinderpsychiaterin gelaufen. Diese meinte nach einem 15 Minutengespräch, mein Kind habe ADHS und bräuchte Therapien und Ritalin wäre empfehlenswert. Ich habe mich damit nicht zufriedengegeben und bin in eine Kinderklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie. Da haben sie ihn nun an 4 Termin nach auf Herz und Nieren überprüft. Am Mittwoch habe ich das Abschlussgespräch, aber die Psychiologin meinte, dass die Diagnose auch auf ADHS hinauslaufen wird. Dann wird es in dem Gespräch eben Empfehlungen geben.
Ich hatte die Chance auf einen SVE Platz (schulvorpereitende Einrichtung) mit anschließender HPT (heilpäd. Tagesstätte). Leider haben wir den Platz nicht bekommen und alle anderen Einrichtungen sind voll.
Nun kam die Dame vom Förderzentrum (die hospitiert hatte) auf mich zu und meinte, es gäbe einen Platz in einer Diagnose-Förderklasse. Meine SchwieMu ist selber Förderschullehrerin und meinte, wir sollten es versuchen zu verhindern, unser Kind in eine Förderschule zu geben, da es dann immer "abgestempelt" sein wird und da schlecht wieder raus kommt. Ich weiß nun gar nicht mehr,was ich machen soll. Mir läuft nun die Zeit davon, da eine Rückstellung aus der Schule nur bis zum 30.11. möglich ist. Mein Sohn kommt mit seiner Lehrerin überhaupt nicht zurecht. Ich weiß, dass er schwierig ist und bin mir sicher, dass sie da auch an ihre Grenzen kommt. Aber einige Verhaltensweisen der Lehrerin kann ich nicht mehr für gut heißen. Er wird nur gestraft und von den andern Kindern isoliert. Darüber könnte ich noch einen Roman schreiben. Er begreift den Schulstoff und ist normal intelligent, die erste Ärztin meinte, die Regelschule ist sein Platz. Er war leider noch sehr jung zur Einschulung. Aber hat ein AHDS Kind nicht auch das Recht auf einen Regelschulplatz und muß auch eine Regelschullehrkraft nicht auch mit einem solchen Kind zurecht kommen können? Ich danke euch schonmal für eure Tipps.
Viele Grüße
Juliane
1. Klasse,Diagnose ADHS,wohin nur mit meinem Kind?
Hallo
jedes AD(H)S-Kind hat einen Anspruch auf einen Regelplatz. Nur in Ausnahmefällen würde ich einen Förderschule in Erwägung ziehen.
Aus eigener Erfahrung - du wirst allerdings immer wieder auf Lehrer stossen, die damit nicht umgehen können. Leider.
Wird dein Sohn Medikamente bekommen?
lg bambolina
Ich weiß es noch nicht. Das kommt jetzt auch auf die Empfehlung der Klinik an. Ich denke, sollte er in der Schule bleiben, werde ich um Ritalin nicht drumrum kommen
Die Entscheidung fällt immer schwer - du kannst natürlich vorher andere Alternativen ausprobieren (Bsp. s. u. Zappelin, Ergo, etc. ) - aber wenn es notwendig sein sollte, würde ich es meinem Kind nicht verweigern.
lg bambolina
Hallo Juliane,
vorab dein Kind hat einen Anspruch auf einen Regelschulplatz und ich stimme deiner Schwiegermutter 100 % zu. Die Rückstellung würde ich noch versuchen, wenn es noch geht wie Du schreibst. Lehrer sind mit solchen Kindern überfordert und wollen sie loswerden. Das geht dann aber zu Lasten deines Kindes. Mach das also auf gar keine Fall.
Es gibt noch andere Möglichkeiten als Ritalin. Unser Sohn war in der ersten Klasse überhaupt nicht anwesend. Er bekommt jetzt schon seit Jahren Zappelin (homöopatisches Mittel aus der Apotheke) und wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Das kann ich Dir wärmstens empfehlen. Der Erfolg stellt sich allerdings erst nach ein paar Wochen ein. Ich habe es auch schon im Kindergarten getestet und auch andere die von der Einnahme nichts wussten, haben die Veränderung bemerkt.
Seit 2009 haben sogar Behinderte einen Anspruch auf einen Regelschulplatz laut der Un-Konvention, die Deutschland 2009 unterschrieben hat. Dein Kind ist nicht so eingeschränkt, dass es nicht auf einer Regelschule beschulbar ist. Allerdings werden den Kindern von seiten der Schule oft viele Steine in den Weg gelegt. Man muss schon für sein Kind kämpfen.
Die Psychologen sind auch nur Menschen und können lediglich Empfehlungen geben, an die ist man aber keineswegs gebunden. Manchmal hilft es seinen Menschenverstand einzuschalten. Zum Thema Ritalin gibt es mittlerweile sehr viele Studien und viele belegen, dass es keineswegs harmlos ist. Ich bin strikt dagegen. Ich kenne Kinder, die es bekommen und teilweise sind sie total apatisch. Ein Mädchen davon wächst kaum und ist extrem dünn (das Mittel beeinflusst das Wachstum, den Appetit und kann weitere unerwünschte Nebenwirkungen haben).
LG
Carola
Hallo,
nicht den Kopf hängen lassen !
Dein Kind wird SEINEN Weg gehen !!!
Ich bin auch der Meinung , wie meine Vorschreiberin "Jedes (AD(H)S) Kind hat ein Recht auf die Regelschule!" Schau im Schulgesetz nach..
Gab es denn im KiGa / zu Hause nie Anzeichen auf Verhaltens und Konzentrationsprobleme ?
Mein Sohn bekam auch den Stempel im KiGa seit er etwa 3,5-4 war. Seit letzten Sommer gehen wir zur Ergo und er ist nächstes auch ein Schulkind.
Ich rate dir, such das Gespräch mit der Lehrerin / Sonderpädagogin und sucht gemeinsam eine Lösung.
Such dir eine gute Ergotherapeutin, die sich auf ADHS Kinder spezialisert hat. Verhaltenstherapie, Konzentrationstraining, Bio/Neuro Feedback, Entspannungsübungen !!!!
Du entscheidest und kennst dein Kind am besten !!!!
ALLES GUTE.
Sandra
Lieben Dank! Durch die ganzen Untersuchungen und Anamnesen ist mir bewußt geworden, dass es schon in der krippe Auffälligkeiten gab. Und auch im Kindergarten. Er wechselte auch von einem Regelkindergarten in eine Integrative Einrichtung. Ich weiß jetzt nur nicht, ob die mir so selten negatives Feedback bzgl. seines Verhaltens gegeben haben, oder ob es sich tatsächlich erst mit der Einschulung zugespitzt hat.
Ich fühlte mich mit dieser ganzen Situation jetzt wie vor den Kopf geschlagen. Man bekommt die Mitteilungen der Schule und weiß erst mal überhaupt nicht wohin, wer kann mir helfen. Am Donnerstag habe ich noch einen Termin beim Jugendamt. Vielleicht haben die noch eine Lösung für uns.
Diagnose ADHS ist für eine Mama schon niederschmettert.
Ich finde gut, dass du dir eine 2. Meinung eingeholt hast !
Versuch den 'Platz in der Regelschule zu sichern !
Vielleicht besteht noch chance auf eine Rückstellung..aber ist es nächstes Jahr besser ?!
Lass dich nicht verrückt machen und mach dein Kind stark..er hat auch viele positive Eigenschaften
Hallo
ich habe 2 ADHS Kinder.Mein kleiner ist gerade in der 1.Klasse. Meine große ist in der 5.Klasse und bei ihr hat man es erst in der 2.Klasse festgestellt und leider musste sie dadurch die Zeit durchleiden.
Beim kleinen habe ich mit Medis schon vor der sChule begonnen weil er soll nicht so tief fallen wie die große.
WEnn es bei euch so brennt würde ich auf den Arzt hören. Pflanzliche Sachen kann man dazumachen und dann evlt Das MPH probehalber weglassen dann merkt man ob das pflanzliche wirklt oder nicht.
lg
hallo juliane,
hier gibt's evtl. auch hilfe für euch:
www.ads-lernwerkstatt.de/
gruß
grisu
Hallo,
ich verstehe nicht, warum sofort immer zu Ritalin & Co. geraten wird.
Meine Tochter tut sich schwer mit dem Konzentrieren und ich hab mich dann an den Kinderarzt gewandt (bei ihr ist es nur das Konzentrieren und Leichtsinnsfehler machen, keine weiteren Probleme).
Der Kinderarzt hat mir erstmal zur Ernährungsumstellung geraten, evtl. Omega 3 Tabletten oder evtl. Zappelin. Weiter hat er uns ein Konzentrationstraining für unsere Tochter empfohlen und auch ich soll mir Tipps holen wie ich meine Tochter unterstützen kann.
Sicherlich ist ein AD(H)S Kind um einiges "schwieriger" aber man doch auch erstmal bei AD(H)S Kindern andere Möglichkeiten ausprobieren, bevor man gleich mit Tabletten anfängt?
LG janamausi