Hallo,
habe heute eine Mutter aus der (4.) Klasse meines Sohnes getroffen, die mit bei der Empfehlungskonferenz war und sich darüber ausließ, dass die Schullaufbahnempfehlungen so sehr abweichen von den Schulen, auf die die Schüler wirklich dann geschickt werden.
In unserer Klasse wären das über 50 Prozent aller Eltern, die anders als die Lehrer entschieden haben.
Wie sind denn eure Erfahrungen (bitte Mütter mit älteren Kindern)?
Haben die Lehrer meistens recht, versagen Kinder mit Realschulempfehlung auf dem Gym oder Kinder mit Hauptschulempfehlung auf der Realschule eher?
Ich werde mein Kind auf eine IGS schicken- leider muß er da lange mit dem Schulbus fahren (einfach 70Min.). Aber ich habe einen Schulwechsel als Kind hinter mir, der mir meine ganze Schulzeit "versaut" hat. (von klarer Gym-einschätzung der Lehrer auf die Realschule) Das möchte ich meinem sehr lernunwilligen Sohn ersparen, trotz Gymempfehlung.
LG, marti
Beachtung der Schulempfehlungen
Aber ich habe einen Schulwechsel als Kind hinter mir, der mir meine ganze Schulzeit "versaut" hat. (von klarer Gym-einschätzung der Lehrer auf die Realschule) Das möchte ich meinem sehr lernunwilligen Sohn ersparen, trotz Gymempfehlung.
Vielleicht ist Dein Sohn schlauer als Du?
Ich habe hier in Hessen die Erfahrung gemacht, dass die Lehrer selten richtig vorher gesagt haben. Eigentlich logisch, wenn man bedenkt, dass Kinder sich noch entwickeln.
Gruß
Manavgat
Richtig, Schüler entwickeln sich nämlich hauptsächlich in den Sommerferien zwischen 4. und 5. Klasse...
Hallo.
Komisch, dass die Mutter so gut Bescheid weiß. Wir hatten nun nicht den mega-Kontakt zur Grundschule meiner Tochter, ich wüsste nur von vier oder fünf Kindern, welche Empfehlungen sie hatten - und wo sie hin sind. Das Umfeld meiner Tochter eben.
Muss jeder für sich entscheiden, ich denke, es gibt alles - falsche Einschätzung der Lehrer, falsche Einschätzung der Eltern, richtige Einschätzung, aber Kind entwickelt sich anderes ...
Wir haben uns auch nicht an die Empfehlung gehalten. Empfohlen war bei uns Gymnasium. Im Gespräch sagte die Lehrerin, dass es allerdings einige Diskussion in der Konferenz gegeben hätte, wegen Mathe. Sie war sich selbst nicht so sicher. Wir hatten auch etwas Bauchweh beim Gedanken Gymi. Das Kind wollte auch nicht wirklich. Nun ist sie auf der RS glücklich.
GLG
Miss Mary
wenn dein Sohn eine Gymnasialempfehlung hat, würde ich ihn auch auf ein Gymn. schicken, insbesondere weil er, wie du sagst, "sehr lernunwillig" ist. Unsere Kinder machen nicht die Erfahrung, die wir gemacht haben. Also vergleiche seine Situation von daher nicht mit deiner.
wieso insbeondere weil.... wenn der Sohn eindeutig keinen Willen zum lernen hat, macht das doch wenig Sinn
Weil ers bisher offenbar nicht nötig hatte, wenn er trotzdem gymnasialtaugliche Leistungen bringen konnte. Er hat noch jede Menge Potential, im Gegensatz zu Schülern, die sich ihre guten Noten mit Fleiß erarbeitet haben.
Im Übrigen halte ich es für ein Gerücht, dass auf dem Gym besonders viel Fleiß nötig wäre.
Hallo,
ich denke, wenn dein Sohn "lernunwillig" ist, wird er sich wohl auf dem Gymnasium nicht wohl fühlen. Kinder entwickeln sich weiter, aber wenn ein Kind in der 4. Klasse "lernunwillig" ist, wird er sicherlich nicht 2 Jahre später sehr gerne lernen.
Auch glaube ich, hängt das bisschen von den Eltern ab. Sollte meine Tochter eine Gym-Empfehlung kriegen, würde ich sie auch nicht aufs Gym schicken, da ich glaube, dass sie da auf Dauer nicht glücklich wird, weil sie eben auch "lernunwillig" ist und lieber draußen mit Freunden rumtobt als in ihrem Zimmer sitzt und lernt. Und auch ich bin nicht der Typ, der die nächsten 10 Jahre hinter meiner Tochter herlaufen will und sie immer wieder ermahnen will, dass sie lernen muss.
Ich würde auch nicht unbedingt sagen, dass Kinder mit einer Realschulempfehlung auf dem Gym versagen, aber sind sie dann mit dem Druck glücklich? Eine gute Schulausbildung finde ich wichtig, aber ebenso finde ich wichtig, dass man sich als glücklicher Mensch entwickelt anstatt immer nur unter Druck steht.
LG janamausi
Hallo janamausi.
Meine Tochter war in der 4.Klasse auch mega Lernunwillig!
Allerdings gibt es hier in Brandenburg die Empfehlungen ja erst in der 6.Klasse.
Ihre Noten hätten trotzdem für eine Gymnasialempfehlung gereicht.
Jetzt in der 5.Klasse lernt sie plötzlich ohne unser zutun total viel und plötzlich auch gerne.
So etwas kann sich wirklich entwickeln.
Liebe Grüße
Sunny
Ich glaube da kann man nichts verallgemeinern, bei den unterschiedlichen Schulsystemen der einzelnen Bundesländer. Da spielen so viele Faktoren rein und jedes Kind ist unterschiedlich. Bei uns damals hatten mehr Kinder eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen, als dann wirklich gegangen sind. In meinen damaligen Augen waren einige dieser Empfehlungen nicht sonderlich reell, denn diese Mädchen (es wahren hauptsächlich Mädchen) haben an der Mittelschule (entsprach damals in Sachsen einer Realschule) ihre sehr guten Leistungen nur durch lernen, lernen, lernen erreicht. Die hätten auf dem Gymnasium echt Probleme bekommen und taten gut daran, auf der Mittelschule zu bleiben und dort ihren Realschulabschluss zu machen. Anders herum gab es bei uns damals eigentlich kein Elternteil, dass seine Kinder entgegen der Empfehlung doch aufs Gymnasium geschickt hat. Das hatte eventuell auch was damit zu tun, dass damals (und eventuell generell im Osten?!) die Meinung der Lehrer schon noch sehr hoch eingeschätzt wurde.
Ich glaube, je nach Region werden die Eltern eben ganz unterschiedliche Beweggründe haben, einer Schulempfehlung zu folgen oder eben nicht. In manchen sozialen "Schichten" ist Gymnasium eben ein Muss und ein Realschulabschluss gilt schon als Schande. Und da wird schon mal ein Kind aufs Gymnasium "gequält". Aber ich bin mir nicht sicher, ob das nun der Regelfall ist. Andersrum habe ich schon häufiger gesehen, dass Kinder "unter" ihren Empfehlungen bleiben um z.B. weiterhin mit den Freunden auf die Schule gehen zu können. Auch nicht so schön, wie ich finde.
Finde jetzt in Deinem Fall 70 min Fahrtzeit für den Weg zu einer Gesamtschule (nehme an mit gymn. Oberstufe) schon ziemlich krass. Aber es kommt halt auch aufs Kind an. Wenn Dein Junge da hin möchte und ihr beide den Eindruck habt, dass das für ihn der beste Weg ist, dann ist es doch okay. Schwierig fände ich es, wenn Du ihn jetzt auf diese Schule "zwingst" aus DEINEN schlechten Erfahrungen heraus. Wenn er z.B. lieber erst mal auf eine Realschule gehen würde, dann würde ich mir da schon mal Gedanken machen. Ein Abitur kann man dann z.B. auch an einem Oberstufenzentrum machen, wenn man den Realschulabschluss in der Tasche hat, falls sich rausstellen sollte, dass er das Zeug und die Motivation dazu hat.
Grüße
Sooza
hallo
140 min. Busfahr pro Tag würde ich nicht machen. Ich habe als Kind selber machen müssen täglich hin und her zu fahren und es war def. verlorene zeit !!!
Was sagt denn dein sohn ??
Welche Möglichkeiten gibt es denn sonst bei euch ??
lg
Hallo,
eine meiner Nichten hatte eine Realschulempfehlung und ist mit viel Mühen meiner Schwester doch aufs Gymnasium gekommen.
Und wie man sieht, war es eine komplette Fehlentscheidung. Das Mädel tut sich schwer, ist auch schon 2x durchgefallen.
Hier ist es so, dass die Eltern von den Lehrern einfach erwarten, dass sie die "richtige" Empfehlung geben, sprich Gymnasium.
Bei meiner Tochter ist der Stand derzeit so, dass sie möglicherweise eine Realschulempfehlung bekäme, ich sie aber trotzdem auf eine Mittelschule schicken werde.
GLG
Er ist "lernunwillig", aber er hat eine "Gymempfehlung"? Na - so schlecht kann er ja nicht sein.
Ich würde an Deiner Stelle nicht von mir ausgehen, sondern meinen Sohn betrachten.
Das klingt wie eine Mutter, die ich kenne; die hat ihrer (doch relativ klugen Tochter) so lange eingetrichtert, daß das Gymansium nichts für sie ist, bis diese es selber geglaubt hat. Nur weil die Mutter selber nie auf dem Gymansium war und sich für unfähig hält, das Kind beim Gymnasialstoff zu unterstützen.
Arme Tochter!
Du mußt ja nicht von Deinen Erfahrungen direkt auf Dein Kind schließen.