7jährige und emotionale Entwicklung

Hallo!

Ich hab mal eine Frage: es gab heute zwischen meinem Mann und mir Streit. Wir stritten im "normalen" Tonfall, doch irgendwann musste ich weinen. Unsere 7jährige Tochter bekam dies (leider) mit.

Ich verließ dann den Raum und ca. 5 Minuten später folgte mein Mann und wir könnten den Streit beilegen.

Ich bin dann zu unserer Tochter, wollte ihr erklären, warum ich so doll weinen musste.

Ihre Reaktion irritierte mich allerdings, denn sie verhielt sich, als wenn nix passiert wäre. Aß ihren Apfel und erzählte mir ne Geschichte.

Ehrlicherweise hat mich das echt verletzt. Ich dachte, sie würde mich trösten wollen.... irgendwas in dieser Richtung.

Dann fiel mir ein, dass es vor ein paar Wochen schonmal so eine Situation gab. Ich erfuhr eine traurige Nachricht und sie sah mich weinen. Auch da ignorierte sie das.

Und wenn ich mal kleinlich werde, ist sie auch unter ihren Freundinnen, nicht grad die Erste, die sich kümmert oder tröstet.

Was meint ihr? Ist das oke???? Oder haben wir was verpasst?

Wie verhalten sich eure Kinder wenn ihr mal traurig seid???

Vielen dank für eure Antworten

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Hallo,

ich schätze mal, dass es sie verunsichert, dich so "schwach" zu sehen und deshalb lieber so tut, als sei nix gewesen.
Was man lange genug ignoriert, gibts nicht!
Vielleicht solltest du in einer ruhigen Minute einfach mal nebenbei erwähnen, das ihr euch gestritten habt, weil _____ und das es doof und überflüssig war, ihr euch ausgesprochen habt und alles gut ist. Einfach, um sie nicht weiter zu verunsichern.

Ich denke nicht, das man von Kindern Trost erwarten kann, die sind doch mit solch Situationen schnell überfordert, gerade, wenn es die Vorbilder sind.

Wegen den Freundinnen: da würde ich nach der nächsten Situation einfach mal fragen, wie sie sich dann fühlt und warum sie nicht tröstet, vielleicht gibt sie ja eine klare Antwort.

LG,
Andrea

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Nicht, dass ihr mich falsch versteht.

Natürlich erwarte ich von meiner Tochter nicht, dass sie mich trösten soll.
Ist ja auch gar nicht ihre Aufgabe.

Mich hat's dann nur irgendwie doch verunsichert, dass sie so gar nicht zu mir kam.

Vielleicht war sie echt nur verunsichert?

Meint ihr, ich soll sie nochmal drauf ansprechen?

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War das denn schon immer so?

Meine ist 20 Monate alt und wenn ich weine, dann kommt sie immer gleich kuscheln (kommt leider zur Zeit häufiger vor, dass ich nah am Wasser bin #augen). Aber ob das mit 7 Jahren auch noch so ist?

Ich fänd es jedenfalls wichtig, dass ihr - wenn ihr vor dem Kind streitet - Euch auch vor dem Kind wieder versöhnt. Es ist besser, wenn Kinder sehen, dass streiten nichts schlimmes ist und man sich auch wieder vertragen kann. Und vor allem WIE man "richtig" streitet und sich dann wieder verträgt. Sie lernen gerade in so emotionalen Sachen meistens durch das was sie vorgelebt bekommen.

LG nachwuchs2011 #winke

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Unsere fast 8jährige ist genauso nah am Wasser wie ich und tröstet mich natürlich, war auch schon immer sehr sozial mit anderen Kindern und ist eher die, die beim Trösten mitheult... #schwitz Gene sind manchmal keine ganz so dolle Sache...

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Hallo,

meine Tochter ist auch so, wie du beschreibst. Ich würde allerdings auch nicht erwarten, dass ein Kind mich tröstet #gruebel. Das ist nicht ihre Aufgabe.

Meine Tochter wirkt da auch recht unbeteiligt, allerdings weiß ich mittlerweile, dass sie da einfach irgendwie nicht so gut mit umgehen kann und nicht, dass sie emotionslos ist ;-).

LG Jokie

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Hallo Jokie,

hättest du dir die Mühe gemacht, alles zu lesen, hättest du auch mitbekommen, dass ich NICHT erwarte, dass meine Tochter mich tröstet.
Ich lediglich über ihre Reaktion irritiert war.

:-)

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Unsere Tochter wird bald 7 und ist da ganz anders.

Ich habe mich in den letzten Monaten einmal richtig doll gestoßen und auch einmal geklemmt, so daß mir echt die Tränen kamen. Sie hat es nicht mitbekommen, mich nur weinen sehen und kam dann sofort zu mir, wollte wissen warum ich weine und hat mich gestreichelt #verliebt

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Ach, bei ihr ist es übrigens auch so, wenn sich ein Kind verletzt hat oder eine Freundin einfach "nur" krank ist, dann macht sie sich echt Gedanken.

Meist kommt dann abends vorm Schlafengehen noch so etwas wie "ich hoffe, daß sie morgen wieder gesund ist", "hoffentlich tut es ihr nicht weh" etc.

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hallo,

meine 2 großen sind in der hinsicht völlig verschieden.
der große wird jetzt 10 und ist so sehr mit seinem kram beschäftigt, dass er kaum etwas von seiner umgebung mitbekommt. als ich vor 1 woche vom tod meiner oma erfahren habe und weinend am tisch saß, saß mir der große genau gegenüber und guckte mich zwar an, aber sagte jetzt nicht großartig was und im nächsten moment fing er an, mir von einem computerspiel zu erzählen ;-) kann natürlich auch unsicherheit sein, weil man mit einem weinenden erwachsenen als kind nicht so gut umgehen kann.
mein mittlerer ist 7,5 und total emphatisch--er hat mich in der o.g. situation getröstet, mich in den arm genommen und liebe worte gefunden. er ist wahnsinnig sensibel, das hat aber auch reichlich schattenseiten!! menschen wie mein großer werden es im leben sicherlich wesentlich einfacher haben, als menschen wie mein mittlerer.

lg

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Mhhh, meine sind da auch ganz anders...

Wenn es mir nicht gut geht und die Mäuse das mitbekommen (krank, schlechte Laune, Weinen), dann sind sie wirklich fürsorglich und wollen wissen, was los ist. Und ja, sie trösten auch!

Ich finde das toll und halte es für ein gutes Zeichen. Ich denke aber auch, dass eure Maus empathisch ist. Vielleicht kann sie es nicht so gut zeigen. Ich würde vielleicht mal in Gesprächen versuchen zu horchen, ob sie sich um andere sorgt (Freundin krank oder was auch immer).

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also ich finde das schwierig, warum bist Du verletzt, wenn Deine tochter Dich nicht tröstet???
Für mich klingt das so, als wolltest Du dass sie position bezieht. Deine position.
weil Du bist ja die arme und weinst. Es wäre Dir bestimmt auch nicht recht gewesen, wenn Deine tochter die position Deines Mannes bezogen hätte u gesagt hätte.... "armer papa, jetzt macht die mama wieder ein theater und weint."

Der streit ist eine sache zwischen Dir und Deinem mann.

Für mich käme nur in frage ihr nochmal zu verdeutlichen, dass der streit mit ihr nix zu tun hat. und dass man manchmal streitet, weil man verschiedene ansichten hat....
Ich finde, wenn man weint ist das ein signal, das oftmals manipulativ / beschwichtigend ist.... ( ich bin arm, ich bin schwach, tu mir nix, gib mir recht, weil du wolltest ja nicht, dass ich weine ooooder????) dein mann hat ja auch entsprechend reagiert....und du erwartest, dass deine tochter genauso reagiert.
finde ich - eigentlich nicht in ordnung.

vielleicht verdrängt sie die unangenehme situation, vielleicht war ihr auch klar, dass es mit ihr nix zu tun hat, vielleicht wollte sie einfach auch nicht partei ergreifen.

wenn man nicht partei ergreifen will ist sich zurückziehen eine gute lösung.... u sie war dann ganz normal. ist doch gut.

Zieh Deine tochter nicht mit rein. auch nicht über "empathisches mitleid"

beste grüße. a

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Hey...

du hast natürlich Recht: meine Tochter soll keine Position beziehen.
Dieser Streit geht nur mich und mein Mann an - und wir klären das auch alleine. klar.

Warum weinen manipulativ sein soll? Naja, da du bei diesem Streit nicht anwesend war, kannst du sicherlich meine Bewegründe nicht nachvollziehen. Diese sind übrigens auch nicht Bestandteil meiner Frage.

Ich fragte mich lediglich, warum mein Kind nicht emphatisch handeln konnte.

Sie sah das ein Mensch traurig war und konnte nicht reagieren.

Im nachhinein denke ich allerdings, dass sie lediglich verunsichert war.

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Ehrlicherweise hat mich das echt verletzt. Ich dachte, sie würde mich trösten wollen.... irgendwas in dieser Richtung.

Du hast Erwartungen!

Vielleicht reißt Du Dich mal zusammen. Eine ständig flennende Mutter verunsichert ein Kind.

Gruß

Manavgat

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Weißt du was dich in deinem Leben wahrscheinlich echt voran bringen würde?

Wenn man nichts zu sagen hat: einfach mal die Klappe halten ;-)

Oder vorher weißt du, dass ich ständig flenne?

Es ist sooooo anstrengend immer wieder diese vergiftende Beiträge hier zu lesen.

Für die anderen Beiträge bedank ich mich!
:-)

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Naja, an dir kann man aber unmittelbar erkennen, dass du so gar nicht mit Gefühlen umgehen kannst. Es ist eine Sache, wenn die Kinder verunsichert werden, aber noch viel schlimmer ist, wenn die Kinder weder Gefühle zeigen noch bei anderen erleben dürfen. Ohne Gefühle lassen sich Beziehungen schwer gestalten, es sei denn es handelt sich um reine Zweckbeziehungen. Wenn man zu seinen Kindern einen emotionale Bindung aufrecht erhalten möchte, müssen die Kinder auch die Erfahrung machen, dass auch negative Gefühl wie Angst, Wut oder Traurigkeit gelebt und ausgedrückt werden dürfen.

Es ist nicht richtig, die Traurigkeit vor den Kindern zu verbergen, sondern es ist angebracht, dass man den Kindern beibringt, wie sie sich in solchen Momenten verhalten können. Und es gibt da auch nicht unbedingt richtig oder falsch, sondern zwei Menschen, die ihren Weg finden, damit umzugehen. Wenn jemand getröstet werden möchte, soll er es einfach sagen. Manche möchten gefragt werden, manche brauchen es, dass man mal zusammen schweigen kann, manche wollen in den Arm genommen werden und andere mögen gar keinen Körperkontakt.

"Reiß dich mal zusammen!" ist die deutlichste Form, jemandem zu sagen, dass man seine Gefühle nicht respektiert.