Phimose OP-Erfahrungen ?

Hallo ihr Lieben!

Frage steht ja eigentlich schon oben...

Unser Sohn (fast 7), kommt wohl leider wie es aussieht nicht um eine OP herum.
Er hat eine viel zu enge Vorhaut und laut Ärztin ist die Wahrscheinlichkeit eher gering das sich noch was tut, es ist einfach verwachsen bei ihm.

Da sich auch langsam Probleme bei ihm damit entwickeln, haben wir uns schweren Herzens nun entschlossen ihn operieren zu lassen.

Hat einer von euch schon Erfahrungen damit? Wie läuft die Wundheilung und wie stark sind die Schmerzen danach?
Uns wurde offen gelassen ob die Vorhaut nur etwas eingeschnitten werden soll, um sie zu weiten, oder ob wir sie ganz weg machen möchten, was ist da nun besser?
Von uns aus sollte sie eigentlich nicht weg, da er das selber entscheiden sollte, wenn er alt genug ist. Ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, soweit in seine Privatsphäre einzugreifen.

Freue mich über Erfahrungen und Meinungen

LG

1

huhu

meine beiden grossen hatten letztes jahr ihre op.beide gleich internander.
der grosse war da 8,5 und der mittlere 4,5.
bei beiden ging es nicht anders.wir haben gleich eine koplette vorhautentfernung machen lassen.der arzt ließ uns auch die enscheidung,meinte aber,das es bei manchen irgendwann bei einer teilbeschneidung trotzdem wieder probleme geben könnte.
die op verlief ohne probleme.als sie wieder ins zimmer geschoben wurden,waren sie schon wieder relativ fit.keine schmerzen (es wird nach der op nochmal betäubt damit sie nicht gleich mit schmerzen wach werden)
auch ein paar std später hatten sie keine grossen schmerzen.morgens gegen 8 und 9 uhr wurden sie operiert,nachmittags,nachdem sie was gegessen und pipi gemacht haben,durften wir heim.so 17 uhr war das.
die erste woche tuts schon ab und zu weh,aber es war ok,grade der grosse ging damit locker um. beim mittleren hatten wir die erstn 4 tage probleme mit mullbinde wechseln oder aufs klo gehn,da am ersten tag abend der verband etwas festklebte und er danach immer angst hatte.wir haben dann jedesmal auf den mullverband bephanten geschmiert und dann über den penis gelegt,da klebte dann nix mehr an.
es ist schnell verheilt,die fäden lösen sich selbst auf,bis alles weg war dauerte es schon so gute 3,5 wochen.
ich bin froh das wir es haben machen lassen,die kinder fühlen sich auch wohl.würde es immer wieder machen lassen.die vorhautentzündung die mein mittlerer hatte war nicht schön...und der arzt meinte,ohne op würde es immer wieder passieren wenn die erste entzündung mal da war.das wollte ich ihm ersparen.und beim grossen war zum schluss die vorhaut so eng,das er sie fast nicht mehr vorgeschoben bekam wenn sie zurück war.

lg mutschki

2

Hallo,

stöbere mal durch die Forumsuche. Da findest Du ettliche Erfahrungen mit den OPs. Unsere eigenen Erfahrungen hab' ich da auch schon ettliche Male geschrieben...

http://www.urbia.de/forum/search?section=%2Fforum%2Fsearch&q=Phimose-OP

Uns wurde damals von der Ärztin von einer Teilbeschneidung abgeraten, da wir kurz nach der OP die operierte Vorhaut wieder hätten bewegen müssen, um ein Verkleben zu verhindern. Eine frisch operierte Haut aber gleich wieder bewegen/dehnen zu müssen, wäre für mich eine Horrorvorstellung...

Der Eingriff in seine Privatsphäre wäre da für mich das kleinere Problem gewesen.

Wenn Du noch konkrete Fragen hast, kannst Du Dich gerne nochmal melden.

LG, #stern

3

Hallo,

unser Sohn war 5 als wir die Phimose machen haben lassen. Allerdings zusammen mit einem Leistenbruch und einem Hodenhochstand #schock.

Das "Schlimmste" daran war die Zeit, wo er operiert wurde :-p. Selbst der Kaffee wollte nicht wirklich runterrutschen.

Alles andere ist halb so wild.

Lasst Eueren Sohn in dieser Zeit Chef sein. Also wirklich nur das machen lassen, was er möchte - da verheilen die Wunden schneller ;-).

So nun zum Wesentlichen:

Bei uns ist die Vorhaut komplett weggenommen worden. Die Heilung selbst hat ca. 3 Wochen gedauert. Die erste Woche absolute Schonung, die zweite und dritte Woche langsam wieder anfangen zum Toben. Nach ca. 5 Wochen hat er ganz normal alles wieder gemacht. Aber wie gesagt, wir hatten ja nicht nur die Phimose...

Für unseren Sohn war es unangenehm die erste Zeit zum Pieseln zu gehen. Wir mussten im Anschluss immer eine Creme draufmachen und eine Mullbinde rumwickeln. (Die ersten paar Male ging es nur mit "Gewalt" - sprich richtig festhalten...).

Sitzbäder haben wir noch gemacht mit Schwarzen Tee zum Abschwellen.

Schmerzen hatte er keine. Am Tag der OP hat noch die Narkose gewirkt und am nächsten Tag gab es ordentlich Schmerzsaft.

Das wird schon! Ist im Endeffekt kein so großer Eingriff! Aber wartet nicht mehr so lange, je älter die Kinder sind, desto größer wird der Eingriff.

LG
Caro

4

Danke für eure Antworten !

Also scheint die komplette Beschneidung doch besser zu sein... Hmm.. Da muss ich wohl mich nochmal mit meinem Mann besprechen.

Warten werden wir definitiv nicht mehr, er hat nächstes oder übernächstes Jahr noch eine Fuß OP vor sich und soll nicht alles auf einmal durch machen müssen, der Arme :-(

Aber gut zu lesen das andere Kinder das so gut weggesteckt haben :-)

5

Hallo,

mein Sohn wurde vor zwei Jahren (damals 6) wegen seiner Phimose operiert. Die Vorhaut wurde erhalten. Ich habe nicht eine Sekunde daran gedacht, ihn beschneiden zu lassen. Das ist eine Entscheidung, die ich ihm nicht abnehmen möchte.Er kann das, wenn er groß ist, gern selbst entscheiden.

Wenn es medizinisch nicht notwendig ist, würde ich persönlich von einer Beschneidung abraten.
Bei uns verlief die OP prima. Am Tag der OP und am Tag danach hatte er noch Schmerzen, aber danach wurde alles sehr schnell besser. Nach 5 Tagen konnte er wieder in die Kita. Nach drei Wochen wieder Sport mitmachen.

Ein super Tipp vom Arzt: Beim Pullern den Penis in warmes Wasser halten. Das erleichtert ungemein, weil es dann nämlich nicht brennt.

LG Anni

6

Auch dir danke für deine Antwort!

Ja so sehe ich das mit der Beschneidung eigentlich auch.
Aber da wird der behandelnde Arzt hoffentlich noch genug Aufklärung leisten, so dass wir die für ihn richtige Entscheidung treffen.

Danke für den Tipp mit dem warmen Wasser :-)

LG

7

Hallo zusammen!

Die wichtigsten Fragen, die ich mir stelle, wurden hier nicht beantwortet:

Hat der betroffene Junge irgendwelche akute Probleme mit seiner engen/verklebten Vorhaut?
Welche? Da muss man doch ansetzen!
Lassen sich diese Probleme ohne OP lösen? Bei 80 % der Jungen ist das der Fall - warum ausgerechnet hier nicht?
Wie sah denn die Aufklärung aus?

Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber bis auf anni_78 scheinen hier durch die Bank alle etwas Grundsätzliches zu verwechseln bzw. völlig zu übersehen:

Hier wird von 3 Dingen geredet, die irgendwie durcheinander geraten sind:

1. Phimose-OP
2. Teilbeschneidung
3. vorhauterhaltende OP

Unter „Phimose-OP“ versteht man landläufig eine Beschneidung, also die komplette Entfernung der meist völlig gesunden Vorhaut. Grund: Irgendein Arzt ist der Meinung, dass es nun, mit 4, 6, 7 oder 8 - je nach Arzt - doch aber mal Zeit würde, dass diese zurückstreifbar ist. Immerhin ist der Junge schon 7. Kommt dann noch eine Entzündung dazu, ist die „Katastrophe“ perfekt. Statt die Entzündung zu bekämpfen und der Mutter/dem Vater Ratschläge zu geben, wie man selbige künftig vermeiden kann (das geht nämlich!), rät man zur OP, sprich: Amputation. Man heilt also einen Körperteil, indem man ihn entfernt.

In Dänemark gab es mal eine Studie, die herausgefunden hat, dass Jungen mit durchschnittlich 10,4 Jahren ihre Vorhaut vollständig zurückstreifen können. Das macht durchaus Sinn, denn wenn man mal überlegt, wozu man(n) denn eine bewegliche Vorhaut braucht und warum die bei Kindern unbeweglich ist, kommt man schnell dahinter: Das ist völlig OK!

Eine bewegliche Vorhaut braucht ein Junge dann, wenn er sexuell aktiv wird, also z. B. masturbiert. Das ist bei Jungen in der Regel ab etwa 11 oder 12 Jahren der Fall.

Im Kindesalter ist die Vorhaut unbeweglich. Warum? Weil sie die Eichel schützt, vor allem im Kleinkindalter (Windelalter).

anni_78 spricht eindeutig von einer vorhauterhaltenden OP. Eine solche ist bei Kindern fast immer möglich und wird z. B. vom BVKJ (Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte) ausdrücklich empfohlen, FALLS nicht schon Salbe ausreicht oder gar keine Indikation für eine Behandlung besteht. Eine andere Userin reagiert irgendwo mit der Antwort, ihr Arzt habe von einer Teilbeschneidung abgeraten. Eine Teilbeschneidung ist aber etwas VÖLLIG anderes als eine vorhauterhaltende OP!

Bei der Teilbeschneidung wird ein Teil der Vorhaut entfernt – und zwar mindestens die Engstelle. Es entsteht eine Wunde/Narbe, die rund um den Penis reicht – und wenn die Narbengewebe bildet, kann es zu einer erneuten Verengung kommen. Deshalb ist es richtig, von dieser Variante abzuraten.

Aber was ist denn nun eine vorhauterhaltende OP?

Bei der vorhauterhaltenden OP wird die Vorhaut LÄNGS eingeschnitten, so dass man sie weiten kann. Dann wird sie mit einem speziellen Verfahren wieder vernäht, damit sie nicht wieder eng werden kann.

Und warum das alles?

Weil die Vorhaut ein sexuell-funktionell wichtiger Bestandteil des Penis ist! Ihre Innenseite ist mindestens so sensibel, wie die Oberfläche der Eichel und da wir heute davon ausgehen, dass Sex nicht nur der Fortpflanzung dient, sondern auch Spass machen darf/soll, verstehe ich nicht, wieso hier einige Damen so locker daherreden, es sei ja hinterher alles ganz super. Woher wisst Ihr das denn? Wisst Ihr, wie seine Sexualität in 10 oder 15 Jahren aussieht? Und habt ihr nicht gehört, dass in jüngster Zeit ganz viele Jungen und Männer sich trauen, offen über genau die Probleme zu reden, die durch ihre Beschneidung entstanden sind?

Wie soll es denn nun sein?

Es gibt eine ganz einfache und ziemlich alte Regel, wonach man einen Arzt beurteilen sollte: primun non nocere: Zuerst: Richte keinen Schaden an! In Bezug auf die Vorhaut heißt das:

1. wissen, was die Vorhaut überhaupt ist, dass sie 1. eine Schutzfunktion und 2. eine sexuelle Funktion hat und dass sie bis zur Pubertät durchaus eng und mit der Eichel verklebt sein kann und darf.

2. Kommt es zu Komplikationen, z. B. Entzündungen, dann bekämpft/behandelt man die natürlich Entzündung und nicht die Vorhaut und man sagt den Eltern dann, wie sie sowas künftig verhindern können. Ist das geschehen? Es würde mich wundern. Es ist wie beim Schnupfen: Ist die Nase entzündet, wird die Nase behandelt. Wer käme auf die Idee, die Nase zu amputieren?

3. Eine Salbenbehandlung hilft in ca. 80 % der Fälle. Wurde die versucht oder wenigstens empfohlen? Oder gab es auch hier die hellseherische Voraussicht, das helfe sowieso nicht?

4. Wenn operiert werden muss, weil z. B. Schmerzen da sind und man keine langwierige Salbenbehandlung abwarten kann, dann kann FAST IMMER vorhauterhaltend operiert werden. Vorhauterhaltend heißt: Die KOMPLETTE Vorhaut wird erhalten. Es wird nichts abgeschnitten; sie wird nur eingeschnitten, geweitet und mittels eines speziellen Verfahrens so vernäht, dass sie nicht mehr eng werden kann (z. B. Triple Inzision). Die Vorhaut bleibt mit samt ihren Funktionen erhalten und Narben sieht man, wenn der Arzt sein Handwerk beherrscht, allenfalls im ersten Jahr, wenn das Gewebe noch gerötet ist. Ansonsten bleibt der Penis so, wie von der Natur geschaffen.

Wer etwas anderes rät, hat m. E. alles Mögliche im Auge, nicht aber das Kind und sein künftiges Wohlergehen und Glück.

Wie gesagt: ich will niemanden belehren. Ich gebe das alles hier nur zu bedenken. Laut § 1631 d BGB dürfen Eltern seit neuestem ganz nach Belieben an der Vorhaut ihrer Söhne herumschneiden lassen – ein Zugeständnis an unsere jüdischen und muslimischen Mitbürger. Das heißt aber noch lange nicht, dass das auch gut ist und es heißt vor allem, dass Eltern jetzt eine noch viel größere Verantwortung haben und mit der Entscheidung ganz alleingelassen werden, während der Arzt quasi die Narrenfreiheit hat – ihm kann nichts passieren, selbst wenn die OP medizinisch völlig unsinnig ist.

Liebe Grüße!

Markus

8

Danke auch die für deine ausführliche Antwort.
Und da waren auch durchaus interessante Aspekte dabei ,die zu beachten sind.

Bevor da irgendetwas passiert, findet ja eh noch ein Gespräch statt.
Glaub mir ich entscheide nicht leichtfertig, ebenso habe ich da vollstes Vertrauen zu unsrer Kinderärztin.
Bei ihm ist es wirklich stark verengt, nicht verklebt.
Sobald es sich etwas zurückzieht, reißt es ein und entzündet sich.
Seitdem scheint sich das ganze noch mehr verwachsen zu haben, es sieht wirklich nicht gesund aus.

Ich möchte nicht das er in der Pubertät damit Probleme bekommt bzw. Schmerzen.
Er ist ohnehin ein extrem ängstliches Kind mit vielen Problemen, den eigenen Körper zu akzeptieren ( das führt auf seine krankheitsgeschichte zurück).
Wenn sowas noch später dazu kommt, ist meine größte Sorge das er später Probleme mit der eigenen Sexualität entwickelt.

Es fällt mir wirklich nicht leicht die richtige Entscheidung zu treffen für ihn.

LG