Fremdes Kind trösten? oder ist das aufdringlich

Hallo,

heute nach der Schule sind wir mit einer anderen Mutter , deren Tochter und noch einer Klassenkameradin meiner Tochter heim gelaufen.
Die Klassenkameradin wurde von ihrem Opa abgeholt, sie ist auf dem Weg auf einen Schneehaufen gefallen und hat sich an den Fingern weh getan, der Schnee war hart und gefroren am Straßenrand, sie hat angefangen zu weinen und der Opi war mit der Situation etwas überfordert und hat geschimpft, hättest du die Handschuhe angezogen wäre das nicht passiert , jetzt hör auf zu heulen so schlimm ist es nicht, die Kleine fing dann noch schlimmer an zu weinen.

Die andere Mutter wollte sie ablenken und fragte wie es gestern im Turnen war , aber sie hat nicht aufgehört, naja ich bin dann hin , habe ihre Hand genommen, und gesagt : schau mal ist doch gar nicht so schlimm, die Finger sind noch dran und hab gelacht, danach war alles ok.
Mein Mann meint jetzt ich wäre aufdringlich gewesen und er hätte nicht gewollt das jemand bei seinem Kind so reagiert #schock
Was denkt ihr, bin jetzt wirklich verunsichert #hicks

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Das musst Du doch gar nicht diskutieren. Ein Kind weint und wenn Dir danach ist und das Kind es zulässt! dann kannst Du trösten.

Wieso muss man jede soziale Interaktion durchdiskutieren. Einfach machen und gut.

Gruß

Manavgat

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so isses

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Ich tröste fremde Kinder auch, wenn sie weinen. Allerdings nur wenn kein "Erziehungspersonal" in der Nähe ist. In dem Fall hätte ich mich nicht "getraut", weil der Opa da ja offenbar andere Vorstellungen hat. Ich hätte das Kind nur betreten angeguckt und angelächelt.

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Hallo,

nein, wenn das Kind in Begleitung ist, ja, wenn es allein wäre.

GLG

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Hm. Wenn ein Kind weinend in einem Schneehaufen liegt, würdest nicht helfen, aus Angst, als pädophil zu gelten?#kratz

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...würdest DU nicht helfen natürlich

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Hallo,

ich fand deine Reaktion jetzt überhaupt nicht schlimm. Was fand dein Mann denn daran so schlimm? Du hast das Kind doch nicht sonst wie bedrängt #kratz.

LG Jokie

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Ich finde es aufmerksam und nett, wenn jemand Anteil nimmt.
Die Reaktion des Opas brachte nicht den erwünschten Erfolg- verschlimmerte eher die Situation. Da finde ich es doch besser wenn jemand ,statt dem Szenario zuzuschauen, Mitgefühl zeigt und die Situation entschärft.
Du bist ja schließlich nicht übergriffig geworden und hast das Kind abgeknuscht oder umarmt oder hast weder dem Opa Vorwürfe gemacht oder gar einen Vortrag über Erziehung gehalten.
Vielmehr hast du dem Kind die Hand gereicht und es aufgemuntert und damit die Situation zum postiven für alle verändert.

Ich finde es befremdlich, jemanden verzweifelt gewähren zu lassen, statt zu unterstützen.
Schließlich kennt ihr sich ja (wenn auch evt flüchtig)

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Hallo,

also ich persönlich würde es nicht machen, wenn zu dem Kind Bezugspersonen -z.B. auch der Familie- da sind. Ich bin der Meinung, daß mich sowas dann nicht angeht und würde es eher als einmischen oder aufdringlich empfinden.

Oft kennt man ja auch die Hintergründe nicht, die zu bestimmten Situationen oder Äußerungen führen.

Ich hatte z.B. mit meiner Tochter mal so eine Handschuhsache als sie kleiner war. Sie weigerte sich grundsätzlich, ihre Handschuhe anzuziehen. Dann sind wir irgendwann mal wieder ohne weggegangen... (und ich hatte die Handschuhe dann leider auch noch obendrein zu Hause liegen lassen). Unterwegs fing sie dann an zu jammern. Ich habe dann auch zu ihr gesagt, daß sie eben ihre Handschueh hätte anziehen müssen und daß sie es ja nun auch mal selber sieht. Da hat sich zum Glück niemand eingemischt, aber das hätte ich mir auch ganz gewaltig verbeten.

Anders ist es natürlich, wenn ein Kind alleine ist. Da finde ich es ok, wenn man versucht, ein wenig zu trösten.

LG
donaldine1

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Irgendwie schon traurig, dass man sich in unserer jeder-ist-sich-selbst-der-Nächste-Gesellschaft wegen so etwas den Kopf zerbricht. Ich finde, es ist die normalste Sache der Welt, dass ein Erwachsener einem Kind hilft oder es tröstet, wenn es notwendig ist. Egal, ob es sich um die eigenen oder fremde Kinder handelt.
In deiner Situation hätte ich vermutlich auch so gehandelt. Manche Opas haben nicht so den Draht zu den Enkeln und sind vielleicht froh, wenn ihnen jemand helfend zur Seite springt. Klar kann man damit auch auf die Nase fallen und der Opa hätte gereizt reagieren können. Aber was ist schlimmer? Einmal zu viel zu helfen oder einmal zu wenig?

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naja,

ich würde es nicht machen...ist ja eine Erziehungsperson dabei.

Dabei wundert es mich, das sich hier wieder andere " einmischen" beim Trösten -was ja auch eine Erziehugnssache ist -aber wenn Kinder Unsinn machen, will man sich nicht einmischen wenn Erziehungsberechtigte dabei sind.

Mein Sohn hat damals auch für jedes bißchen gebrüllt, auch wenn er sich gar nicht weh getan hat....da gabs auch mal eine dumme Bemerkung von mir.....

lisa

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Hallo!

Wenn eine Bezugsperson dabe ist, gehe ich nicht hin (was anderes wäre es natürlich, wenn es sich um einen "echten" Unfall gehandelt hätte und wirkliche Hilfe nötig ist).

Du weißt auch nicht, was der Situation vorausgegangen ist. Vielleicht hat der Opa gesagt, dass sie ihre Handschuhe anziehen soll und hat es auch nach mehrmaliger Ermahnung nicht getan. In einem solchen Fall wäre es doch völlig okay, wenn der Opa seine Enkelin dann darauf hinweist.
Ein "klassisches Beispiel bei uns zuhause ist, dass ich meine Söhnen immer wieder sage, dass sie Hausschuhe bzw. Rutschesocken anziehen sollen. Der Boden ist bei uns sehr fußkalt und zudem sind die Fliesen nun mal rutschig. Neulich rannte mein großer Sohn schnell um eine Ecke, rutschte aus und flog hin. Wenige Minuten vorher habe ihm gesagt habe, dass er seine Hausschuhe anziehen solle. Da habe ich ihm auch gesagt, dass das nicht passiert wäre, wenn er seine Hausschuhe angezogen hätte und habe ihn nicht ausführlich getröstet (es war nix Ernsthaftes passiert).

Mein Vater liebt seine Enkel über alles und trotzdem gibt es einzelne Situationen, in denen er vielleicht nicht so routiniert ist, wie wir als Eltern (dazu könnten auch solche Situationen gehören, die du beschrieben hast). Er würde sich schon "auf den Schlips getreten fühlen", wenn sich eine ggf. für ihn fremde Mutter in so einer Situation einmischt.

Es ist ja nun wirklich nicht viel passiert. Klar, das Mädchen hat sich kurz wehgetan und vielleicht auch erschrocken. Aber wenn drei Erwachsene wegen eines leicht geschrammten Fingers sich um sie kümmern, ist das meiner Meinung nach zu viel.

LG Silvia