Einschulung freie christliche Schule - oder doch nicht??

Hallo zusammen,

Ich möchte euch gern um eure Meinung bitten.

Mein Kind wird im nâchsten Jahr eingeschult. Ich hab eine Schule endeckt, dessen Konzept sich mit meinen Vorstellungen deckt! Die Schule ist staatlich anerkannt und setzt auf christliche Werte! Ist eine evangelische Schule, Grund- und Realschule!

So, unsere Schule im Ort ist eine kleine Dorfschule! In der die Direktorin, bereits im Kindergarten die Spreu vom Weizen trennt. Es gibt dieses Jahr sogar eine inoffizielle "Ausländerklasse"! Was nicht bedeutet, dass die Klasse schwieriger ist, denn in der anderen sizt der sohn wohlhabender Eltern der die ganze klasse terrorisieren darf, weil daddy immer mit beachtlichen Summen den Förderverein unterstützt! Da stellen sich mir die Haare auf!!

Kinder werden einfach in Schubladen gesteckt, weil hier jeder jeden kennt! Es gibt viel Mobbing und die Schule will oder kann nichts machen! Die Schule hat nur eine Flöten AG, sonstige Angebote-Fehlanzeige!

So und nun zu meinem Zwiespalt, die Privatschule ist 15 km entfernt! Ich fahr jeden Tag in die gleiche Richtung und könnte ihn hinfahren und abholen! Aber wie ist das mit seinen Freunden? Alle gehen in unsere Dorfschule, alle Kiga Kinder, alle Kinder aus der Nachbarschaft...ich weiß nicht ob ich ihm irgendwie aussondere, versteht ihr?

Wie würdet ihr entscheiden? Auf der Regelschule einschulen, mit schlechtem Gefühl im Bauch? Oder die Privatschule?

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Du hast ziemliche Vorurteile gegenüber der Dorfschule. Kennst Du die Direktorin persönlich? Bei uns im Ort gibt es zwei Schulen und zwei Kindergärten. Fragt man die jeweiligen Eltern, berichten die aus KiGa A immer nur schlechtes über die eine Schule, beim anderen KiGa ist es die andere. Keine Ahnung, woher die Eltern ihre Infos nehmen, das meiste halte ich für Hörensagen und Gerüchte. Gerade auf Privatschulen gibt es (wohlhabende) schwierige Kinder. Die Güte des Unterrichts steht und fällt mit dem Lehrer. Kennst Du Lehrer beider Schulen? AGs kann man auch durch Vereine ersetzen. Früher gab es auch keine AGs an der Grundschule. Kinder machen heutzutage doch eh schon viel zu viel!
Mir persönlich wäre es wichtig, dass mein Sohn den Anschluss an die Kinder in der Nachbarschaft nicht verliert. 15km sind auch nicht zu unterschätzen. Allerdings bist du ja schon sehr negativ gegenüber der lokalen Schule eingestellt, dass du da wohl schwerlich noch unvoreingenommen ran gehen kannst.

Viel Glück bei der Entscheidung!

LG

Hanna

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Hallo,

wen Du so ein doofes Gefühl hast mit Euer Dorfschule dann nimm die Privat Schule.

ABER woher weist Du den das es in der Dorfschule wirklich so ist ? Das solltest Du innerlich nochmal hinterfragen bevor Du entscheidest.

LG dore

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Gönn ihr die Privatschule.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

wir hatten auch mal eine knuffelige kleine Schule (frei und christlich) entdeckt, die war super idyllisch - mit Klassenhamster, kleinem Schulgarten, etc. etc. Wir dachten auch, dass das das richtige für unser Kind wäre - was mich aber total befremdet hat, war die Religiosität dort. Dazu muss ich sagen, wir sind praktizierende Katholiken, also dem Glauben keineswegs abgeneigt, aber das war schon echt heftig, auch, welches Weltbild dort vermittelt wurde.

Wir wurden dann im Bewerbungsverfahren aussortiert, weil wir römisch-katholisch waren und sich genügend "richtiggläubige" beworben haben. Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, ich glaube, wir wären dort nicht glücklich geworden.

Am Ende des Tages hängt es in der Grundschule immer am Lehrer, mit dem man so viel Zeit verbringt. Mein Sohn ist auch in einer eher "Restklasse" - ich bin (inzwischen) auch froh darüber, er kommt gut klar, die Klassenlehrerin ist nicht immer so, wie man sich das wünscht - aber das Leben ist kein Ponyhof!

GLG
Miss Mary

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P.S. Meine Tochter wohnte 2km von ihrer Grundschule entfernt - es war echt ein Problem,
sich mit Klassenkamaraden zum Spielen zu verabreden, weil die sich meistens in
Wohnortsnähe verabredet hatten. Ich weiß ja nicht, wie der Einzugsbereich der Privatschule ist. Ich würde aber 2x überlegen, bevor ich insgesamt 60km zum Spielen fahre.

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also falls Du die Privatschule meinst, auf der ich mein Kind gerne sehen mag dann: nö lass dein Kind in die Dorfschule gehen.;-) Ich an deiner stelle hätte schon lange das Kind für die Privatschule angemeldet. Hier bei uns sind die meisten Anmeldungen schon in der Schule, bevor das Kind in die Kita geht und das nur mit dem funken Hoffnung zu den glücklichen zu zählen deren Kinder in die Wunschschule gehen dürfen. Die hat nun mal ein viel besseres Konzept
lg

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Hallo!

Worauf basieren denn deine Aussagen bezüglich der Dorfschule? Wenn diese Informationen nicht aus deiner eigenen Erfahrung stammen, dann würde ich mich darauf nicht verlassen. Vieles wird gerne schlimmer geredet, als es eigentlich ist. Ich habe als Kind in einem Viertel gelebt, dass als sozialer Brennpunkt verschrien war. Ja, es leb(t)en viele Geringverdiener und Sozialleistungsempfänger dort, aber Leute aus anderen Vierteln reden (auch heute noch) darüber, als müsste man Angst haben, dort auf offener Straße erstochen zu werden.

Was die christliche Schule angeht, würde ich mir das genau anschauen und lieber ein Mal zu viel als zu wenig überlegen, ob das zu eurem Leben passt.

Mein Sohn ging von der dritten bis zur sechsten Klasse auf eine kirchliche Privatschule, allerdings in den USA, weshalb der Vergleich unter Umständen hinken könnte. Die Schule an sich fand ich klasse: Kleine Klassen von ca. 10 Schülern, es wurde super auf die einzelnen Schüler eingegangen, viele Lieder gesungen, die Kinder wurden in vielen unterschiedlichen Fächern unterrichtet. Allerdings hatte die Schule zum einen ein ziemlich hohes Leistungsniveau (zwingender Lateinunterricht ab Klasse 4, viel Auswendiglernen von Bibelpassagen inklusive Erklärungen) und zum anderen eine in meinen Augen ziemlich deprimierende Glaubensvermittlung. Eines Tages sagte mein Sohn dann zu mir: "Mama, wir sind nichts außer Sündiger." Da habe ich dann eingegriffen und ihm Dinge aufgezählt, die er außerdem ist: ein guter Freund, ein toller Sohn ect. pp.
Zudem stand die Angst vor Gott sehr oft im Mittelpunkt. Als mein Sohn die Zehn Gebote plus Erklärung auswendig lernen musste, begannen alle Erklärungen mit "You shall fear and love God so that..."

Zugegeben, ich habe mit Kirche nichts am Hut, weshalb ich vielleicht auch empfindlicher reagiere. Mein Sohn ging auf diese Schule wegen des guten Rufes und weil sein Großvater väterlicherseits Pastor der zur Schule gehörigen Kirche war.

Es handelte sich um eine lutherische Schule.

Letztendlich würde ich das alles genau unter die Lupe nehmen, sowohl die christliche als auch die Dorfschule und mir erst dann ein Urteil bilden.

Was sagt denn eigentlich dein Sohn?

Wenn euch die Entscheidung schwer fällt, wäre seine Meinung für mich das ausschlaggebende Kriterium.

Viel Erfolg, egal wofür ihr euch entscheidet.
Anja

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Hallo, wie kommst du zu deiner Meinung. Gib es an einer Dorfschule überhaupt soviele Schüler um eine eigene Klasse zustellen. Lassen sich die Eltern das gefallen. Das verstösst gegen das Grundgesetzt.

Wenn du zu einer christlichen Schule möchtest. Wie steht ihr zu dem Glaubesgrundsätzen. Welche evangelische Glaubensrichtung ist hier vertreten. Ich kenne einge Mitglieder der Freikirche. Liebe Menschen , toller Pastor, aber sie glauben fest an die Bibel.

Wie sind die zusätzlichen Aktivitäten. Gottesdienstbesuche. Die Kinder aus der christlichen Schule singen oft im Gottesdienst. Da wird auch Anwesenheit der Eltern und Mitarbeit gefordert.

15 km jedentag die nächsten 10 jahre zu fahren ist auch nicht ohne. Ist dein weg die nächsten Jahre auch gesichert. Dein Kind wird dann keinen wahrscheinlich keinen Kontakt zu Kindern im Dorf haben.

Auch privat Schulen kochen nur mit Wasser. An unserer Grundschule kam auch die Kinder von Privatschulen , die Kinder sind dort gescheit. Kann dein Kind wechseln wenn es ihm nicht passt. An einer privat Schule ist die dritte Fremdspache spanisch. Leider wird auf den staatlichen nur französich oder latain als dritte Fremdsprache angeboten. Wechsel sogut wie unmöglich.

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Ich würde mich in erster Linie schlau machen ob sich hinter der *Freien Christlichen Schule*nicht eine Freikirche mit rigiden Ansichten verbirgt.
Stichwort:Evulotionstheorie.
Einige dieser freien Schulen hier in Deutschland zweifeln nämlich die wissenschaftliche Bedeutung an und setzen die Schöpfungslehre an erster Stelle.

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Einen richtigen Rat kann ich dir natürlich nicht geben, ich kenn die Schulen ja nicht.

Es stimmt aber nicht, dass kleine individuelle Privatschulen automatisch besser sind, das Bildungsniveau höher und die Atmosphäre angenehmer ist als in der normalen Schule um die Ecke. Oft sind Privatschulen nur halb so empfehlenswert, wie man auf den ersten Blick meint.

" Was nicht bedeutet, dass die Klasse schwieriger ist, denn in der anderen sizt der sohn wohlhabender Eltern der die ganze klasse terrorisieren darf, weil daddy immer mit beachtlichen Summen den Förderverein unterstützt! Da stellen sich mir die Haare auf!!"

Genau das kann dir aber bei Privatschulen erst recht passieren...

15km Schulweg sind sicher auch nicht ideal, aber wenn es nicht anders geht irgendwie machbar. Aber man schränkt sein Kind damit schon ein.

Schau dir beide Schule genau an. Verlass dich nicht auf Gerüchte oder Erzählungen unzufriedener Eltern, sondern mach dir selbst ein Bild. Eltern, die die Schule zufriedenstellend finden, äußern sich meist weniger auffällig...
Schulen, vorallem Grundschulen, steigen und fallen mit den Lehrern, eine etwas seltsame Direktorin fällt gar nicht so sehr ins Gewicht. Und ob eine "Ausländerklasse" die Qualität der Schule wirklich verschlechtert, sei mal dahin gestellt. Oft sind es rein bürokratische Gesichtspunkte, die zu solch einer Zusammenstellung führen...
AGs sind mMn ein nettes Angebot, aber nichts was meine Entscheidung beeinflussen würde. Erstklässler brauchen keine AGs.

Ich würde mein Kind nur, wenn die normale Schule völlig unzumutbar ist, auf eine Privatschule schicken und das auch nur nachdem ich diese auf Herz und Nieren geprüft hätte. Ein gutes Konzept auf dem Papier macht nämlich noch lang keine gute Schule.