Bin momentan am verzweifeln, da mein Sohn einfach NICHTS mehr tut.
Er ist letztes Jahr auf die Realschule, muß dazu sagen, mit Aufnahmeprüfung. Ich hätte in seinem Fall Mittelschule bevorzugt, er wollte jedoch unbedingt die Aufnahme zur Realschule schaffen, was er dann auch geschafft hat und was ihn sehr stolz gemacht hat.
Das erste Jahr lief perfekt, er hat sich im Vergleich zur Grundschule in fast allen Noten verbessert und hatte letztendlich im Jahreszeugnis einen Schnitt von 2,1. Seit Anfang der 6. Klasse merke ich schon, daß er zu nichts mehr Lust hat, schlechte Noten sind ihm egal. So kommt es, daß er mittlerweile in Mathe von ner 2 auf ne 4 gerutscht ist, in Deutsch von ner 3 auf ne 4, Englisch kann er, wenn er Glück hat, im Zwischenzeugnis seine 3 halten.
Er selbst sagt, er sei in Mathe und Deutsch überfordert, was ich allerdings nicht so denke, da er lediglich immer die Textaufgaben komplett leer lässt. Zusammen mit vielen Flüchtigkeitsfehlern, die nicht sein müssten, hat er nun eben in Mathe im Zwischenzeugnis nur ne 4.
Um eines zu sagen, ich habe absolut kein Problem mit ner 4 in Deutsch und Mathe (Aufsatz schreiben liegt ihm nun mal gar nicht. Wenn er was einfach nicht kapiert und lernt, und dann in einem Hauptfach trotzdem nur ne 4 schafft, dann ist das okay, WENN er gelernt hat.
ABER: Mir geht es um die Lernfächer. Die erste Ex in Erdkunde z. B.: Er wusste ne Woche vorher, daß ne Ex kommt, hat es nicht auf die Reihe gebracht, sein Heft mit nach Hause zu nehmen, um zu lernen. Note 6. Bei der zweiten Ex das gleiche, ich hab immer wieder zu ihm gesagt, lern den letzten Hefteintrag, ständig Ausreden, Erdkunde würde eh ausfallen usw. Note 5. Durch ne 2 im Referat kommt er gott sei Dank auf ne 4.
Musik das gleiche, er hatte in beiden Exen ne glatte 6, das muß doch nicht sein, sowas macht mich wütend. Ich streite mittlerweile fast täglich mit ihm, aber es interessiert ihn nicht. Es dauert 5 Minuten, sich den jeweils letzten Hefteintrag durchzulesen, um dann wahrscheinlich ne gute 3 zu schaffen, aber das ist schon zuviel für ihn.
Wenn man was sagt, ist ihm alles egal, Schule ist eh blöd, er hat keinen Bock, am liebsten würde er gar nicht mehr gehen.
Nun ist es so, daß er im Zwischenzeugnis nach meiner Berechnung sich auf 3,4 verschlechtert hat. Abgesehen von den Hauptfächern, sind es reine Faulheitsnoten. Eine 6 in Musik muß doch nicht sein, genauso wenig wie ne 4 in Erdkunde, Bio, Geschichte und Religion (((
Ich habe ihm gesagt, wenn er sich nicht endlich zusammen reißt, tu ich ihn auf die Mittelschule, das juckt ihn mittlerweile auch nicht mehr und das, obwohl er so glücklich war, daß er in die Real darf. Wobei ich glaube, in der Mittelschule wäre er auch nicht besser, natürlich wäre er da genauso faul, was würde es bringen.
Nach seiner Aussage ist es so, daß in der 5. Klasse alles neu war und Spaß gemacht hat, aber jetzt ist es ihm langweilig und er hat einfach keine Lust.
Weiß momentan echt nicht weiter. Wenn ich ihn einfach machen lass, er würde wahrscheinlich nicht durchfallen, aber nur 4er im zeugnis sind ja auch nicht das Wahre.
Vielleicht hat ja jemand ein paar Tips.
LG
Marianne
Realschule 6. Klasse, sind eure Kinder auch so faul ?
Hi,
so ziemlich alle Jungs in dem Alter sind stinkefaul (meiner eingeschlossen), egal ob in der Schule oder zu Hause. Da sind meine Mädels ganz anders.
Frag ihn doch mal, was ihn motivieren könnte. Mein Sohn wollte z.B. unbedingt einen eigenen Skype-Zugang, den ich von seiner "Motivation bei den Hausaufgaben" anhängig machte.
Auch haben wir eine Vereinbarung, wenn sein Zeugnis am Schuljahresende gut ist.
Das klappt aber nur, wenn er wirklich nicht überfordert, sondern nur faul ist.
VG und weiterhin gute Nerven
Tattel 12,11,8,5
Ihn motiviert leider gar nichts. Was ich ihm schon alles versprochen habe, ich selbst hätte mich als Kind in die Ecke gehockt und nur gebüffelt, wenn ich solche Belohnungen bekommen hätte. Ihn juckt es einfach nicht.
Hi,
was macht er denn den ganzen Tag daheim ? Oder ist er viel mit Freunden unterwegs ?
"Um eines zu sagen, ich habe absolut kein Problem mit ner 4 in Deutsch und Mathe"
Ich denke aber schon, dass diese Noten - vor allem im Kernfach - ein Problem sind. Denn es wird nicht einfacher. Die Fülle des Lernstoffes und das Lerntempo steigern sich stetig und die Pubertät klopft ja erst an eure Tür.
Schlussendlich ist dein Sohn schlichtweg überfordert - warum auch immer. Ich denke die Lernmenge erschlägt ihn einfach, dazu kommt vielleicht eine geringe Anstrengungsbereitschaft, die durch ständige Misserfolge noch stärker gedrosselt wird. Klar kannst du ihn unterstützen, aber wenn es in JEDEM Fach hapert und er nirgendwo mehr Erfolgserlebnisse hat, bleibt die Frage, wie lange man sich "quälen" soll. Kinder gerade in den unteren Klassen zu "pushen" bringt zwar kurzfristige Erfolge, aber die Probleme verschieben sich dadurch lediglich ein wenig nach hinten. Der Einbruch kommt bei diesen Kindern dann in Klasse 8/9. Ich würde jetzt an deiner Stelle zuerst mit den Lehrern reden und ihre Sicht der Dinge erfragen (Habt ihr denn keine Empfehlung für den Wechsel der Schulart erhalten?). Dann würde ich ein sachliches Gespräch mit dem Sohn führen und ihn fragen, wo er die Probleme sieht. Dann würde ich allerhöchstens noch das Ende Schuljahres abwarten/ ihn unterstützen und dann eine Entscheidung fällen (Schule verlassen).
Ich verstehe, dass du dir denkst: In der 5. hat es doch auch geklappt! Aber erstens findet in der 5. häufig noch das Wiederholen des Grundschulstoffes statt, während in der 6. Klasse gerade in Mathe neue Themen eingeführt werden (Bei uns Bruchrechnung). Zweitens war er wahrscheinlich mit dem, was er leisten KANN schon ziemlich am Limit und das hält man eben nicht auf Dauer durch.
Grüße
Luka
Hallo Marianne,
das klingt nach Ungutem "aufschaukeln" auf beiden Seiten... vielleicht ist der Eindruck falsch, aber es klingt, als würdest du erwarten, dass dein Sohn alleine Hefteinträge liest und lernt, Vokabeln lernt etc. Das halte ich für eine Überforderung.
Ich lerne in der 6. Klasse auch noch mit. D.h. ganz konkret: ich habe die Termine für die KA auch im Kopf und struktuiere das Lernen, heute das, morgen das. Ich habe im Vorfeld Klassenarbeitstrainer o.ä. besorgt oder die passenden Übungen aus dem Internet gezogen und gebe ihr die passenden Aufgaben. Ich schaue mir die Themen an und frage ab. Was nicht verstanden wurde, wird erklärt, ansonsten lernt meine Tochter z.B. am besten durch Abfragen. Ich konnte das früher am besten durch Abschreiben, sie ist einfach ein anderer Lerntyp. Klar könnte ich sagen, lern erstmal alleine und ich frage dich dann ab. Klappt aber noch nicht. Es wird besser, aber eben noch nicht völlig.Sie findet aber langsam für sich einen Weg, fängt jetzt selbst an, sich Übersichten zu machen, selbst einzuschätzen, das kann ich, das muss ich noch üben.
Im übrigen finde ich den Hinweis richtig, dass dein Sohn evtl. ein Problem mit dem Erfassen von Texten hat. Das würde auch erklären, warum er Textaufgaben gar nicht erst anfasst. Das wird er nur mit deiner Hilfe lernen. Er ist doch mittags schon zuhause, da ist doch massig Zeit! Ihr müsst doch nicht alles auf einmal machen. Meine kommt um 17.00 nach Hause und muss dann noch für die KA lernen, Vokabeln machen etc (keine Hausaufgaben). Na und? Sie hat trotzdem noch 3 Hobbies, denen sie nachgeht und trifft sich mit ihren Freundinnen. Möglich ist alles, aber noch musst du diese Zeit strukturieren, denke ich...
VG Kathi
Hallo,
gab es denn schon Gespräche mit den Lehrern? Wie sieht der Tageablauf deines Sohnes aus?
Er scheint ja nicht glücklich zu sein mit der Situation und ihr habt jede Menge Stress. Es ist nicht möglich, im Internet hier eine Lösung zu finden. Es kann sein:
1) Er ist mit der Schule einfach überfordert. Klasse 5 ist ja viel Wiederholung, v.a. in Mathe
etc. wenn das Kind auf einer einigermaßen knusperen Grundschule war, kommt da nicht viel Neues.
2) Er ist aus irgendwelchen Gründen in dieser Null-Bock-Phase gelandet. Ob das schon die Pubertät ist? Wenn es mein Kind wäre, würde ich den Schulpsychologen draufschauen lassen
3) Er sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und fängt daher nicht an, weil er den Lernstoff nicht strukturieren kann. Meine Tochter (5. Klasse) macht die Hausaufgaben zu 95% selbst, aber lernen auf die Arbeit - das wird nur was, wenn wir gemeinsam den Stoff durchgehen, in Stichworte zerlegen, die lernt sie dann und dann frage ich sie wieder ab - das alles eine Woche vor der Arbeit beginnend, damit das klappt.
Bei uns gibt es feste "Lernzeiten" und "Freizeitzeiten". Das klappt bei uns ganz gut. Aber meine Erfahrung endet in der 5. Klasse.
GLG
Miss Mary
Nein, mein Sohn war und ist es eigentlich nicht, aber das hilft dir ja jetzt nicht weiter. Ich habe das Gefuehl, dass du irgendwie keinen Rat annimmst, egal wie die Antwort aussehen wuerde. Ich bewundere deine Einstellung zu den schlechten Noten deines Sohnes. Die wuerde ich NIE akzeptieren (dass dich die 4 in Deutsch nicht stoert). Ich erwarte von meinen Kindern, dass sie sich anstrengen, ich tue das auch und davon leben sie ziemlich gut!