Tochter hat Ängste, Schüßler Salze? Kindearzt?

Guten Morgen,

unsere 6,5 jährige Tochter hat seit circa 4 Tagen abends undefiniertbare Ängste.

Zur Vorgeschichte: Sie teilt sich ein Zimmer mit ihrer 2 jährigen Schwester, die über Weihnachten eine Lungenentzündung hatte. Daher hat unsere 6 jährige für einige Tage beim ihrem großen Bruder im Zimmer geschlafen.

Nun tut sie sich sehr schwer wieder im "eigenen" Zimmer zu schlafen. Sie sagt, sie habe Angst. Sie höre Geräusche, sie höre Stimmen, sie hätte Angst jemand käme durchs Fenster in ihr Zimmer.

Sie steigert sich dabei so sehr in die Angst hinein, dass sie wirklich klitschnass ist und in Tränen aufgelöst, dass Bett wieder verlässt.

Wir begleiten unsere Kinder immer in den Schlaf, d.h. wir kuscheln uns abends zusammen ins Bett und warten bis die Kinder einschlafen. Bei unserer 6jährigen dauert das meistens 5-10 min. Trotz dieses Rituals und der "Anwesenheit" ihrer Schwester, findet unsere Maus keine Ruhe bzw. wacht wieder auf und ängstigt sich dann furchtbar.

Wir wissen nun auch nicht weiter.

Habe über ein Schüßler Salz gegen Angst und Panik bei undefinierten Ängsten gelesen, kann man das "einfach" so geben. Sollen wir einen Kinderarzt, Kinderpsychologen oder Heilpraktiker aufsuchen?

Hinzukommt, dass bei uns im Ort viel eingebrochen wird, zuletzt bei ihrem besten Freund, dafür fürchten sich unsere Kinder natürlich auch. Wir erklären zwar, dass Diebe tagsüber kommen, wenn keiner da ist und wir ja auch alle Tüen gesichert haben, aber das hilft wenig (mir auch nicht, ich habe auch immer ein komisches Gefühl, würde das den Kindern aber nie sagen ...).

Kann uns jemand einen Rat geben oder hatte das auch schon mal?

LG
Ilka

1

Hallo

Leider kenne ich das mit den undefinierbaren Ängsten von meiner großen Tochter allerdings ist Sie schon älter.
Sie steigert sich dann auch gerne darein, eine wirkliche Lösung des Problems hab ich noch nicht gefunden außer mit ihr Reden und reden.

Leider nimmt Sie schon sehr bewußt an vor allem negativen Ereignissen Teil, das heißt Sie macht sich viele Gedanken um alles. Denke das daher ihr Verhalten kommt.

2

Hallo,

danke für deine Rückmeldung. Mit Vernunft (also Reden) kommt man bei unserer Tochter im Moment nicht so weit. Sie sagt schon selbst, dass wir mal zum Arzt müssen mit ihr, weil sie ihre Angst nicht normal findet.

Eine Freundin mit gleichalter Tochter berichtete gerade, dass ihr Kind ähnliche Ängste habe, allerdings tagsüber, nicht abends. Sie tippt auf einen Entwicklungsschub.

VG
Ilka

3

Die meisten Kinder haben immer mal wieder solche Phasen und gehen auch wieder vorüber. Könnte sie vielleicht eine Weile bei euch im Elternschlafzimmer schlafen?

LG
Suse

5

Hallo Suse,

ich habe ihr jetzt erstmal ein Nachtlicht geholt und werde sie, wenn sie es sich wünscht zumindest im Elternbett einschlafen lassen. Nachts wacht sie dann eigentlich nicht zwischendurch auf.

LG
Ilka

4

Solche Ängste sind in diesem Alter vollkommen normal, hört man immer wieder. Das liegt daran, dass die "Magische Phase" endet und von der Realität abgelöst wird.

Rede mit deiner Tochter darüber. Sag die Wahrheit. Ja, es können Diebe und Einbrecher auch nachts in die Wohnung kommen. Aber es ist unwahrscheinlich, weil Ihr Sicherheitsvorkehrungen getroffen habt. Erkläre ihr trotzdem, was sie in so einem Fall tun kann, z. B. verstecken, Polizei anrufen, bei Feuer aus dem Fenster fliehen etc.

Meine Tochter hatte kurz nach ihrem 6. Geburtstag extreme Angst vor Feuer und dass wir einfach verschwinden könnten. Ausgelöst wurde das dadurch, dass ihr Oma tatsächlich einfach verschwunden ist (dachte ich zumindest). Tatsächlich war es aber wohl auch eine normale Phase. Es dauerte gut 8 Wochen, dann schlief sie wieder friedlich in ihrem Bett ein. In dieser Zeit hatten wir aber auch alle Varianten: Mal konnte sie gar nicht erst einschlafen, mal kam sie wieder angedackelt, mal wachte sie auf und weinte ganz jämmerlich, mal kam sie nachts und zitterte... Wir haben einfach viel geschmust und geredet, ganz leise und beruhigend und auch mitten in der Nacht, wenn nötig.

6

Hallo Bine,

oh aus dem Fenster hüpfen soll sie bitte nicht, wir bewohnen ein Haus und ihr Zimmer liegt im 1. OG.

Das mit der magischen Phase und der Realität hört sich sehr nachvollziehbar an. Wir kuscheln und reden auch ganz viel.

Ich hoffe, dass es wirklich bald vorbei geht.

LG
Ilka

7

"oh aus dem Fenster hüpfen soll sie bitte nicht, wir bewohnen ein Haus und ihr Zimmer liegt im 1. OG."

Natürlich sollten die Vorschläge der Realität entsprechen. Ich würde solche Ängste halt nur nicht einfach abtun mit "Ach, da passiert schon nichts." eben weil den Kindern bewusst wird, dass es tatsächlich passieren könnte. Sie müssen wissen, was sie tun können, damit sie ihre Ängste in den Griff bekommen und das Gefühl zu haben, dass sie nicht vollkommen hilflos sind. Und dennoch bleiben vielleicht Ängste, die aber normal sind. Unnormal bzw. ungesund wäre es nur, solche Ängste in sich hinein zu fressen, nicht darüber sprechen zu können und sich damit allein gelassen zu fühlen.