Hallo, mein Sohn ist in der 4. Klasse und schon immer war er schwer zu motivieren. Hausaufgaben macht er anstandslos, aber darüber hinaus kann man ihn schwer motivieren.
In der 1. und 2. Klasse war alles noch soweit okay, in der 3. wurde es schwieriger, aber noch im Rahmen. Allerdings war schon immer ein Thema, dass er zu langsam arbeitet, zu verträumt ist... Dies rächt sich jetzt. Ich habe ihn auf Anraten der Lehrerin auf ADS testen lassen, nichts. Nun habe ich mich entschlossen, ihn die 4. Klasse wiederholen zu lassen, die Gefahr, dass er in der 5. komplett einbricht, ist zu groß, die Lehrerin steht komplett dahinter. Sie sagt, dass er viel viel mehr leisten könnte, würde er nur schneller arbeiten. Sie hat diverse Tests mit ihm durchgeführt, wo er teilweise überdurchschnittlich abgeschlossen hat, kognitiv wäre er also in der Lage, bessere Leistungen zu bringen, in letzter Zeit bewegen sich seine Noten zwischen 4 und 6 Übe ich mit ihm zu Hause, klappt es, er weiß alles, aber es dauert alles viel zu lang (was aber generell sein Thema ist, beim Essen ist es ähnlich, das dauert Ewigkeiten). Das schlimme ist, es macht ihm absolut nichts aus, nicht mal, dass er das Jahr wiederholen muss. Jegliche Konsequenz, ob seitens der Lehrerin oder hier zu Hause, prallen an ihm ab. Sein Argument: "Ich werde eh mal Künstler, zum Zeichnen brauche ich keine guten Noten." Was soll ich da noch sagen? Auf Druck reagiert er mit Gegendruck, dann geht gar nichts mehr. Er hat Spaß an der Schule, geht jeden Tag fröhlich hin und kommt fröhlich nach Hause. Was kann ich tun? Wie kann ich ihn "antreiben" ohne Druck entstehen zu lassen? Ich bin für jeden Tipp dankbar.
Liebe Grüße von Dani
Wie Arbeitstempo erhöhen bzw. wie motiviere ich mein Kind
Hallo,
ich denke du bist hier im Kleinkindforum "falsch".
Mehr Antworten bekommst du vielleicht in den Foren "Erziehung" http://www.urbia.de/forum/21-erziehung
oder Kids & Schule http://www.urbia.de/forum/6-kids-schule.
Gruß
Ja, war ein Versehen, habe schon im Internforum gepostet und das Team gebeten, den Beitrag zu verschieben. Trotzdem danke
Das ist wahrscheinlich schwierig, vor allen Dingen weil es ihn selber nicht stört, langsam zu sein. Bei uns ist es fast gegenteilig, weil meine Tochter immer meint was zu verpassen, wenn sie nich schnell ist. Das stört auch manchmal, kommt schulisch gesehen zwarr gut an, obwohl sich dann auch Flüchtigkeitsfehler einschleichen. Ein bisschen mehr Konzentration wäre manchmal auch gut.
Hat er z.B. bei den Hausaufgaben nichts, worauf er sich danach freut? Meine Tochter will unbedingt zum Sport, sich mit Freundinnen treffen, malen, Musik hören, spielen...10.000 Sachen. Wir haben die Regel aufgestellt, dass Hausaufgaben vor allen Dingen die sie will gemacht werden müssen. Habe auch zu Beginn der Schule das eine oder andere Mal eine Verabredung nach hinten verschoben oder sogar platzen lassen, wenn sie sich bei den Hausaufgaben vertrödelt hat, Das spornt sie unheimlich an, denn danach kann sie machen, was sie will und hat Freizeit in ihrem Sinne bis zur Bettgehzeit.
Versuch ihm das doch vielleicht mal bewusst zu machen. Nimm das, was er gerne macht und gib ihm Beispiele: "Also, wenn Du jetzt Mathe schon fertig hättest, könntest Du schon 20 Minuten an deinem Bild malen..., dich mit xyz treffen....spielen... "etc.
Das ist doch nicht zuviel Druck, oder?
Hallo, das ist es ja, Hausaufgaben sind kein Problem und da ist auch die klare Absprache, erst, wenn diese erledigt sind, ist Freizeitprogramm angesagt. Es kann schon mal sein, dass ein Freund anruft, während er noch Hausaufgaben macht, aber dann treffen sie sich halt eine halbe Stunde später. Wie gesagt, zu Hause haben wir das ganz gut im Griff, nur in der Schule arbeitet er viel zu langsam, Freiarbeit ist fast nicht machbar. Ihm ist es wurscht, dass andere schon viel mehr erledigt haben, er hat sein Tempo und fertig. Es gibt einfach nichts, was einen gewissen Leidensdruck auslösen würde. Ihm ein Zeitlimit zu setzen, bringt auch nichts, im Gegenteil. Wenn ich sage, Du machst heute die und die Aufgaben und erst danach kannst Du Dich verabreden, tja, dann lässt man halt auch mal eine Verabredung sausen. Schlechte Noten lösen auch keinen großen Kummer aus, nicht einmal, dass er das Schuljahr wiederholen muss. Und es ist auch nicht diese Null-Bock-Einstellung, er macht alles mit Freude, aber er wird seinem eigentlichen Können nicht gerecht und das ist so schade.
Liebe Grüße
Guten Morgen,
wenn sein Traum "Künstler und Zeichnen" ist, könntest du vielleicht über die Schiene versuchen ihn zu motivieren. Ich denke, auch um Zeichnen zu können und Künstler zu werden, braucht man neben Übung und Talent auch gute (Grund)Kenntnisse, um damit auch Geld verdienen zu können. Vielleicht könntest du ihn in die Richtung begleiten. Er scheint ja immerhin ein Ziel vor Augen zu haben - da wäre es doch gut, wenn er (für sich) darauf hinarbeiten würde. Vielleicht kannst du ihn so motivieren.
Ich und auch meine Tochter gehören auch nicht zu den Schnellsten. Das war bei mir wie auch bei meiner Tochter in der Schule schon immer ein Thema. Ich bin auch oft "langsam" in der Ausführung, weil ich zuviel nachdenke und mich oft nicht für einen Weg entscheiden kann. So ist es auch bei meiner Tochter. Ich kann zwar mein Bestes geben, aber nicht schneller machen, "als ich kann". Warum ist dein Sohn denn langsam? Hat er auch viele Gedanken im Kopf, so dass er sich gar nicht so recht konzentrieren kann, auf das, was eigentlich dran ist?
LG Jokie
Hallo, auch das habe ich schon probiert. Wir haben im Freundeskreis diverse Künstler und ich habe ihm erklärt, dass alle studiert haben. Mir war immer klar, dass er nicht auf das Gymnasium muss, er soll seinen Realschulabschluss machen und dann schauen wir, wie der Weg weitergeht, Ausbildung, Abitur, Studium, was auch immer, er ist ja erst 9. Aber er ist der festen Meinung, dass Bilder malen ausreicht, wozu ein Studium, wozu Stress machen, ist doch alles gut. Auch die Freunde haben schon versucht, an ihn ranzukommen, naja, mehr oder weniger, sie finden seine Einstellung eher sympathisch, ein kleiner Lebenskünstler, der ganz klar weiß, wo sein Weg hingeht. Aber wir leben nunmal in einer Leistungsgesellschaft und mit seinen momentanen Noten wäre er ein Hauptschulkandidat, vom Wissen her könnte er das Gymnasium schaffen, aber nicht mit diesem Arbeitstempo und den resultierenden Konsequenzen. Ein echtes Dilemma.
Liebe Grüße
Hi, den ultimativen Tipp habe ich auch nicht, habe auch einen Sohn, der bei Freiarbeit und bei Hausaufgaben manchmal große Konzentrationsschwierigkeiten hat, insbesondere dann, wenn er etwas langweilig findet.
Zu Hause bin ich da ziemlich konsequent: Er muss das, was er in der Schule verbummelt hat, nacharbeiten (5. Klasse Gesamtschule), auch wenn er in der Schule durchs Mündliche viel raushaut und auch bei den Arbeiten gute Leistungen zeigt.
Natürlich ist der Lebensentwurf "Künstler" irgendwie sympathisch, aber hast Du Deinem Sohn mal deutlich gemacht, dass er beim Sitzenbleiben ja denselben Stoff mit jüngeren Kindern wiederholen muss, die ja vermutlich bislang nicht seine Freunde sind? Und hinweisen kann man ihn schon darauf, mit welchen Kindern er denn vermutlich die Hauptschule besuchen würde, die ja leider zum Sammelbecken für diejenigen geworden ist, die irgendwie "nicht passen".
Mein Sohn, der ziemlich clever ist, will auch Lokführer werden, und wenn sich der Wunsch hält, soll er das ruhig tun, aber ihm ist durchaus bewusst geworden, dass er sich auch nicht in einer Schule wiederfinden will, deren Anforderungen unter seinem Können liegen.
LG
Anja