Hallo alle miteinander,
mein Sohn Paul wird im März 6 und ist auf jeden Fall schulreif. Er hat leider eine Sprachstörung, wir gehen seit drei Jahren zur Logo und er macht sich wirklich gut, aber man hat uns nahe gelegt, dass wir uns auf jeden Fall mal bei der Erich Kästner Schule in Karlsruhe informieren sollten (das ist eine Sprachförderschule).
Das haben wir heute getan, aber irgendwie habe ich gehofft, dass man uns sagt, dass Paul dort nichts zu suchen hat und er ganz normal auf eine Grundschule bei uns im Ort gehen kann... Naja, leider kam es etwas anders. Sie hat Paul etwa 1 Std. getestet und meinte dann, dass sie sich für einen Platz in der ersten Klasse einsetzten würde (sie sagte uns im Vorgespräch, dass die Schule keine Plätze zu verschenken hätte, dass also nur Kinder genommen werden, die es auch wirklich bräuchten).
Mir ging das ziemlich nahe, denn unsere Logopädin, dei ihn sehr gut kennt war sich nicht so sicher, sie fand die Entscheidung ziemlich schwierig. Versteht mich nicht falsch, wenn es das beste für unseren Sohn ist bin ich die letzte die sich sträubt, aber es gibt so viele Nachteile in meinen Augen:
Paul würde jeden morgen um 7 Uhr abgeholt werden, und erst frühstens um 16 Uhr wieder gebracht werden (wie ich finde ein ziemlich langer tag...) Ich habe nicht mehr viel von ihm, die Hausaufgaben werden immer dort gemacht, ich kann gar nicht nachvollziehen wie weit paul ist und wie er sich macht, denn er erzählt nicht gerne von seinem Tag. Alle seine Freunde aus dem Kindergarten, die er seit 4 Jahren kennt gehen in die Grundschule bei uns im Ort (sie sind eine richtig kleine Einheit von 4 Kindern, die ziemlich eng miteinander sind). Er könnte auch nicht mehr seinen Fussball spielen, da das Training immer um 16 Uhr anfängt.
Ich habe kein gutes Gefühl.
Deshalb meine Frage: Hat hier jemand irgendwelche Erfahrung gemacht (oder macht sie gerade) mit Sprachförderschulen? War es gut, dass die Kinder dort hin sind? Ich tu mich ziemlich schwer mit der Entscheidung. Wir werden auf jeden Fall noch mal mit der Logopädin und den Lehrer vor Ort sowie mit dem Rektor sprechen, die sich auch mit der Erich-Kästner-Schule austauschen möchten.
Sorry, dass es so lang wurde, bin noch ziemlich down wegen dem Termin heute.
Schönen Abend noch
Liebe Grüße dalli79
Erfahrung mit Sprachförderschule
Hallo,ich kann Dir nur sagen das in der Klasse meiner tochter ein Kind von der sprachförderschule nach 2 Jahren in die Regelschule kam.Es kommt gut klar hat ein Hörgerät,Diese Schulen haben den selben Schulstoff wie eine Regelschule nur das erste Jahr ist 2 Jahre.
Lg
Das ist sicherlich ueberall verschieden. Bei uns ist es naemlich nicht so. Bei uns werden die Jahre 1:1 unterrichtet.
Meine Erfahrung: die Sprachheilschule (hier bei uns im Ort) ist klasse!
Es ist ein Segen für alle Kinder die dort hindürfen.
Leider ist es so dass die die Schule ihre Kinder aussuchen kann, gibt einfach zuviele Bewerber.
Und die nehmen dann die aus "guten Elternhäusern". Will damit auch sagen: Kinder die sonst nicht auffällig sind, eben nur in der Sprache ihre Probelme haben.
Das ist nicht okay, und es gab schon viele Probleme deshalb.
(weiß z.B. von einem Kinderarzt der sich ans Schulamt gewandt hat deshalb).
Aber: die können machen was sie wollen, leider.
Aber als Schule ist die topp: sehr kleine Klassen, gute Lehrer, Ganztagsschule mit guter Betreuung etc.
Also, wenn mein Kind Sprachprobleme hätte wäre ich sehr froh wenn wir bei dieser Schule einen Platz bekommen würden.
LG
Sprachheilschulen nehmen per Definition nur gesunde Kinder mit normalen (also weder zu niedrig noch zu hoch) IQ auf. Natuerlich mit Sprachproblemen jeglicher Richtung und auch allem, was damit zusammenhängt, wie z.B. Hoerprobleme, psychische Probleme wegen vorangegangenen Haenseleien,...
Mit dem "Elternhaus" hat das rein gar nichts zu tun. Allerdings durchläuft man tatsaechlich einige Tests. Die Kinder, die dann in der Klasse sitzen, kommen am Ende aus allen Bevoelkerungsschichten.
hier(in der Schweiz) kommen Kinder mit niedriger Inteligenz aif eine Sonderschule. In der Sprachheilschule gibt es nur Kinder mit starken Sprach(entwicklungs)probleme.- Die Schule selbst hat keinen Einfluss auf die Schüller. Es wird durch die Schuldirektion der Kantonen entschieden und davor muss man eine "negative" Beurteiling vom Schulpsychologen und Logopedischen Dienst haben. D.h. nix mit Kindern aus guten Häusern(die werden eh privat gefördert und gehen auf eine Privatschule )
Hallo,
habt Ihr Euch die Schule schon mal an einem Tag der offenen Tür angeschaut?
Im Gegensatz zu Euch hoffen wir das unser Nachwuchs einen Platz in so einer Förderschule bekommt. Unser zweites Kind ist sehr deutlich in der Sprache zurück.
Aus Erfahrung mit meinem anderen Kind erlebe ich gerade mit was gerade in der Grundschule in Deutsch uä losgeht und das bestätigt mich immer wieder das unser zweites Kind auf so eine Schule gehen soll. Die Klassenstärke ist deutlich kleiner. Bei uns sind zeitweise zwei Lehrer anwesend. Jedes Kind wird als eigene kleine Persönlichkeit wargenommen und somit auch wird auch an Schwächen gearbeitet die vielleicht nicht nur mit der sprachlichen Störung zu tun haben. Da zumindest bei uns der gleiche Lehrplan wie auf einer "normalen" Grundschule unterrichtet wird, kann nach Vollendung der zweiten Klasse jederzeit eine Rückkehr auf die Regelgrundschule erfolgen. Mein Kind wollte auch nie auf die Art von Schule gehen, aber die Gewissheit dass er an so einer Schule keine besondere Rolle einnimmt lässt ihn den positiven Aspekt bei der ganzen Sache erkennen. Je älte die Kinder werden umso mehr werden ihnen ihre eigenen Defizite bewusst und das wird in der Schule nicht weniger - eher schlimmer.
VG Geli
Sprachheilschulplaetze sind rar und heissbegehrt. Mein Sohn geht auf eine Sprachheilschule. Ja, die Fahrerei ist echt lästig. Er fuehrt ueber eine Stunde jeden Morgen und mittags dann nochmal, aber die Fortschritte, die er gemacht hat, sind wirklich riesig. Die Klassen sind eben sehr klein. Bei meinen Sohn sind insgesamt 6 Kinder in der Klasse. Da ist individuelle Foerderung wirklich moeglich.
Wir haben damals 1,5 Jahre gekämpft, dass er auf diese Schule kommt und jetzt kommt die Amtsaerztin regelmaessig und kontrolliert, dass ein weiterer Foerderbedarf ueberhaupt noch besteht.
Unterrichtet wird nach Regellehrplan. Die beste Freundin meines Sohnes wechselt jetzt nach diesem Schuljahr auf ihre Sprengelschule zurueck. Das ist kein Problem.
mein Sohn geht auf eine Sprachheilschule. Klar hat er keins von Kindergartenkinder in der Klasse, aber wir gehen so oft wie möglich zum Spielplatz, wo er seine Kumpels trifft. In der Klasse haben sie 7 Kinder, die mitlerweile sehr gut befreundet sind(keine Grüppchen, was ich sehr toll finde, weil er im KiGa gemobbt wurde ).
Höchstwahrscheinlich wird er diese Schule auch nächstes Jahr besuchen. Er macht tolle Fortschritte. Das war die beste Entscheidung, die wir machen konnten.
Du kannst dich mal am Wochenende für paar Minuten hinsetzten und mit ihm lesen, schreiben oder rechen üben (ca 15 Min.), dann weiss du auch, welche Fortschritte er macht...
eins sage ich Dir- diese Schule ist ein Privileg und die "Ausgesuchten" sollen es zum schätzen wissen, den auf einer Regelschule bekommen die Kinder nicht so tolle Unterstützung. Und wenn sie nicht "geheilt" werden, werden sie gut für die Zukunft vorbereitet- sie lernen mit dem Handycap und eventulellen Hänseleien umzugehen.
Das hat nichts mit der Inteligenz zu tun und weil die Klassen wesentlich kleiner sind, lernen die Kinder schneller und ausführlicher.
lg
Hi,
ich verstehe Dich sehr, sehr gut und auch wir standen damals vor dieser Entscheidung.
Unser Sohn hatte sogar einen Sprachheilkindergarten besucht.
Nun würde ich mich an Eurer stelle auch an die Regelschule wenden und hören, wie diese Schule seine Schwierigkeiten auffängt oder eben auch nicht. Und ob sie bereit sind, ihn zu nehmen. Vielleicht als "I" Kind ? Das wäre doch toll.
Wir haben eine sehr gute Grundschule ABER mit großen Klassen und der Anfang war nicht leicht aufgrund der vielen Kinder. Dennoch hatte er keine Probleme mit dem Scelanghulstoff und kam mehr als gut mit. Ich hatte den Kontakt zu Müttern, wo die Kids auf die Sprachheilschule gekommen sind und da hätte sich unser Sohn sicher sehr gelangweilt.
Aber es ist ja auch hier stets ein wechsel auf die Regelschule möglich. Was toll ist, oder?
Alles Liebe für Euch und vertraut Eurem Gefühl. Wir lagen richtig.
LG, Tina
Hi!
Mein Sohn (Entwicklungsverzögert in allen Bereichen, ADHS, autistische Züge) geht das 2. Jahr auf solch eine Schule und wir sind alle glücklich mit ihr! Der Schulstoff ist der Gleiche!
Seid diesem Schuljahr ist es so, das er um 7:30 aus dem Haus geht....Schule....und danach wird er direkt in eine HPT (Heilpädagogische Tagesstätte) gebracht.....er kommt um 18 Uhr (Mo-Fr) nach Hause!! (in den Ferien, außer an den 30 Schließtagen, ist er von 8-17 Uhr weg!) Dazu ist er jedes 2. We bei seinem leiblichen Vater.....also seh ich ihn fast gar nicht! Aber man merkt, das ihm das gut tut, er Fortschritte macht, Ruhe daheim reingekommen ist,.....!
Er hat eine Integrationshelferin zusätzlich und bekommt Ritalin, das bis zu 12 Std wirkt! ....bei ihm war die Frage also nicht da, ob er in solch eine Schule gehen soll....bei ihm war es eindeutig klar!!
Die 1. Klasse dauert bei uns 2 Jahre! 11 Kinder....meiste Zeit 2 Lehrer! Die Methoden sind super! Der Vergleich zu meiner Tochter (jetzt 4. Klasse normale Grundschule) ist echt enorm! Die Schule meines Sohnes ist vielseitiger, anschaulicher.....sie lernen mit allen Sinnen....einfach toll....so hätte mir die Schule damals auch viel mehr Spaß gemacht!
Ich kann nur Positives berichten!!
Ana
Hallo,
Pascal wurde im September 6 und war hier in Bayern also mit 5 Jahren schulpflichtig.
Dank der Arbeit der Logopädin war er viel besser geworden. Da ich aber bereits ein Jahr vorher (da war er 3 Jahre) die Empfehlung Sprachschule hatte, bin ich halt zum Gespräch in die Schule. Ich erwähnte, daß er sich Sprachlich gebessert hat, aber auch motorisch überal noch Probleme hat.
Darauf hin meinte die Rektorin, daß die Schule genau das Richtige für ihn ist. Da es bei ihnen nicht nur um Sprache geht, sondern auch um allg. Entwicklungsverzögerung.
Bei uns ging der Unterricht immer nur bis 12.15 Uhr d.h. er war um 13 Uhr zuhause.
Es waren nur 12 Kinder in der Klasse und er hat sich sehr weiterentwickelt. Er ging die1. und2. Klasse dort hin.
Meine damalige Kinderärztin sagte folgendes, als ich meinte, daß es blöd ist , daß ein entwicklungsverzögertes Kind schon mit 5 in die normale Grundschule muß:
"Es war schon immer so, daß ein Kind das schlechteste in der Klasse sein muß"
Pascal hat dieses Jahr in die 3 Klasse gewechselt momentaner Notendurchschnitt : Deutsch ca. 1,9 Mathe ca. 1,9 Hsu 1 . Und das wichtigste, es fällt ihm nicht schwer. Das Grundwissen sitzt. Mit seinem sprachlichen, motorischen Problemen hat er gelernt zu leben. (Es sieht immer noch komisch aus, wenn er mit links schneidet, aber das Ergebnis passt und das ist die Hauptsache!)
Ich bin mir sicher, ohne Hilfe wäre dieses Kind in der Grundschule untergegangen!
Mein Sohn hat der Sprachschule viel zu verdanken!
Liebe Grüße
Martina
P.S. Mich hat mal jemand gefragt, was ich denn falsch gemacht habe, daß mein Kind auf die Sprachschule muß. Inzwischen muß ich darüber lachen! (Bei diesen Noten :))
Hallo nochmal,
ich möchte mir bei euch allen ganz herzlich bedanken für die vielen Antworten, es hat mich ein wenig beruhigt. Wir wissen zwar immer noch nicht, was wir machen, aber zum Glück müssen wir diese Entscheidung noch nicht so schnell treffen. Paul ist auf jeden Fall auf der Warteliste, damit es im Sommer nicht zu spät ist mit der Anmeldung. Ausserdem hat er zwei weitere Termine bei der Sprachheilschule. Einmal muss er eine IQ.-Test machen und dann wird noch die allgemeine Schulreife getestet. Sie sagte, dass wir dann weiter sehen uns sie mir dann sagen kann, wie es mit einem Platz aussieht.... Vorher werden wir auf jeden Fall noch mit der Logopädin sprechen, sowie mit der zukünftigen Klassenlehrerin der Regelschule und dem Rektor, damit wir alles gut abgeklärt haben....
Vielen Dank nochmal
liebe Gruesse, dalli79