Am hiesigen Gymnasium kann man ab kommendem Schuljahr wieder wählen, ob man lieber den G8 oder den G9 Zug besuchen möchte.
Wie würdet ihr entscheiden? Ein Kind kann das nicht wissen, falls hier jemand auf die Idee kommt " lasst doch das Kind entscheiden".
G8 oder G9 wählen?
Hallo,
ich würde nach den Erfahrungen, die ich bei meinen Neffen und Nichten gesehen habe, das G8 wählen.
Wenn ein Kind für das Gymnasium wirklich geeignet ist, schafft es auch das G8 ohne Probleme.
GLG
Hallo,
ich würde mich für die G8 entscheiden.
Bin aber auch französisch geprägt und daher gewohnt, daß man das in der Zeit schafft. Ich finde die G8 gut und vorteilhaft für die Kinder (sofern sie fürs Gymnasium Interesse zeigen und ausreichend Einsatzbereitschaft zeigen).
Das Problem mit dem G8 ist m.E. zu einem Gutteil ein Umstellungs- und Umsetzungsproblem.
Will sagen: Wenn das G8 gut eingeführt ist, könnte die Rückkehr zu G9 für die Kids de facto mehr Chaos als Entlastung bringen.
Informier dich, wie durchdacht und praktikabel die Konzepte sind und entscheide danach.
LG Helga
Beschreibe Dein Kind:
Interessen, Charakter, Talente
mindestens 3 DIN A 4 Seiten und mach Dir ein Bild.
Entscheide dann. Im Zweifel würde ich mich für G9 entscheiden. Für ganz wenige Kinder ist G8 ein Vorteil (Hochbegabt, Spezialinteressen)
Gruß
Manavgat
Hallo,
Du möchtest jetzt nicht ernsthaft behaupten, daß G8 nur mit Hochbegabung oder Spezialinteressen zu schaffen ist?
Gut - wenn man sich die urbia-Threads in diesem Bereich anschaut, dann sind bestimmt 95% aller Kinder in D hochbegabt oder es besteht zumindest Verdacht. Dann wär's ja kein Problem!
Jedoch entspricht das ja wohl nicht dem allgemeinen Durchschnitt. Und trotzdem schaffen es auch "völlig normale KInder" - Unglaublich!
Ich denke, es liegt eher an der Mentalität, an der Einstellung zur Schule und an der Reife bzgl. Zukunftsplanung. Sicherlich ist es anstrengend - aber vielleicht haben wir in D auch einfach zu lange "geschludert"?
Was machen denn die Schüler in den Ländern, in welchen es keine Auswahlmöglichkeit mehr gibt? Pech gehabt? Weniger Schüler auf dem Gymnasium von vornherein? Trotz sehr guter Bewertungen im Grundschulbereich? Das kann nicht Dein Ernst sein. Wie soll man so etwas entscheiden?
Ich glaube, jeder, der heutzutage das Zeug dazu nmitbringt, aufs Gymnasium zu gehen, schafft auch die G8 - er darf sich nur nicht zu sehr von anderen Meinungen beeinflussen lassen.
Ganz lieben Gruß
tricky
Es geht nicht darum, ob man
irgendwas
irgendwie
schafft!
Entwicklung braucht Zeit. Kinder und Jugendliche brauchen Zeit zu wachsen und zu werden. Herauszufinden, wer sie sind.
Humanistische Bildung dem Wirtschaftlichkeitswahn zu unterwerfen, halte ich für verfehlt.
Wo kommen wir hin, wenn wir schon unsere Kinder als Minderleister brandmarken, nur weil sie vielleicht eine schöne Kindheits- und Jugendzeit haben wollen?
Ich erlebe, dass Kinder, die in gut situierten Elternhäusern leben, die zuhause nichts helfen müssen (auf Geschwisterkinder aufpassen, Haushalt), keinen Leistungssport machen/nicht mehr als ein Instrument spielen, die auch in den Ferien und am Wochenende lernen, deren Eltern Nachhilfe zahlen oder selbst erheblich helfen können und in deren Leben nichts passiert, dass irgendwie stören könnte (Eltern trennen sich, Krankheit oder Tod in der Familie/Freundeskreis, Umzug, Arbeitslosigkeit der Eltern usw.).
G8 hin bekommen.
Ich bin diese ganze Diskussion so leid!
Gruß
Manavgat
ich bin ein Ossi-Kind und daher hab ich mich immer gefragt, wieso das nicht in 8 Jahren zu schaffen sein soll.
Ich glube, es ist immer eine Frage, wie gut ein Konzept umgesetzt wird.
Ich vermute, in Ländern in denen es ursprünglich G9 gab und die dann G8 eingeführt haben waren die Verantwortlichen völlig überlastet.
Wenn ich aus einer großen Wohnung in eine kleinere ziehe, muss ich neu sortieren, Kleinigkeiten rausschmeisen etc..... und dann kann ich verutlich auch in der kleineren Wohnung gut leben.
Und genau das ist m. E. nicht passiert in den Ländern wo die Umstellung erfolgt ist.
Ich würde versuchen herauszufinden, wie die Lehrer zu den einzelnen Modellen stehen - denn sie sind die, die es umsetzen müssen.
Wenn sie eine Sache nicht gut finden, wird es auch an der Umsetzung hapern.
Außerdem würde ich versuchen Eltern größerer Kinder von dieser Schule zu befragen.
Aber wenn eine Schule beides anbietet, dann können die Lehrer dich vielleicht auch beraten, für welche Form sich welches Kind besser eignet
genau so ist es.
ich habe auch abi in 8 jahfren gemacht und habe mich später auch gefragt, wie das nicht möglich sein soll.
das einzige, was ich für mich bedauere, waren die eingeschränkten möglichkeiten. es waren nur bestimmte kurskombinationen möglich, vieles nicht als leistungskurs angeboten..
wobei ich hier wieder anführen muss: ich finde ein abi in musik, kunst oder sport nicht angebracht, das sollte es meiner meinugn nach nicht geben.
lg
"wobei ich hier wieder anführen muss: ich finde ein abi in musik, kunst oder sport nicht angebracht, das sollte es meiner meinugn nach nicht geben."
Darf ich fragen, warum?
Es ist da zwar keines meiner Abifächer dabei (Latein, Deutsch, Bio, Ethik), dennoch fand ich nicht, dass die im Kunst- oder Musik-LK weniger "leisten". Im Gegenteil! Man konnte da nicht bestehen, wenn man stur auswendig lernen konnte wie beispielsweise in Geschichte oder Bio, sondern man musste auch Praktisch etwas leisten - die Kunst-Werkstücke sind schon anspruchsvoll, ebenso wie die beispielsweise die Sonaten, die man für ein Abi in Musik können musste. Und nebenher musste man ja auch nicht unerheblich für die Musik- oder Kunstgeschichte pauken.
Durch die Vorgabe gewisser Richtlinien ist es ja auch nicht möglich, dass man ein Abi nur in Musik + Kunst + Sport ablegt - was ich auch nicht ok fände. Aber wenn eines der "Praktischen" Fächer dabei ist, ist das doch ok?
Ich kann jetzt recht gut Sport-LK vergleichen - da werden die verschiedensten Sportarten abverlangt, es reicht also keineswegs aus, wenn man Fußballspielen kann. Und nebenher haben sie Bewegung- und Trainingslehre, Sportbiologie etc. und das in einem recht hohen Umfang - meine Schwester lernte für das Sportabi das, was ich für mein Studium "Didaktik des Sportunterrichts" lernte. Da finde ich ein Matheabi leichter, wenn einem Mathe liegt.
LG,
delfinchen
hallo,
was sind denn außer der zeit unterschiede? gibts fachliche unterschiede, also sind bestimmte fächerkombis bei dem einen möglich, bei dem anderen aber nicht?
wie stehts mit dem kind:
- wie alt ist dein kind udn wird es mit beendigung der jeweiligen schule sein?
- wie arbeitet dein kind, istb es ein schneller intuitiver lerner oder braucht es viel unterstützung?
- ...
die fragen wären wichtig zu klären, bevor man hier überhaupt etwas sagen kann.
lg
Mein Sohn macht das G8 Abi, muß es machen, sage ich, weil es das nur noch gibt an seinem Gymnasium.
Ich weiß nicht, ob das landesweit oder gar bundesweit offiziell vorgeschrieben ist, aber bei meinem Sohn ist die Mittelstufe um ein Jahr verkürzt. D.h. er hat in 5 Jahren (5.- 9-Klasse) das gelernt, was die G9 Schüler in 5.- 10. Kl. lernen. Letzteres ist ja auch bei Haupt- und Realschülern, die auf das Gymnasium wechseln. DIe G8 Schüler auf dem Gymn. können also Ende 9. schon das was die aneren Schultypen nach der 10 Kl, können. Mein Sohn ist im Sommer ins 10. Schuljahr gekommen udn geht jetzt also schon in die Oberstufe.
Hätte ich die Möglichkeit, zu entscheiden würde ich aus diesen Erfahrungen mit meinem Sohn und G8 klar sagen, G9 ist besser. Wie hier geschrieben wird ahben die 5. klässler schon 3 x langen Tag. Mein Sohn hat jetzt in der Oberstufe, 3x bis 15.30 Uhr udn 1x sogar bis 17.00 Uhr Unterricht. Schulisch hat sich da vielleicht nicht so viel geändert, aber das soziale um die Kinder drumrum, bleibt sehr auf der Stecke. Hobbies, die ja meist am NAchmittag stattfinden können oft nicht mehr wahrgenommen werden und Kontakte zu Freunden verirngert sich auch wegen fehlender Zeit.. Wenn mein sohn mal nen freien ANchmittag hat, entspannt er lieber, als sich zu treffen; er braucht das einfach mal.
ABgesehen davon läuft die Oberstufem (wie udn wann welche Fächer und Pllichtbereiche) anders ab, aber da kann ich dir mangels Erfahrung noch nichts genaueres sagen, Ich hab nur registriert aus dem, was mein Sohn bisher an Informationen hat, dass das alles sehr viel anders abläuft als vor 20/30 Jahren.
Berät das Gymnasium nicht wegen der Unterschiede?
Einfach auf den Medienrummel zu setzen und G9 zu wählen finde ich Quatsch.
Wo liegen die Unterschiede im Bildungsplan?
Wenn das Kind den fürs Gymnasium notwendigen Notenschnitt mühelos erreicht hat und in der Schule bisher eher unterfordert ist, würde ich eher G8 wählen, sonst G9.
Wobei es natürlich auch mit auf die zeitliche Organisation ankommt: welche Unterrichtszeiten hat man im G8 und G9, wann fahren ggf. Schulbusse, gibt es Freizeitaktivitäten im z. B. Verein, die aufgegeben werden müssten. Auf dem Land ist G9 oft ein Problem, weil zu den neuen Unterrichtszeiten keine Busse fahren und so stundenlange Wartezeiten die Regel sind.
> Auf dem Land ist G9 oft ein Problem
G8 meinte ich natürlich.
Genau, das kommt auch noch dazu, die Busverbindungen. Mein Sohn fährt mit einem Linienbus zur Schule, aber die fahren so , dass er mind.eine 3/4 Stunde nach Schulschluß erst zuhause ist trotz Fahrzeit von nur 16 Min.
Nachmittags ist es noch schlimmer da hat er 15.30 Schluß, ist aber erst um 16. 30 Uhr zuhause. Und wenn er um 17.00 Uhr Schluß hat, ist er 18.15 Uhr zuhause, denn nicht jeder Bus hält in unserem Dorf, sondern da muß er erst noch in den größeren Ort fahren kann dann erst nach 10 MIn, in einen Bus einsteigen, der dann endich bei uns im Dorf hält.
Wo ist euer Gymnasium? (Bundesland?)
Ich würde im Moment zum G9 tendieren. Weil ich einfach denke, dass die G8-Idee noch nicht richtig ausgereift ist. Aber wenn mein Sohn so weit sein wird, wird es vermutlich schon wieder anders aussehen.
Fakt ist, dass die Schüler - nur weil sie ihr Abi ein Jahr früher machen - NICHT früher ins Berufsleben einsteigen. Sie müssen hinterher erstmal "raus", "chillen", "Lebenserfahrung sammeln" und "feiern" und weiß der Gilb, was noch alles. Kaum einer beginnt gleich im Anschluss eine Ausbildung oder ein Studium. Was bringt das Gehetze dann für Vorteile???
Mein Sohn ist mit 6,5 eingeschult worden, nun stand zur Diskussion, ob er eine Klasse überspringen soll (von Seiten der Klassenlehrerin, wir wollen es aber nicht so gern). Dann wäre er mit 17 Jahren mit dem Abi fertig - da KÖNNTE er nichtmal studieren, zumindest nichtmal dort, wo er wollte, weil er ja noch nichtmal voll geschäftsfähig ist. Darum denke ich, dass ein Abi auch nach 9 Jahren okay ist, wenn nicht sogar besser.
Klar, die Argumente, die hier zu lesen sind, dass andere das Abi auch in 8 Jahren schaffen, sind nachvollziehbar. Aber dann sind die Inhalte auch eben wirklich diesen 8 Jahren angepasst und wahrscheinlich sind die Schüler in den Ländern auch einfach daran gewöhnt, dass Schule kein Ringelpietz mit Anfassen ist, sondern eben Lernen, Disziplin und Konzentration.
Wenn ich heute wählen dürfte, würde ich also G9 wählen. Wie die Sache in 3 Jahren aussieht, wenn mein Sohn ggf. vor dieser Entscheidung steht, wird sich zeigen.
LG
cori