Hallo,
angeregt durch eine Diskussion weiter unten:
Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Kind eine Klasse im Gymnasium wiederholt?
Meine Meinung: Nichts. Ein zusätzliches Jahr kann helfen, Lücken aus der Grundschulzeit zu füllen und persönlich zu reifen.
Wie seht ihr das und warum?
Klasse wiederholen
Hallo,
ich sehe es wie Du nu wüsste ich nicht wie ich das meiner Tochter beibringen sollte. Für sie wäre es eine persönliche Niederlage eine Klasse zu wiederholen.
Ich bin schon sehr gespannt wie es ihr auf dem Gymnasium ergehen wird ab nächsten Sommer.
LG dore
Ich sehe schon u.U. ein Problem. Kinder / Jugendliche können sehr grausam sein. Man kann Glück haben, und das Kind kommt in eine nette Klasse, findet schnell wieder Anschluss und fühlt sich wohl. Es kann aber auch das Gegenteil eintreten. Manche Lehrer reiten dann auch noch gerne darauf rum "DU müsstest das doch noch aus dem letzten Jahr wissen!".
lg
Etwas in der Art habe ich nie erlebt - weder bei mir selbst, als ich eine Klasse wiederholen musste noch bei den anderen Kindern, welche ich vorher in meiner Klasse hatte und die eben "sitzengelblieben" waren.
Im Gegenteil: sie waren älter... da machte sich niemand über sie lustig
LG,
Lyss
Der Spruch der Lehrer ist ja sowieso Müll.
Wer nix mitgekriegt hat - warum auch immer - der weiß das beim Wiederholen natürlich auch nicht.
Gruß
Manavgat
Ich habe selbst eine Klasse wiederholt und es war das Beste, was mir passieren konnte. Die folgenden Jahre konnte ich dem Unterricht viel besser folgen...
Und lustig gemacht hat sich auch niemand über mich.
LG,
Lyss
Hallo,
daran ist gar nichts schlimm und eine Wiederholung käme für mich eher in Frage als ein Schulwechsel. Ich kenne einige "hängengebliebene" Erwachsene, die fortan eine glänzende Schulkarriere hatten.
Wenn ich mich zurück erinnere, hatten Wiederholer auch keinen schlechteren Stand in unserer Klasse, im Gegenteil, da sie älter waren, erschienen sie souveräner.
rem
Ich kenne einige "hängengebliebene" Erwachsene, die fortan eine glänzende Schulkarriere hatten.
jetzt müssten wir mal diskutieren, was "glänzend" in dem Zusammenhang bedeuted und dann hätten wir auch noch nicht nachgewiesen, wie es ohne Wiederholen gelaufen wäre.
Gruß
Manavgat
Da hast du vollkommen Recht!
Wiederholen ist sicherlich nicht immer der richtige Weg. Ich hörte auch schon von Schülern, die im Wiederholungsjahr meinten, gar nichts tun zu müssen und somit komplett scheiterten.
Aber du als Fachfrau hättest das -klar- voraus gesehen!
Sorry für meine unqualifizierte, kleine Meinung.
rem
Wenn es nötig ist, ist es eben nötig. Bei mehr als einer "Wiederholung" denke ich allerdings ist die Schulform falsch.
Gruss Blade
Definitv die falsche Schulform!
Niemals würde ich mein Kind wiederholen lassen, einfach weil wir gleich auf der richtigen Schule wären.
Und: schlechte Noten zeichnen sich langsam ab. Also keine Ausrede.
Ich denke trotzdem, ein Ausrutscher, gerade auf dem Gym, kann es mal geben. Und was uns in der Pubertät so erwartet, das wollen wir sicherlich gar nicht wissen.
hallo
mein persönlicher albtraum auf dem gym war das sitzenbleiben!
sitzenbleiber hatten immer den hauch des totalversagers--es gab natürlich auch ausnahmen, die waren einfach nur toll und haben sich gut in die klasse eingefügt. aber grad die mädchen....ne, war einfach uncool hängen zu bleiben.
daher habe ich jedes schuljahr tonnenweise blaue briefe kassiert und habe dann im 2. hj geguckt, dass ich es wieder ausbügel....hat immer geklappt
unabhängig davon sehe ich es als mutter jetzt als nicht so wild an, wenn meine jungs ne klasse wiederholen müssten.
lg
Aufgrund dem Schulsystem in der Schweiz war es bei uns nicht unüblich, dass man im Gymnasium ab der 10. Klasse Altersunterschiede von beinahe vier Jahren hat. Meistens zwei Jahre nahe beieinander durch den normalen Schulweg und Leute, die wiederholt haben, aufgestiegen sind, die Schule gewechselt haben, lange krank oder im Ausland waren o.ä. und dann sehr junge, die einfach früh eingeschult waren und unsere älteste Klassenkameradin, weil sie als Jugendliche aus dem nicht-EU Ausland kam und eine Stufe tiefer eingeschult wurde und später einmal wiederholt hat.
Ich selber habe aus gesundheitlichen Gründen wiederholt.
Vielleicht war unser Gymnasium eine Ausnahme, aber es gab in dieser Hinsicht - auch sonst generell - wirklich keine Probleme, blöde Sprüche... In der Schweiz heisst das Abitur auch "Reifeprüfung" und unsere Lehrer waren auch darauf bedacht, dass dies verstanden wird, die Schüler also auch eine gewisse geistige Reife erlangen.
Wiederholen heilt nicht.
Es wird auch nix einfacher.
Wiederholen macht in ganz selten Fällen Sinn, z. B. wenn ein Schüler sehr lange (Monate) krank war und der Stoff realistisch auch mit Hilfe nicht mehr aufzuholen ist. Oder wenn eine Reifeverzögerung vorliegt (das ist eher in der Grundschule der Fall).
Was viele auch nicht sehen, ist der Kostenfaktor! Den Steuerzahler kostet das mehrere tausend Euro.
hinzu kommt, lt. statistischem Bundesamt kostet ein billiges Kind rund 7000 Euro im Jahr (also ohne nennenswerten Luxus).
Kann ja sein, dass es Eltern gibt, denen das egal ist, aber man sollte sich dessen bewusst sein.
Gruß
Manavgat
Mir wären die Kosten egal.
Warum?
Mein Kind hat noch zwei Jahre gut. [1 aus der Stichtagsverschiebung zur Einschulung (er war zu unreif für die Schule, fürs Zurückstellen aber nicht blöd genug) und 1 aus dem Flexbereich in der Schuleingangsphase - die hätte er auch in drei Jahren machen können, ohne es "sitzenbleiben" zu nennen.]
Mit dem obligatorischen Auslandsjahr kämen wir dann auf ein mütterverträgliches Alter beim Auszug aus der heimischen Wohnung. Optimal.
Mich kostet die Therapie dessen, was die vorzeitige Einschulung bei meinem Kind angerichtet hat übrigens deutlich mehr als ein zusätzliches Schuljahr.
Gruß
Exakt auch meine Überlegungen!
Ich finds auch nicht so schlimm. Hilft gegen Abi mit siebzehn.
Zudem lagen früher in meiner Klasse die Mädchen den Wiederholern zu Füßen, die waren nämlich schon groß, cool und hatten Mofa bzw. Auto ...
Liebe Grüße Isa