Herkunftsunterricht - macht das jemand?

Hallo,

ich weiß nicht was ich darüber denken soll, vlt. hat jemand von euch die Erfahrungen gemacht.

Mein Kind wurde dieses Jahr eingeschult. Die Schule bietet Herkunftsunterricht in verschiedenen Sprachen an. Man konnte die Kinder dort anmelden. Der Unterricht findet in der Betreungszeit 1 Stunde, 1 x die Woche statt. Und da machen natürlich nicht alle Kinder mit, weil viele gehen nach dem Hauptunterricht nach Hause.

Eigentlich finde ich es eine gute Idee. Den Kinder wird es Lesen und Schreiben beigebracht. Aber jetzt kommt der HAMMER: nach dem 4. Schuljahr gibt es eine Note auf dem Zeugnis für Herkunftsunterricht#schock Und natürlich nat diese Note Einfluss auf Notendurchschnitt.

Natürlich kann die Note den Durchschnitt verbessern oder aber auch total versauen. Für die Kinder ist die Muttersprache der Eltern eigentlich schon die Fremdsprache.

Ist das denn "rechtens" das die Kinder benotet werden?

Jetzt überlege ich, ob ich mein Kind abmelde - und das geht nur mit Zustimmung vom Lehrer und Schulleitung.

Was haltet ihr davon?

Danke

1

Bei uns gibts den Herkunftsunterricht statt Religion und klar gibts da auch Noten irgendwan.. gibts in Religion ja auch.

Ist das bei euch zusätzlich oder wie sieht das aus?

lg

2

Ich kenne nur eine Schule mit bilingualem Zweig. Sie ist dreizügig und jeweils eine Klasse in jedem Jahrgang hat diese Sprache als reguläres zusätzliches Unterrichtsfach. Die Kinder in dieser Klasse haben entsprechend mehr Schulstunden pro Woche als die Gleichaltrigen in den Parallelklassen. Da gibt es auch ganz normal Klassenarbeiten und Zeugnisnoten.

3

Für die Empfehlung für die weiterführende Schule zählen doch aber nicht alle Fächer, sondern nur die Hauptfächer, oder?

Ich würde mein Kind teilnehmen lassen. Abmelden kannst Du es ja immer noch nach der 3. Klasse, wenn Du die Note in der 4. nicht auf dem Zeugnis haben möchtest.

Meine Söhne sind noch nicht in der Schule, aber ich hoffe sehr, dass es hier auch so ein Angebot gibt. Ich habe mich noch nicht erkundigt.

Viele Grüße
ballroomy

4

Also bei mir war das aber auch so.
Statt religionsunterricht gab es türkischunterricht, der auch benotet wurde. Diese note wurde aber auf dem zeugnis als zusätzl unterricht wie so eine art kurs belegt.
Letztens im tv kam noch ein bericht darüber, dass wenn kinder ihre muttersprache zusätzl lernen, es die kinder nur fördern kann.

5

Hallo,
mein Sohn macht seit der 1. Klasse mit. Ob die Note Einfluss auf dem Notendurchschnitt hat, weiß ich nicht, aber Max ist seht gut in Spanisch, also kein Problem. War das nicht sogar so, dass man sich aussuchen konnte, welche von beiden Noten dann aufs Zeugnis kommt? Also Deutsch oder die andere Sprache?

Wieso sollte das nicht rechtens sein? Der Herkunfstunterricht ist doch was freiwilliges und wenn sich entscheidet mitzumachen, dann gilt "mit allen Konsequenzen"

Ich finde, dass ist eine super Sache und würde mir das nicht entgehen lassen.

Läuft das bei deinem Kind so schlecht? Und wieso ist die Sprache der Eltern eine Fremdsprache? Meine Kinder waschen zweisprachig auf und für sie ist spanisch alles andere als eine Fremdsprache.

LG,
Natalia

8

Ich hoffe, dass bei uns Spanisch auch angeboten wird. Mein Sohn kommt aber erst 2014 in die Schule.

Ich konnte im Internet noch nichts darüber finden. Vermutlich hat die Info die jeweilige Grundschule, oder?

11

Wo wohnt ihr? Wir haben die Infos über die Schule bekommen, ist aber eher eine Ausnahme.

Ich würde bei der Stadt anrufen und danach fragen.

LG,
Natalia

weitere Kommentare laden
6

Hallo,

wie sieht es denn mit den Lehrkräften für den Herkunftsunterricht aus? Sind das ausgebildete muttersprachliche Lehrer?

Bei uns wird kein Herkunftssprachenunterricht in der Grundschule angeboten (wir wohnen auf dem Dorf und der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund ist sehr gering).
Es gibt lediglich Herkunftssprachenunterricht außerhalb der Schule, der wird aber (in unserem Fall) vom Bildungsministerium des Herkunftslandes ausgerichtet.

LG

7

ei uns ist das auch außerhalb der Grundschule. Es gibt einen zentralen Ort für ganz Essen.Aber ja, es sind muttersprachliche Grundschullehrer.

Wir haben nur im Moment gar keinen Lehrer. Die, die wir hatten hat sich versetzen lassen (näher zum Wohnort) und hat uns sozusagen im Stich gelassen. Jetzt wird eine neue Lehrkraft gesucht und wir hoffen, dass noch vor den Weihnachtsferien es weiter gehen kann.

LG

9

Ich finde es auch eine tolle Sache. Leider haben wir ihn wegen Zeitmangel dieses Jahr nicht angemeldet, wir müssten sonst gleich nach dem Schwimmtraining dahin hetzen, das ist mir zu stressig, vor allem jetzt im Winter, wo das Anziehen, Haarefönen, etc. doch etwas länger dauert. Ich drück euch die Daumen, dass ihr schnell einen neuen Lehrer findet.

LG

weiteren Kommentar laden
10

Danke schön für die vielen Antworten.

Ich finde die Sache mit dem Unterricht auch gut. Aber ich verstehe nicht warum die Note auf den zeugniss muss. Es machen schließlich nicht alle Kinder mit weil das in der Betreuungszeit stattfindet. In der Zeit gibt es auch andere Freizeit- AGs z. B. Sport, Musik, Theater usw. und die AGs werden doch auch nicht benotet. Es kann auf dem Zeugniss stehen "teil genommen" oder so.

Ich finde die Muttersprache ist die Sprache die man perfekt kann. Und für die kinder ist es nun mal Deutsch - in Deutsch finden sie sich perfekt zu recht. Auch wenn meine Tochter meine Muttersprache sehr gut verstehen und sprechen kann, hat sie trotzdem manchmal Schwierigkeiten - i-was versteht sie nicht wirklich, oder sie kennt das Wort gar nicht. Vom Wortschatz her ist es sehr großer Unterschied.

So lange es noch keine Noten gibt wird sie den Unterricht besuchen. Und dann sehen wir weiter:-)

Darum wollte ich fragen wie das bei euch abläuft.

LG

13

Ich weiß von uns früher, das die Note mit deutsch irgendwie geteilt wurde.. wie genau weiß ich nicht. Aber das ne gute Note im Herkunftsunterricht ne schlechtere in deutsch aufgehoben hat.. irgendwie sowas hab ich im Kopf!!

lg

14

An der Grundschule meines Sohnes - inzwischen ist er in der 5. Klasse - gab es auch "Herkunftsunterricht", und die Note stand auch im Zeugnis. Für die Empfehlung für die weiterführende Schule spielte sie jedoch keine Rolle, da waren die Hauptfachnoten entscheidend, irgendwie verrechnet wurde da nicht.

An unterschiedlichen Noten etwa im Deutschunterricht und im Herkunftsunterricht können die Lehrer aber ein wenig ablesen, dass z. B. ein Kind eben sehr gut Deutsch kann, aber eben in seiner Muttersprache nicht perfekt ist, oder dass es sich genau umgekehrt verhält. Ein Nachteil erwuchs den Kindern dadurch nicht, denn zum einen war die Teilnahme ja freiwillig, zum anderen gibt es ja auch Herkunftsländer, für die es keinen entsprechender Unterricht angeboten wurde.

LG

Anja