Wie übt man lesen ?

Hallo,

unsere Tochter geht in die 1. Klasse seit August.

Bei uns gibt es keine Fibel, sondern es gibt nur einzelne Blätter, die in einen Leseordner eingeheftet werden. Auf den einzelnen Blättern stehen bisher nur wenige Wörter wie z. B. Tomate, lila etc..

Manchmal bekommen sie auch eine Lesehausaufgabe, wo es dann heißt, dass sie ein Blatt lesen sollen.

Reicht dies als Leseübung aus oder macht ihr mehr ?

Die Erstlesebücher finde ich noch zu schwer, weil da teilweise richtig schwere Wörter drinnen sind. Das Lesen ist dann ziemlich mühselig und unsere Tochter ist damit noch ziemlich überfordert. Mit den Lesehausaufgaben kommt sie hingegen prima klar.

Von einer anderen Mutter habe ich jetzt gehört, dass ihre Tochter über dem Durchschnitt ist, was das Lesen angeht. Und dies obwohl sie definitiv nicht mit dem Kind übt - außer den Lesehausaufgaben.

Wie haltet ihr es mit dem Lesen und wie weit sind Eure schon ?

Danke für Eure Tipps !

Viele Grüße
Gotschie

1

Ich denke nicht, dass man dir hier eine Hilfe ist, da die Erfahrungen bezüglich der eigenen Kinder weit auseinander gehen werden.

Meine Tochter wird Anfang Februar 7 Jahre alt und geht seit August in die Schule.

Sie konnte schon vorher lesen und nach Laut schreiben, jedoch ohne zu üben. Wir waren sehr verwundert, als sie plötzlich mit "Briefen" ankam und grübelten woher sie das nun hat.

Scheinbar liegt es ihr einfach.

Nun geht sie also seit bald 4 Monaten und liest und schreibt deutlich über Durchschnitt. Sie liest zuhause Erstleserbücher, allerdings eher alleine, wenn WIR lesen, also zusammen, dann eher als Geschichten zum vorlesen.

Lass deinem Kind Zeit, sie wird es irgendwann können. Jedes Kind kann es irgendwann.

2

Als bei uns das Lesen anfing (sie ist jetzt in der 2. Klasse), haben wir jeden Tag mindestens 10 Minuten geübt. Und es rentiert sich, sie liest inzwischen selbst ausgewählte Bücher und auch relativ flüssig. Wobei sie manchmal einfach zu schnell sein will... ;-)

Unsere Klassenlehrerin hatte damals auch einen Lesehefter angelegt, auf dem als Deckblatt groß "Lesen lernt man nur durch Lesen" geschrieben stand. Und so ist es. Übung macht nunmal den Meister und 10 Minuten Übung am Tag sind immer drin.

LG

3

Du machst das schon ganz richtig. Wenn du glaubst, es ist noch zu anstrengend, Bücher zu lesen und du würdest deiner Tochter damit gar die Lust verderben, dann machst du alles richtig!

Du solltest nur den Punkt nicht verpassen, an dem ihr dann wirklich mit Büchern anfangen solltet (Z.B. Weihnachstgeschenk ein Buch von "Erst ich ein Stück, dann du").

Die Aussage der anderen Mutter kannst du mal getrost in die "Tonne kloppen".

Wenn die Tochter tatsächlich NUR die Lesehausaufgaben macht, also das, was aktuell in der Schule gefordert wird, woher weiß denn dann die Mutter, dass das Kind über dem Durchschnitt ist? Dann kann sie doch maximal "dem Durchschnitt entsprechen"?!

5

Die Lehrerin hat der Mutter gesagt, dass das ihr Kind über dem Durchschnitt ist, was das Lesen angeht.

8

"Wenn die Tochter tatsächlich NUR die Lesehausaufgaben macht, also das, was aktuell in der Schule gefordert wird, woher weiß denn dann die Mutter, dass das Kind über dem Durchschnitt ist? Dann kann sie doch maximal "dem Durchschnitt entsprechen"?! "

Ich konnte vor der Einschulung lesen, weil ich es mir selbst beigebracht hatte.

Natürlich konnte ich in der 1.Klasse dann überdurchschnittlich gut lesen, ohne dass ich irgendwas "geübt" habe.

Die meisten Kinder haben ein Gebiet, in dem sie überdurchschnittlich gut sind, ohne extra dafür zu üben.

Deine Aussage

"Dann kann sie doch maximal "dem Durchschnitt entsprechen"

ist doch unsinnig.

weitere Kommentare laden
4

Hallo Gotschie,

meine Tochter wurde auch im August eingeschult. Sie übt sich bereits an den Erstlesebüchern und meiner Meinung nach, macht sie es sehr gut. Wir üben aber nicht, sondern sie nimmt sich einfach ein Buch und fragt mich ob ich ihr ein bißchen zuhören möchte. Das mache ich dann natürlich auch. Wenn es ihr zu schwierig wird, dann hört sie auf zu lesen und erfindet die Geschichte einfach weiter ;-).

Ich würde Deine Tochter fragen, ob sie evtl. Gemeinsam mit Dir ein Buch lesen möchte. Jeder immer einen Satz und wenn schwierige Wörter vorkommen, kannst Du ihr ja helfen. Wenn sie dazu allerdings keine Lust hat, dann würde ich es bei den Lesehaushaufgaben belassen. Druck würde ich keinen ausüben.

Und vergiß nicht, jedes Kind ist auf einem anderen Lernstand. Es können nicht immer ALLE Kinder gleich viel ;-).

LG
Lorino

6

Hallo

Unsere Tochter geht auch seit Sept. in ndie Schule.
Sie haben zwar noch eine Fibel aber sie lesen im moment auch noch Arbeitsblätter.

Da sie aber viele Wörter von dem Leseblatt schon auswendig gelernt hat habe ich die Wörter die sie kann auf Kärtchen geschrieben, diese mach ich dann in eine Schüssel rein und sie zieht dann immer Kärtchen und liest sie mir dann auch vor....gestern morgen zB hab ich mich im BAd fertig gemacht und sie hat das neben bei gemacht....so liest sie dann wirklich und kennt die Wörter nicht auswendig....

Wir machen das jeden Tag ein bis zweimal.....natürlich machen wir dann zwischendurch auch die Leseblätter aber ich muss sagen sie macht das auch gerne und kommt immer wieder damit an...Mama ich will Lesen ich denke das ist natürlich auch sehr gut!!

Aber ich denke auch üben üben üben......

LG Deiree

7

Hallo,

"Die Erstlesebücher finde ich noch zu schwer, weil da teilweise richtig schwere Wörter drinnen sind"

ja, ich war auch überrascht, dass in einem sogenannten "Erstlesebuch" bzw. "Leselernbuch" ausgerechnet Wörter wie "nächster" vorkommen, aber solche Wörter sage ich meinem Sohn natürlich, ohne ihn da kämpfen zu lassen.

Ganz allgemein helfe ich ihm bei seinem Buch, wenn unbekannte Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen vorkommen.
Hat bis jetzt den Erfolg, dass er "au", "ei", "sch", "ch", "ä" sofort erkennen und mit den anderen Buchstaben zusammenziehen kann (hatten sie in der Schule noch nicht).

Mein 1.Eindruck von dem Buch war auch "ach nee, viel zu schwer, was verkaufen die das denn als Leselernbuch?", aber es ist verblüffend, welche Fortschritte mein Sohn schon gemacht hat.
Ich habe ihn übrigens noch NIE aufgefordert "wir MÜSSEN aber jetzt Lesen üben", das ging immer von meinem Sohn aus :-)

Die Leseübungen, die er von der Schule als Hausaufgabe bekommt, muss er natürlich machen, aber mein Sohn ist ganz wild aufs Lesen.

Deshalb mein Fazit:
biete deiner Tochter so ein Erstlesebuch an, auch wenn schwierige Worte vorkommen.
Irgendwann wird sie das Buch ja auf jeden Fall lesen können.

LG,
J.

9

Die Erstlesebücher find ich auch noch viel zu schwer.

Ich les mit meinem Sohn schonmal nen paar Seiten weiter im Tinto Arbeitsheft. Wo wirklich nur einzelnde Sätze stehn. Das findet er teils auch total interessant und reicht m.M. nach auch total aus, solang die Lehrerin nicht mehr fordert..

lg

13

"Die Erstlesebücher find ich auch noch viel zu schwer."

Schau dir das Buch mal an:

http://www.amazon.de/Leserabe-Das-rabenstarke-Geschichtenbuch-Lesenlernen/dp/3473362301/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1353487142&sr=8-6

Große Fibelschrift, großer Zeilenabstand, nur wenige Wörter pro Zeile, alle Hauptwörter werden durch Bilder dargestellt (natürlich gibt es auch Bilder, die einzelne Situationen beschreiben).

Mit meiner Hilfe bei einzelnen Buchstaben(kombinationen) bzw. einzelnen Wörtern, die ich ihm sage, kommt mein Sohn super klar und liest jedes Mal flüssiger.

Ich behaupte nicht, dass so ein Buch ein "Muss" ist, aber ich kann es nur wärmstens empfehlen - zumindest Kindern, die Spaß am Lesenlernen haben.

LG,
J.

10

Huhu,

es gibt verschiedene Bücher, die man abwechselnd lesen kann. Mein Sohn liest "seine" Abschnitte mittlerweile sehr gut. Er kann theoretisch alles lesen, aber je nach Textart und Schriftgrösse dauert es halt unterschiedlich lange. Wir lesen meistens jeden Abend in "Erst ich ein Stück, dann Du" Büchern.

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=Zu+zweit+leichter+lesen+lernen
"Zu zweit leichter lesen lernen"
Hier können Kinder erst einzelne Wörter und dann einzelne sehr kurze Textabschnitte in großer Fibelschrift lesen.

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_0_13?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=erst+ich+ein+st%C3%BCck+dann+du&sprefix=Erst+ich+ein+%2Cstripbooks%2C215&rh=n%3A186606%2Ck%3Aerst+ich+ein+st%C3%BCck+dann+du
"Erst ich ein Stück, dann Du"
Hier sind mitten im Text kurze bis mittellange Abschnitte in großer Fibelschrift gedruckt.

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_0_19?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=b%FCcherb%E4r+wir+lesen+zusammen&sprefix=b%FCcherb%E4r+wir+lesen%2Cstripbooks%2C282
"Wir lesen zusammen" (Bücherbär)
Bei dieser Reihe sind die Texte für die Kinder auch in großer Fibelschrift, auch mal etwas länger (1 Seite), und es gibt auch zu jedem Kapitel Verständnisfragen.

Von der Reihenfolge eignet sich das von mir zuerst genannte wohl am besten als Einstieg.

Guck mal bei Amazon mit "Blick ins Buch" rein, da siehst Du die Unterschiede.

LG

Hanna

11

Lesen lernt man nur durch lesen. Deswegen sollte diese Fähigkeit meiner Meinung nach auch von Anfang an geschult werden. Das muss gar nicht durch gezieltes üben geschehen. Im Alltag kann man doch wirklich überall lesen. Ich habe meine Kinder in der Weihnachtszeit beispielsweise die Zutaten für die Plätzchen vorlesen lassen, fanden sie klasse, dass sie das schon konnten. Natürlich sind auch mal Wörter dabei, die nicht so klappen, aber da kann man helfen.

Wenn die Kinder eine DVD sehen wollten, habe ich sie hinten die Zusammenfassung vorlesen lassen. Sie haben Ort- und Straßenschilder gelesen, in der Zeitung die Überschriften im Sportbereich (es kam durchaus vor, dass sie das dann so interessant fanden, dass sie alles gelesen haben mit Hilfestellung), solche Sachen eben. So bekommen sie auch ein Gefühl dafür, dass lesen - bei Lesemuffeln - nicht nur Schikane ist, sondern nützlich ist und Spaß macht.